Solche Heldinnen braucht das Mutterland, statt Heldentod fürs Vaterland

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Louise Bröll, geb. Schnitzer, 29.03.1905 – 11.12.1985. Hanauer Widerstandskämpferin / durch eine schwarzbraune Juristen-Seilschaft und die Beihilfe eines  SPD-Magistrats vertrieben, beraubt und unter die Erde gebracht, mit einem Armenbegräbnis und dem Verbot, ein Brechtzitat in den Grabstein zu meißeln:

Bertolt Brecht

„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.Bertolt Brecht (Werk: Me-Ti. Buch der Wendungen)

Es gibt/gab in Frankfurt am Main eine ganze Reihe von Pädagogen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Kinder und Jugendliche aufzurichten und nicht her- und hin- und unterzuRICHTEN, mittels schulischer FleischWolf-Folter-Dreh- und Richtbänke. Upgedatet CD-PC-gesteuert. Eben keine Kinderleerer und Kidsabfüller. Keine Industriezulieferer und Ausschussproduzenten, keine Modul-Anwender-Bachelor-Master: Monika Seifert, Renate Stubenrauch, Regine Reichwein, Marianne Wiedemann,
Klaus Mollenhauer, Christian Marzahn, Friedhelm Nyssen, Ernest (Ernst)Jouhy (Jablonsky), Johannes Beck, Egon Becker, Richard Meyer, Joachim Heydorn, Gernot Koneffke …..  und einen ganz besonders: Herbert Stubenrauch, der SchülerINNEN, Kinder, Abbrecher-, Seiteneinsteiger-, SchulschwänzerINNEN nicht sammelte aber anzog. (die Fortsetzung dieses Vorwortes folgt weiter unten nach den vaterlandslosen Gesellen aus Mecklenburg-Vorpommern, die dort wohl mehrheitlich AFD gewählt haben dürften.)

Eben solche haben sich in den End-60ern, in den 1970ern um Herbert Stubenrauch gesammelt, der ihre soziale Lage, ihre sozialen Fragen verstanden und mit ihnen Antworten gesucht hat. Er hat sie nicht an die Rechten ausgeliefert, sondern ihnen ihre Rechte erkärt und sie dazu gebracht, sie zu gebrauchen. Solchen Typen wie uns zum Beispiel:

Philipp Hoffmann und HaBE und ihre FreundINNeN sind echte „vaterlandslose GesellINNen“, die man „zum Kuckuck“ in die Sümpfe schickte, nicht mit dem Befehl: „Macht euch die Erde untertan!“ dann wären die nämlich Söldener geworden, Fremdenlegionäre,  – Nein, der Befehl lautete: „Macht euch vom Acker!“ und „Seht zu, dass ihr Land gewinnt“  und so begann das Ende der Flussauen, der Sümpfe.  Aber auch die Eroberung Afrikas, Amerikas, der Gold- und Ölrausch, der Kautschuk- und Kakao-Rausch. Phospat-, Bauxit, Uran, Platin, Koltan, Tantal egal …. usw ….

Hä? Wie denn das?

Nun, man wurde, weil vom Vater kein Land mehr zu erben war, ganz einfach zunächst erst vaterlandslos. Der letzte Acker, wenn das Handtuch nicht noch als Hungertuch für die vielköpfige Famile des Ältesten und Erben herhalten musste, war in Zahlung genommen für Saatgut, Futter, Pflug und Geschirr, wenn es noch einen Ochsen oder einen Gaul gab oder wenigstens ein Maultier, einen Esel oder eine Geiß.  Zur Not nahm man die Frau ins Ochsenjoch, ins Geschirr vor Pflug und Karren.  „Kennst Du das Land, wo die Kartoffeln blühn, wo Bauersfraun den Pflug, den Karren selber ziehn ? Wo’s großen Hunger gibt und nichts zu Fressen ? Das ist das Land der freien Hessen!“… Wenn der letzte Morgen Weideland nicht nur noch dazu diente, die Enkel wenigstens zum Schluss ins Gras beißen zu lassen – , wenn der nicht bereits wegen der Schulden beim Vieh- und Landhändler verpfändet war,  dann war die Scheuer schon weg – und Haus und Hof waren „verscheuert“, weil man zu lange und zu dicke in der Kreide stand …. Das sind die Niederungen, in denen Hans Fallada das grüne, grüne Gras bis auf den Rasen abgraste, so wie die sogenannte AFD in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren rechten Pionieren die Windsaat der staatlich organisierten Sozialklima-Katastrophe jetzt als Sturm ernten und ihn zum „Volkssturm“ verarbeiten wollen. Und dabei benutzen sie, wie im sächsischen Pirna bei ihrer sehr mager besuchten Wahlkundgebung im Juni mit keinen 100 Teilnehmern sogar die BUNDSCHUH-Fahne als Leimrute. Sie wenxden die Soziale Frage nach rechts, während die „LINKE“ sie links liegen ließ, um „aus Liebe zu MV“ zur staatstragenden SMV zu werden: Schuldenbremsen MitVerwaltung

Man kann getrost auf Lesungen aus Hans Falladas Roman „Bauern, Bonzen, blaue Bohnen“ warten, wobei es kaum noch Klein- oder Mittel-Bauern in Sachsen gibt.. Auch das AFD-Feindbild „Islam“ ist in Sachsen meist nur ein Pappkamerad. Trotzdem wirkt die Pappe,  die im Osten mit der Kolonialisierung der DDR abgebauten Frauenrechte werden von der AFD als Opfer des Islam dargestellt, und mit Erdogan illustriert, der bekanntlich zigtausende LehrerINNen, WissenschaftlerINNEN, IngenieurINNen, technischen Angestellte kündigte..

Man muss einfach Mal nachrechnen wieviele Kinderkrippen, Schulen, Betriebskindergärten, Jugendzentren, Erholungs-Ferienheime,  Theater, Bibliotheken, Hochschulen, Polikliniken in der EX-DDR geschlossen wurden, wie vielen LehrerINNEN, WissenschaftlerINNEn, IngenieurINNen, hochqualifizierten  FacharbeiterINNEn ab 1989 gekündigt wurde, wieviele Volks-Eigene-Betriebe in Volks-Enteignete-Betriebe umgewandelt und/oder geschlossen wurden. Dagegen ist der Erdogan noch ein Waisenknabe. Wie viele auf höchstem Niveau laufende LPGs mit hunderttausenden Arbeitsplätzen vernichtet und in Agrar-Kapital-Industrien mit ein paar Hundert Arbeitsplätzen „neueingerichtet“ wurden, wie viele aus den „Solidaritäts-Zuschlags“-Milliarden subventionierte Industrie-Brachen beste landwirtschaftliche Böden vernichteten und dann als Verlust-Abschreibungsobjekte, nach dem Einkassieren der Fördergelder Steuern sparten und die in Arbeitslosigkeit getriebenen Menschen zu HARTZ4-Almosenempfängern degradierten.  „Blühende Landschaften“  !??? Verkohlt, verBreult, verSchrödert und  verMerkelt ….  Warum die LINKE verliert?  Man muss es noch Mal sagen: die Faschisten kümmern sich um die ländliche Infrastruktur, machen Alten- und Jugendarbeit,  wenden die soziale Frage nach rechts,  die die LINKE für Regierungsfähigkeit links unten liegen ließ. Und jetzt fährt die AFD die rechte Ernte ein, weil die LINKE ihre Arbeit nicht macht.

Und mit vollen Hosen wählen jetzt schon viele „LINKE“ heimlich die SPD.  Ja es sind nur klitze-kleine Schritte, kleine Schritte in die Mitte, komm se mit zum Kriegskredite und dann hätten wir noch eine Bitte:  überlassen Sie uns doch  von dem ganzen Wählerkuchen noch – das letzte Stück, die letzte Schnitte ….  und dann folgen wie schon Mal ewig lockt der Kaput-Baal erst die Ab, dann die Aus und danach die Übertritte.  Und dann wächst man so zusammen in der Mitte. Und dann ist das halt der Zusammenhallt, den die SPD mit dem WIR meint. WIR da oben und die da unten.

Es sei nur daran erinnert, dass es der ADGB- und der SPD-Führung nichts genutzt hat, in der Weimarer Republik mit der Zusammenarbeit mit den Freikorps, dem Noske-Ebert-oberkommandierten Einsatz der berüchtigten Studentenkompanien Marburg/Gießen zur Liquidierung vor SPD-KPD-Koalitionen u.a. in Sachsen, zur Exekutierung widerständiger Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten zwischen Desssau und Pirna, mit den Notverordnungen und der Politik der Arbeitsgemeinschaft mit dem Kapital, mit den Aufrüstungsprogrammen und dem „freiwilligen“ Arbeitsdienst, mit dem Beereitschaftsdienst am Krankenbett des Kapitals sich als geschäftsführender Regierungs-Ausschuss den herren anzudienen. Beklannter Maßen ging es dann ja Holter di Polter di Folter nach noch gemeinsamen 1. Mai-Kundgebungen mit den Massenorganisationen NSDAP in die KZs.

Nur Mal so als Erinnerung. Oder wie Mark Twain es ausdrückt: „Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich!“

 

Laudatio posthum for whom? Dem toten Lehrdienstverweigerer Herbert Stubenrauch nachgeschrie(be)n

Veröffentlicht am 20. Juli 2010 von Hartmut Barth-Engelbart

Statt eines Vorworts wird dies jetzt eine Nachbemerkung:

es gibt/gab in Frankfurt am Main eine ganze Reihe von Pädagogen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben Kinder und Jugendliche aufzurichten und nicht her- und hin- und unterzuRICHTEN, mittels schulischer FleischWolf-Folter-Dreh- und Richtbänke. Upgedatet CD-PC-gesteuert. Eben keine Kinderleerer und Kidsabfüller. Keine Industriezulieferer und Ausschussproduzenten:
Klaus Mollenhauer, Christian Marzahn, Friedhelm Nyssen, Ernest (Ernst)Jouhy (Jablonsky), Johannes Beck, Egon Becker, Richard Meyer, Joachim Heydorn, Gernot Koneffke und einer ganz besonders: Herbert Stubenrauch: einer, der SchülerINNEN, Kinder, Abbrecher-, Seiteneinsteiger-, SchulschwänzerINNEN nicht sammelte aber anzog. Wenn heute alle die durch die ERS von Herbert zum Abschluss Geschleußten zu seiner Beerdigung gekommen wären, man hätte den Hauptfriedhof wegen Überfüllung schließen müssen. Ein paar mehr hätten ihn ruhig zum Grab begleiten dürfen. Aber mitten in der Woche morgens um 10 Uhr ? Die meisten wussten wohl nicht, dass er gestorben ist, die meisten müssen Dienstagsmorgens arbeiten.. hoffentlich !

Für Herbert und Renate
(in tiefer Dankbarkeit)

Ich stand
an deinem Grab
noch war es offen
ich weiß nicht, ob Du mich

wieder erkennst, wie damals mir so arg-und vorbehaltlos traust

verzeih, ich bin wie üblich wieder Mal zu spät gekommen

aus meiner festgeballten Faust
lass ich den Sand
auf deinen Sarg
wie Tränen
rieseln

Du bist gegangen
Deine Worte,
deine Taten,
deine Spuren
bleiben

Wo andere
mit FederstricherStichen
mit Kopfabnotenterror
und mit Abfüllstandsberichten
und Anspruch auf die Frühpension
Klienten selektierten
hast Du die Kinder gut geachtet
und nicht begutachtet
Du hast sie nicht betrichtert
nicht gerichtert
Du hast sie auf-
und niemals unter-
hin-und hergerichtet
Du hast das Leerbuch
wegen falscher Überfüllung abgeschlossen
Curriculum bringt um macht dumm
du bist nicht vom Katheter
generös herabgestiegen
Du hast ihn wie das Pult gestürzt
um zu verhindern
dass diese Festungstürme
die Kinder des Olymp
erschlagen
Du hast die Kleinen nie
mit Deiner großen Gnade totgedrückt.

Du lagst mit Deiner warmen Ironie
mit deiner Unerziehung
immer quer
zum Bach
hinunter
und viele haben sich darüber grün und blau und gelb und rot und schwarz geärgert
und hinter buntgescheckten feinen Händchen oder Fäustchen
Dich ausgelacht und für verrückt erklärt.

Du hast den Kids
die Angst genommen
vorm Versagen
Du hast sie niemals
oder selten ausgeschlossen
Du warst für ihre Hilferufe offen
Du hast sie ganz alleine Fehler machen lassen
und sie danach begleitet, wenn sie daraus lernten
wenn sie sie mit Tintenkillern eigenständig
aus ihren Arbeiten entfernten

Mit solchen Killern ist kein Staat
und auch kein Krieg zu machen

solches Killern fördert nur das Lachen
und die Stärken bei den Schwachen

Dich haben sie nicht angegriffen
geschlagen. getreten oder angeschossen
auch nicht bekifft, fullstoned und zugesoffen
Du hast die Abgebrochenen geschient
die Stürzenden noch grade aufgefangen
und Dir damit nicht Mal ne Professur verdient,
im Gegenteil hast du gefordert
Schwestern! Brüder!
entrüstet Euch!
Und legt das Leeramt nieder!
Du hast gefordert:
Schule aus.
und nicht nur für
“die Schule der Nation”
vergeblich, doch was macht das schon
Die Enkel werden doch aus unsren offenbaren Fehlern
schlauer!
Auf Dauer!
Warts ab!

Du hast zu kurz gewartet

Du bist gegangen
grade jetzt
würdst Du gebraucht.
wo man mit Schulen dieser Art
Staat Macht
in Kriege zieht und ziehen lässt
Nie wieder! Brüder! Schwestern!
Staat Macht
Angst gehorchende Soldaten

wie gestern

mit Knarren oder Spaten
und früher oder später
schon wieder
Schreibtischtäter
Legt die Waffen , legt das Lehramt nieder!

Ich
trage
Deine Worte
deine Taten
deine Spuren
tief in mir in meinen grauen

vorerst noch notbeleuchtet-frischgelüftet hellen
Hochsicherheits-Gedächtnis-Zellen
denen darf ich wieder trauen
sie sind mit Dir durch Dich
für alle Kinder offen
das lässt mich

immer

wieder

hoffen

Dein/Euer HaBE

 

Siehe auch: http://www.barth-engelbart.de/?p=672;
http://www.barth-engelbart.de/?p=673

 

 

Wer uns zwei „Vaterlandslose Gesellen“  zu Geburts-, Namens-, (Warn-)Streik-, Gewerkschafts-, Kirchen- oder Parteitagen bestellen will, muss mit unanständigen Liedern aus 6 und mehr Jahrhunderten rechnen, mit Bandoneon und anderen Quetschkommoden, Tuba und Trompete, Posaune und anderem Blechblaszeug, mit etwas Gitarre und zwei mehr oder weniger ausgebildeten Baritenören und einem  GEMA-freien Repertoire & gemeinen Gedichten und acapella-Volksliedern komplett VG-WORT-Gebühren-frei , die zaubert der Konfronzjäh aus 6 Jahrhunderten vom 15. bis zum 21. aus der Tasche. Gage? Ja, natürlich, Gage für das Abendprogramm oder auch für die Matinée oder für das Frühaufsteher-Programm vor der Frühschicht: 600,-€ & Fahrgeld, Kost & Logi. Das ist VB. Ansonsten gilt die alte Volksweisheit: „Wo Künstler ohne Gage schwitzen, könn’se auch nix benefizzen!“ Als Ungläubige lassen wir zur Pause und am Ende die Spenden-Rascheldose statt des Klingelbeutels herumgehen. Wir nehmen jede Spende und wenn es Scheine raschelt, stört das das Konzert weniger als das Kleingeldklingeln im Beutel mit dem Kreuz. Am Klingel-Beutel-Zipfel hängt da ja auch noch die Klingel (daher der Name!), damit der Kirchendiener hört, wenn einer nimmt statt gibt. Unsere Spendendose ist unbekreuzigt und unbeklingelt. Der Dosen-Boden ist mit Samt ausgekleidet, damit man das Kleingeldklingeln nicht hört und nicht gemobbt wird. Der Nachteil ist, dass man so auch nicht hören kann, ob jemand nur Hosenknöpfe in die Dose wirft.  Aber auch dazu gibt es eine passende Volksweisheit: „Wenn’s im Beutel stumpf nach Knöpfen klingt, die Seele nach dem Köpfen in die Hölle springt!“. So isses nu ma. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Für uns ist das Jacke wie Hose. Wir haben eine Spendendose.

Apropos Hose & Knöpfe: Neulich lief in ARTE (was ich mir bisher ersparte) einer der besten antimilitaristischen Filme der Neuzeit, 1962 in Frankreich gedreht : „Der Krieg der Knöpfe“. Wer ihn noch nicht gesehen hat, hat ne Lücke. Unbedingt nachholen – vielleicht ist er auf der mediathek noch abrufbar.

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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