Konsequenzen für die Weiterarbeit an der Gebeschusschule
Dass die oben genannten Erfahrungen und (Selbst)Einschätzungen unserer pädagogischen Arbeit jetzt durch mehrere wissenschaftliche Studien bestätigt, untermauert und verstärkt werden, ist erfreulich, bedeutet aber gleichzeitig eine Verpflichtung.
Es ist unsere Aufgabe, auch im Hinblick auf den Stellenwert der Gebeschusschule als dem sozialen Zentrum des Lamboyviertels, die gemachten Ansätze „erweiterter“ Musikerziehung zu konsolidieren und erheblich weiter auszubauen:
die Möglichkeiten für eine Aufstockung Musikstunden müssen geprüft werden
Der Chor braucht zwei optimal plazierte Übungsstunden pro Woche
Die Instrumentalausbildung muss über Flöte hinaus erweitert werden
Die Instrumentalausbildung (Gitarre/Trommel/Keybord) muss in der Gebeschus-Schule stattfinden, entweder als AG’s oder als Musikschulangebot
Es sollte bei weiteren Neueinstellungen auf entsprechende Zusatzqualifikationen geachtet werden
Es muss weiterhin die Möglichkeit der schulinternen wie externen Fortbildung geschaffen werden
Eine Kooperation der Gebeschusschule (sowie anderer in gleicher Richtung aktiver Hanauer Schulen) mit dem Musikpädagogischen Institut der Universität Frankfurt sollte organisiert werden
Regelmäßige (auch und besonders ritualisierte innerschulische) Aufführungen, Feste, Präsentationen, Projektwochen und Ausstellungen, wie das an vergleichbaren niederländischen und britischen Grundschulen im Wochenrhythmus der Fall ist.
Für den Bereich der bildenden Kunst
liegen nach meiner Einschätzung zumindest auf dem neurologischen Gebiet wie auch auf dem der psychologischen Forschung weitgehend ähnliche Erkenntnisse vor. In Bezug auf die Entwicklung von Fein- und Grobmotorik bei Musik- und Kunsterziehung sowie bei Polytechnik (Instrumentenbau) muss in einem weiteren Papier genauer eingegangen werden. Auch hier sind die naheliegenden Argumente für einen entsprechenden Schulprogramm-Schwerpunkt nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ich hier noch keine wissenschaftlich abgesicherten Ergebnisse vorlegen kann.
P.S.: mir persönlich tut es leid, dass wir in eine Situation geraten sind, in der wir pädagogische Selbstverständlichkeiten in dieser Weise verkaufen müssen, wo der spätere eventuelle Marktwert des hinterletzten kindlichen Hirnbereichs scheinbar darüber entscheidet, ob ein Kind ausreichend gefördert werden soll oder nicht. Aber vielleicht muss man Kinderköpfe, die Musik und die Bildende Kunst in dieser ernüchternden Weise instrumentalisieren, um am Trog einen kleinen Platz zu ergattern. Freiheit der Kunst und Menschen-Kinderrechte sind vom Markt abhängig. So isses halt.
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