Lamboy-Kids Response-Projekt:
The Whole World – One Family
Nach dem Komponieren und Texten, Übersetzen und Arrangieren zahlreicher Lieder haben die Lamboy-Kids im Response-Projekt ein Stück „neue“Musik gemacht. Der 65-120köpfige Schulchor der Hanauer Gebeschus-Grundschule hat seinen Fundus mit über 30 Muttersprachen genutzt, um sprachrhythmisch und musikalisch die ganze Welt zu einer Familie zu machen, was sie ja auch ist – von Afghanistan bis Zaire. Es ist nicht weit von Anne zu Mama und von Baba zu Papa. 16 ein Meter hohe Trommeln geben die Rhythmen vor, die sie sich aus der Sprachvielfalt geholt haben, provocation und response. Produktiv , kreativ gewendete Aggressionspotentiale statt Friedefreundschafteierkuchen-Heiapopeia, die heilige Familie ist eine inhumane Fiktion. Aggressionen sind da, müssen entstehen, sind lebensnotwendig. Man muss sie zulassen und lernen mit ihnen umzugehen. Die Lamboy-Kids haben um dieses Stück gekämpft mit Stimmen und Trommeln, mit Verweigerung und Schweigen. Mit ihren Response-Teamern, ihrem Musiklehrer und den beiden Komponisten Wolfgang Stryi und Christoph Korn. Und gegen sie. Gewonnen haben die Kids. Ihr Stück ist IHR Stück geworden. Aggression und Gewalt in Familie und Schule? Wie man in den Wald ruft, so kommt’s auch wieder raus. Das wäre zu einfach. Das Echo fliegt uns im Klartext um die Ohren und wir verstehen es nicht, weder in Deutsch, noch verfremdsprachlicht, weder in Körper- noch in Klangsprache.
Im Sprechgesang, im Trommeln finden sich die menschlichen Urfrequenzen, messen sich die Differenzen und einigen sich auf gemeinsamen Nennern.
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