„Wer hat den Massai die Sohlen gestohlen“

Eine Erzählung aus der Reihe

HaBEs: UnendLICHe Kolonialwaren-Geschichten:

„Wer hat den Massai die Sohlen gestohlen“

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HaBE liest im März in der „SAVANNE“ bei den LICHER Kulturtagen / Datum steht jetzt fest  –

am 05. März 2017 ab 18 Uhr

es darf dabei oder besser vorher oder nachher auch afrikanisch gegessen werden.

 Hier ein Ausschnitt, der eventuell auch Klappentext werden soll:

 

Der Journalist Moritz Schwind, eine seit langem schon verstummte Stimme, mit der beim HR „Der Tag“ ausklang, die ehemalige Kultur-Kult-Sendung des Hessischen Rundfunks, arbeitet jetzt als völlig freier Freier Mitarbeiter  für verschiedene Provinzblätter, gelegentlich noch für die Frankfurter Rundschau und lebt vom mageren Zeilenhonorar, macht den Springer für viele outgesourcte Bereiche und jobbt zusätzlich – aber mit seinem letzten Rest wirklicher journalistischer Ambitionen – als Reporter beim Alternativ-Radio Y. „Da arbeite ich für Negativ-Honorar, aber ohne diesen Job wär ich reif für die Psychiatrie!“

Schwind hat erfahren, dass der Frankfurter Werbekaufmann Jürgen Mass mit seinem Laden „mass-media“ vor Gericht muss. Erste Instanz. Das dicke Ende kommt noch. Prozessgegner, Kläger ist die 3MS-Group-International, die seit gut 15 Jahren mit ihren Massai-Massage-Schuhen Milliarden Umsätze gemacht hat und weiter expandiert.  Ihre jüngste Kreation ist der Schuh namens „Jambo“, dem afrikanischen Willkommensgruß nicht nur in Suaheli. Das Paar Jambo-Schuhe kostet stolze 140, -€.   JanAnarch-White-CityDSCF1917Und es heißt ja nicht nur „Jambo!“ es heißt „Jambo sana!“ und das klingt irgendwie urgesund. Versteht niemand ? Vonwegen! Das zahlungskräftige Selbstverwirklichungs-Publikum auf den Spuren der Nina Hoss,  der „Weißen Massai“ hat meist schon im Flieger zwischen Frankfurt und Daressalam eifrig ge“jambo“t,  Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Touristik-Unternehmen Schnell-Sprachkurse in der Buissiness-Class anbieten mit Folklore-Tanz-Gruppen  …

Jürgen Mass ist Werbegrafiker, Texter und Conceptioner mit eigener Werbeagentur, Alt68er und in Tansania dick im Abwicklungs-Geschäft bezüglich der „realsozialistischen Altlasten“ aus dem Erbe Julius Nyereres. DSCF1150 Nein, eigentlich war er im Geschäft, denn er sollte durch Vermittlung der GIZ, der Weltbank, IWF, der EU und der Bundesregierung in Tansania dabei helfen, die Staatsbetriebe nach der bzw. für die Privatisierung aufzupeppen. Eine gewaltige Aufgabe für den Conceptioner. DSCF1743 Schwind telefoniert, erwischt Maas in der Mittagspause, die Maas nie ernstgenommen hat und jetzt auch nicht mehr braucht. Er hat sich so gut wie zur Ruhe gesetzt. Die Agentur ging an seinen Partner. Mass ist gut aufgelegt und bereit zu reden. „Interview für Radio Y? Aber klar doch“.

Mass kennt den Schwind vom „Tag“. Als der HR ihn feuerte, die Sendung aber windkanalgestylt beibehielt nach vielen Protesten,  wurde in Anlehnung an das brühmte Bild seines Namensvetters gewitzelt: „Jetzt isser weg vom Fenster1“ Es war nicht wirklich seine „Morgenstunde“. Sein Nachfolger hieß dann aber nicht Johnny Walker und schließlich ging der Tag ja auch nicht.

Moritz von Schwind - Early Morning - WGA21075.jpg

Die Sendung, die Schwind jetzt bei Y macht, heißt „Die Nacht, eine Sendung für Nicht-Schläfer. y macht ihnen kein X vors You!“. Was der Nachsatz sollte, wusste Schwind auch nicht. Klang aber wie ne Retour-Kutsche für „Aktenzeichen XY“ – Warum tote Gäule noch mal erschlagen werden müssen, weiß die Chefetage. Ach ja, bei Y gibt’s zumindest offiziell keine Chefs. Gell! Bei radio TORAX in Halle war das angeblich auch so. Bis ihn die TORAX-Chefetage vor die Tür gesetzt hatte. Die Welt ist schlecht, wir machen‘s auch der Werbewirtschaft recht: wie machen Ihnen kein X vors You. Schwind dachte schon, eigentlich hätte auch der Mass ihn interviewen können.

Nun, Mass war schon im Ruhestand, hatte nix mehr zu verlieren. Aber er, Moritz Schwind, der Held der „NACHT“, wenn er über die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk, die Fördermittel, die Förderer und die Förderbedingungen auspacken würde, dann wäre sein Name Programm:  Früher hatte er sich beim HR-Tag immer mit „Morgen ist auch noch ein Tag“ verabschiedet, Jetzt machte er das Licht aus mit „Wenn‘s so bleibt wie‘s ist, wird’s morgen noch finsterer, dann gut Nacht!“ Besonders aufmunternd waren seine Sendungen für die „Nicht-Schläfer“ eigentlich nie.

Mass erzählte wie ein Buch.

Geschichten bis ihr schwarz werdet

Schwind sah die Möglichkeit dahinschwinden, das Interview in einer „Nacht“-Sendung über die Bühne zu kriegen:

„Herr Maas, so geht das nicht, wir müssen uns schon etwas kürzer fassen.“  Dabei hatte Maas doch kaum erst angefangen.

ein Bundesverdienstkreuzhoch die internationale SolidaritätÄthiopier

Bei der Übergabe des gerade fertig geschriebenen Liedes an der Sprecher der Terribe, der es Tags drauf zusammen mit seinem ältesten Sohn vervielfältigt und an alle Indigenen-Räte in CostaRica versendet.
Bei der Übergabe des gerade fertig geschriebenen Liedes an der Sprecher der Terribe, der es Tags drauf zusammen mit seinem ältesten Sohn vervielfältigt und an alle Indigenen-Räte in CostaRica versendet.

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Die HaBE-Dauer-Seite „Berufsverbot & Altersnot“
und die entsprechende facebook-Gruppe sollen das Thema Berufsverbote präsent halten und gegen schleichende Tendenzen in diese Richtung wie offen wieder praktizierte Berufsverbote mobilisieren. “Drah di net um, der Gutachter geht um !!” Neuerdings werden renitente, gewerkschaftlich zu aktive Berufsanfänger durch permanente Beschlechtachtung mit der soft-core-version von Berufsverbot wegselektiert … die sind dann halt auch wieder wie viele vor  40 Jahren einfach “zu schlecht” für den Beruf!

Hier das Spendenkonto zur Unterstützung in Altersarmut gebrachter Berufsverbotsopfer : Konto-Inhaber Hartmut Barth-Engelbart / VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen eG. Kennwort “Berufsverbot & Altersnot” BIC: GENODEF1LRS / IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86

alternativ geht das Spenden auch über meinen PayPal--Knopf

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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