documenta 14 in Athen = EU-Kultur-Imperialismus

WARUM zur DOCUMENTA 14 eine Gegenveranstaltung notwendig ist.

Die Kunst-Schickeria feiert in Athen mit den Herrschenden und die Lage im Land geht ihr am Arsch vorbei. Sie läßt sich von einem der größten Räuber und Krisenproduzenten als Tarnung benutzen. Brot und Spiele für die kuschenden Kollaborateure und Not für das Volk und Krieg gegen das Volk.  Ein Volk, das sich wehrt: Der Dokumentarfilm „Combat au bout de la nuit – Kämpfen bis zum Ende der Nacht“ zeigt, welche Gegen-DOCUMENTAs notwendig sind.

Für die deutsche Presse war das zu viel. Nach der Premiere auf der Berlinale 2017 schäumte sie vor Wut auf „griechischen Opfermythos“, „antifaschistisches Märchen“ und „Vereinfachung des Klassenkampfs“. Der Film sei nur „was für Putzfrauenfetischisten“.
Grund genug, die Kämpfe in Griechenland sichtbar zu machen.

Durch viele Gegen-DOKUMENTAs. In Frankfurt. im Herzen der TROIKA, in Kassel jetzt und während der documenta

Spectrales Foto.

„In zwei so unterschiedlichen europäischen Städten auszustellen, heißt, eine jeweils andere, neue Perspektive einzunehmen. Ich glaube in Zeiten wie diesen wird wieder stärker bewusst: Es gibt in der Kunst wie in der der Politik auch andere Modelle der Wahrnehmung und Weltaneignung als nur das demokratische.“,  sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung der documenta 14 in Athen.

 

http://www.deutschlandfunkkultur.de/steinmeier-eroeffnet-documenta-in-athen-keine-komfortzone.2165.de.html?dram:article_id=383389

 

Zur Zeit eignet sich das DEURO-Kapital ganz „demokratisch“ nach der Telefongesellschaft OTE, nach den Flughäfen Athen und Thessaloniki  und weiteren profitablen Airports ein Filetstück nach dem anderen aus griechischen Beständen an. Der Rollstuhl des Schreckens  diktiert zusammen mit Brüssel der  gehorsamen SYRIZA-Regierung ein Sparprogramm nach dem anderen. Das sind zum Teil ganz unspektakuläre Maßnahmen wie die „Liberalisierung“ des „Taximarktes“, durch den tausende von Taxifahrern und ihre Familien die Altersversorgung verlieren … Die weitere Senkung der Reallöhne der griechischen Lehrerinnen, die bereits um eine Arbeitszeitverlängerung streiken müssen, weil sonst ihre Familien-Einkommen zum Überleben nicht ausreichen. Die Streichungen im Gesundheitswesen zwingen zur Schließung von Krankenhäusern, weil keine Medikamente mehr gekauft werden können. Bettler in den Groß- und Kleinstädten, ein bankrottes Einzelhandelsgeschäft  neben dem Anderen … Und LIDL boomt mit Dumping-Preisen

 

Über den seit Jahrhunderten gewohnheitsverbrecherisch praktizierten Kunstraub soll an anderer Stelle berichtet werden.  Hier geht es um Demontage, um Sozialdemontage. Und dafür ist die Sozialdemontage Partei Deutschlands besonders gut geeignet. EZBankfurts SPD-Oberbürgermeister Peter Feldmann stimmte der „Germanisierung“ der Flughäfen Athen und Thessaloniki und weiteren Airports durch die FRAPORT zu, ohne mit der Wimper zu zucken.  Tarek Al-Wazir desgleichen.  Der übelste deutsche Raubüberfall seit der „Arisierung“ Thessalonikis. Teilweise wird nur die Hardware der staatlichen Unternehmen übernommen, das Personal bleibt beim griechischen Staat angestellt. Der muss die Lohnkürzungen durchsetzen und die Renten kürzen und bezahlen.

Eine wunderbare Aufgabe für eine linke Partei wie die SYRIZA. Dabei können sich die griechischen Faschisten als Volksfreunde profilieren.

 

Per EVG wurde und wird der griechische Staat zur Aufrüstung gezwungen, finanziert wird die Aufrüstung über Kredite mit immer weitergehender Staatsverschuldung  an erster Stelle bei deutschen Banken, bei der Weltbank, dem IWF und der EZB. Panzer gibts jetzt, anstatt Löschflugzeuge. Dass die griechischce Armee  Abrams-Panzer statt LEOs bekam, Pech für die von Braunbehrens und andere Kraus-Maffei-Wegemann-Bode-Eigner. Ach ja Bode. Ist der nicht in Kassel ein großer Förderer der documenta? Beim nächsten Zwangseinkauf gibts LEOs, das wird der Frank-Folter Steinmeier schon klar machen. Da kann sich auch der rechte Flügel der IG Metall freuen, wenn der Tzipras so deutsche Arbeitsplätze sichert.

Nennt man sowas nicht Sozialimperialismus?

Eingetrieben werden die so zwangsverordneten Schulden mit der Troika und ihrem Finanzdiktat: Löhne senken, Renten senken, Gesundheitswesen und Schulen zurückfahren, privatisieren. Hafenanlagen verkaufen, Staatsbetriebe privatisieren, erst dann gibt es Geld aus EU-Steuermitteln, die dann bei den deutschen Banken landen oder bei Hoch-Tief usw., die die EU-finanzierten Infrastruktur-Projekte sich unter den Nagel reißen und griechische Unternehmen eventuell als Sub-Sub-Unternehmen auftauchen …  – Autobahnen , die kaum genutzt werden, die mangels eigener griechischer Leicht- und Schwerindustrie letztlich der gemischt touristischen und militärischen Erschließung dieses EU-Frontstaates dienen.

 

Die documenta14 in Athen ist ein Akt des Kulturimperialismus, der die Fratze des 4. deutschen Einmarsches in Athen hübschen und die lauernden Möchtegern-Krisengewinnler der griechischen Kompradoren-Bourgeoisie mit ein paar fetten Party-Snacks auf EURO-Linie anfüttern soll.

 

In Athen lassen sich besser bezahlte „Kultur“-StricherINNEN und Volksverräter feiern, während das griechische Volk in Armut versinkt.

 

Der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches steht mit über 320 Milliarden € Reparationsschulden beim griechischen Staat in der Kreide.

Documenta ? Diese Forderungen gilt es öffentlich zu dokumentieren, die gezielte Zerstörung griechischer Infrastruktur durch die deutsche Wehrmacht, das gezielte Aushungern des griechischen Volkes vor 75 Jahren, die deutschen Massaker wie die Neo-Kolonialisierung durch die die deutsche Besatzung ablösenden Briten und US-Amerikaner, deren Förderung von Royalisten und Faschisten und deren Erfindung eines Bürgerkrieges gilt es zu dokumentieren, die Anglo-amerikanische Aufzucht der faschistischen Putschisten sowie das von den gleichen Mächten gezielte Aufeinanderhetzen von Griechenland und Türkei, die bewusste Verhinderung griechisch-türkischer Aussöhnung.

documenta ?  Griechische Ärzte wandern ab, die medizinischer Versorgung in der Provinz bricht zusammen. In den Städten sieht es nicht viel besser aus. Die technische Intelligenz geht ins Ausland, weil sie in Griechenland keine Perspektiven sieht.  Jugendarbeitslosigkeit von über 40 %.

 

Was mit KulturstricherINNEN  gemeint ist, wird am Beispiel der Aussage der Athener Galeristin Marina Athanassiadou im Deutschlandfunk deutlich :

„Ich glaube, es ist das erste Mal, dass hier in Athen die Straßen für ein Kunst-Event gesperrt werden. Sonst passiert das nur, weil wieder irgendwo demonstriert wird: Wenn’s um die Finanzkrise geht oder um die Europäische Union. Wir haben die Nase voll von diesen Demos. Und jetzt findet mitten auf dem Syntagma-Platz plötzlich eine Kunst-Performance statt. Das macht die Leute neugierig, weil es etwas Neues ist. Sie gehen hin und fragen, was da los ist. Und wer fragt, der lernt.“

http://www.deutschlandfunk.de/die-documenta-14-in-athen-deutliche-kritik-und-eine.691.de.html?dram:article_id=384577

 

Manolis Glezos und Mikis Theodorakis, beide weit über 90 Jahre, werden bei den Demonstrationen gegen die volksfeindliche Sozialdemontage-Politik der SYRIZA-geführten Regierung unter dem Diktat der TROIKA von der Polizei gezielt angegriffen, mit Tränengas beschossen.  Mit ihnen sollen die Großdemonstrationen gegen die Troika verschwinden …

Documenta ? Das Buch Manolis Glezos, des griechischen Nationalhelden, der die Hakenkreuzfahne von der Akropolis herunter holte – über die Reparationsschulden enthält viele Dokumente, die gälte es zu dokumentieren und die bis heute wirkenden Folgen der deutschen Besatzung, Aushungerung, Demontage, Massakrierung …

Das Buch sollte schnellstens in Deutshland erscheinen.

Journalist Panjiotis Gavrilis, der für Deutschlandradio Kultur aus Athen berichtet und den Bundespräsidenten während des Besuchs beobachtete, sagt: Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender hätten auch selbst etwas gelernt in Athen bei Gesprächen mit Studierenden und jungen Start-up-Gründern. Diese hätte sich über die mangelnde Unterstützung in Griechenland beklagt. Ungeachtet dessen versuchten sie, ihren Weg zu gehen. Das habe Steinmeier und seine Frau beeindruckt.

So, so,  das Elend der jungen Start-Up-Gründer …  Steinmeier hatte bestimmt ein paar Leckerli in der Tasche :  ein paar Eintrittskarten für die Stipendien-Verlosung der Friedrich-Ebert-Heinrich-Böll-Konrad-Adenauer-Friedrich-Naumann-Stiftung ….

Solche Youngsters braucht die EU ! Und nicht solche, wie die alternativen Reparatur-Trupps, die die abgeklemmten Stromversorgungen „reparieren“ , geräumte Wohnungen wiederbesetzen und streiken und demonstrieren, die Fabriken besetzen, ihren Verkauf verhindern, Ministerien belagern …

 

Spectrales Foto.
Combat au bout de la nuit (Fighting through the Night)

Greek version below. Griechische Version weiter unten.

Combat au bout de la nuit. Kanada 2016. R: Sylvain L’Espérance. Griechisch, Arabisch, Farsi, Kurmancî, Französisch. Englische Untertitel. 285 Min.

In rasendem Tempo werden Nummern verlesen, jede eine Gesetzesnovelle, diktiert von der Troika. Lautes Oxi!, Nein!, steht gegen die Feststellung: „Einstimmig beschlossen“. Zum parlamentarischen Sound des Kahlschlags die Straßen und Häfen Athens.

„Combat au bout de la nuit“ zeigt das Leben hinter den Nummern. Nachbarschafts- und Ärzt*innenprojekte versuchen die Zerstörung des Sozial- und Gesundheitssystems auszugleichen, Werftarbeiter diskutieren den erstarkenden Faschismus, kurdische und afghanische Geflüchtete suchen Unterschlupf in Ruinen, eine Gruppe Putzfrauen besetzt das Finanzministerium. Alle kämpfen um ihre Würde.

Gegen den herrschaftlichen Blick setzt „Combat“ das genaue Hinsehen und Zuhören. Dafür nimmt er sich Zeit, viel Zeit. Für die deutsche Presse war das zu viel. Nach der Premiere auf der Berlinale 2017 schäumte sie vor Wut auf „griechischen Opfermythos“, „antifaschistisches Märchen“ und „Vereinfachung des Klassenkampfs“. Der Film sei nur „was für Putzfrauenfetischisten“.
Grund genug, die Kämpfe in Griechenland sichtbar zu machen – mitten in Frankfurt, im Herzen der Troika.

Mit Pause. Eintritt frei. Spende für ein antirassistisches Projekt in Griechenland erwünscht.

Veranstaltet / unterstützt von:
AG Drecksarbeit, AStA Universität Frankfurt – Referat für Politische Bildung, Kinothek Asta Nielsen, Pupille – Kino in der Uni , Spectrale, Turn left, unter_bau

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Combat au bout de la nuit. Καναδάς 2016. Σκηνοθεσία: Sylvain L’Espérance. Ελληνικά, αραβικά, Φαρσί, Kurmanji, Γαλλικά. Με αγγλικούς υπότιτλους. 285 λεπτά.

Με ιλιγγιώδη ταχύτητα κάποιος απαγγέλει αριθμούς, κάθε αριθμός και μία τροποποίηση νόμου, επιβαλλόμενη από την Τρόικα. Ένα ηχηρό «Όχι» αντιτίθεται στην εξαγγελία: «εγκρίνεται ομόφωνα». Με φόντο τον καταστροφικό ήχο της βουλής οι δρόμοι και τα λιμάνια της Αθήνας.

Το «Combat au bout de la nuit» παρουσίαζει τη ζωή πίσω από τους αριθμούς. Ιδιωτικές πρωτοβουλίες από κατοίκους και εθελοντές γιατροί προσπαθούν να απαλύνουν την καταστροφή του κοινωνικού ιστού (oder: της κοινωνικής πρόνοιας) και του συστήματος υγείας, εργάτες σε ναυπηγεία συζητούν την άνοδο του φασισμού, Κούρδοι και Αφγανοί πρόσφυγες ψάχνουν για καταφύγιο σε ερείπια, καθαρίστριες κάνουν κατάληψη στο υπουργείο οικονομικών. ΄Ολοι αγωνίζονται για την αξιοπρέπειά τους.

Το «Combat» αλλάζει την προοπτική από αυτή του κυρίαρχου σε αυτή που μας κάνει να δούμε και να ακούσουμε καλύτερα. Δίνοντας μας χρόνο, πολύ χρόνο. Στα μάτια του γερμανικού τύπου αφόρητα πολύ. Εξοργισμένος σχολίασε την ταινία ως «ελληνική μυθοπλασία θυματοποίησης», «αντιφασιστικό παραμύθι» και «απλούστευση της πάλης των τάξεων». Στα μάτια των κριτικών η ταινία «αξίζει μόνο για όσους έχουν βίτσιο με τις καθαρίστριες». Ένας λόγος παραπάνω να παρουσιάσουμε τους αγώνες στην Ελλάδα – εδώ, στο κέντρο της Φρανκφούρτης, στην καρδιά της Τρόικας.

Διάλειμμα και μπουφέ. Είσοδος ελεύθερη.
Επιθυμητή η υποστήριξη αντιρατσιστικών πρωτοβουλιών (προγραμμάτων) στην Αθήνα μέσω δωρεάς.

Μία εκδήλωση της / με την υποστήριξη της:
AG Drecksarbeit, AStA Universität Frankfurt – Referat für Politische Bildung, Kinothek Asta Nielsen, Pupille – Kino in der Uni, Spectrale, Turn left, unter_bau

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Ein Gedanke zu „documenta 14 in Athen = EU-Kultur-Imperialismus“

  1. Etwas OT:
    Hallo Hartmut,
    wurdest Du gehackt?
    Ich wünschte ich könnte Dir in diesen Dingen helfen, aber leider habe ich mich nie sehr intensiv mit dem Thema Netzwerktechnik beschäftigt.
    In welcher Sprache musst Du Dich denn mit Deinem Provider unterhalten?

    Einen schönen 1. Mai wünsche ich auch wenn das Wetter wieder einmal Spaßverderber spielen wird.

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