Die jüngste Ausgabe veröffentlicht ein schönes Gedicht von Georg Weerth
„Verehrter Herr und König,
kennst Du die bittre Geschicht?
Am Montag aßen wir wenig.
Am Dienstag aßen wir nicht.
Am Mittwoch hatten wir Hunger.
Am Donnerstag litten wir Not.
Am Freitag starben viele von uns den Hungertod.
Drum lass am Samstag backen das Brot fein säuberlich,
sonst werden am Sonntag wir packen und fressen oh König DICH!“
Und fressen… dich
Das Hungerlied
Von Georg Weerth
Verehrter Herr und König,
Weißt du die schlimme Geschicht?
Am Montag aßen wir wenig,
Und am Dienstag aßen wir nicht.
Und am Mittwoch mußten wir darben,
Und am Donnerstag litten wir Not;
Und ach, am Freitag starben
Wir fast den Hungertod!
Drum laß am Samstag backen
Das Brot, fein säuberlich –
Sonst werden wir sonntags packen
Und fressen, o König, dich!
Georg Ludwig Weerth (* 17. Februar 1822 in Detmold, † 31. Juli 1856 in Havanna, Kuba) geht im April 1848 mit Engels und Marx nach Köln, um bei der Gründung der Neuen Rheinischen Zeitung mitzuhelfen. Weerth wird der erste sozialistische Feuilletonist in Deutschland. Das zu Weerths Lebzeiten unveröffentlichte Gedicht entstand gegen 1845.
Online-Flyer Nr. 636 vom 08.11.2017
neben anderen Gedichten aus dem Vormärz und der 1848erRevolution haben wir als Musik-Gruppe mit dem schönen Namen „GRUPPENAKKORD“ dieses Gedicht 1976 leicht verändert vertont. (Das Original ist besser!). Und beim letzten „Haste Töne-Treffen“ noch vor Dieter Süverkrüpp und dem „Linksradikalen Blasorchester“ zusammen mit einer Auswahl unserer 1848er Lieder vorgetragen. („Metternichs Klagetöne“ und „Fürsten zu Land hinaus“ uvam.)
Das hier angegebene Datum der Vertonung des Hungerliedes kann nicht stimmen. Die Vertonung wie die Gründung der Gruppe „GRUPPENAKKORD“ aus den Restbeständen des Musikzuges des Frankfurter „Soldaten- und Reservisten-Komitees“ fand erst nach Auflösung des KBW zu Beginn der 80er Jahre statt. Mehr dazu später in einem neuen Artikel. Die Uraufführung des Hungerliedes fand beim letzten „Haste Töne-Treffen“ des DGB in Recklinghausen 1981 statt.
Vor eInigen Jahren konnte ich das Hungerlied auch noch mit der Gitarre begleiten. Matti Mössner und ich als GRUPPENAKKORD-Frontleute mit Akkordeon und Gitarre zusammen mit Uschi Rehmann, der blinden Flötistin, Manfred Schwiebert (Percussion), Hanne Strobl (Geige/Git), Marianne Gräber (Git), Wenzel Sadlo (Posaune), Maria ? . insgesamt 10 Musiker-innen… haben wir den zweistimmigen Satz geschrieben unter Anleitung von Werner Pöhlert, dem Hamburger Swing-Jugend-Widerständler und frühem JAZZER und Renaissance-Musiker, dem Ausbilder von Catherina Valente und Joy Fleming und und und…
HaBEs erneuter Nachruf auf EMMES Werner Pöhlert & Wolfgang Lauth
Kann denn Lesen Sünde sein ?
Ladet mich nach Trave-
nicht nach Peenemünde ein!
HaBEs Nachruf auf Emmes Pöhlert & Wolfgang Lauth