Humanitär helfen & Fluchtursachen bekämpfen: ein Widerspruch?!?

Humanitäre Hilfen sind Tropfen in Vulkankrater. Humanitäre Hilfen sind Gewissensberuhigung für Bewohner der Nordhalbkugel, deren relativ hoher Lebensstandard auf Kosten der Südhalbkugel geht. Humanitäre Hilfe bindet Energie und Mittel, die bei der politischen Bekämpfung der Fluchtursachen fehlen.

Da ich VEOLIA in Kampala nicht so schnell politisch das Handwerk legen kann, der IWF und die Weltbank weitere Privatisierung in Uganda, Tansania, Kenia fordern und Rehema wieder an Typhus aus dem VEOLIA-Wasserleitungsnetz in Kampala erkrankt ist, bitte ich wieder um Spenden für Medikamente, Krankenhausaufenthalt und Lebensmittel für Ihren 2jährigen Sohn Nasser. Unter dem Kennwort „RehaRema“ IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86 BIC:   GENODEF1LRS   VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen

Wer auf die humanitäre Hilfe fokussiert, statt sich auf die Schaffung politischer Strukturen zu konzentrieren, die in der Lage wären, mit Massenbewegungen die neokoloniale Zerstörung der Länder der dritten Welt aufzuhalten, der ist objektiv ein Stabilisator der Fluchtursachen, der höllischen, tödlichen Gesetze des Imperialismus.

Wer den Kapitalismus nicht bekämpft, lässt täglich tausend Mal mehr Menschen verrecken als er mit humanitärer Hilfe retten kann. Aus der Sahelzone oder dem Mittelmeer.

Wer das soziale Elend der eingeborenen Nordhalbkugel-Underdogs nicht (zusammen mit dem Flüchtlingselend) in den Mittelpunkt stellt, macht Opfer zu Tätern und Opfer zu erneuten Opfern. Der ist für aktuelle und kommende Pogrome gegen Flüchtlinge, dann Obdachlose, dann Behinderte, Langzeitarbeitslose, HARTZ4er ….  und andere „Untermenschen“ zumindest mitverantwortlich.

Wer den aus der Mitte bis rechts politisch durch Kaputtsparpolitik und Propaganda aufgehetzten Menschen keine Perspektive für erfolgversprechende Gegenwehr anbietet, liefert sie den Ratten- und Bauernfängern von „Lechts“ bis „Rinks“ aus.

Ob das massenhafte Herausbomben von Menschen aus ihren Heimatländern gezielte Absicht oder nur ein Kollateralschaden war und ist, tut nichts zur Sache.

Das Finanzkapital und seine beauftragten Kriegsherren stellen uns tagtäglich vor die Frage, wie wir uns angesichts des permanent produzierten Elends verhalten.

Das meist in der Regel mehrheitliche Wegschauen der Speckschichten, aber auch das hinter dem eigenen Underdog-Elend Ignorieren des Elends der Anderen, des sich nicht mit Seinesgleichen Solidarisierens, des „Stolz darauf Seins“, dass da noch jemand unter einem liegt …

 

das alles Mal beiseite lassen.

Für die Engagierten scheint sich die Frage angesichts beschränkter Kapazitäten so zu stellen: entweder Fluchtursachen-Bekämpfung oder humanitäre Hilfe.

Den Kriegsherren ist es allemal lieber, man engagiert sich im Kriegsfall für das Rote Kreuz, flickt Verletzte und macht sie wieder fit für den nächsten Fronteinsatz, oder man sammelt für afrikanische Waisenkinder, baut SOS-Kinderdörfer, bastelt low-tech Trinkwasseraufbereitungsanlagen anstatt VEOLIA politisch das Handwerk zu legen, anstatt die als „Auslandseinsätze“ verharmlosten militärischen Überfälle direkt zu bekämpfen …. und den Aufbau, die Finanzierung, die Bewaffnung und logistische Unterstützung des IS und anderer Terrorbanden.

 

Statt die „Flüchtlingsintegration“ und die Arbeit der Ehrenamtlichen zum Vergeldsgotteslohn durch defakto-Zustimmung zu Auslandseinsätzen, Waffenexport , Wirtschaftskrieg und Sanktionspolitik, durch Aushungern unendlich zu verlängern, ist auf die Bekämpfung dieser Fluchtursachen der Schwerpunkt zu legen. Wenn dann auch noch die Flüchtlingshilfe dazu beiträgt, die besten Kräfte zu selektieren und in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren ist das ein Beitrag zur Ausblutung der Heimatländer, wo Ärzte, Ingenieure, Lehrer usw… für den Wiederaufbau dringend gebraucht werden.

Diesen Aspekt regelt jetzt demnächst auch das drohende Einwanderungsgesetz. Von den „Arbeitgebern“ bereits vorab bejubelt.

Die „Flüchtlingsintegration“ ist auch ein Beitrag zur Verschärfung der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Da Flüchtlinge froh sein müssen, wenn sie überhaupt Arbeit und Lohn bekommen, ist es auch in der Regel ein Beitrag zu Lohndumping, Unterschreitung des Mindestlohnes und des Arbeitsschutzes usw.  …

Die Forderungen nach offenen Grenzen, Bewegungsfreiheit usw. hören sich sehr human an, sehr fortschrittlich. Sie vergessen aber leider dabei, dass sie nicht Herr der Lage & der Nutzungsoptionen ihrer Forderungen sind.

Große Teile des Kapitals und derzeit die tonangebenden begrüßen mittlerweile diese Forderungen insoweit sie ihnen nutzen, sie weiter kapitalgesetzmäßig bestimmen wie und für wen die Grenzen offen sind, wie weit die Bewegungsfreiheit und wohin sie geht. Zur Unterschreitung der Tarife, der löchrigen Mindestlohnsätze sind Flüchtlinge durchaus willkommen: in Branchen, wo Bio-Deutsche ungern arbeiten, wo Polen und Bulgaren mittlerweile zu teuer sind, wo Razzien die Schwarzarbeit erschweren und verteuern, da setzt man gerne als Wohltäter auch Flüchtlinge ein, „damit die auf den Arbeitsmarkt auch ihre Chance bekommen!“.

Wer diese Fragen stellt und Antworten, Lösungen sucht, wie z.B. Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine und die Sammlungsbewegung „Aufstehn“,  gegen die wird  durch die mainstream-medien die gesamte Herz-und Bauch-Welle der „Willkommenskultur“ mobilisiert.  Und da wird bei voller Hirnabschaltung schon das Fragen in diese Richtung als Affinität zur AFD hingestellt.

 

PS.  Da ich VEOLIA in Kampala nicht so schnell politisch das Handwerk legen kann, der IWF und die Weltbank weitere Privatisierung in Uganda, Tansania, Kenia fordern und Rehema wieder an Typhus erkrankt ist, bitte ich wieder um Spenden für Medikamente, Krankenhausaufenthalt und Lebensmittel für Ihren 2jährigen Sohn Nasser. (siehe unten „Unterstützung“ oder SPENDEN-Button/paypal)

 

PPS. Präsident Maduro hat die Hilfeangebote der Weltbank und des IWF abgelehnt. Aus gutem Grund:  In Nicaragua hat deren „Hilfe“ (die Erpressung zur Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge und zur Senkung der Renten) zu gewalttätigen Protesten geführt, die von der Stiftung der Ex US-Außenministerin Albright finanziert, trainiert, bewaffnet und gesteuert wurden & werden.  Das verschweigt die Ortega angreifende humanitäre Hilfsorganisation medico-international ihren Mitgliedern und Spendern, so, wie sie es bei der Kampagne „Adopt a Revolution“  im Falle Libyens auch verschwiegen hatte, dass der harte Kern der „friedlichen demokratischen Demonstranten in Bengasi“ in den USA ausgebildete Spezialkräfte waren. Heute ist Libyen ein Völker-Folter-Lager. Davor war es die vielfach UN-ausgezeichnete Hoffnung Afrikas: Afrikanische Entwicklungsbank, weltgrößtes Bewässerungssystem, Einbürgerung der Schwarzafrikaner, vorbildlicher Wohnungsbau, Gesundheitswesen, Bildungswesen, Frauenrechte …. 

 

PPPS: Neben den anderen prioritären Politik-Baustellen habe ich in der Flüchtlings- und Einwanderer-Betreuung und -Qualifikation gearbeitet und tue es immer wieder… das ist alles sehr widersprüchlich.

 

 

 

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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