Philo-Sophie …. etwas mehr als nur ein etwas anderes Liebesgedicht

Kleine Vorbemerkung: HaBE  seit zwei Tagen 900.000 Besucher von 2014 bis 2018 zu verzeichnen und 2,7 Millionen Aufrufe meiner Artikel, Lieder und Gedichte. Ich hoffe, es hat der Aufklärung etwas genutzt

Philo-Sophie

Ich fürchte nur

Ich treff Dich nie

So hast Du mich getroffen

Selbst wenn ich nach Berlin umzieh

(„So ein Mist! ‚umzöge‘ heißt es!“

aus der Hölle

souffliert mir Boege*

mein Lieblingsgerma- Kommu-nist)

Und nicht nach Wien

wohin

es mich ansonsten

Viel mehr hinzieht

 

Was ist Berlin

Schon gegen Wien,

gar gegen Graz

oder auch Linz


Allein Dein Bild

Zieht mich da hin

Zwingt meinen WienWahn

in die Knie

zieht mich ins kalte

Großberlin

Frag nicht warum

Frag mich nicht wie

Verrückt nach Dir?

Oh ja, ich bins!

Mein Therapeut

Nennts

Hormonie

Und werkelt stur

An meiner Hypophyse

gepaart mit Schmalspur-

Psychoanalyse

Dabei ist es

Doch nur

Philo-Sophie

 

* Boege oder Böge oder so ähnlich (nicht der Heiner Böhnke! Der lebt noch!) war bis in die End80er in EZBankfurt Assistent eines Germanistik-Professors (Lingelbach?) und wurde nur deshalb kein Prof., weil er früher Mal zur Führungsriege des KPD/AO Studentenverbandes KSV gehörte. Der engagierte Auto-Verweigerer , der bei keiner Veranstaltung ohne Fahrrad erschien, starb Anfang der 90er an einem Krebsleiden. Wer seine Angehörigen kennt, soll mir bitte Bescheid geben. Ich bin ihm noch etwas schuldig.  Und ich wüsste so gern, wo er begraben liegt. Er hatte mir sein Lektorat angeboten. Ich würde ihm gerne ein paar unkorrigierte Manuskripte aufs Grab legen.

 

Sophie ist eine junge Frau, die ich in Berlin vor 20 Jahren einmal in einem Café gesehen habe, Zwei oder 10 Minuten bis sie ging. Augenblicke, die Ahnung eines Lächelns. Diese Augenblicke haben mich nicht losgelassen. Ich habe nach ihr gesucht und sie gefunden. Und für sie das Gedicht da oben geschrieben, ohne es ihr jemals zu schicken.

 

Es sind die Augenblicke, die Gesichtszüge, die mich erreichen, bevor ein Mensch den Mund aufmacht, bevor ich seinen Geruch wahrnehmen kann. Es ist wie das Eintauchen in einen Fluss, eine Strömung. Das Erfasstwerden durch ein Magnetfeld. Es ist rational schwer zu erklären.

 

Du fährst mit dem Auto durch eine  Stadt und dich trifft an einer Ampel der Augenblick einer Frau am Steuer des Autos neben dir.  Und du bist wie elektrisiert. Du hast sie nicht gehört, nicht gerochen, Du siehst nur ihr Gesicht.

 

Es sind die Augen deiner Mutter beim ersten Stillen, die Gesichtszüge deiner Amme, die dich hypnotisieren, dich dahinschmelzen lassen wie Butter an der Sonne. Anders kann ich mir das nicht erklären.

 

Kommt der Geruch, der Akzent, das Lächeln und beim Näherkommen noch die Ähnlichkeit der Körperkonturen hinzu, ist es passiert.

 

Die Gesichtszüge einer frühkindlichen Bezugsperson, egal ob Männlein oder Weiblein.

Es ist die Vorentscheidung über Antipathie oder Sympathie.

 

Melchior Mayer, der Schneider Meck, der Romanheld in meinem „Damenschneider“ schneidet sich aus Modezeitschriften, Illustrierten und Katalogen Teile seiner Mutterfigur aus und klebt sie sich als „Fototapete“ in seiner Dachkammer zusammen. . Der „Bilderstürmer von Michelstadt“ (er zerschlug während der Renovierung der Stadtkirche mit einem Vorschlaghammer in einer Nacht alle Grabdenkmäler der Erbacher Grafen) gerät in den Verdacht, nicht nur aus Zeitungen sein Mutterbild ausgeschnitten zu haben. Der psychiatrische Gutachter bestärkt die Vermutung der Ermittlungsbehörde, der Staatsanwaltschaft, dass Mayer in seiner Hassliebe zur Mutter, sich aus einigen im Odenwaldkreis vermissten Frauen mütterliche Anteile prä- oder postmortem herausgeschnitten zu haben – nach dem Schnittmuster seiner Fototapeten. Der Verdacht bleibt ein solcher. Die von Melchior Mayer bei der Renovierung der Stadtkirche in den Gruften der Erbacher Grafen entdeckten 7 Frauenskelette, sind bis auf eines verschwunden. Dieses Skelett stammt jedoch von einem anderen Mordfall: es ist das Skelett einer Ende 1944 getöteten schwangeren Zwangsarbeiterin.

Warum der Titel „Der Damenschneider“ heißt? Nicht nur wegen der Fotocollagen-Tapete. Nun, Melchior wollte eigentlich studieren, Mathematik und Physik. Galt als verkapptes Mathe-Genie.  Musste dann aber  auch wegen Geldmangel die Schneiderei seines Vaters übernehmen …. Und den Verdacht, dass er eigentlich Mair heißt. Seine Blässe, seine hervorragenden Hakennase. Das Kollegium des städtischen Gymnasiums  war tief schwarz-braun. „Ja, Mayer, sie sollten dann doch eher auf die Berufsschule gehen!“

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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