Gesucht: NS-Richter am Sondergericht Prag: Name Dr. Eberhard Littmann
Geburtsort UNBEKANNT geb. am 22.07. 1909
Verwandtschaftliches Verhältnis zum NS-Juristen Dr. Gerhard Littmann und späteren Frankfurter Polizeipräsidenten: bisher noch unbekannt.
Zur Rekonstruktion und Erweiterung des Frankfurt-Romanes „Putztruppen“ ist die Klärung der verwandtschaftlichen Beziehung zwischen Eberhard und Gerhard Littmann notwendig. Dazu suche ich den Geburtsort Dr. Eberhard Littmanns.
Für ein weiteres Roman- Projekt: „Onkelmord“ ist die Klärung der Rolle Dr. Eberhard Littmanns wichtig. Gab es bereits in Prag eine Verbindung zwischen Dr. Littmann und den SS-Obersturmbannführern Hans-Martin Schleyer und Ries? Oder entstanden diese Beziehungen erst nach 1945, oder erst nach Littmanns Berufung 1959 zum Richter am Bundesfinanzhof?
Der „Onkelmord“ befasst sich mit dem Kriegsverbrecher Oberst Paul Gaethgens und dessen Beziehungen und Erbschaften bis hin zu den „Republikanern“ … und deren Plan zur „Re-Germanisierung“ Kaliningrads, des Ostpreußischen Königsberg. Gaethgens war verantwortlich für die „Vernichtung durch Arbeit“ von 20.000 sowjetischen Kriegsgefangenen.
Dr. Walter Köbel: der NS-Jurist und spätere OPEL-Oberbürgermeister Rüsselsheims. 1946 bis 1948 stellvertretender Landrat des Kreises Büdingen. Dann Ministerialrat im Innenministerium. Nach Verhaftung und 9 Monaten Gefängnisstrafe Geschäftsführer des hessischen Städte-und Gemeindetages und „rechte Hand“ des hessischen Ministerpräsidenten Georg-August Zinn.
Bei Dr. Walter Köbel suche ich die Spruchkammer-Akten, die wahrscheinlich bei der Spruchkammer in Büdingen angelegt wurden.
In der zur Zeit entstehenden Biografie des Widerstandskämpfers Wilhelm Pfannmüller ist Dr. Walter Köbel als Stellvertreter des Büdinger Landrates Kurt Moosdorf ein wichtiger Gegenspieler des Chefanklägers der Büdinger Spruchkammer -Wilhelm Pfannmüller. Die Meldung über die Falschangaben Köbels gegenüber de US-Militärregierung über seine NSDAP-Mitgliedschaft, die dann zu seiner Verhaftung und Entlassung und zu 9 monatiger Gefängnisstrafe führt, könnte von dem KPD ler Pfannmüller an die hessische Landesregierung gegangen sein.
In Kombination mit der Besetzung zweier infrastrukturell wichtiger Ministerien durch zwei NSDAP-Goldfasane (Wirtschaft & Verkehr: Dr. Paul Franke & Landwirtschaft: Gustav Hacker) unter der SPD/BHE-Koalitionsregierung Zinn – dürfte die Meldung über Dr. Walter Köbel ein wesentlicher Grund dafür gewesen sein, dass das Dorf Mittel-Gründau über 10 und mehr Jahre bei der Mittel-Beschaffung für öffentliche Projekte erhebliche Schwierigkeiten hatte. Wilhelm Pfannmüller saß als KPDler im Gemeinderat, war zunächst stellvertretender Bürgermeister und wurde dann 1956 -im Jahr des KPD-Verbotes- zum ersten ehrenamtlichen und 1964 zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt
Gerhard Littmann
deutscher Jurist; Polizeipräsident in Frankfurt/M. (1952-1973); Dr. jur.
Geburtstag: | 24. Juni 1910 Marburg |
Todestag: | 24. September 1973 Frankfurt |
Nation: | Deutschland – Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 01/1974 vom 24. Dezember 1973
Wirken
Gerhard Littmann wurde am 24. Juni 1910 in Marburg a.d. Lahn als Sohn eines Amtsgerichtsrates geboren. Nach dem Besuch der Liebig-Oberrealschule und des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt studierte L., der eigentlich zunächst Archäologe werden wollte, Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Marburg und Frankfurt. In Düsseldorf bestand er 1937 die 2. Staatsprüfung als Assessor und promovierte im Jahre darauf an der Frankfurter Universität zum Dr. jur.
1940 legte er dazu das englische Dolmetscherexamen ab und wurde im gleichen Jahr als Dolmetscher zur Wehrmacht eingezogen.
Nach dem Kriege war er seit 1945 ab als Anwaltsassessor, später als Rechtsanwalt in Marburg tätig.
Am 1. März 1949 erfolgte sodann seine Berufung als Referent in das hessische Ministerium des Innern, in welchem er zuletzt als Regierungsdirektor arbeitete.
1951 löste er den bisherigen Polizeipräsidenten Willy Klapproth ab. Am 28. April 1952 wurde L. einstimmig zum Polizeipräsidenten der Stadt Frankfurt gewählt.
Im Zusammenhang mit dem Einsatz der Polizei gegen studentische Demonstranten an den „heißen Ostertagen“ 1968 …
Die Abberufung des Polizeipräsidenten Willy Klapproth wird offiziell mit dessen Verurteilung wegen Meineides und der Dauer-„Selbstbedienung“ aus der Asservatenkammer mit Schwarzmarkt-Zigaretten begründet. Es besteht jedoch der dringende Verdacht, dass Klapproth wegen seiner Nähe zur KPD einerseits und zur Frankfurter Unterwelt und dessen „König“ mit dem Spitznamen „Stalin“ der rechten SPD-Fraktion für die politische Säuberung als zu unzuverlässig erschien.
Der NS-Jurist Dr. Gerhard Littmann schien den „Genossen“ dafür doch geeigneter zu sein.
Der Chef der Frankfurter Polizei-Sondereinheit „Sauberes Frankfurt“, die polizeiintern als „Putztruppe“ gehandelt wurde, der Polizei-Hauptkommissar Finkh war gerade bei der Überwachung des Schwarzmarktes in Frankfurt Klapproths Mann im Präsidium. Auch ihm wurde starke Nähe zur KPD nachgesagt, die der jedoch dienstlich erfolgreich zur Ausforschung der Partei und ihres Umfeldes nutzte.
Gesucht wird in diesem Zusammenhang der bürgerliche Namen der Unterweltkönigs von Frankfurt, der 1953 auf dem Hauptfriedhof in Begleitung 10.000er Trauergäste begraben wurde.
Gesucht wird in diesem Zusammenhang auch der bürgerliche Familien-Name seiner Lebensgefährtin Margarete, die bis in die Mitt-60er monopolartig die Organisation der Frankfurter Bordelle betrieb. Ihre Kommandozentrale war die „Sonne von Mexiko“ in der Allerheiligenstraße. Nur wenige Prostituierte arbeiteten außerhalb ihrer Organisation und standen so auch nicht mehr unter ihrem Schutz, wie Rosemarie Nitribit und Helga Matura z.B. was bekanntlich nicht gut ausging.
Ebenfalls gesucht wird der Dritte im Bunde der Frankfurter Wasserhäuschen-Dynastien: neben dem SPD-NSDAP-SPD-Seitenwechsler Jöst und seinem Konkurrenten Crome gab es noch einen Dritten, dessen Name zu einem Tätigkeitswort „verbalisiert“ wurde, das die Tätigkeit „aus der Wohnung zum Wasserhäuschen gehen“ bedeutet mit dem Verdacht des längeren Wegbleibens. In den Crome-Regionen hieß das: „Mach mer blos kaa CromeTourn!“
Sachdienliche Hinweise bitte an folgende Adresse: HaBEbuechnerei@web.de