Ein Blick zurück im Zorn nach vorn ins Frankfurter ADLER-KZ „Katzbach“

Hallo U.M. ,

(bitte nicht mit U.M. verwechseln, für die ich vor 11 Jahren Mal einen Nachruf geschrieben hatte, weil ich die Betreuung der Staffelberger u.a. mit ihr koordinierte und in Frankfurter Wohngemeinschaften unterbringen und ihr Schulabschlussnachholen organisieren konnte unter den schützenden Händen/& der Mithilfe von Jugendamtsleiter Herbert Faller, Professor Klaus Mollenhauer, seinem Assistenten Friedhelm Nyssen, Prof. Dr. Heide Berndt, Professor Ernest Jouhy-Jablonski, meines beinahe „Doktorvaters“ Heinz-Joachim Heydorn, des Ernst-Reuter-Gesamtschul-Stufenleiters Herbert Stubenrauch, der Psychologin Monika Seifert-Mitscherlich, u.v.a.m.

(Übrigens hat Facebook meine Sperre am 26.03. um 22 Uhr bis 2. April verlängert)

Als wir vor 20 Jahren in einer gemischten Gruppe von Profi- & Laien-HistorikerINNEn, AutorINNen, MusikerINNEn und SchauspielerINNen auf der Basis der Arbeiten von Knorn und Kaiser, mit Unterstützung von Historikern aus der Hessischen Historischen Kommission das Dokullage-Stück  zum Hinzert-KZ „Katzbach“ schrieben, komponierten, einstudierten, holten wir uns Knüppel zwischen die Beine und Boykottmaßnahmen zwischen ARD und ZDF, hr UND der privaten Konkurrenz (primavera, FFH usw..)  und  seitens der Landes- und Kommunalpolitik eine Absage nach der anderen, wenn überhaupt geantwortet wurde.

Plakat zur Uraufführung der überarbeiteten Version der Uraufführung 1999 im Gallus-Thater

Zynischer Weise attestierte uns der Osthessische Kultur-Sommer 1999 und 2000 -höchste künstlerische Qualität , Frau Nettner-Reinsel sagte aber jede vom Kultursommer initiierte, organisierte Aufführung ab. Stattdessen -und das ist mehr als zynisch- kam die Zusage von 600,-DM Spende für den Fall, dass wir in der Region zwischen Frankfurt und Fulda, Alsfeld, Bebra  weitere Sponsoren fänden.  Nun hatten wir ja die KZ-Zwangsarbeits-Profiteure im Stück benannt, im Begleitprogramm die Nennung der jeweiligen regionalen Nutznießer angekündigt und dazu aufgefordert, das Stück entsprechend recherchierend vorzubereiten… und wurden wegen unserer Recherchen und Veröffentlichungen im Regional-Magazin nhz mit gerichtlichen Schritten bedroht … besonders im Falle VERITAS, wo die Zwangsabtreibungen an schwangeren Zwangsarbeiterinnen eingefordert wurden, um die Rüstungsproduktion nicht zu gefährden  ….

Unsere Gagen und die Eintritts-Einnahmen der beiden unter Boykott- und Sabotage-Maßnahmen (die FR kündigte für das falsche Datum und für den falschen Platz an) trotzdem zustande gekommenen Aufführungen im Gallus-Theater und im großen Saal des Frankfurter DGB-Hauses wurden für den Umbau der Wohnungen der letzten Überlebenden des innerstädtischen Frankfurter KZs in der UDSSR verwendet, die gerade zerfallen wurde und dort in den polnisch-russisch-ukrainischen Grenzregionen.

Es war (bis auf die beiden noch bei der ersten Aufführung beteiligten Frankfurter Jungkarrieristen Dirk Hülstrunk und Partner, die auf der Auszahlung ihrer Gagen bestanden) die gesamte Gruppe daran beteiligt.

Nachdem die Asche eines der beiden führenden Musiker des Stückes  schon lange durch die Südsee schwimmt und die letzten „Katzbach“-Überlebenden bereits tot sein müssten, ist es ein Leichtes, die Vermächtnisse der Toten zu drehen und zu wenden und die solchermaßen umgestalteten zu instrumentalisieren. Sie in etwa so zu verwenden wie man das in Hessen schon gut kennt: „Ein Koch kriegt viel Spenden, da kam ein Mops vorbei… “

Dabei meine ich nicht die unmittelbar hier agierenden, denen ich die ehrenwertesten Motive unterstelle.  Mit Müller-Hornbach hätte ich ja beinahe Mal im Rahmen der „RESPONSE“-Projekte mit meinen „Lamboy-Kids“ zusammengearbeitet, mich dann aber doch wegen der langen Zusammenarbeit seit unrerer ersten WiderstandsKonzertlesung in der Schlüchterner Synagoge 1991 gegen den Golfkrieg mit Wolfgang Stryi und Christoph Korn für diese beiden entschieden. Aus dieser Zeit dürfte Müller-Hornbach auch meine Texte  inklusive des offen gehandelten Rohmaterials zum Katzbach-Stück gut kennen. Das ging damals aus politischen Erwägungen auch schon breit durch das Internet, das FRANKFURTER INFO, durch indymedia usw. … Ihr könnt ruhig nehmen, was ihr braucht, dazu habe ich es geschrieben, will ich auch weiter schreiben und das soll ja nicht für die Alte und die Junge Welt und von Facebook gesperrt in meiner Schublade liegen bleiben.

Dass die Mainsteammedien jetzt  wie die FR breit über Katzbach berichten, wundert mich nicht sonderlich. Die Brisanz ist weg, die Überlebenden sind tot, die Täter und auch schon deren Erben ebenfalls. Es kostet nix und das was es kostet, wird vielleicht(er) gesponsert.

Heute ist für mich ein Stück über Katzbach, das Abu Graib und Guantanamo, US-IS, ISR-IS, FRANC-IS., BRIT-IS, POLN-IS, EUR-IS. DEUT-IS, IS-IS, Saud-IS und die aktuellen Schlächtereien gegen Jemen, Syrien, die in der Ukraine, die bevorstehenden in Lateinamerika und an den chinesischen Grenzen mit Hilfe CIA-MI5-BND-usw. – geschulter Uiguren und Tibeter nicht zumindest am Rande thematisiert … ein äußerst suspektes Projekt.

Ein Suspekt, das Gefahr läuft,  nach der FR auch den Segen von Herrn Schuster, des IPAC , des Frankfurter OB und eventuell auch dem entsprechende Unterstützung zu erhalten. 

Meine Lesungen aus diesem Stück wurden noch 2005 bei der Leipziger Buchmesse offiziell  auf Anweisung des AA verfolgt und sanktioniert, um die 50 Jahrfeier der diplomatischen Beziehungen des Besatzerstaates und Menschrechtszertreters zur Bundesrepublik Deutschland nicht zu stören.

In Halle wurden die Veranstaltungsorte geschlossen, die Betreiber des VL-Zentrums mit der Drohung der Schliessung der Gastronomie erpresst, bei Radio CORAX flog ich aus dem Programm (fünf Minuten vor der Life-Lesung) wegen angeblichem Antisemitismus. Meine wissenschaftliche Kritik an Prof. Micha Brumliks Forderung nach Muttersprachenverbot in den Schulen wurde ebenso als Antisemitismus denunziert wie meine öffentliche Brandmarkung seiner Unterstützung des NATO-deutschen & US-Überfalles auf die Bundesrepublik Jugoslawien.

„Belgrad stand

als es noch stand

im Weg

jetzt liegt es

auf dem Weg

nach Samarkant

nach Koso

oder sonst noch wo

man noch Rohstofflager

fand!“

Für diesen und einen zweiten Text ließ mich Micha Brumlik am Tag der Menschenrechte durch Christoph Stoodt aus der Frankfurter Katherinen-Kirche im Polizeigriff entfernen. Die Moderatorin Ulrike Holler, (hr), Gebauer(medico) sahen vom Podium aus untätig zu. Brumlik forderte meine sofortige Entfernung aus der Kirche, „sonst werde ich das Podium verlassen!“ Und er verließ es dann auch, um mirentgegenzuschreien: „Ich habe lediglich einen Landkrieg gegen Serbien gefordert!“ Doch noch ein Tag vor der Veranstaltung stand im Internet Brumliks Aufforderung zur Bombardierung Serbiens. Damit konfrontierte ich ihn in der Kirche bei der Veranstaltung „Krieg für Menschenrechte“ schriftlich und nach seiner Schreierei auch mündlich unter dem (polizeilich attestierten) „megaphonartigen Einsatz meiner Stimme“. Nach derartig parapolizeilicher Entfernung eines „Ikonen-Stürmers“ schrieb ich meine texte vor der Katherinenkirche unter Teilnahme Hunderter Passanten weiter und klebte sie wie in der Kirche bereits angekündigt an die Kirchentüre („aber ich werde keine neue christliche Sekte gründen! Und auch nicht wie der Antisemit und Bauernfeind Luther die Vernichtung der Juden und die Niedermetzelung der aufständischen Bauern fordern“).

In Halle wurden also die Veranstaltungsorte geschlossen, die Betreiber des VL-Zentrums mit der Drohung der Schliessung der Gastronomie erpresst, bei Radio CORAX flog ich aus dem Programm (fünf Minuten vor der Life-Lesung) wegen angeblichem Antisemitismus ….

Aber da befinde ich mich in bester Gesellschaft mit meinem Freund Reuven Moskowitz und anderen Stimmen für einen gerechten Frieden in Nah-Ost:

… mit Fug und Recht könnte ich nach diesen Erfahrungen von der Groß-Berliner MafiAA sprechen: nach Fischer hat Steinmeier nicht nur Nethanjahuh hofiert, er hat zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung (von der KAS, der Naumann- und der FES will ich hier gar nicht erst anfangen) die ukrainischen Faschisten gefördert, die Bandera-Banden, die als Hitler-Kollaborateure über 60.000 ukrainische Juden, ebenso viele Polen und noch mal so viele Russen abgeschlachtet und, was sie nach Einspruch deutscher SS-Führer noch übrig gelassen hatten, in deutsche KZ zur Vernichtung durch Arbeit geschickt.  Die Bandera-Frühförderung mit seiner Gründung der „Freien Ukrainischen Universität“ in München  hat ab 1945 bereits die CIA übernommen, die den in der UdSSR zum Tode verurteilten Kriegsverbrecher im Westen schützte. Mit der durch NS-Gehlen erfolgten Gründung des BND übernahm dieser Geheimdienst die Förderung der bandera-Uni in München. Pullach lag ja nahe.

Wer dies nicht in einem Stück über Katzbach zumindets mit Fußnoten, Links etc ansatzweise thematisiert , ist über die MAASsen instrumentalisierbar.

Und das besonders in der Zeit der knappen kommunalen Kassen, da wird man gerne grad bei den Theatern passen. Da kann man auch, ob man nun will oder nicht, kaum mehr als Freie Szene frei entscheiden.  Und Innenstadt-Immobilien wiegen schwer. Denkmalschutz hin, Denkmalschutz her. Die Großmarkthalle steht ja auch nicht mehr so (leer).  Und Mainova ist „auferstanden aus Ruinen“ des Frankfurter Ghettos, Was habt ihr bloß?

(Da ich ursprünglich dem Kollegen Müller-Hornbach irrtümlicher Weise auch den text zugeordnet hatte, musste der Eindruck entstehen, als seien von ihm einige meiner Textpassagen „übernommen“ worden . Das wäre durchaus in meinem Sinne gewesen. War aber nicht so. Der Text stammt insgesamt von Ulrich Meckler)

Die Intension des Stückes weist auch schon auf dem Plakat deutlich in die von uns seinerzeit beabsichtigte Richtung:

Es ist geschehen

es geschieht

überall

Von: Ulrich Meckler <meckler@t-online.de>
Gesendet: Dienstag, 26. März 2019 10:07
An: Ulrich Meckler <meckler@t-online.de>
Betreff: Erinnerung: Adler.Werke.Katzbach – Lesung

theaterprozess: Szenische Lesung zur NS-Geschichte in Frankfurt: KL „Katzbach“ in den Adlerwerken am 2.April 2019 im Gallustheater, Kleyerstr.15 um 19.30

Anschließend Gespräch mit Herbert Bauch und Ulrich Meckler

Adler.Werke.Katzbach“ nähert sich dem historischen Vorgang der Vernichtung durch Arbeit, Terror und Hunger in diesem Lager über eine Textpartitur aus dokumentierendem Bericht, der Selbstdarstellung der Unternehmer und der SS-Täter, dem Bericht über die Opfer, literarischen Fragmenten und musikalischen Variationen für Akkordeon über einen mittelalterlichen polnischen Hymnus.

Ulrich Meckler – Regie, Text/Gerhard Müller-Hornbach – Komposition für Akkordeon Solo (Beate Jatzkowski) mit Edgar M. Böhlke, Iris Reinhardt Hassenzahl, Nicole Horny, Ilja Kamphues.

es grüßt

Ulrich Meckler
Matthias-Claudius-Straße 11
60431 Frankfurt
0049-69-53098256
meckler@t-online.de
http://www.theaterprozess.de

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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