Wiki irrt: Hausbesetzungen in FFM schon 1969
Hartmut Barth-Engelbart
10.08.2007 22:51
Das ist ein kleiner Dimmer für Fischers und Cohn-Bendits Schimmer vom Heiligenschein der ersten Hausbesetzer. Sie haben sich einfach draufgesetzt und sich um die Leut einen Scheiß gekümmert. Die haben sie nicht im Mindesten interessiert Und Heute ? Als Wahlvieh vielleicht und als Diätenzahler und Ministerpenionssicherheit. Und damit die Antideútschen nicht gleich zuschlagen: Thomas Weißbecker ist Sohn einer ehemals jüdischen Mutter, die als einzige ihrer Familie Auschwitz überlebt hat. James Michael Dorsey war bekennender Jude aber kein Zionist. Und beide waren bei der ersten Frankfurter Hausbesetzung dabei.
Es ist nichts sonderlich Weltbewegendes , aber es reduziert den GlorienSchein um Daniel Cohn-Bendit und Joschka Fischer um einige Watt.
Bei wikipedia muss doch noch was umgeschrieben werden.
Die hausbesetzungen in Frankfurt begannen nicht im Wetend und auch nicht mit den Spontis und sie begannen bereits im Herbst 1969
Vor einer Woche habe ich eine Resolution der Mieterversammlung des „arisierten“ Hauses Bäckerweg 4 am Bethmannpark in Frankfurt aus dem Herbst 1969 gefunden, die dem Besitzer , dem Königsteiner Rechtsanwalt Corte ein Ultimatum stellt: bis zur renovierung und Instandsetzung der Wohnungen, bis zur Öffnung des Gartens für die Kinder, für Wäsche und für minimalen Gartenbau bleibt das Haus besetzt, die Mieten werden gesenkt und auf ein SonderSperrkonto gezahlt, von dem bei Weigerung des besitzers die Renovierungsarbeiten bezahlt werden sollen. Unterstützung für diese Besetzung und die Forderungen kommt aus dem gesamten Bäckerweg, der mauerstraße und den umliegenden Straßen. Rechtshilfe wird angeboten, bei der Möblierung gehplfen, Kleider für die Kinder gespendet: die resolution liegt in deutscher und jugoslawischer Sprache vor. Die Übersetzung besorgten Freunde aus dem Jugoslawischen Zentrum und diese besorgten seinerzeit auch die türkische Übersetzung für die Familien unterm/auf dem Dachboden. Die türkische Übersetzung ist nicht mehr auffindbar.
Mit von der Partie waren bei der Besetzung: Herrant Vortisch und seine französische Partnerin Marise. der Wiener Genosse Schell von der 4. Internationalen mit einem Freund, Thomas Weißbecker, Werner Pirker, der schwule Sohn des Sonnenhofbesitzers in Königstein, der sachsenhäuser DeutschherrenuferUndergroundTürsteher TIGER, der zwischen dem Butzbacher Knast , der CineCity in Rom (als Statist in mehreren Filmen mit Lee van Cleff) und dem Bäckerweg pendelte und sich Knasturlaub geben ließ, wenn im besetzten HAUS Streit zu schlichten war. Die WG im Erdgeschoss war Drogenberatung und Therapiezentrum (hier wurden Runaway-Kids aus den besten Taunuslagen in sanftem Entzug wieder fit für die Eltern gemacht, bis sie wieder flohen), Sprachschule und Nachhilfezentrum und Sozialberatung, Lohnsteuerhilfe und Übersetzungsbüro …
Außerdem der Sitz des Literarisch-Cineastischen Vereins unter der Anleitung von Holger Meins, bis er eines Tages untergetaucht war wie später Thomas Weißbecker ebenfalls. Der Bäckerweg war lange Zeit Ausgangspunkt für viele Aktionen u.a. gegen den Bärmeier & Nickel-Verlag, der die Schüler- und Studentenbewegung in bar Münze umsetzen wollte und es auch zum Teil geschafft hat.
Es war die Unterkunft für viele aus dem Jugendgefängnis Rockenberg befreite Jugendliche, Flüchtlinge aus dem Pariser Mai 68, die immer noch von der französischen Geheimpolizei und zivilen CRS-Greifeinheiten verfolgt wurden, Es war auch Unterschlupf für Disidenten aus Israel, die sich wegen ihrer Angst vor dem israelischen Geheimdienst wochenlang nicht aus dem Hause trauten.
James, Michael Dorsey, Sohn einer zwischen Tel Aviv und Amsterdam lebenden jüdischen Pelzhändlerin, der von seinen Eltern als paranoid bezeichnet wurde, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass der Israelischen Geheimdienst Jagd auf mit den Palästinensern sympatisierende linke Israelis machen würde und das auch noch in Deutschland.
Der Brief an die Mieterversammlung zur „Herausgabe meines Sohnes“, der „unter Verfolgungsdwahn leidet“ erreichte das bestzte Haus am 26.03 und war datiert vom 24.03.1970 .
Wegen der Ignorierung durch die Presse, den HR und alle anderen Medien und drohenden Prozessen durch den Hauseigentümer und Arisierungsgewinnler Corte beschloss die Mieterversammlung, nach 6 Monaten die Bestzung aufzugeben. Auch aus der Frankfurter Linken kam keine Unterstützung. Keine MLer, keine DKPler, obwohl beide Strömungen im Haus präsent waren. MSB Spartakus, KSB/ML, Spatarcisten, SBler …Erst in einer der letzten Nächte im Hause Bäckerweg, als bereits alle Möbel rausgeschafft waren, kam eine Delegation aus dem Frankfurter Westend und forderte uns auf zu bleiben . Diesmal zu spät. Vielleicht beim nächsten Mal.
Die Geschichten der Wohnungsdurchsuchungen, Beschlagnahme von Kunstwerken, Festnahmen, Freiheitsberaubung, Erpressung, Körperverletzung durch die Polizei – besonders durch das 18. (politische) Kommissariat, und besonders nach der Sprengung des Wohltätigkeitsfressens für die Hungernden der Welt im Wiesbadener Kurhaus – zusammen mit Luis Tratter von der ASH, die einzige linke Adresse, die uns schon früher etwas unterstützt hatte, diesen Geschichten nicht hier sondern demnächst woanders. Ach so: beim Fressen IM Kurhaus mit Frack und Fliege mit dabei wie immer auch bei Konferenzen der linken Schüler: ein gewisser John Rubinow, Sohn des US-Generalkonsuls in FFM. Aber das wird schon wieder eine andere Geschichte. Dieser Sohn jüdischer Eltern wurde niemals vom Israelischen Gehimdienst verfolgt, hatte keine parnoiden Anwandlungen aber er wußte, dass Angela Davis und die KPdUSA eine Lachnummer seien, denn er wüßte, „dass die von oben bis unten mit CIA-Leuten vollgepumpt sind.“
Ende vorläufig . Bei Interesse an weiteren Geschichten: einfach mailden
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Texte aus HaBEs „Büchnerei“
entstehen in der WortWerkStatt der Mittel-Gründauer „Büchner-Gilde“. Die hat HaBE dort initiert, wo die oberhessischen Bauernaufstände 1830 unter dem Einfluss von Büchner, Weidig & ihrem Giessener Kreis begannen. Das oberhessische SchmugglerGrenzNest war Scharnier/Adapter zwischen den frühdemokratischen Bewegungen in (Ober-)Hessen-Darmstadt & Hessen-Kassel. Die radikaldemokratischen Forderungen der (Mittel-Gründauer) Bauern gegen die (Ysenburg-Büdinger) Fürsten & (von Riedeselschen) Barone, gegen den Adel insgesamt hatte der Lehrer Paul Nagel an diesem Ort formuliert. Er verscholl deshalb nach 1830 zusammen mit vielen Bauern in einem fürstlichen Zuchthaus. (Sein radikaldemokratischer Nachfolger und Kollege, Bernhard Kaffenberger wurde 1850 als Anführer der regionalen 1848er bestraft und zur Auswanderung in die USA gezwungen.) Die „Büchner-Gilde“ soll im Sinne Büchners, Weidigs & der linken 1848er „die Leut zu Wort kommen lassen & ihnen ihre Stimme & ihre Lieder wieder geben“. Mit-Täter-Leser-Schreiber-MusikerINNEN gesucht! Eine Reihe von Texten aus der „Büchnerei“ & den Hanauer Widerstands-(Konzert-)Lesungen & OpenAir-Schreibungen sind als Bücher erschienen & es stehen wöchentlich neue in der Neuen Rheinischen Zeitung (
„unter schlag zeilen
– befreite worte – gebrochene reime zur lage“ – Nach einmonatiger Untersuchungshaft wurden sie zur Leipziger Buchmesse 2005 von der Hanauer Staatsanwaltschaft (wieder)herausgegeben: 320 Seiten politische Lyrik&Grafik mit einem Vorwort von Ingrid & Gerhard Zwerenz, Zambon Verlag ISBN 3-88975-107-5)
„ZORA“
HaBE (text) & Barbara Braguti (bilder); das bilderbuchunartige & fabelhaft neue Kinder-Bilder-Lesebuch von der Ziege Zora & ihren sieben Geißlein in den Hauptrollen;
in Nebenrollen Minister Killy, Nachbar Haftlinger, Christa Ganzen auf dem Bildschirm mit NachrichtenParade-Hengst Ulrich Wiehert sowie ein Schnelles Anti-Graffitty-Kampfhubschrauber-CitySäuberungs-EingreifKommando des Sicherheitsdienstes unter Minister KikeriKilly
(Zambon Verlag FFM; ISBN 3-88975-128-8);
mehr (über) HaBE-Texte-Bücher-Lieder-Bilder in: www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart; www.barth-engelbart.de.vu; www.zambon-verlag.de/pagine/libri;
http://kz-adlerwerke.frankfurt.org/de/aktionen/auffuehrung/einleitung.html; www.nrhz.de/flyer