Zu unser aller Droste – eine gar nicht so üble Nachrede

Wiglaf Droste, mein Lieblings-Sängerkriegs-Gegner ist am 15.05. gestorben. Damit auch jede(r) versteht, worum es geht, hier eine Sängerkriegserklärung: Wiglaf war ein endlos-Wiederholungstäter beim „Kleine Leute-Bashing“. Zug- & Flugbegleiter, die ihn nicht standesgemäß bedienten, Sprechstunden-, Arzthelferinnen, Krankenpflegerinnen, DB-Snackverkäufer auf 1€-Basis, ARGEgründete Scheinselbständige Ich-AGs und HARTZ4-Aufstocker waren beliebte Opfer des Service-Wüsten-Kritikers. Von deren Lohn- und Arbeitsbedingungen stand in den Droste-Texten keine Silbe.

Und sein pseudoerotisches Rumgeblödel unter der Gürtellinie mit oder ohne Reizwäsche konnte das weder wett noch eine traurige A-Falte fröhlich machen

Ach Du,

der Liebe schon im Namen trägt

Der mich schon morgens früh aufregt

Wir haben uns

Nicht in der jungen Welt

Und auch nicht in der alten

Je getroffen

Ich hätte doch so gerne

Ganz real

Mit Dir gestritten

Jetzt ist der Sängerkrieg

Beendet

Mitten

im Pamphleteschreiben

was soll ich tun

ich kanns nicht bleiben

lassen

auch wenn der wahre Gegner

 mir abhanden kam

mir einen neuen suchen

einen, den ich richtig hassen

in aller Herrgottsfrüh verfluchen kann?

(nun, Gottseidank, die Post kommt,

wenn sie kommt,

auch wenn sie lange nicht mehr mit der Bahn

prompt

 zuverlässig immer später)

egal

Nun hat der Sängerkrieg

Nicht Mal

so recht begonnen

Ja,ja, ich weiß,

Du hättest ihn

mit Sicherheit

gewonnen

Du bist der Dichter

Ein ganz echter

Kunstverfechter

Reimeflechter

bepreist mit Eigenblutsverwandtschaft

Der für die Kunst lebt

Und den Gagen-Scheck

Braucht, um zu leben

Und ich dagegen

dichte höchstens

nein, nicht Wasserhähne

aber trotzdem in der Hobbythek

So isses

Eben

was auch gerecht ist

Du warst der lebende Beweis dafür,

dass Kunst nicht brotlos ist

auch wenn die Not sehr groß

und Kunst auch noch so schlecht ist

Bevor ich hier mit meiner Hetze

 die Genfer Konvention verletze

streck ich die Feder

und bitte Dich

vergiss es

Der Streit mit Dir wird jetzt mit Dir begraben

Glaub mir, das wollte ich nicht haben

Bevor ich Dich so richtig treffen konnte

Im Sängerkrieg

Jetzt isses

Total

Egal

Wir treffen uns ganz sicher

Dann irgandwann

Im schönsten Teile EZBankfurts

In Offenbachs

Berühmter Unterwelt

Du fehlst mir

Morgens beim Kaffee

Wer bitte ärgert

Mich jetzt wach?

Die täglich

Droste-Zeilen waren so

Unsäglich

reizend,

so gaga

Dada,

so da

man sollte

eine Kunstepoche

mit Deinem Namen adressieren:

Drostethik

Oder

Wiglafismus

Zum Glück

Hat man Dich nicht

Salaf

Getauft

so weit,

HaBE

Bis später

noch etwas Zeit

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Ein Gedanke zu „Zu unser aller Droste – eine gar nicht so üble Nachrede“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert