„Onkelmord“- der Roman vom Tod eines deutschen NS-Massenmörders in Norwegen

Dass Norwegen das Gastland der diesjährigen EZBankfurter Buchmasse ist, habe ich erst heute gelesen. Das letzte Mal, nein, das vorletzte Mal, dass ich mich in diesen Herbstauftrieb der Kälber & Lämmer traute, war 2005 oder um die rum, jedenfalls war Süd-Korea das Gastland. Und ich erhielt Schreibverbot auf der Buchmesse, wie vier Jahre später auch.

Der Letter-Bericht dazu am Ende. Mir wurde als Kind der River Kwai-Marsch geblasen, unser kleines neues Haus wurde 1958 zur Einweihung „Kleines Teehaus“(aus dem Film „Die Brücke am Kwai“) getauft und uns Kindern erzählt,

Als Kind traf ich mit meinem Vater und seinen „Bauernschülern“1956 den Führer in Rothenburg ob der Tauber

wie die US-Offiziere die Freiheit nach Indochina und Korea brächten und mein Onkel Paul Gaethgens sei ein tadelloser deutscher Offizier gewesen, der nichts mit den Verbrechen der Nazi-Führer zu tun gehabt hätte. Kerzen ins Fenster für die Menschen im eingeschlossenen West-Berlin oder in der Sowjet-Zone -wie in unserer Mietwohnung von 1948 bis 1958- stellten wir jetzt nicht mehr: unser kleines Einfamilienhaus mit 4 Zimmern für 9 teils schon erwachsene Kinder und die Eltern war ein „Isertaler Holzfertighaus“

Hier das Gedicht für das Buchmesse-Gastland 2005:

FÜR KOREA, mon amour

NETTE GESTE

dass dieses

noch halbierte Land

das unsere ganz ohne Bomben

heimbesucht

wo wir doch dort

noch vor über fünfzig Jahren

so gern gesehne Gäste waren

als ausgediente Langgediente

lange vor der Bundeswehr

in der Fremdenlegion

auf Tauchstation …

Franzosen, Briten und Amerikaner (Nord)

als Gastgeschenk den Völkermord

wolln wir denn heute

diesem Land

und seinen Leuten

die letzte viel zu späte

Jubiläums-Tote-Messe lesen  

und dann gibt wenn

man ihn denn nur lässt

der Dabbelju dem Rest

im Norden

mit neuem Massenmorden

den Rest

Welch herrliches Befreiungsfest

20.10.2005 fürs Gastland Korea geschrieben

Vor drei Jahren saß ich im Mozartcafé in der Töngesgasse schräg gegenüber der Bomben-Reste des Stolze-Geburtshauses (die gerade abgerissen wurden) und kam mit einigen norwegischen Touristen ins Gespräch- stegreif-kabarettelnd comedynend- fremdenverführend: Suchen sie einen Führer? Die Antwort kam mit leicht hintergründigem Grinsen: Yes, but only a Fremdenführer, we hope the Germans dont need a Führer anymore! – Alles klar, denn es gab auch norwegische Faschisten, aus deren Organisationen die deutsche Wehrmacht und die Luftwaffe 1941/42/43/44 das Bodenpersonal rekrutierte. Das war der Grund, warum viele norwegische Kommunisten und Sozialdemokraten in die faschistischen Massenorganisationen Quislings gingen, um dort Widerstand, Sabotage zu organisieren. Den norwegischen Touristen erzählte ich dabei nichts Neues, nur dass der Bruder meiner Mutter als Quartiermeister des Nordatlantikwalles, Oberst und Generalstabsoffizier durch einen Sabotageakt des norwegischen Widerstandes unter Anleitung von Thor Hayerdahl ausgeschaltet wurde, wussten sie noch nicht.

http://tihlde.org/~ktsorens/flyvrak/rondane-02.jpg

Das vom Widerstand unterwanderte Bodenpersonal am Flughafen Trondheim hatte den Höhenmesser der JU52 manipuliert und die Maschine flog im Nebel an eine Felswand des Rondane-Gebirgsmassivs. Von den hochrangigen Passagieren überlebte niemand: zwei Generalstabsoffiziere und ein Stahlbeton-Spezialisten-Team der Universität Breslau unter Leitung des Stahlbeton-Professors Fischer von der Organisation Todt. Alle tot.

Paul Gaethgens, damals noch Oberstleutnant i.G. als Verbindungsoffizier zwischen Mussolini (am Scherenfernrohr) und GröFaZ Göring bei der Inspektion der Nordafrikafront in Libyen.

And now , you hate all Norwegians? What did he do during the World-War, during the occupation?

Ihr Englisch was much better than my Norwegian.

I told them a little bit of the history of francfort. It is much more than 1000 years. You understand? Not?! Okey, i’ll you tell the story in German.

Sie fragten nach meinem Onkel, und ich antwortete: He killed more than 15Thousand russian Prisoners of war … Im Rahmen des SS-Programms „Vernichtung durch Arbeit“ hatte Oberst i.G. Paul Gaethgens, der zum Quartiermeister den Nordatlantikwalles beförderte Verbindungsoffizier zwischen Mussolini und dem „Führer-Hauptquartier“ 20.000 sowjetische Kriegsgefangene unter seinem Todeskommando. 15.000 von ihnen überlebten den Arbeitseinsatz beim Bau der unterirdischen U-Boot- und Flugzeug-Hangars durch die Organisation TODT nicht. Die 5.000 Überlebenden ließ er beim Rückzug der Wehrmacht erschießen.

Die Norweger haben es dann sehr gut verstanden, als ich ihnen sagte, das ich es richtig finde, was der norwegische Widerstand mit meinem Onkel gemacht hat.

Zur Buchmesse hätte ich natürlich sehr gerne aus den Manuskript-Kladden des Romanes gelesen, aber das kann man ja außerhalb des Trubels in aller Ruh nachholen . Hier folgen in einigen älteren Artikeln einige Passagen aus dem „Onkelmord“: (und beim richtigen Anklicken auch die Fotos von der Absturzstelle, des Rumpfes der JU52, mit Überresten von Ledertaschen, Uniformen, Skelettteilen usw. und dem Bild des Grabsteines, den man wohl diesem „untadeligen Soldaten“ schuldig war und ihn trotz des Vordringens der US-Army steinmetzen und aufstellen ließ:

HaBEs Brief an Matthias Beltz, Die Putztruppen, Der Damenschneider, ZORA, OnkelMord, Der Erbsenzähler, DoppelKopp, Grenzgänger, Zickensturm am MesseTurm,.
&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

den folgenden Artikel hatte ich schon geschrieben, bevor ich die Beförderung des Oberstleutnants i.G. zum Oberst i.G. und zum Quartiermeister des Nordatlantik-Walles recherchieren konnte.

Der Verbindungsoffizier zwischen dem Berliner FührerHauptquartier und Mussollini, Oberstleutnant Paul Gaethgens

stürzte zusammen mit weiteren ranghohen Offizieren der Nazi-Wehrmacht im hohen Norden des besetzten Norwegen mit einer JU-52 ab. Die Maschine zerschellte an einem Felsenhang im Hochgebirge der Mittleren Rondane, weil der Höhenmesser nicht funktionierte. Der norwegische Widerstand unter Führung u.a. Thor Heyerdahls (des “Kontiki”-Pazifiksegler und Forschers über die Besiedlung von Teilen der amerikanischen Nord-Ostküsten durch Wikinger) hatte sich besonders um die Infiltration des Bodenpersonals auf den Flugplätzen bemüht. Mit Erfolg: mit Oberstleutnant Paul Gaethgens verlor die Nazi-Wehrmacht einen ihrer fähigsten Generalstabsoffiziere, den das FührerHauptquartier u.a. wegen seiner umfassenden Sprachkenntnisse (Russisch, Italienisch, Englisch, Französisch. Norwegisch, Polnisch, Spanisch, Portugiesisch, Ungarisch, Serbisch, Griechisch usw…) immer wieder für Spezialunternehmen einsetzte. Auf welcher genauen Mission er sich zusammen mit Professor Ulrich Fischer in Nord-Norwegen befand, weiß ich noch nicht. Das Bild vom Grabstein in Trondheim stammt aus einem privaten Familienalbum. Wie es in das “Forum der deutschen Wehrmacht” geraten konnte, muss ich noch recherchieren.

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:gASp5gA82y4J:www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php%3Fthreadid%3D6983+Paul+Gaehtgens&cd=5&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a&source=www.google.de

Offenbar war der HauptQuartiermeister Nord, Oberstleutnant Paul Gaethgens (auf dem obigen Bild bei einer Inspektion der Nord-Afrika-Front mit Hermann Göring und BenitoMussolini) im September 1944 in einer wichtigen Mission unterwegs, bei der es um den Ausbau von U-Bootanlagen, Küstenbastionen wie in der Normandie, unterirdische Flugzeughallen und Flugplätze etc. ging. Ulrich Fischer war Prof. für Eisenbetonbau und Massivbrückenbau an der
Technischen Hochschule Breslau. Während des Krieges arbeitete er als
Leiter eines Konstruktionsbüros für die Organisation Todt. Alles
Weitere über Prof. Fischer entnehmen Sie dem  Grüttnerschen biographischen Lexikon, S. 49 f. in einer nächstgelegnenen Universitätsbibliothek

Auf der Suche nach Dr. Georg Alves bin ich auf diese norwegische Seite gestoßen, die die Absturzstelle und die Überreste der JU-52 sowie Kleidungsstücke und Teile menschlicher Skelette zeigt:http://tihlde.org/~ktsorens/flyvrak/rondane.html  wenn man die Bilder anklickt, werden weiter Bilder gezeigt.

Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik
von Michael Grüttner
(Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte; Band 6)
2004, 216 Seiten, Hardcover, Fadenheftung
€ 34,80
ISBN 3-935025-68-8
http://tihlde.org/~ktsorens/flyvrak/rondane-02.jpg
 Hier die JU 52 -Wrack- Fundmeldung aus der norwegischen Zeitung “Nordlicht” vom 26. Oktober 1959
   

Beim Ausbau des Nordatlantik-Walles wurden über 20.000 sowjetische Kriegsgefangene von der Organisation Todt im SS-Programm “Vernichtung durch Arbeit” eingesetzt. 5.000 haben diesen Einsatz bis zum Rückzug der NS-Wehrmacht aus Norwegen überlebt. Mit Beginn des Abzuges wurden diese 5.000 Kriegsgefangenen liquidiert.

Mitverantwortlich für diesen Massenmord war Oberstleutnant Paul Gaethgens.

HaBE Schreibverbot auf der Frankfurter Buchmesse / Manuskripte vernichtet

Nur ein Literatur-Tanga auf der Frankfurter Buchmesse rettete die Freiheit der Kunst / Versuch der Rekonstruktion der vernichteten Texte / ein Jahr später hatte Wiglaf Droste leider keine Zeit sich mit HaBE zu solidarisieren gegen die Wiederholung dieses ZensurAktes (siehe auch http://www.barth-engelbart.de/?p=803 (Nicht) Ganz bei Droste  (zum Wiglaf Droste Artikel “Willkommen im LKH Deutschland” im junge Welt – Feuilleton vom 6.1.2011)  

From: Hartmut Barth-Engelbart

Sent: Friday, October 21, 2005 11:37

AMSubject: Schreibverbot auf der Frankfurter Buchmesse ! (?)(!!) 

Sehr geehrte Damen und Herren in/an/vor und hinter den Medien,geschätzte KollegINNen,werte RedaktionärNNeN,da mir Gestern , 20.10. 2005, auf der Frankfurter Buchmesse (der Geldbeutelvereinigung des deutschen Buchhandels) das öffentliche Schreiben von Lyrik -besonders politischer Art- untersagt wurde, werde ich heute ab ca. 13 Uhr am Stand des Zambon-Verlages nicht nur meine Bücher vorstellen, sondern auch testen inwieweit das Grundgesetz, die Hessische Verfassung, die human rights und zumindest Teile der 10 Gebote und anderer tradierter Werteskalen auch auf dieser heiligen Messe gelten.Wenn das Schreiben auf der Frankfurter Buchmesse untersagt wird, werde ich mich wohl auf das Schreien verlegen müssen.Bis mir das dann eventuell auch untersagt wird.Für diesen Fall, oder für den, dass Sie wirklich keine Zeit haben dies zu beobachten – es wird bestimmt sehr spannend- können Sie die inkriminierten Texte im Rahmen einer Veranstaltung des Zambon-Verlages heute um 20 Uhr auf dem Frankfurter Beethoven-Platz in der dortigen Kirche lesen / und eventuell auch hören. Der Hauptzweck der Veranstaltung (10 Minuten Gehweg von der Messe entfernt) ist die Vorstellung eines Buches über die Ehefrau Slobodan Milosevics durch den Autor, einen renommierten Mitarbeiter und Reporter von La Stampa , Corriere usw…Mit etwas ärgerlichen Grüßen

Hartmut Barth-Engelbart 

 Betreff: 25 Manuskripte politischer Lyrik “verschwinden” auf der Frankfurter Buchmesse

Datum: Sat, 22 Oct 2005 23:30:00 +0200 

Dies ist eine Suchmaildung!

Politische Zensur kurz vor der Friedenspreisverleihung?

Am 22. 10. 2005 “verschwand” ein Stapel von 25 Manuskripten mit politischer Lyrik und einigen weiteren SatireTexten vom dicht belebten Balkon der Messehalle 3.1.Einladung zu einer kleinen, improvisierten Pressekonferenz am 23.10.2005 um 11Uhr am Zambon-Stand (Halle 3.1 Stand 143)Die zum Teil bereits auf der Leipziger Buchmesse im Frühjahr im DinA 2 Format groß- (und dort völlig unbehelligt und unter Publikumsmitwirkung) geschriebenen Unikate waren jeweils signiert, mit copyright-Angaben und dem Vermerk versehen, dies sei die öffentliche Fortschreibung des Barth-Engelbart’schen Buches “unter-schlag-zeilen”, das beim Frankfutrter Zambon-Verlag erschienen sei. Ebenfalls wurde darauf hingewiesen, dass der Autor in ca. 15 Meter Entfernung am Zambon-Messestand zu erreichen sei.

Nachdem die Buchmesse-Security den Autor Barth-Engelbart am Messestand des ZambonVerlages und auf dem Balkon der Messehalle 3.1 über zweieinhalb Tage beim Schreiben und Erläutern (auf Anfragen aus dem Publikum) seiner neuen Gedichte beobachtet hatte, nachdem sie ihm wiederholt erklärte, dass hier das öffentliche Schreiben verboten sei, nachdem die Security nach Aussagen der Mitarbeiterinnen im Auftrag “von oben” kabarettistische Vorträge und Diskussionen mit dem Publikum unterbrach und anordnete, dies “vor den Messetoren” gerne fortzusetzen, nach alle diesen “soften” Zensurmaßnahmen “verschwanden” plötzlich die Manuskripte.

Ich möchte alle Angeschriebenen hiermit bitten, sich für die Wiederbeschaffung meiner Manuskripte einzusetzen und diese Suchmaildung möglichst weit und gezielt zu verbreiten.

Am Sonntag, 23.10.2005 wird um 11 Uhr am Stand des Zambon-Verlages dazu eine improvisierte Pressekonferenz auf 3,6 Quadratmetern stattfinden.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Barth-Engelbart    

Betreff: erste 5 aus über 40 Frankfurter Buch-Messe-Opfer-Texten

Datum: Mon, 24 Oct 2005 01:41:54 +0200  

Liebe FreundINNeN, sehr geehrte Damen und Herren

liebe KollegINNen

Wie angekündigt, habe ich mich an die Rekonstruktion der auf der Farnkfurter Buchmesse vernichteten Manuskripte gemacht und dabei festgestellt, dass es wesentlich mehr als nur die zunächst vermuteten 25 bis 30 Texte sondern über 40 waren, die nach Auftrag von “Oben” vom Sicherheits-Reinigungs-OrdnungsDienst entsorgt wurden.

Da ich einige Kladdentexte direkt nach dem Großschreiben und Überarbeiten auf mitlesefreundlichem Din A2-Format in die Brusttasche steckte, entgingen diese Rohlinge dem Literatur-Entsorgungsdienst der Frankfurter Buchmesse: möglicher Weise sind es auch die Texte, die die MesseObrigkeit zu einem derartig kleinkarierten Schritt bewegt haben könnten:

FÜR KOREA, mon amour

NETTE GESTE

dass dieses

noch halbierte Land

das unsere ganz ohne Bomben

heimbesucht

wo wir doch dort

noch vor über fünfzig Jahren

so gern gesehne Gäste waren

als ausgediente Langgediente

lange vor der Bundeswehr

in der Fremdenlegion

auf Tauchstation …

Franzosen, Briten und Amerikaner (Nord)

als Gastgeschenk den Völkermord

wolln wir denn heute

diesem Land

und seinen Leuten

die letzte viel zu späte

Jubiläums-Tote-Messe lesen  

und dann gibt wenn

man ihn denn nur lässt

der Dabbelju dem Rest

im Norden

mit neuem Massenmorden

den Rest

Welch herrliches Befreiungsfest

20.10.2005 fürs GastlAND korea GESCHRIEBEN

SÜNDENBOCK

Jetzt endlich

haben sie einen

dem sie ALLE

ihre Giftgaslieferungen

und ihre anderen Kriegs-Verbrechen

mit bestem Gewissen

in die übervollen

US-gestifteten Kampfstiefel

schieben können

Bereits beim Korea-Krieg

in der Mititärakademie WestPoint

war’n sie ihm übergequollen

20.10.2005 Saddam steht vor einem Tribunal, das verschweigt, dass die Massaker der “Befreier” die des US-Zöglings Saddam Hussein bereits übertreffen.

ERDKUNDE

(von der Renaissace eines Leistungsfaches)

Nicht umsonst

hat die Frau Wolf

mit Vorbedacht

die Erdkunde vor Jahren schon

wieder zum eignen Leistungsfach gemacht:

Unsere Kinder

sollen wenigstens wissen

wo sie unter SchröFischStrucks

JungErbengerade einmarschieren

und ihre Bomben fallen lassen

20.10.2005

LESEFÖRDERUNG

(nach Wolfsgesetzen und Kochrezepten)

Im Kampf

gegen die Leseschwäche

& eine drohende nachPISAische

Finnlandisierung

werden die Klassen vergrößert

& LESEBEAUFTRAGTE ernannt

So hat sich die Ministerin erleichtert

nach Elternbeschwerden entlastet

Jetzt hastet die Schule zum Leistungslesen

zum Leistungsauslesen

Mit durchschlagendem Erfolg 

Die Schwäche der Kinder

für’s Lesen sinkt

rapide  

Zur Leistungspoptimierung

fordert die Frau Mohn

von der Stiftung Bertelsmann

das Musizieren im Akkord

und SiemensFuji das Vorschul-

um die Wette-Meditieren

und Yoga-Rosenkranz zum Frühstück

Man kann schon jetzt genauer columbinieren

mit welcher hohen Trefferquote

diese turboproppren Kinder

auf uns schießen werden

WEITERE TEXTE FOLGEN NACH REKONSTRUKTION

Leider sind alle bei der Leipziger Buchmesse öffentlich geschriebenen Texte auf der Frankfurter Buchmesse vernichtet worden. So auch die Text-Reihe “Leipziger Messe-Devisen”Mit freundlichen GrüßenHartmut Barth-EngelbartDen folgenden Text habe ich heute am 23.10.2005 sicherheits halber als T-Shirt deklariert und als Literatur-Tanga bezeichnet, und dazu gesagt, dass ich keine Security an meine Wäsche lasse:Dafür wurde mir von der Security das laute Beantworten von Publikumsfragen zum Text untersagt.

Vom nicht ganz gescheiterten Versuch der Belebung einer Toten Messe

Als Reaktion auf das seltsame “Verschwinden” von 25 Manuskripten und weiteren Texten mit politischer Lyrik und Prosa hier “draußen vor der Tür” der Halle 3.1 vor dem Stand a 143 des Zambon-Verlages entstand der folgende

MESSE-GESANG

Auf schönstem Wiesengrunde

(Wiesengrund ist mittlerweile eine Trendkneipe und Adorno eine CappuccinoSorte)

wächst hier ein Überbau

da machen sich die Herrscher

von (und für)Morgen reich und schlau

Du mein Wiesengrund

bleibst im Untergrund

sie treibens nicht zu knapp

über deinem Grab

drüber drunter halb

beim Tanz um’s goldne Kalb

drehst dich tausend Mal

aufbrausend, stumm und kahl

nach diesem Überfall

unter der Wallhall

ihres großen Baal

wo das Kapital

jetzt auch deinen Fall –

Du

bist ja längst beerdigt –

zu Profit verwertigt  

Die Frankfurter Messe-Devise lautet:

Freiheit des Wortes

Am Buchmesse-Haupteingang vom U-Bahnhof kommend erschlug mich das 14×20 Meter große STRÖER-Städtereklame-Plakat eines Mobilfunk-Anbieters, das für seine Flatrate mit dem Slogan „Freiheit des Wortes“ warb. 2 Stunden später erhielt ich auf dem Messegelände Schreib-, Lese- und Redeverbot.

Bei dieser heilgen Messe

im hohen Tempel Baals

herrscht jedenfalls

nicht Grundgesetz mit human rights

Wir sagten es bereits

Freiheit des Worts ?

gilt andern Orts

draußen vor der Tür

nicht hier

hier herrscht alleine das Gesetz

des Kapitals

Auslesen

Lassen Sie Ihre Kinder auslesen,

damit sie nicht ausgelesen werden

lassen sie ihre Kinder auslesen,

damit sie später Mal besser auslesen können.

Selektieren ist ein böses undeutsches Fremdwort

wir bleiben beim Auslesen

und fördern es nach Wolfsgesetzen, Kochrezepten

im Hintergrund mit

bestem Wissen und Gewissen

Ihre Stiftung AusleseFörderung   

Weiteres: www.barth-engelbart.de.vu; www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart;http://kz-adlerwerke.frankfurt.org/de/aktionen/auffuehrung/einleitung.html

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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