Die neutrale? Schweiz protegiert(e) die Kosovo-Mafia

Alexander Dorin zur in der Schweiz offenbar von ganz oben protegierten Kosovo Mafia

Hashim Thaci, Gründungsmitglied der bis 1998 als Terrororganisation eingestuften UÇK, (also bis kurz vor dem Fischer-Schröder-Scharping- Überfall auf Jugoslawien / HaBE) -wurde vom damaligen Schweizer Bundesrat Adolf Ogi und später von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, offensichtlich auf Geheiss der USA, protegiert. Er sowie weitere Figuren der Kosovo Terroristen konnten damals in der Schweiz jahrelang ungestört ihren illegalen Geschäften nachgehen.

In der Weltwoche wurde im Februar 2011 in „Die Unantastbaren“ (im Anhang) diese skandalösen Vorgänge zum ersten Mal aufgedeckt.

Zum gleichen Thema meldet sich nun der Srebrenica Publizist Alexander Dorin. Er wurde als angeblicher Hanf-Dealer in 4-monatige U-Haft gesetzt, wartet nun schon mehr als vier Jahre auf die Anklage und seinen Prozess und ist seither widerrechtlichen Schikanen der Basler Staatsanwaltschaft ausgesetzt. Nun ist er in den Besitz einer umfangreichen Dokumentation offizieller Stellungnahmen diverser Schweizer Behörden zum obigen Kosovo Skandal gelangt und beabsichtigt, diese gegebenenfalls zu veröffentlichen.

Kaspar Trümpy, ICSM Schweiz

http://www.free-slobo.de/

HaBE nebenbei Mal angemerkt: als Alexander Dorin enteignet und für 4 Monate eingeknastet wurde, war von Solidarität aus der deutschen Linken, auch aus der Partei „Die LINKE“ , besonders aus dem ehemaligen „Linken“ GRÜNEN- NATO-Lager so gut wie nichts zu lesen, zu hören und zu sehen. Da könnte einem Letzteres schon vergehen.

Alexander Dorins Bericht:

Vor einiger Zeit kontaktierte mich ein Mann, der von meinem Fall im Zusammenhang mit der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt im Internet gelesen hat. Der Mann war über den Islamisten-Hintergrund informiert, den Frau Mirsada Voser, Ehefrau des ehemaligen Polizeichefs der Basler Kriminalpolizei und vormals leitendem Staatsanwalt, Beat Voser, hat.

Der Informant erklärte mir, dass er während vielen Jahren für diverse Institutionen des Schweizer Staats gearbeitet hat. Während seiner Arbeit sei er immer wieder über Dokumente gestolpert, die regelrechte Skandale des Schweizer Staates offenlegen, die den Skandal der Basler Staatsanwaltschaft Basel-Stadt in meinem Fall bei weitem übertreffen.

Der Informant übergab mir einen mehrere hundert Seiten umfassenden Ordner mit offiziellen Dokumenten diverser Schweizer Behörden. Daraus wird ersichtlich, dass die Schweiz kurz nach Mitte der Neunzigerjahre führenden Köpfen der Kosovo-Albanischen Terrorvereinigung UÇK den Flüchtlingsstatus gewährte und einigen sogar eine Invalidenrente zusprach, obwohl Berichte Deutscher und Amerikanischer Geheimdienste die UÇK bereits damals als Terrorvereinigung klassifizierten. Auch in Berichten des Schweizer Verfassungsschutzes schnitt die UÇK damals nicht besser ab. In diversen dieser Berichte wird darauf hingewiesen, dass diese albanische Terrorvereinigung zahlreiche Mord- und Terroranschläge gegen Serben und serbische Behörden verübte, was schlussendlich zum Ausbruch des Krieges im Kosovo führte. Und trotz solcher Berichte liess es sich die Schweiz damals nicht nehmen, einschlägig bekannten Terroristen Unterschlupf zu gewähren.

Weitere Dokumente zeigen auf, dass sich albanische Banden in der Schweiz mit kriminellen Aktivitäten wie z.B. Drogenhandel, Prostitution und Schutzgelderpressungen befassten. Die enormen Erlöse dieser kriminellen Gelder lagerten ungehindert in Schweizer Banken, deren Namen in den erwähnten Dokumenten genannt werden.

 

Am 18. 03. 2011 reichte Walter Wobmann beim Bundesrat eine Interpellation ein, in der er einige äusserst unangenehme Fragen stellte. Nachfolgend der Text der Interpellation (‚Hashim Thaci und die kriminellen Aktivitäten der UCK in der Schweiz’):

Die im Dezember 2010 im Rahmen eines Berichts des Europarates erhobenen Vorwürfe gegen den Ministerpräsidenten von Kosovo, Hashim Thaci, umfassen schwere Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen. Problematisch ist die Tatsache, dass Thaci vor dem Kosovo-Krieg in der Schweiz den Status eines anerkannten Flüchtlings erlangte. Zu dieser Zeit wurden von der Schweiz aus kriminelle Geschäfte im Namen der UCK abgewickelt.

1. Was waren die Gründe zur Erlangung des Flüchtlingsstatus von führenden UCK-Mitgliedern: Hashim Thaci, Xhavit Haliti, Bardhyl Mahmuti, Ramush Haradinaj, Azem Syla, Adem Grabovci, Jashar Salihu, Kadri Veseli, Ali Ahmeti (Jahr der Erteilung des Flüchtlingsstatus und Begründung pro Person)?

2. Wurden beim Herkunftsland, bei EU-Staaten oder internationalen Organisationen Informationen über die obenerwähnten Personen eingeholt, bevor ein Flüchtlingsstatus erteilt wurde, was in einem ordentlichen Asylverfahren üblich ist? Falls nein, warum nicht? Falls ja, welches Ergebnis?

3. Welche der obenerwähnten Personen besitzen gegenwärtig eine Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung, und warum wurde diese nicht widerrufen?

4. Welchen obenerwähnten Personen wurde der Flüchtlingsstatus entzogen, gegen welche eine Einreisesperre verhängt und aus welchen Gründen?

5. Im Staatsschutzbericht 1998 wurde die Führung der UCK namentlich erwähnt: B. Mahmuti (Auslandssprecher), X. Haliti (Finanzverwalter der UCK) und H. Thaci. Die Schweiz wurde als Logistikstützpunkt und Finanzierungsbasis bezeichnet. Welche Massnahmen wurden dagegen ergriffen?

6. Inwiefern gefährdete und gefährdet die Duldung der Führungsmitglieder der UCK die innere Sicherheit der Schweiz?

7. Haben die Familienangehörigen von Bardhyl Mahmuti ebenfalls einen Aufenthaltsstatus in Form einer Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung in der Schweiz? Falls ja, warum?

8. Warum ist Azem Syla, Mitbegründer der UCK, immer noch im Besitz einer Niederlassungsbewilligung im Kanton Solothurn?

9. Warum ist Kadri Veseli, ehemaliger Kommandeur und Leiter des illegalen kosovarischen Nachrichtendienstes, im Besitze einer Niederlassungsbewilligung?

10. Wieso konnte Thaci seinen Lebensmittelpunkt nach Zürich verlegen, obwohl ihm der Kantonswechsel nie bewilligt wurde?

11. Mit Bundesbeschluss vom 3. Juli 2001 wurde X. Haliti auf unbestimmte Zeit verboten, in die Schweiz einzureisen. Warum dies nicht bei sämtlichen Führungsmitgliedern der UCK?

In der Antwort auf die Interpellation wollte der Bundesrat die Fragen anscheinend nicht richtig beantworten, dafür hagelte es Ausreden wie z.B. folgende:

Der Bundesrat kann zu einigen der vom Interpellanten gestellten Fragen aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine näheren Angaben machen. Die entsprechenden Informationen sind vertraulich zu behandeln (vgl. Art. 7 Abs. 2 Bst. c des Bundesgesetzes über die Bundesversammlung; SR 171.10).

Hier wird offensichtlich, dass gewisse Kreise innerhalb der Schweizer Politik ein Interesse daran haben, dass Verbrechen und kriminelle Machenschaften gewisser Gruppierungen nicht entsprechend verfolgt werden. Hier muss es anscheinend um enorme Geldsummen gehen, denn anders ist die Passivität der offiziellen Schweiz im Zusammenhang mit internationalem Terror nicht zu erklären.

Um die gleichen Interessen muss es gegangen sein, als sich Micheline Calmy-Rey 2008 unter Bruch der Schweizer Neutralität dafür einsetzte, dass die Schweiz den von den USA während eines Aggressionskriegs herbeigebombten ‚Staat’ Kosovo anerkennt. Diese äußerst bedenklichen Aktivitäten sorgten schlussendlich dafür, dass Micheline Calmy-Rey zur Ehrenbürgerin des Kunststaates Kosovo erklärt wurde. Neutralität? Wohl eher kriminelle Machenschaften.

Dass Vereinigungen der Exil-Kosovoalbaner in der Schweiz über ein ziemliches Vermögen verfügen müssen, zeigt auch z.B. die Tatsache, dass der Kosovoalbaner Enver Robelli für den Tagesanzeiger Berichte über das ehemalige Jugoslawien verfasst, die vor Einseitigkeit, Voreingenommenheit und Propaganda nur so strotzen. Mit welchen Mitteln es dieser ‚Journalist’ wohl geschafft hat, dass er bei einer der führenden Schweizer Tageszeitungen ungehindert seine Propaganda verbreiten kann? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Die mir überreichten Dokumente beweisen jedenfalls unglaubliche Skandale der Schweizer Politik. Zusammenfassend kann man feststellen, dass der Krieg im Kosovo in der Schweiz unter Anwendung verbrecherischer Methoden organisiert wurde – unter vollem Mitwissen der Schweizer Regierung.

Die Dokumente wurden mittlerweile digitalisiert und an diverse Adressen verteilt. Wenn die Justiz in der Schweiz nicht dafür sorgt, dass ich meine von der Basler Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Liegenschaft, die ich 2005 von meiner Mutter geerbt habe, und das ebenfalls beschlagnahmte Geld, das vom Hausverkauf in Serbien und einer Kontoauflösung stammt, was dokumentarisch einwandfrei belegt ist, wieder zurückerhalte, so werden die Dokumente über die Verwicklung der Schweiz mit dem internationalem Terror und dem Kosovokrieg über diverse Medien veröffentlicht werden.

HaBE-Nachbemerkung: was da nach Erpressung klingt, könnte tatsächlich eine sein. Schaumerma, ob die Baseler Staatsanwaltschaft dagegen eine Klage vorbereitet. Das wäre schon fast todesmutig, denn viele der in den Dokumenten genannten Bekannten wollen auf Teufel komm raus nicht enttarnt werden. Und sie sind nicht ganz mittellos. GRETA kennt Einige von ihnen schon aus DAVOS.

ANHANG: zur Dokumentation aus der WELTWOCHE Februar 2011

Die Unantastbaren

Der Bericht des Europarats über angeblich illegalen Organhandel im Kosovo beschäftigt die Politik in Bern. Die Behörden wussten von den kriminellen Verstrickungen der kosovarischen Führung um Hashim Thaci. Sie unternahmen nichts. Belastende Fichen verschwanden.

Weltwoche, 03.02.2011

Von Kurt Pelda

Die Vorwürfe waren gruselig. Dick Marty, der Schweizer Sonderberichterstatter des Europarats, schrieb in einem Bericht, Prominente im Dunstkreis des kosovarischen Premierministers Hashim Thaci hätten illegal mit Organen von serbischen Kriegsgefangenen gehandelt. Seither geistert der Verdacht durch die Weltme-dien. Am Montag präsentierte Marty den kontroversen Bericht auch der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats.

Eine mutmasslich dunkle Vergangenheit drängt mit Macht auf die Agenda, betroffen ist zentral auch die Schweiz. Die Behörden sehen sich mit unangenehmen Fragen konfrontiert. Was wusste Bern von den Verwicklungen der Befreiungsarmee des Kosovos (UCK) mit der Drogenmafia und dem organisierten Verbrechen? Warum wurde so wenig dagegen unternommen? Wurden die Verdächtigen aus politischen Gründen geschont?

«Ich erkenne einen Terroristen, wenn ich ihn sehe. Und diese Leute sind Terroristen», sagte der amerikanische Sondergesandte fürs Kosovo, Robert Gelbard, Anfang 1998 über die UCK. Diese kämpfte damals nicht nur für die Unabhängigkeit des Kosovos von Belgrad, sondern für ein «Grossalbanien», das auch Ge-biete in Mazedonien oder Griechenland umfassen sollte. In der Schweiz lebten schätzungsweise 200 000 Kosovaren. Viele von ihnen – darunter UCK-Anführer wie Thaci – kamen wegen der serbischen Repression in die Schweiz und erhielten Asyl. Die Spannungen zwischen Serben und Kosovaren nahmen schon in den achtziger Jahren zu, vor allem nachdem der jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic den Autonomiestatus der damaligen Provinz Kosovo 1989 drastisch beschnitten hatte.

Hashim Thaci gehörte 1993 zusammen mit Xhavit Haliti, Ali Ahmeti und Azem Syla zu den Gründervätern der UCK, wie die Kosovo Force (Kfor), die Schutztruppe unter Führung der Nato, 2004 in einem Bericht schrieb. Die vier Kosovaren lebten jahrelang in der Schweiz. Der 1968 geborene Thaci stellte ein Asylgesuch, dem 1996 stattgegeben wurde, er hielt sich aber schon vorher im Kanton Zürich auf. Seine rechte Hand und Mann fürs Grobe, Xhavit Haliti, kam in den achtziger Jahren in die Schweiz. Thaci und Haliti gehörten auch zur Führung der Volksbewegung des Kosovos (LPK), dem politischen Arm der UCK, der sich ursprünglich am albanischen Kommunismus von Enver Hoxha orientierte. Laut einem geheimen Bericht des deutschen Bundesnachrichtendiensts (BND) von 2005 begründete Haliti seinen Reichtum unter anderem damit, dass er Gelder von der UCK abgezweigt habe. Er sei Finanzchef und Logistik-Leiter der Guerilla gewesen und habe den Fonds «Vendlindja Therret» (Das Vaterland ruft) kontrolliert. Dieser Fonds sammelte Spenden der kosovarischen Diaspora, wobei das Geld auch auf Schweizer Bankkonten zwischengelagert wurde.

Drogengelder flossen in die Schweiz

Zuwendungen erhielt die UCK laut Interpol auch von albanischen Verbrechernetzwerken. Wegen des

Konflikts im ehemaligen Jugoslawien hätten die Drogenschmuggler ihre ursprüngliche Balkan-Route modifizieren müssen. Sechzig Prozent des für Westeuropa bestimmten Heroins seien dann über Albanien und Italien umgeleitet worden. Damit ist klar, warum die Mafia am Kosovo interessiert war: Die ehemalige ju-goslawische Provinz und die angrenzenden Gebiete in Mazedonien und Albanien wurden zu einer wichtigen Drehscheibe für Heroin aus Afghanistan.

Der Schweiz sei als Logistikstützpunkt und Finanzierungsbasis der UCK grosse Bedeutung zugekommen, hiess es 1998 im Staatsschutzbericht der Bundespolizei. Bereits damals sei ein grosser Teil des Drogenhandels in der Schweiz von Kosovo-Albanern abgewickelt worden. Es sei zudem nicht auszuschliessen, dass Einnahmen aus dem Drogenschmuggel «teilweise auch zur Finanzierung extremistischer Gruppen oder des Unterhalts der Vertreter dieser Gruppen in der Schweiz» dienten. War das ein verkappter Hinweis auf die Anführer der UCK?

Noch 1998 schätzte die Bundespolizei die UCK ähnlich ein, wie dies die Amerikaner taten: So sprach der erwähnte Staatsschutzbericht von «Terrorakten» der UCK. Diese Wertung fehlt jedoch in späteren Veröffentlichungen. So sucht man das Wort «Terror» im Zusammenhang mit der UCK schon ein Jahr später ver-geblich im Rapport der Bundespolizei. Wie konnte die Schweiz ihre Meinung innerhalb so kurzer Zeit ändern?

Die Antwort liegt bei der abrupten Kehrtwende der Amerikaner. Im Juni 1998 reiste Clintons Gesandter Gelbard nach Genf, um sich mit UCK-Vertretern zu treffen. Ebenfalls in der Schweiz signalisierte der US-Sondergesandte für den Balkan, Richard Holbrooke, der UCK kurz darauf, dass die USA über eine allfällige Unabhängigkeit des Kosovos nachdenken könnten, falls sich die UCK korrekt verhalte. Für Thaci und seine Mitstreiter war das, wie wenn Manna vom Himmel fiele. Plötzlich wurde die UCK zum respektierten Gesprächspartner des mächtigsten Lands der Welt. Die Bewegung entledigte sich aller Symbole, die an ihre kommunistische Vergangenheit erinnerten. Auch die wilden Bärte, die viele ihrer Kämpfer anfänglich trugen, mussten entfernt werden. Schliesslich sollte nun in Vergessenheit geraten, dass die grösstenteils muslimische UCK Kontakte ins islamistische Milieu unterhalten hatte. Fortan bemühte sich die Guerilla um eine Fassade, die der Westen akzeptieren konnte. Als Gesicht nach aussen diente dabei Thaci, der dank eines Stipendiums an der Universität Zürich gelernt hatte, wie man sich eloquent zu Werten wie Rechtsstaat, Demokratie, Menschenrechten und Minderheitenschutz bekennt. Seinen ersten fulminanten Auftritt hatte er bei den Friedensgesprächen im französischen Schloss Rambouillet im Februar 1999 zusammen mit der damaligen US-Aussenministerin Madeleine Albright.

Bern setzte schon bald zum «autonomen Nachvollzug» der amerikanischen Kehrtwendung an. Nachdem der Asylant Thaci zwischen der kosovarischen Kampfzone und der Schweiz gependelt hatte, erklärte der damalige Direktor des Bundesamts für Flüchtlinge, Jean-Daniel Gerber, dem Magazin Du, warum die Behörden ihm den Flüchtlingsstatus nicht entzogen: «Wir haben uns das zusammen mit dem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) genau überlegt. Thaci war als Verhandlungsleiter der kosovo-albani-schen Seite durch die internationale Gemeinschaft legitimiert. Er galt zudem als politischer Führer, er war nicht der militärische Chef der UCK. Als De-facto-Ministerpräsident war er vielmehr ein Mittler zum Frieden. Wir wollten ihm also keinen Stein in den Weg legen.» Gerber habe sich damals mehr Sorgen gemacht über all die andern Kosovaren, die sich bewaffnet und dann einen kleinen Grenzverkehr zwischen der Schweiz und dem Kosovo eröffnet hätten. Dass Thacis rechte Hand Haliti und andere in der Schweiz lebende UCK-Kaderleute an vorderster Front an diesem «Grenzverkehr» beteiligt waren, wusste Gerber entweder nicht, oder er wollte es nicht wahrhaben.

Anklage politisch nicht opportun

Die UCK war keine einheitliche Bewegung mit zentraler Führung, sondern bestand aus Faktionen, die sich vor allem nach Clanzugehörigkeit gebildet hatten. Als mächtigste Faktion sollte sich die von Thaci angeführte Drenica-Gruppe erweisen. Sie war nach dem hügeligen Drenica-Gebiet im Zentralkosovo benannt, aus dem auch Thaci stammte. In Geheimdienstberichten tauchte die Drenica-Gruppe immer wieder im Zu-sammenhang mit dem organisierten Verbrechen auf, wobei Thaci als «grosser Fisch» oder führender Kopf bezeichnet wurde. Neben Drogenschmuggel und Geldwäscherei warfen diese Berichte dem Netzwerk auch Prostitution und Menschenhandel vor.

Während sich Thaci an der Uni Zürich vor allem für politische und strategische Studien interessierte, studierte Haliti dort Psychologie. Wegen der kriegerischen Ereignisse im Kosovo Ende der neunziger Jahre brachten es beide UCK-Kader jedoch zu keinem Abschluss. Schon vorher hatte die Polizei Ermittlungen aufgenommen, denn die Kosovaren waren in der Schweiz nicht nur politisch tätig. Bereits 1990 filmten Drogenfahnder den Eingang des Zürcher Hauses, in dem Haliti wohnte. Der Zufall wollte es, dass zwei mutmassliche Angehörige des jugoslawischen Geheimdienstes eine Splitterbombe vor Halitis Wohnung zur Explosion brachten – beobachtet von der Zürcher Polizei. Haliti und Thaci waren den Behörden einschlägig bekannt, wie ein Ermittler erzählt, der sich an die Fälle erinnern kann, aber anonym bleiben will. Gegen die beiden UCK-Führungsleute seien Mitte der neunziger Jahre handfeste Indizien vorgelegen, die für eine An-klage wegen Drogen- und Eigentumsdelikten ausgereicht hätten. «Der Polizei sind damals Steine in den Weg gelegt worden, vor allem vom EDA aus Bern.» Eine Anklage erschien politisch nicht opportun, weil Thaci ein Lieblingskind der Amerikaner wurde. Heute gebe es Hinweise, dass die Polizeifichen von Thaci und Haliti gelöscht worden seien, sagt der Ermittler.

Die Bundesanwaltschaft sperrte Konten  

Für belegt hielten die Behörden Aktivitäten von Kosovo-Albanern im Drogenhandel, Verwicklungen kosovarischer Reisebüros in die Geldwäscherei und Fälle von Waffenschmuggel, wie aus Akten des Bundesamts für Polizei hervorging. Tatsächlich zeigten Fotos UCK-Kämpfer in «Vierfrucht-Kampfanzügen» und mit modernen Sturmgewehren 90 der Schweizer Armee. Das vermeintliche Basler Hilfswerk «Mutter Teresas Anhänger» versuchte, Nachschub für die UCK mit ehemaligen Schweizer Armeelastwagen nach Albanien zu bringen. Die italienische Polizei fing den Konvoi ab und entdeckte Waffen und Munition. Das Kriegsmaterial war in Holzkisten mit doppelten Böden versteckt, wobei Hilfsgüter als Tarnung dienten. Die Bundesanwaltschaft sperrte 1998 mehrere Bankkonten des Spendenfonds «Das Vaterland ruft», weil der Verdacht bestand, dass mit dem Geld illegal Waffen gekauft wurde.

Albanischstämmige Verbrechernetzwerke seien mit der UCK verknüpft und beeinträchtigten die innere Sicherheit der Schweiz, warnte das Bundesamt für Polizei in seinen Akten. Die UCK sei zudem auf die logistische und finanzielle Unterstützung der organisierten Kriminalität angewiesen. Im Bereich des Waffenhandels gebe es Drahtzieher in der Führungsschicht der UCK, und Haliti sei für die logistische Aufrüstung der Guerilla verantwortlich. Es sei davon auszugehen, dass in der Schweiz die gleichen Verflechtungen zwischen politischen Vereinigungen, bewaffneten Gruppen und organisierter Kriminalität bestünden wie im Kosovo. Rund jeder Fünfte in der Schweiz lebende UCK-Anhänger sei durch kriminelles Verhalten aufgefallen.

Nachdem die Friedensgespräche von Rambouillet keine Lösung des Kosovo-Problems gebracht hatten, bombardierte die Nato im Frühling 1999 serbische Ziele im Kosovo und in Serbien. In dieser Zeit liess Milosevic die brutalen «ethnischen Säuberungen» verstärken, wodurch nochmals Hunderttausende kosovarischer Zivilisten vertrieben wurden. Am Schluss zwangen die Nato-Bomben Milosevic, seine Soldaten und Schergen aus dem Kosovo abzuziehen. Die ehemalige jugoslawische Provinz wurde zu einem Protektorat der Uno, wo die von der Nato angeführte Schutztruppe Kfor für Frieden sorgen sollte. Die UCK löste sich pro forma auf, und manche ihrer Kämpfer traten den neugegründeten kosovarischen Sicherheitskräften bei. In einem Leitartikel verwies die Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift im Oktober 1999 auf die kri-minellen Machenschaften der UCK und deren Verbindungen zur Drogenmafia und forderte die Ausweisung der Führungsleute. Der Autor, Albert Stahel, ist Dozent für strategische Studien an der Universität Zürich. Er kannte Thaci, dieser war ein fleissiger Besucher seiner Vorlesung «Kriege der Gegenwart» und interessierte sich für den in den achtziger Jahren geführten Kampf der afghanischen Mudschaheddin gegen die Sowjets, wie sich Stahel erinnert: «Von den Mudschaheddin hat Thaci viel gelernt.»

«Multifunktionale Personen»  

Seine Studien beendete Thaci 1998 vorzeitig, um ins Kosovo zurückzukehren. Er besuchte seine Frau aber auch danach in der Schweiz. Gegen ihn und seine Mitstreiter vorzugehen war politisch auch deshalb nicht angebracht, weil der damalige SVP-Verteidigungsminister Adolf Ogi den Schweizer Beitritt zum Nato-Pro-gramm «Partnerschaft für den Frieden» und die Entsendung von Gelbmützen ins Kosovo betrieb. Vor diesem Hintergrund war es nicht hilfreich, wenn zu viel über die mafiosen und islamistischen Verbindungen von UCK-Führungsleuten geredet wurde.

Spätestens 2001 wussten die Schweizer Behörden von Geheimdienstberichten der Nato und der Kfor, in denen Thacis rechte Hand und Berater Haliti als Teil krimineller Netzwerke beschrieben wurde. Erst als die ehemalige UCK-Führungsriege ihren Krieg ins benachbarte Mazedonien exportieren wollte, hatte der Bundesrat genug: Im Juni 2001 verbot er unter anderem Haliti die Einreise in die Schweiz. In der Medienmitteilung des Justiz- und Polizeidepartements stand aber nicht, was das Bundesamt für Polizei in seiner entsprechenden Verfügung schrieb, nämlich, dass Haliti «gemäss zuverlässigen Quellen in das organisierte Verbrechen Albaniens involviert» sei. Bei diesen Quellen handelte es sich um die besagten Geheimdienstberichte.

Haliti und Thaci arbeiteten auch nach ihrem Aufenthalt in der Schweiz eng zusammen. In einem geheimen Kfor-Bericht von 2003 wird Haliti als Thacis Sprachrohr und Statthalter bezeichnet. Haliti gehört heute zum Präsidium des kosovarischen Parlaments und ist Mitglied in Thacis Demokratischer Partei. Die beiden Männer gäben sich grosse Mühe, nicht gemeinsam aufzutreten, heisst es in dem Bericht. In Diskussionen habe Thaci das letzte Wort, während sich Haliti um die praktische Umsetzung der Beschlüsse kümmere, was vor allem für die schmutzigeren Aufgaben gelte. Haliti, der viele Liegenschaften im Kosovo, in Albanien und in der Schweiz besitze, werde es nicht wagen, auf Thacis Füsse zu treten, denn dieser wisse zu viel über ihn.

Der erwähnte Geheimbericht des BND führt unter anderem Thaci und Haliti als Schlüsselfiguren des organisierten Verbrechens auf. Die kriminellen Netzwerke des Kosovos seien nicht am Aufbau einer funktionierenden staatlichen Ordnung nach westlichem Vorbild interessiert, weil dadurch der florierende Schmuggel beeinträchtigt würde. Der BND wirft Thaci und Haliti auch vor, Auftraggeber eines Profikillers gewesen zu sein. Es handle sich bei ihnen um «multifunktionale Personen» mit anscheinend politischer Ausrichtung, die sich selber nicht die Hände schmutzig machten. «Sie schaffen durch ihre Beziehungen in Politik, Wirtschaft und bei den Ordnungskräften [. . .] für die organisierte Kriminalität Freiräume und Zugänge für deren klassische Betätigungsfelder.»

Sowohl Thaci als auch Haliti haben Verwicklungen mit Verbrechern oder Menschenrechtsverletzungen immer bestritten. Die Vorwürfe in den Geheimdienstberichten seien ungenau, beruhten nicht auf Fakten und gingen zum Teil auf serbische Propaganda zurück. Bis heute hat kein ordentliches Gericht die Anschuldigungen geprüft. Die einst von der Schweiz aufgenommenen Asylanten sind unantastbar geblieben.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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