corona 125: Lockdown in Uganda & facebook, western union & Postbank leisten Hungertod-Beihilfe

Seit Monaten verweigern Western Union und ihr deutscher Partner Postbank den privaten Familienhilfe-Geldtransfer nach Uganda. Für kurze Zeit wurde es durch einen Wechsel zu money-gram und RIA möglich, Geld für die medizinische Behandlung einer alleinerziehenden Mutter und ihres Kindes (Malaria & Typhus) nach Uganda zu schicken. Seit dem Corona-Lockdown darf die Mutter nicht mehr arbeiten, das Geld für Kindergarten und Vorschule fehlt, das Schulessen ebenfalls. Die Mutter konnte wegen ihres geringen Verdienstes als Straßen-Fruchtsaftverkäuferin bereits vor dem Lockdown das Überleben ihres Kindes kaum sichern. Mittelfristig bedeutet der Lockdown den Hungertod, begleitet von Krankheiten, die sich über die geschwächten Körper hermachen.

Vor einer Woche hat mich facebook für zunächst 30 Tage total gesperrt. Diese Sperre gilt auch für facebook-messenger, worüber die Mutter mit mir kontakt hält. Das Geld kann sie in Kampala nur abholen., wenn ich ihr via messenger die PIN-Nummer und die Unterlagen des Geldtransfers zuschicke. Das geht aber wegen de Sperre nicht. Das Geld ist zwar nach Kampala gegangen, kann aber nicht abgeholt werden.

Jetzt weiß ich mir und ihr nicht mehr zu helfen.

Nun gibt es viele Menschen, die mir ihre Hilfe anbieten: „Du hast da bestimmt einen Fehler gemacht. Versuch es noch einmal, mache ein neues fb-Konto auf, versuche es mit einem anderen Deiner Vornamen, probier es über andere fb-Konten!“, „das waren irgendwelche Rechte, die Dich wegen deiner texte bei fb denunzieren!“

„Möglicher Weise hast Du zu engen Kontakt zu Covidioten, Corona-Leugnern.“

„Wenn Du immer solche texte schreibst, dann musst Du Dich nicht wundern, dass ein Algorithmus dich anhand Deiner ID erkennt und sperrt, wenn die im Verdacht steht ein Fake-Spreader, verschwörungstheoretisch kontaminiert zu sein.“

„Da ist niemand persönlich dafür verantwortlich. Der Algorithmus kann zwischen Sachartikel, Satire, Belletristik, Lyrik nicht unterscheiden. Der reagiert auf bestimmte Begriffe nachdem er auf eine bestimmte Adresse fokussiert ist.“

„Nimmt er dann auch die Geschichte einer Auschwitzüberlebenden als antisemitisch, als Hassrede usw. wahr ?“

„Ja, wenn einige Schlüsselworte,-Begriffe darin vorkommen. Die rechten Blogwarte kennen diesen Automatismus und nutzen ihn gegen Dich.“

„Aber viele Sperren, MAILING-Listen-Ausschlüsse, Engagement-Boykotte habe ich auch angeblich Linken zu verdanken.“

„Das macht die Angelegenheit herrlich unübersichtlich. Die Forschung nach den UnVerantwortlichen wird zur Lebensbeschäftigung und hält Dich in der Tretmühle des Sisyphus, die seinen Aktionsradius auf Goldhamstermaße reduziert.“

Ich hätte 1990 den PC in der Anzeigenabteilung von öko-test doch noch nach Mitternacht aus dem Fenster werfen sollen. Die mitternächtlichen Abstürze des öko-test-Computer-Programmes verfolgen mich noch heute im Traum, so wie die MS-DOS-Zwangsschulungen im Ex-LIBRI-Ex-KBW-Haus in der Frankfurter Mainzer Landstraße 147. Unvergesslich die morgendlichen Dienstbesprechungen mit dem Stellpflug Gottes und seinen himmlischen Heerscharen, den IT-Spezialisten von päd-extra, die meine Missetaten endlos aus-Welzten und dann reparierten. Dabei hatte ich den Stellvertreter des himmlischen öko-systems schon bei seinem Einkauf vorgewarnt, ich sei als Conceptioner, Werbetexter &-Grafiker ein Mann des Telefonwortes, der Schere und des Klebstoffs (FIXO-GUM). Dass er mich wegen meines vergleichsweise gigantisch-übertariflichen Gehaltes meinte an den PC zwingen zu können, war letztlich sein Problem. Meines allerdings auch: eine lange Gehaltsfortzahlung bei Freistellung und eine beträchtliche Abfindung nach einvernehmlicher Trennung macht den Kollateralschaden nicht wett: ich stehe heute noch mit dem PC auf „Kriegsfuß“, Programmabstürze, Sperrungen usw. mache mich ziemlich kirre und seit dem verhinderten PC-Fenstersturz verfolgen mich entsprechende Albträume: ich weiß was Traumata sind. Oft erwache ich schweißgebadet mitten im Sturz aus dem Fenster, dem PC hinterher.- mit der Erkenntnis, dass die Festplatte nicht mehr zu retten ist. Dass damit auch die Spuren nicht mehr zu finden sind, die meine private Nutzung des PC während der Arbeitszeit hätten offenbaren können, ist auch nur ein schmaler Trost:

Mit dem Sturz sind auch alle meine Lyrik-, Belletristik-Manuskripte im internet-nirwana verschwunden. Ein paar konnte ich deswegen noch retten, weil ich sie in meine ganz reale Kladde in Rohform geschrieben hatte:

  Mainzer Landstraße 147 / Enttäuschung im März

Von Hartmut Barth-Engelbart am Montag den 21. April 2003 um 22:58
für ML-Hinterbliebene/Ka1-Geschädigte
Na ja- Rubrik ‚Kultur‘ ? Das folgende Gedicht entstand während der Frühschicht bei ‚öko-test‘, 1990. als ich wie immer als Erster die Redaktionsräume betrat. Und meinen Arbeitsplatz versuchte frisch zu belüften. In einigen Monaten Probezeit entstanden im Pendlerzug Morgens und Nachts Dutzende sogenannter ‚Pendlertexte‘, Gedichte, ……
vorzugsweisen Nachts, wenn ich mal wieder das Programm unprogrammatisch falsch programmiert nur per Absturz beenden und den letzten Nachtzug nach Hause erwischen durfte, bis mich nette Menschen aus dem Verlagsunternehmen mobbten, wie eine Reihe von anderen KollegINNen vor und nach mir.(is ja klar, dass dieser Satz noch im Nachhinein eine Kündigung rechtfertigt! Oder?) Aber wahrscheinlich(er) passte ich nicht ins neue Motto: RICHTIG GUT LEBEN ! Dies bin ich bereit auch unter Eid auszusagen und wenn’s denn sein muss, auch Zeugen zu benennen, die hoffentlich nun nicht mehr um ihren Job bangen müssen. (ich erwarte die nächste Gegendarstellungsaufforderung!)

Enttäuschung im März

(1990 in Frankfurt)

Kreuzung Güterplatz
bei roter Ampel
rennt ein Schwarzer
mit zerfetzten Turnschuhn
und speckigem Jackett
zwischen anfahrenden
Ausfluchtpüffen
und Stoßstangenängsten
in Richtung Haltestelle
Linie Siebzehn

Die Straßenbahn
hat sich entleert
notdürftig
mitten auf der Straße
ein platzendes Stück Darm
und füllt sich wieder
bis zum Erbrechen
der Moloch will
gefüttert werden und
entsorgt
der Magenpförtner
macht den
Darmverschluss
der Fahrer
schließt die Türen

Der Schwarze zögert
fragend bittend
verzweifelt etwas
rennt er weiter
gegen den eisigen Schluchten-Wind
im kalten Schatten
der Bankentürme

Afrika
unter dem Messeturm
klein, schwarz und hilflos
wie eine Ameise
unter der Dampfwalze
Millionen haben sie davon
plattgewalzt
für ihren Hammermann

Ich seh die Tram
schon fahren

Da bleibt sie stehn
die Tür geht auf
Die Hoffnung macht
dem Schwarzen Flügel
und er springt
nicht vor, nicht unter,
er springt
in die Straßenbahn
Die Leute ziehen ihn
– aus Kalt wird Warm –
die letzten Zentimeter
in ihren Straßendarm.

Es fehlt nicht viel, dass ich
die ganze Welt umarm.

zumindest aber alle
Trambahnschaffner
in Frankfurt
am Main.


(auch wenn
den Afrikaner
Hoechst
unpersönlich
unbefristet
ungeduldet
ausgezehrt
vielleicht schon
Morgen wieder
in den Straßendschungel spuckt
bis ihn
kaum mehr verwertbar
ein anderes
Medusenmolochmaul
aus beutegier-ig schluckt
und dann den halbverdauten Rest
abscheidet
abschiebt
abschieben lässt
zur nächsten Hölle)

Dass öko-test aus dem Mitarbeiter-Eigentum in eine SPD-Holding mutierte, lässt das gleiche „Schicksal“ befürchten wie das der Frankfurter Rundschau.

Ihr folgenschwerer Ausflug nach China könnte auf Anraten nahegelegener Ex-KBW-Promis geschehen sein: hohe Hausnummern in der Frankfurt School of Finance & Management und in der Rechtsberatung bei SAP. Beides „Alt-Maoisten“. Jetzt mussten die Damen und Herren bemerken, dass die VR China doch kein Frankfurter Tigerpalast ist, wo man relativ gefahrlos den Papiertiger reiten kann. Für Ein- und Ausgang braucht man eine Klinke und man weiß nie, wie es ausgeht und wer dabei eingeht. Und ganz sicher war die Ursache für das Scheitern des Unternehmens öko-test mit dem Projektnamen Marco Polo die Verletzung der Menschrechte auf Rendite/Höchstprofite durch die chinesische Regierung.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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