Wer auf dieser Seite den Suchbegriff „Onkelmord“ eingibt, gelangt zu verschiedenen noch erhaltenen Bestandteilen des Romans und zu den Bildern der Tatorte.
Der Roman über die Karriere des Oberstleutnants im Generalstab Paul Gaethgens existiert nach einem Festplattencrash 2008 (leider vor einer Installation einer Sicherheitskopie) nur noch in Fragmenten /Modulen/ handschriftlichen echten Manuskriptseiten und wird zur Zeit (wenn diese Plandemie einem noch Zeit lässt) wie sieben andere Romane und Lyrik-Sammlungen rekonstruiert. („Grenzgänger“, „Die drei Leben der Hannia W.“ (einer Theresienstadt/Auschwitzüberlebenden), „Der Erbsenzähler“, „Doppelkopp“, „Der Damenschneider“, „Die Putztruppen“, „Vertreibung aus dem Rosengarten“, Kurzgeschichten werden hier nicht mitgezählt, Kinderbücher auch nicht).
Jetzt hat mich eine Nachricht eines alten Freundes erreicht, der in den 1980/90ern in Norwegen für den NDR unterwegs war und Sendungen produzierte.
Diese Nachricht muss ich jetzt unbedingt in die Rekonstruktion der Romans „Onkelmord“ aufnehmen:
Hier folgt die Nachricht von Einar Schlereth, die mit meiner Antwort auf seine Nachfrage beginnt:
Er (mein Onkel)hat die 5.000 Überlebenden noch vor oder auf dem Rückzug liquidieren lassen. Das haben mir norwegische Frankfurt-Touristen bestätigt.
Die norwegischen Kommunisten sind Massenweise in die faschistischen Organisationen eingetreten, weil sie wussten, dass die Deutsche Wehrmacht und Luftwaffe aus diesen Organisationen ihr Bodenpersonal rekrutieren. Vielleicht kommt daher auch die anfängliche Hetze gegen Willy Brandt. Thor Heyerdahl hat in der Organisation des Widerstands eine große Rolle gespielt. Er wurde von den Amis in Norwegen dazu abgesetzt, abgeworfen…. Eigenartiger weise wurde uns Thor Heyerdahl immer als nordischer Recke und fast messias eingeträufelt. Mein Vater hat uns alle seine Bücher vorgelesen..neben denen von Helmut Winkler, dem Herrenreiter mit seiner Halla.
Von: Einar Schlereth <einar.schlereth@gmx.com>
Gesendet: Montag, 23. November 2020 15:32
An: Hartmut Barth-Engelbart <habebuechnerei@web.de>
Betreff: Re: Bücher und Bilder landen nicht im Feuer, nicht sofort, sondern erst im Sperrmüll & dann in der Müllverbrennung
Mein lieber Hartmut,
wieder ein toller Brief. Da möchte ich im Moment nur eins wissen in Bezug auf deinen Onkel.
Das hast du etwas undurchsichtig formuliert. Er sollte also die 5000 russischen Kriegsgefangenen oben in Norwegen liquidieren, wozu es nicht kam, weil er an die Wand geklatscht wurde. Wie schön.
Stell dir vor, alle, die auf dem Weg zu irgendeinem Massaker sind, werden vorher an die Wand geklatscht.
Es wird aber nicht klar, ob die 5000 liquidiert wurden oder nicht.
Ich habe da in meinem Audio-Video über „Die Samen“ (siehe mein YouTube) eine andere Version.
Bei meinen Recherchen und Interviews vor 30 Jahren und ging ich in Kautokeino in aller Herrgottsfrühe in das Hotel, das oben auf dem Berg stand mit herrlicher Aussicht. Ich war allein, d. h. ein paar Tische weiter saß noch ein Mann. Ich hatte beschlossen, die Reise zum Nordkap abzubrechen, weil der Sommer eher dem Vor-Winter glich. Saukalt und ständige Pisserei. Ich saß dort also und machte Notizen und war völlig vertieft. Und als ich aufschaute, war da draußen plötzlich herrlicher Sonnenschein mit blauem Himmel.
Also Rückwärtsgang. Ich fahre doch nach oben. Die Sonne hatte auch den 2. Besucher beredt gemacht.
Erst über mehrere Tische und dann saßen wir uns gegenüber. Er zeigte auf die Lofoten, die ganz weit weg verschwommen zu sehen waren, und erzählte, dass dort von den Deutschen 5000 russ. Kriegsgefangene massakriert wurden. Das habe ich natürlich in meine NDR-Sendung mit aufgenommen. Auch in Norwegen wird davon offiziell nicht gesprochen.
Das war dort oben schon die 2. Information, die ich erhielt. Die erste am Tag zuvor kam ich wieder sehr früh an eine Tankstelle mit Café. Ich ging rein und der Wirt, statt Guten Tag oder so, rief fast schreiend: Sie wissen doch wohl, dass die Deutschen vor ihrem Abzug hier alles platt gemacht haben. Ich konnte ihn beruhigen, als ich ihm sagte, dass ich das wüsste und darüber im Rundfunk berichten werde. Ich hatte damals ja noch mein Hamburger Kennzeichen, so dass er gleich meine Identität erkannte.
Das ist schön, wenn du in Länder kommst, wo dir gleich die Verbrechen deiner Kompatrioten um die Ohren gehauen werden, wie in Tansania auch öfters passiert. Komischerweise ist es mir nie in Holland, Belgien oder Frankreich passiert.
Über den Bildersturm müssen wir noch mehr sprechen.
Hasta la vista
Einar
mån 2020-11-23 klockan 12:56 +0100 skrev Hartmut Barth-Engelbart:
Lieber Einar,
das muss über den Freidenker-Verband, die Arbeiterfotografie, die nachdenkseiten usw… veröffentlicht werden. Wir müssen Strukturen aufbauen und Sponsoren auch im bürgerlichen Lager gewinnen, die daran interessiert sind, den Brand der Bibliothek von Alexandria, die Bücherverbrennung, die Hexenprozesse und die McCarthy-Tribunale sich nicht noch Mal wiederholen zu lassen. (Das Abfackeln der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, das die Treuhand-Breuel zu verantworten hat, gehört auch in diese Reihe. Nicht hierein gehört die Versenkung des Kölner Stadtarchivs:-0)))) oder vielleicht doch? Man kann ja Mal ein paar Verschwörungstheoretiker dazu befragen:-0))))
Wir brauchen für die Bilder …
( gerade für die riesigen Formate von Ursula Behr und anderen, die noch dazukommen, die, wie mir mein Jugendfreund, der Ex-Städel-Lehrer ist und dort Prof. war, geschrieben hat, auf dem Sperrmüll landen)
… und die Bücher sichere Magazine. Das war Mal früher öffentliche Aufgabe, das WAR!
Die Bibliothek eine befreundeten, hochbetagten Frankfurter Historikers …
(der als Franz-Schüler & Mitglied der Hessischen Historischen Kommission zur Geschichte der Demokratie in Deutschland, des antifeudalen und antifaschistischen Widerstandes mit seinen Publikationen ganze Büchereien füllen könnte und mit dessen Quellen-Sammlungen man die Quandt’schen Villen zwischen Bad Homburg und Königstein bis in die vierte Tiefkeller-Etage mit den bürgerkriegs-geeigneten, klimatisierten Waffendepots vier Mal tapezieren könnte ..)
… auch diese Bibliothek müsste gesichert werden. Aber wer und wo? Früher hätte man gesagt, wenn’s hier keiner will, dann geh doch rüber! Drüben gibt’s aber nicht mehr. Die Quandt‘schen Villen wären mit ihren Depots sehr gut geeignet. Nur wurden die halt nicht enteignet. Dort lagern mit Sicherheit schon riesige Kunstvorräte für die schlechten Zeiten und/oder für die Dekoration der neueren Villen der Erben. Man sollte dort Mal eine Hausdurchsuchung nach Beutekunst machen.
Ach ja, Kunst: was schönes zum Fest wäre eine Bunte Bildpostkarte im Umschlag mit einem dazugelegten Text zur Geschichte des Bildes. Das Bild selbst könnte für 15.000 € erstanden werden. Sein Marktwert ist ständig im Steigen. Eine REBEL-Sammlerin hat schon Interesse angemeldet. Passend dazu ist der Ort der Sammlung auf einer Insel!!! :-0))))
In meinem Besitz ist eines der letzten Bilder von CARL-MAX REBEL. „Sonnenblumen mit Pfeife“, ein Ölbild auf Pappe, das er nach der Bombardierung seines Ateliers in Berlin, nach der Vernichtung vieler seiner Bilder wahrscheinlich auf Rügen (auf der Insel steht auf der Rückseite in Jugendstil-Lettern, Ende 44 , Anfang 45) fertiggemalt hat. Mit höchster Wahrscheinlichkeit wurde das Bild von meinem Onkel bei ihm für die Hochzeit bestellt. REBEL war wegen seiner Spät-Jugendstil-Frauenakt-Ölbilder bei Göring sehr beliebt, wurde auch nicht als „entartet“ geführt. Die Rebel’schen Nackedeis sollen Görings Wohnungen/Villen dekoriert haben. Der Oberstleutnant Paul Gaethgens konnte das Bild nicht mehr in Empfang nehmen, da er beim Rückzug durch die Liquidierung von 5.000 Überlebenden der 20.000 am Atlantikwall-Nord eingesetzten russischen Kriegsgefangenen im SS-Programm „Vernichtung durch Arbeit“ in der Organisation Todt – dienstlich verhindert war.
Rebel hat das Bild an Paul Gaethgens Heimatadresse in Forchheim geschickt. Dort warteten Eltern, eine Schwestern und seine Gattin, geborene Müller, vergeblich auf die Rückkehr des Oberstleutnants im Generalstab und Quartiermeisters des Nordatlantikwalles. Der norwegische Widerstand im Bodenpersonal hatte den Höhenmesser seiner JU52 manipuliert. Die Maschine flog mit den Spezialisten der Organisation Todt und der Quartiermeister-Spitze an eine Felswand des Rondane-Gebirges in der Nähe von Trondheim. Dort steht der JU52-Rumpf heute immer noch als Mahnmal. Das Grabmal ebenfalls.
Hier das REBEL-Bild:
hier auch ein Bild vom Onkel:
und hier noch mehr vom Onkel mit Fotos von der Absturzstelle und den Karten der Einsatzorte der Kriegsgefangenen
Von: Einar Schlereth <einar.schlereth@gmx.com>
Gesendet: Montag, 23. November 2020 10:20
An: Hartmut Barth-Engelbart <habebuechnerei@web.de>
Betreff: Re: AW: WG: AW: WG: La Chanca
Lieber Hartmut,
Monika hat ja gerade dein Bilderangebot rumgeschickt.
Ich habe das meiste schon bei dir gesehen.
Es ist ein Jammer. Ich überlege auch hin und her, was denn mit meiner Bibliothek und meinen wertvollen Gemälden aus meiner Galerie-Zeit in Grenchen/Schweiz passieren soll. Habe hier schon Kontakte mit der Stadt- und UNI-Bibliothek gehabt: Weißt du, was die machen?
Die pflücken sich MAXIMAL 5%, meistens viel weniger raus und der Rest (5000 Bücher) kommen auf die Deponie.
Heute heißt das nicht mehr Hitler, sondern Mülldeponie.
Ich darf gar nicht daran denken. Da wird einem nur schlecht.
Hast du eine gute Idee?
Mit bestem Gruß
Einar