Der nächste Erzählabend des Historisch Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 findet am Do. 06.September in der Gaststätte Stenger/Heiß um 18.30 Uhr statt
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Zum Backhausfest am 25. August für alle Bäcker, die unter der Oberaufsicht von Heinrich Merz wieder alles so gut machen, dass er strahlt wie die Sonne in den letzten Tagen (mein Nachruf für ihn steht noch mal ganz am Schluss)
ruft mir der Heinrich Merz breit grinsend entgegen.
Heinrich hat mich grad geweckt. Er stand -das Handtuch wie immer um den Stiernacken, schweißnass in der bibbernden Backhaustür. Können Backhaustüren bibbern? Früher, wenn die Ami-Panzer durchs Dorf donnerten, ja dann, aber sonst doch net! Die vom Meddel-Grinner Backhaus schon, weil die nämlich weiß, dass de Hoinrisch, woann’s eng werd, schunn eMoal de Roahme schprengt ….
Natürlich hat nicht der Heinrich mich geweckt sondern der dicke Buchenrauch, der frühmorgens durch’s Schlafzimmerfenster zog. Das ganze Haus roch schon wie eine Räucherkammer. Alle Löcher sperrangelweit auf: 23 Grad waren’s heut nacht. Gestern tagsüber 37 bis 39 Grad. Wozu dann noch ein Backhaus ?
Die haben früher schon genau gewusst, warum sie das Backhaus an den Mühlbach gestellt und den Löschsand über den Backöfen gelagert haben.
Ach was erzähl ich denn: geweckt hat mich unser Australier, der stand um 4 Uhr nachts wie ne eins im Bett, war durch den Waldbrandgeruch aufgewacht: DAS OUTBACK BRENNT! Notfallkoffer, ab ins Auto! Nein zuerst die Nachbarn alarmieren! Stolpert im Dunkeln über die Telefonschnur, das Ding kracht zu Boden. Das wars, nicht der Türrahmen vom Backhaus ist geplatzt und hat mich so aus meinem Merzenstraum geweckt. Es war auch nicht der dicke Buchenrauch. Es war das Telefon!
Was soll denn das mit dem Löschsand ? Die backen doch keinen Sandkuchen. Und über den Backöfen liegt nix. „Heißer Sand und die Erinnrung daran, dass es einmal schöner war“ ? Was hat der Hoinrisch erzählt, wer da im woarme Sand wen gepimpert hott ? Kein Sand in Sicht.
Ei, den hat der Bauhof doch erst vor fünf Jahren vom Dachboden in den Container geschippt und die Löscheimer gleich mit dazu! Oder schunn vor >zehn ?Beinah wären die auch auf der Bauschutt-Deponie gelandet, wenn sie nicht ein Meddel-Grinner „Neubürger“ gerettet hätte. Einer der Geretteten von 1831steht in einer Glasvitrine im „neuen“ Feuerwehrhaus, ein Anderer von 1827 steht im Feuerwehrhaus der Rothenberger Feuerwehr …Es gibt noch mehr davon … und das sind die Zeugen dafür, dass die Freiwilligen Feuerwehren allesamt weit älter als nur 100 Jahr alt sind.
Aber jetzt Mal langsam! Wo gibt’s denn am Backhaus einen Mühlbach ?
Na klar, da ist keiner zu sehen. Alles Asphalt und Kopfsteinplaster.
Doch hinter der Backstube stand auf der alten Viehwaage hinterm großen Tor an der Haingründauer Straße im Backhaus die Handpumpe der Freiwilligen Feuerwehr und an der Seite, wo Reißigbündel und Feuerholz in offenen Gefächern trocken unterm Dach lagern, lagen früher längs obendrüber die Feuerwehrleitern Und im Dachboden hingen und lagen die Feuerlöscheimer.
Stellten sie die Wasserpumpe, die Löscheimer an eine Stelle, wo es kein Wasser gab ?
Wenn man vom Ortsausgang Richtung Reitzeberg hinter dem letzten Haus (beim Emil) zurück ins Dorf schaut, führt links am Abhang entlang ein Fußweg: das „Mühlstück“ , dieser Weg mündet an der „Wagnershohle“ in die „Alte Schulstraße“, bleibt bis auf einige Aufschüttungen auch nach der „Wagnershohle“ als „Alte Schulstraße“ auf fast gleicher leicht abfallender Höhe bis zu den beiden Otto’schen Hofreiten. Hier verlief der alte Allmenden-Mühlbach. Danach macht die „Alte Schulstraße einen leichten Schwenk nach Links und steigt an bis kurz von das alte Gastaus „Zum Löwen“ dem heutigen „Nahkauf“. Ist der Mühlbach dann zwischen den beiden Höfen der Brüder Karl und Heinrich Otto zurück in den Hasselbach geflossen ? Denn bergauf fließt kein Mühlbach.
Wer vom Abzweig der Alzen Schulstraße runter zum FÜLLER eine Luftlinie zieht bis zur Viehwaage im Backhaus, zur Scheune von Mike Lorenz, der wird auf dieser Linie zunächst bemerken, wie das obere Otto’sche Bauernhaus mit seiner Grundmauer und dem ersten Bodenbalken im Erdreich verschwindet. Warum ? War der Bauherr, der Bauer Otto oder war einer seiner Meiniger’schen Vorbesitzer blöd ? Das Fachwerk im Boden ? Das fault doch!
Der Boden ist später angeschüttet! Im nächsten Grundstück, im Geiß’schen Garten liegen auf der Luftlinie zwei Brunnen und man bemerkt eine längs verlaufende Welle im Boden. Von dort landet man auf die Grenze zwischen dem Schmidt’schen Grudstück und dem ehemaligen Meininger-Hof „Bei’s Tobiase“… weiter in Luftlinie verläft die Trennung zwiasche Kopfsteinpflaster und Aspahlt auf dem Schulhof der Alten Schule. Das war früher die Grenze zwischen Schulhof und Schulgarten.
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