Über 50 Jahre GEW-Mitglied und kein bisschen leiser. HaBE Mal im Archiv gewühlt

Der erste Streik der GEW und dann auch noch WILD !! 1971/72

(Meine IG-Metall-Ehrenmitgliedschaft seit 1964 und meine Freundschaft mit Emil Carlebach seit 1968 sind noch Mal zwei andere Kapitel aus den Untiefen meines Archivs. Die folgen später. Fest steht jedoch schon jetzt, dass ich bereits 1969 GEW -Mitglied wurde, weil ich bei der Beschulung der „Staffelberger“ mit KollegINNen des BV-Frankfurt, des SLB, der FLG usw. verhandeln musste. Nur so war es möglich, dass Herbert Faller, Prof. Rhein, Prof. Mollenhauer, Prof. Ernest Jouhy und das GEW-Urgestein, der Hanauer VHS-Chef Fritz Reichert ihre schützenden Hände über die Unterbringung, Wieder-Einschulung und Berufsqualifizierung der „Bambule-Youngsters“ hielten. Dass dabei spätere SPRINGER- & Bertelsmänner wie Reinhard Kahl kalte Füße bekamen, wundert mich im nachhinein nicht mehr sonderlich. Der wollte damals schon traumhafte Eliteschulen.)

Dies ist eine Such-Maildung: gesucht werden Leute, die sich an diesem Streik 1971/72 beteiligt, an den erwähnten Projekten mitgearbeitet und eventuell noch Dokumente dazu haben. Der als Beiprodukt einer Roman-Recherche entstandene 68er-Artikel für die HLZ (2008) hat noch einige klärungsbedürftige Stellen.


Wer sich an dieser Recherche beteiligt,  kriegt von mir als Belohnung einen
Ausschnitt aus dem  “Putzmänner” -Roman , einem Frankfurter 68er PolitKrimi zu lesen. oder wahlweise drei Gedichte, die ich beim Frankfurter
EUROPÄISCHEN-POESIE-FESTIVAL gelesen HaBE:
u.a. Ein U.M. geschriebenes Liebesgedicht.
Dass das Folgende erst noch ein Artikel werden soll, dürfte man/frau sehr bald merken…

Liebe Hessische LehrerINNEN Zeitung der GEW

in der Euphorie des Überzeugungstäters habe ich ganz vergessen, dass wir
damals  ganz ohne die Absicherung durch Streikgeld gestreikt haben. Es gab natürlich auch etliche Lehrbeauftragte, die das nur als einen periphären Nebenjob machten und genügend Einkommen oder eine(n) Ehegatten/in mit einem solchen hatten, aber die große Mehrheit hatte buchstäblich NIX.
Außer etwas Honneffer-Modell-Geld oder Bafög, oder noch einen anderen
Teilzeit-Aushilfsjob in der Industrie, aufm Bau usw…

Liebe Redaktion !


Als Grundschulmeister habe ich bekanntlich Schwierigkeiten damit, den
Zahlenraum über dem Hunderterfeld zu beherrschen.
Aber ich versuche Mal das Unmögliche: Eure Anforderung an mich:  10.000
Anschläge ? Da wird sich die Achse des Guten aber wundern und Schäuble zählt genau mit. Obama Bin AfterBush kriegt die basedowschen Augen nicht mehr zu.

Aber wir setzen ja nur Zeichen und machen keine Anschläge !

Der erste Streik in der Geschichte der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft 1971/72

Es hörte sich an wie ein Märchen, ein gutes, eine Sage, eine Bildungslegende: da sollte es im Schwäbischen eine Gruppierung geben- im Randbereich des SDS, die sich nach dem Picht’schen Katastrophengemälde aufmachte in die Bildungsferne der schwäbischen Alb. Von Tübingen aus, von der pädagogischen Hochschule oder dem Lehrerseminar in Reutlingen, von der Uni Freiburg noch lange bevor es die Uni Konstanz gab. “Student auf’s Land” oder “Bildung to the Bauer” oder so ähnlich hieß das. Und “euner isch dabei gwäh”, mit Namen Richard Meyer, ein frischgebackener Referendar, der in schwäbischen Dorfschulen eingesetzt wurde, auf eigenen Wunsch oder eventuell auch als Strafeinsatz. Und dieser Meyer stellte fest, dass zu bestimmten Zeiten die Bauernkinder, die Tagelöhnerkinder nicht zur Schule kamen. Und auch Gespräche mit den Eltern nutzten nichts: die Kinder mussten zuhause bleiben und mit aufs Feld Rüben vereinzeln, Kartoffeln lesen. 

Und Richard Meyer stellte fest: das ganze Bildungsgelaaber nützt nichts, wenn nicht die materiellen Bedingungen geschaffen werden, die es den Kindern ermöglichen in die Schule zu kommen — oder die Schule muss zu den Kindern und deren Eltern kommen … nicht als Bußgeldeintreiber und Kopfnoten-Exekutionskommandos, sondern als Helfer. Richard Meyer setzte sich abends mit den Eltern nach der Feldarbeit zusammen und holte sich auch einen oder zwei Maschinenbauer aus Karlsruh dazu und dann entwickelte er mit den Bauern zusammen eine Rübenvereinzelungsmaschine bis zur Serienreife. Und
während dieser Zeit kamen die Kinder schon trotz der Feldarbeit in die Schule zu dem Lehrer-Mit-Bauer und beteiligten sich an der Maschinen-Entwicklung, denn auch sie waren Experten beim Rübenvereinzeln. und es ging um ihre Zeit und ihre Zukunft. ….


Pathetisch ? Zu pathetisch? Nee !

Es war dieses Bild, das sich in Frankfurt  einer ganzen oder halben Generation von Pädagogikstudentinnen einprägte. Das Bild vom anderen Lehrer und von der anderen Schule, die man eventuell aus Makarenko-Kerchensteiner- Korcak-Texten kannte, aber nicht in der faßbaren Praxis im hier und heute. Nein, keine Waldorfschulen, auch keine wie die späteren Freien Schulen. Eine von den “Unterschicht-Eltern” und ihren Kindern mitgestaltete “Arbeits-Schule”. Eine Schule, die den Muff unter den Talaren nicht nur theoretisch bekämpfte und einen Ausbruch aus dem Elfenbeinturm – auch der linken Version dieses Turmes –  ermöglichte und Arbeit in Aussicht stellte, die den Widerspruch zwischen dem Beamten als Teil des Problem-Systems und dem
Klientel aufzuheben schien.  Scharenweise liefen bereits hoffnungsvolle Diplomanten und fast Doktoranten und entsprechende -Innen an die AFE, die
Frankfurter Uni-“Abteilung für Erziehungswissenschaften” passend in einem
alten Fabrikgebäude untergebracht, wo Richard Meyer so aussah, als wisse er nichts mit der Professur anzufangen, zumindest nicht mit einer hier im Frankfurt üblichen. Schon sein Erscheinungsbild war erfrischend unprofessoral, wenn er mit hochgekrempelten Hemdsärmeln heftig
transpirierend und nach körperlicher Arbeit lechzend und auch schon
riechend im Hörsaal schwäbelte.


Wo er seine Seminare so kollegial hielt, dass man als Student seine
Professur vergaß und einfach mit ihm zusammenarbeitete, während andere noch an der Vorstellung verzweifelten, dass der Universitäts-Konvent paritätisch besetzt werden sollte. Ein Drittel Studenten, ein Drittel Hilfskräfte und ein Drittel Professoren (und die Angestellten und die Arbeiter , wie die Putzmänner und -frauen ? Die hatten ihren Personalrat und beim Programm der Uni nichts zu melden!). Professor Heydorn kam von den Geisteswissen-schaftlern noch am ehesten an diese Paraxisnähe des Richard Meyer heran und arbeitete sich aus den Höhen der Geisteswissenschaft in die Meyerschen Niederungen, um dort endlich Luft zu holen., wenn seine Doktoranten-Colloquien im Heydorn’schen Frankfurt-Sossenheimer Wohnzimmer bei Kaffee und Kuchen in der dünnen geistigen Hochgebirgs-Athmosphäre an Sauerstoffmangel dahinzusiechen drohten. “Wir wurden früh schon alt” !, allerdings nicht durch zu frühe Kinderarbeit, wie die schwäbischen Bauernkinder oder die Gastarbeiter-Kinder in Köln-Nippes, im Kamerun-Gallus , in Rödelheim oder im Hanauer Lamboy, wo sie schon früh in die Erwerbstätigkeit aller Art gezwungen wurden.


Unterstützt wurde dieses fruchtbare Theorie-Praxis-Bündnis auch durch
theoriegefestigte Praktiker wie Ernest Jouhy, der die StudentINNen in diesem
Studiengang als Soziologe, Psychologe und Pädagoge begleitete, ermutigte und
die “Experimente” wissenschaftlich absicherte – so wie Professor Seifert.
Auch das machte uns in dieser Zeit  gegenüber der schul-und
gesamtgesellschaftspolitischen Reaktion stärker. So wagte die hessische CDU-Spitze nicht noch heftigere Schläge. Auch das von Jouhy mit aufgebaute Netz von Initiativen.– Bürgerinitiativen – nicht nur im Bildungssektor stand uns zur Seite.
Und gerade, weil Richard Meyer und unsere ganze Crew seine wie die Jouhy’schen Theoreme so volkstümlich in Schulelternabenden mit hunderten von Besuchern öffentlich den Menschen nahebringen konnte, sah die CDU sehr schlecht aus. Ihm (und uns) gelang der Verbindungsschritt zwischen den “Unterschichten”, der Linken und dem Bildungsbürgertum unter Einbeziehung der Mittelschichten. Er vermittelte die Möglichkeit und die Notwendigkeit einer praxisbezogenen, kindgerechten, Entwicklungsfreiräume gebenden Schule und die unerlässliche qualifizierte Mitbestimmung der SchülerINNEN und Eltern und Lehrerinnen in diesen Schulen.
Und er tat dies in einer Weise, dass selbst das untere CDU-Klientel es kapierte und Beifall klatschte und mitarbeitete. Ganz “unideologisch”, einfach LOGISCH. Das war seine, das war unsere Stärke.

Das alles vor dem Hintergrund wachsender Proteste gegen zu volle Klassen, gegen Lehrermangel und Mangel an guten Lehrern, die nicht aus der Generation der strafversetzten Altnazis und wiederverwendeten Kommiss-köppe stammten.  Für viele Schulamtsdirektoren waren damals gerade diese gut für Bernnpunkt-Grund-Haupt und Realschulen, bevor die so genannt wurden.

Denn “in die neuen Gesamtschulen können wir die nicht schicken!”


Für mich und meine StudienkollegINNen im Primarbereich waren die Gesamtschulen das Weiterführende Mekka, für das wir den BildungsNachschub aus der Arbeiterklasse organisieren wollten.  Die Aktion Kleine Klasse wurde schon sehr früh von verschiedenen Betriebsräten unterstützt, , die dann auch die Demonstrationen meist informell mitorganisierten. Es müsste in vielen
Archiven auch Flugblätter und Presseerklärungen aus den Frankfurter Betrieben zu den Forderungen der Schüler, der Eltern, der Lehrer geben. Ich
habe sie leider nicht archiviert. Aber die gewerkschaftlichen Vertrauensleute, die Betriebsräte waren zahlreich und meist ganz vorne mit dabei bei den Kundgebungen vor dem Stadtschulamt in Sachsenhausen, vor dem Römer….   Und Rudi Arndt, wir haben dich gewarnt, (wie das damals Daniel Cohn-Bendit zu sagen pflegte, als er noch vorübergehend als Bezugsperson in einem Kinderladen auf dem Campus arbeitete, wenn das Geld aus der Karl-Marx-Buchhandlung nicht ausreichte und ein späterer Außenminister mit Eigentumstransaktionen von einer zur anderen Buchhandlung nicht genügend Haushaltsgeld erwirtschaftete) -:

von Frankfurt ausgehend wurden die Klassenstärken an allen Schulen auf  25, 20 und weniger Kinder gesenkt. Es wurden Lehrer zusätzlich eingestellt und an der Uni organisierten wir die Koordination von praxisbezogenem Studiengang und Einsatz als Lehrbeauftragte in der Aktion Kleine Klasse.  Es wurden
Lehraufträge bis zu 12 Wochenstunden geschaffen, Hospitationen durch Profs organisiert. Die Begleitseminare zusammen mit den Tutoren/innen und die (be-)greifbare Dialektik von Theorie und Praxis konnten die schönsten Blüten und Früchte entwickeln. Es entstanden unzählige pädagogische Projekte, Erstklässler bauten Spielhäuser mit Unterstützung durch Facharbeiter, es gab Betriebspatenschaften von Betriebsräten organisiert, Handwerker luden in die Werkstätten ein …. 

Die Zahlen der Anmeldungen für weiterführende Schulen stiegen rapide an, die
Gesamtschulen taten ihren Teil dazu und nahmen die erfreulich selbstbewußt
entwickelten Grundschülerinnen mit Freude auf.

Monatelanger Beschuss durch Quick, Bunte, Welt, BILD-Zeitung, Frankfurter
Abendpost-Nachtausgabe und FAZ waren die Folge dieser erfolgreichen
pädagogischen Arbeit zum Beispiel im Brennpunkt Zentmarkweg in Rödelheim,
im Ben Gurion-Ring Bonames, Arnulf Borsche und Gottfried Milde von der CDU bzw. der jungen Union fuhren schwerste Geschütze auf, die CDU schickte gezielt
Spitzel in den Unterricht, zu Lehrerkonferenzen. Der prinzipiell offene Unterricht wurden von CDU-Parteigängern genutzt, um Situationen zu schaffen oder herbeizufantasieren, um die Aktion Kleine Klasse, den Praxisbezogenen Studiengang und die damit führend befaßten Lehrer
zu kippen. Anfragen im Hessischen Landtag: “Statt Rechen gab es BADER-MEINHOF!”, “Mit dem Messer in die Schule” usw…

Ein besonders gut platzierter Spitzel der CDU beobachtete Hilfestellungen beim Turnen ( Aufschwung am Reck) auf dem Schulhof, um dann Anzeige wegen Kindesmissbrauch zu stellen..

Besonders konzentrierten sich die Angriffe der CDU auf die Grundschule Am Biedenkopfer Weg in Rödelheim, wo die Frankfurter Kinderläden zusammen mit Renate Stubenrauch eine oder zwei repressionsarme Klassen in einer Stärke von 20 Kindern einrichten konnten, Monika Seifert, die Tochter Alexander Mitscherlichs, Renate Stubenrauch, die Tochter der ehemaligen Kultusministers Schütte, der Religionslehrer Hans Härterich, der Begründer des praxisbezogenen Studienganges Richard Meyer und last not least ich als  rotes Tuch für die CDU sollten getroffen werden. Der Einsatz des Liedes vom Baggerführer Willibald von Dieter Süverkrüpp wurde ebenfalls zum Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage im hessischen Landtag, das Fernsehen schaltete sich ein mit der sympathisierenden und wohlmeinenden Dokumentation “Terror aus dem Kinderladen” (Gerhard Bott vom NDR), was zu entsprechenden Reaktionen der Reaktion von CDU und Teilen der FDP aber auch der SPD führte. Die eigentliche der Sache wohlgesonnenen Leute im Schulamt und im Jugendamt (Herbert Faller z.B.) bekamen langsam kalte Füße und verboten als erstes den Einsatz des Liedes vom Baggerführer Willibald im Unterricht. Hier muss ich im Nachhinein noch dem damaligen Frankfurter Schuldezernenten Professor Dr. Rhein (damals noch SPD und der guten Hoffnung auf den Posten als hessischer Kultusminister) für seine Unterstützung danken. In einem Dienstgesprächverlangte er lediglich von mir, die deutsche Übersetzung des Donovan-Songs „Car-Car“ verkehrsicherheitlich zu entschärfen. Vom „Baggerführer Willibald war er sichlich begeistert und von unserer Arbeit in Rödelheim noch mehr.

Nicht erst heute ist mir klar, wie wir diese geballten Angriffe der CDU abwehren und aushalten konnten. Es war die Unterstützung durch die einfachen Leute, durch die Belegschaften der Frankfurter Großbetriebe, durch die Betriebsräte, durch die Belegschaften der Rödelheimer Betriebe vom Handwerker bis zum Mittelbetrieb, weil wir dort regelmäßig mit den Kindern erschienen, weil wir dort um Unterrichtsmaterial bettelten und vieles bekamen, weil wir offensiv mit den Eltern zusammenarbeiteten und auch nachmittags erreichbar waren.. Die Kinder kamen nachmittags freiwillig in die Schule, um dort an den angefangenen Projekten weiterzuarbeiten. Es war aber auch die Unterstützung durch den sich konstituierenden Sozialistischen Lehrer-Bund SLB, die Frankfurter LehrerGruppe, durch Monika Seiffert und Professor Seiffert, durch Oskar Negt, durch Heide Berndt, durch die verschiedensten Initiativen, die sich aus dem Konglomerat von SDS und AUSS ergeben hatten:
die Arbeiterselbsthilfe mit Luis Tratter und dem ExperimentalKino “Mal Sehn”, den vereinigten Frankfurter Kinderläden, dem WeiberRat und dem HäuserRat.

Und gerade hier gab es eine auf die Dauer nicht zu bewältigenden Spagat: wir
waren als ÜberzeugungstäterINNEN im Einsatz, hatten (meist noch) keine
Familien zu ernähren, aber es gab immer mehr, denen das Geld einfach nicht
reichte, die durch das Eingespannt sein in den Unterricht auch keinen weiteren Job mehr leisten konnten. Wir brauchten dringend höhere Vergütungen. Wir orientierten uns damals an den MitarbeiterInnen, den Honorarkräften und Dozentinnen der Volkshochschulen, die für die Stunde rund 45 DM brutto erhielten. Wir bekamen  in Frankfurt zwischen 10 und 15 Dm und in den
Städten und Gemeinden um Frankfurt nicht mehr als 10 DM. Zum Sterben zu viel zum Leben zu wenig.

In der Frankfurter Bleichstraße, in der Geschäftsstelle des GEW-Bezirks Frankfurt konstituierte sich der Streikrat der Lehrbeauftragten in Hessen soweit ich mich erinnern kann 1972/73.  Wir waren nur schlecht organisiert, die wenigsten waren schon Mitglied in der GEW. Aber wir streikten mit erstaunlichem Erfolg: das Honorar für die Jahreswochenstunde stieg von 10-15
DM auf 45 DM.

Wir haben in der Frankfurter Bleichstraße zur Vorbereitung des Streiks viele
Nächte durchgearbeitet, Flugblätter, Infos geschrieben und gedruckt auf
Rotaprint-Wachsmatrizen und Plakate entworfen und die dann bei befreundeten Architekten in deren Büros – also in den Büros ihrer Arbeitgeber zu Blaupausen vergrößert und vervielfältigt und dann morgens ausgefahren, verteilt und geklebt wurden. Ohne den organisatorischen Rückhalt durch die GEW, ohne deren politische Unterstützung hätten wir als nicht sehr große Gruppe in Hessen diesen Streik nicht erfolgreich durchführen können.  Und dieser Streik hat rund hundert neue Mitglied in die GEW gebracht. Was allerdings noch entscheidender ist, diese Lehrer hatten neben ihrem Studium, neben dem praxisbezogenen Studiengang eine besondere Vorbereitung für ihren Beruf erarbeitet: ein starkes Rückgrad….. an dem sich mancher Schulrat und auch viele Schulleiter die Zähne ausbeißen konnten. Nivcht zuletzt die Kultusminister, was Krollman und Holzapfel noch zu spüren bekamen.   Und die Kinder und Eltern hatten mit uns verlässliche Verbündete gewonnen. Bis heute.

Notwendige Ergänzung:
DIE STAFFELBERG-KAMPAGNE mit Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gundrun Ensslin und Holger Meins

aber erst noch ne Frage ins Publikum:

liest sich der Text ein wenig wie Großvater erzählt vom Krieg ?  Manchmal
schien es mir so, aber dann auch wieder nicht. Und irgendwie war es ja auch
so was wie ein low-level-Krieg, den die CDU gegen uns führte.

Und dann noch was: ich treffe zwischendurch immer wieder eine ganze reihe
meiner ehemaligen BrennpunktschülerINNEN, die vom Zentmarkweg in FFM
Rödelheim, vom Frankfurter Berg, vom Ben-Gurion-Ring und von Hausen, die aus Bruchköbel-Süd in der Kirle-Siedlung, die von der Maintal-Bischofsheimer
Villa-Kunterbunt, die vom Dunlop-Freigericht-Viertel in Hanau und die vom
Lamboy und nicht zuletzt die vom Jugendzentrum Gallus-Kamerun. Schön wie dir mir berichten, was sie alles weitertragen, was sie geschafft haben und auch
was nicht..

Gitta Düppertal hat jetzt über eine Rapper- Gruppe im Gallus in der jW
geschrieben, ohne die der Gallus schonlängst brennen würde.. Das selbe gilt
für den Lamboy und die lamboy-Kigs und die Rapper aus dem Viertel: die
Platin-Playaz, darüber zu schreiben bräuchte man ein ganzes Buch und nicht
nur ne Doppelseite in der jungenWelt.

Und auch nicht ganz unwichtig: Professor Mollenhauer hat einen riesigen
Schritt aus dem Elfenbeinturm gemacht und wir waren dabei: die
Satffelberg -Kampagne, bei der alle Jugendlichen aus dieser hess(l)ischen
Kinderhölle von Erziehungsheim befreit und dann von uns in Frankfurt in
Wohngemeinschaften untergebracht, versteckt wurden bis Professor Mollenhauer offiziell die Verantwortung für dieses soziälpädagogische Projekt übernahm, es mit universitärem Segen versorgte und schützte, in dem Andreas Baader, Holger Meins, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Thorwald Proll zu Anfang auch mitgearbeitet haben. Allein in der AUSS-Bundesvorstands-WG, der “Uhland-Kommune” hatten wir neben zahlreichen “Run-Away-Kids” aus dem Rhein-Main-Neckar-Gebiet 4 Ex -StaffelbergerINNEN aufgenommen,
Schulabschlüsse nachgeholt, Berufsausbildung angebahnt usw… und von Harten Drogen ferngehalten, manche Entziehungskuren und therapien durchgeführt (mit ärztlicher Assistenz und Unterstützung aus dem Umfeld des Sigmund Freud-Instituts) …  Klingt wie im Märchen. War auch märchenhaft. Bevors ein Buch wird.  Schluss jetzt.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Siehe dazu auch : HaBE in der Tiefe meines Gewerkschaftsarchivs gesucht & Einiges gefunden – barth-engelbart.de (barth-engelbart.de)

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2 Gedanken zu „Der erste Streik der GEW und dann auch noch WILD !! 1971/72“

  1. Hartmut Barth-Engelbartsagt: Bearbeiten
  2. Lieber Fritz, hoffentlich lest ihr beiden, Du und die Isolde diese zeilen noch: ich habe mich über Deine Ergänzungen unendlich gefreut. Gerade Gestern hat mir ein wegen mehrfach Behinderung ausgeschiedener Bundesgrenzschutz-Goldfasan erklärt, was er zurückblickend an der innerdeutschen Grenze an Kameradschaft beiderseits des Zaunes erlebt hat (u.a. nachts im “Uslar-Sack” beim gemeinsamen OstWest-Abendmahl mit Hackbrötchen und “Westzigaretten”) und was er im Gegensatz zur verkitschten Landser-Romantik echte Kameradschaft nennt. Oder Kameradinnenschaft. Da habe ich immer wieder an euch beide gedacht
  3. Fritz Reichertsagt: Bearbeiten
  4. Zu deiner Frage, lieber Hartmut, ob sich das anhört wie \”Opa erzählt vom Krieg\”: Ja, es hört sich an wie, \”Was waren wir doch für tolle Kerle\”, ebenso männliche wie weibliche. Aber es sind eben keine Kriegsgeschichten, in denen es um Sieg ging und um Herausstellung eigener Tüchtigkeit im Töten anderer.
    Bei dir geht es um unser pädagogisches Tun in einer höchst interessanten Zeit. Diese Darstellung hat vielleicht auch eine Bedeutung für Historiker, die mal diese Zeit aus einer geschichtlichen Perspektive betrachten werden.
    Dafür einige Ergänzungen: Die Jahre ab 1970 waren Jahre, in denen eklatante Knappheit an Lehrern bestand. Ich erinnere an die von der CDU verspottete Anzeigenkampagne von Landrat Martin Woytal in überörtlichen Zeitungen, um Lehrer für die acht (!) Gesamtschulen im damaligen Landkreis Hanau zu bekommen. Bargeld konnte er nicht bieten, aber etwa Hilfe bei preisgünstigem Wohnraum.
    Auch fehlten Erzieher und Erzieherinnen in den Kindergärten des Landkreises. Mit Ernst Jouhy gelang es mir als damaliger VHS-Leiter, in der Gesamtschule Dörnigheim eine Ausbildung von ca. 20 vornehmlich Frauen zur Erzieherin zu organisieren, über die Jouhy – wie in anderen Fällen – seine schützenden Hand hielt.
    Als eine der wenigen Volkshochschulen wurden ab 1971 Lehrgänge zum Nachholen aller (!) Schulabschlüsse durchgeführt. Meine Nachfolger in der Leitung der VHS Hanau haben diese Lehrgänge ab 1994 auch weitergeführt. So wurde geholfen, wenigstens in unserem Bereich die nachteiligen Folgen des dreigliedrigen Schulsystems zu mindern.
    Soweit \”Opa erzählt vom Krieg\” , den Krieg gegen den Konservatismus.
    Gruß
    Fritz

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Rema & Nasser need a little help of my friends, sie brauchen Eure Unterstützung (Meine 2006 nach Jemen abgeschobenen Grundschul-Chor-Kinder leben vielleicht schon nicht mehr.)

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Rema, der ca.2016 aus Hanau abgeschobenen Ex-Gebeschus-Grundschülerin wurden am 08.04.21 vor einer moneygram-Auszahlstelle in Uganda in Kampala 250,-€ & ihre Tasche mit dem Mobilephone gestohlen. Das Geld, das ich ihr geschickt hatte, war für die Beschaffung der Arbeitspapiere bestimmt, die Rema für eine Bewerbung braucht.

(Die Zeugnis-Kopien der Hessen-Homburg-Schule -bis zum Abschluss der 8. & Versetzung in die 9.- hatte ich ihr Dank der Mithilfe des HHS-Sekretariats & Kollegiums nach 2 Jahren noch nachsenden können. Die Zusage des Hanauer Stadtkrankenhauses für eine Ausbildungsstelle zur Krankenpflegerin konnte ich leider nicht mehr finden, auch nicht die Unterlagen zur ärztlichen Behandlung, die mit der Abschiebung abgebrochen wurde. Fast alle Unterlagen wurden ihr vor der Abschiebung weggenommen.)

Der Lockdown macht arm, die Ärmsten noch ärmer & teilweise kriminell & die Kranken kränker & staatliche Angestellte & Beamte wegen ihrer geringen Gehälter bestechlich und korrupt. Deshalb kostet die Beschaffung der Arbeitspapiere immer etwas mehr. Ohne Scheinchen gibt’s keine Scheine!

Nach diesem Raubüberfall will Rema jetzt mit Nasser die Slums von Kampala verlassen. Die Slums sind tatsächlich hochinfektiöse Schlammgruben. “We gotta get out of this place!”, wer erinnert sich nicht an diesen Anti-Vietnamkriegs-Song der ANIMALS von 1965, der der beliebteste Song der US-GIs wurdeHeute könnten Rema & Nasser diesen Song singen!

Sie will jetzt ein Stück Land kaufen und mit Hilfe von Nasser und einigen Freundinnen dort ein Haus bauen und einen Garten anlegen, um etwas Selbstversorgerwirtschaft zu betreiben … Bei Selbstbauweise braucht Rema dafür zwischen 2.500 und 3.000,-€. Und wenn der mittlerweile 4jährige Nasser noch mithilft, dann schaffen es die Beiden zusammen.

Ich weiß, das ist ne Menge Geld.

Aber, wenn nur zwei Fünftel aller Menschen, die meine Seite täglich besuchen, nur 10 €s spenden, kann das für Nasser & Rema mit einem fast sicheren Zuhause enden. Wenn dann die Abonnentinnen meines newsletters noch Mal pro Kopf & Herz und auch nur einer Hand 5€s dazugeben, ist der Garten auch dabei! Hurrah, welch ein Leben … und das unweit der Serengeti, die bekanntlich ja nicht sterben darf … aber das ist eine andere Geschichte, die erzähle ich demnächst weiter, bevor USAIDs Tansania zum nächsten Bundestaat der USA erklärt. ….

Ich hatte Rema geraten, sich eine Gürteltasche zu besorgen. Hat sie getan und jetzt ist sie zumindest etwas sicherer vor Raubüberfällen.

Rema, meine nach Uganda abgeschobene Hanauer Ex-Grundschülerin hat wegen des Lockdowns kein Einkommen mehr, sie darf nicht mehr als Fruchtsaft-Straßenverkäuferin arbeiten (andere Jobs gibt es nicht mehr), kein Geld für Miete, Lebensmittel, Kleidung, Malaria- und Typhus-Medikamente, Lernmittel und Bezahlung der Lehrerin. (Lockdown mindestens bis zur Vereidigung der Regierung “Anfang” Mai und wahrscheinlich wegen des Zusammenbruchs der ugandischen Volkswirtschaft, besonders des Handwerks und der Kleinlandwirtschaft noch bis 2022 und das mit Militäreinsatz)

Für Rema und ihren 4jährigen Sohn Nasser sammle ich Geld und schicke es monatlich nach Kampala..

Essen oder Dach, Schule oder Arznei: Ugandas Lockdown wird im Mai erst enden. Rema & Nasser brauchen eure Spenden

Das Ende des Lockdowns hat die noch nicht vereidigte Regierung in Kampala für Anfang Mai zu ihrer Vereidigung versprochen. Doch Regierungsversprechen gelten in Uganda nicht viel mehr als in Deutschland. Manchmal sind es im Nachhinein nur Versprecher gewesen. Manchmal waren es aber auch maskierte Verbrecher im Masken- und Impfstoffgeschäft. .

Ein Bild der beiden aus bessseren zeiten

Militärsteifen machen den Lock- nicht selten zum Shotdown. Die ugandische, die afrikanische Wirtschaft wird ruiniert- viel schlimmer als die in Europa. Auch bzw. als allererstes fallen die billigsten Billigjobs weg, Rema darf nicht Mal mehr versuchen, den Lebensunterhalt für sich und ihr Kind  als Straßenverkäuferin für Fruchtsaft zu verdienen. Hunderttausenden in Ostafrika drohen noch mehr Mangelkrankheiten, Unterernährung, Hungertod wie den 120 Millionen von UNICEF & OXFAM & FIAN in Indien Prognostizierten wegen der Lockdowns.

Hier in Europa wird ein riesiges Geschrei veranstaltet wegen einer nicht außergewöhnlich erhöhten Übersterblichkeit bei den über 75-jährigen. Gleichzeitig sterben die Menschen des Trikont durch die Lockdowns um ein Vielfaches schneller als die Fliegen an Malaria, Typhus, im Vergleich zu den Vor-Corona-Zeiten. Hatte nicht schon der Club of Rome eine Überbevölkerung der Erde erkannt? Da kann man doch vermuten, die Lockdowner sind die Guten!

So bekämpft man Armut!

Spenden für Rema und Nasser können das gemachte Elend nicht beenden.  

Aber Remas und Nassers schlaflose Nächte für eine Weile. Und meine nebenbei auch.

Ich weiß, ich kann nicht alle meine Ex-Grundschul-Kinder retten, aber wenn es auch nur dieses Eine ist und ihr Kind, dann ist es Tausende solcher Bettel-Mails wert.

Dafür nehme ich jeden Kleinbetrag an Spenden entgegen: entweder über den PayPal-Spendenknopf hier rechts oben oder auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig   IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86

unter dem etwas langen KENNWORT: “Nassers Schulgang”, “Nasser” oder “Schulgang” geht auch.

Wer mehr zu Rema und ihrem kleinen Nasser wissen will, kann dort nachlesen: Rema, die Ex-Schülerin der Hanauer Gebeschus-& Hessen-Homburg-Schule und ihr kleiner Sohn Nasser brauchen Hilfe in Uganda. – barth-engelbart.de (barth-engelbart.de)

 Unterstützung.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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