Und noch was.
Es geht nicht darum , die Gemeinde Gründau in zwei Teile zu teilen, wie es auch von nicht wenigen erwogen wird: Lieblos und Rothenbergen sollen sich zu Kinzigtal zusammen schließen
und Niedergründau, Mittel-Gründau.. Haingründau. Gettenbach und Breitenborn zu Gründautal von der Geisfurt-Mühle bis zur Litterbachquelle … das wäre völlig unLOGO !!
Generationen von „Gründautalern“ haben mit ihrer Arbeit zusammen mit den „Kinzigtalern“ den Reichtum der Gemeinde Gründau erarbeitet. Ihre Arbeit hat den Aufstieg der Unternehmen in den beiden Boomtowns Lieblos und Rothenbergen erst ermöglicht.
Dieser Reichtum hätte in den vergangenen 40 Jahren in den Ausbau der Ortsteil-Infrastruktur gerecht verteilt fließen müssen, um auch im Gründautal die Lebensqualität zu erhalten und zu steigern.
Tatsächlich kann man aber an zahlreichen Beispielen zeigen, dass das nicht so gemacht wurde:
während in den Gründautal-Ortsteilen viele ehrenamtliche Initiativen nicht ausreichend gefördert oder sogar behindert wurden, wurden die in den Kinzigtal-Ortsteilen überproportional gefördert bzw. es wurde finanziert, gebaut, dass es eine Pracht war: Jeep-Club Lieblos, statt Fahradwerkstatt Mittel-Gründau, dort ein Vereinsheim gespendet und in Meddel-Grinn die Alte Schule, der soziale Mittelpunkt -mit Jugendtreff, Fahradwerkstatt usw,, verkauft:
als es darum ging , die Mittel-Gründauer Alte Schule zu erhalten als Jugendtreff-, Fahrrad- und Spielzeug-Jugendwerkstatt, als Mehrgenerationenhaus, Bücherei, Krabbelgruppenhaus, Schüler-Selbst-&-Nachhilfe, Deutsch- und Fremdsprachenkursschule, als Kreativ-Zentrum und dörfliche Volkshochschule, als Dorf-Kino, als das alles inclusive der Betreuungschule auf ehrenamtlicher Basis aufgebaut war und der Gemeinde jährlich keine 3.000 € kostete, da wurde von Abriss gesprochen, und nachdem die IAS den Denkmalschutz eingeschaltet hatte, wurde die Alte Schule für einen Schnäppchenpreis an Private verkauft (dass es sich bei den Käufern um designierte, spätere Mitglieder des CDU-OrtsVorstandes handelte, sei nur nebenbei erwähnt)
Und damit wurde der Mittelpunkt des Dorfes vernichtet. Das jährliche Backfest musste vom Schulhof weichen, es gabe keine Ausweichräume für die Schule am Hofgut mehr, die Übungsräume -für den Gesangsverein und Musik-Schule vorrätig gehalten- mussten auch weichen. Die Bücherei wurde in eine für Behinderte und Schwangere oder Eltern mit Kleinkindern kaum und schwer erreichbare ehemalige Sozialwohnung verlegt, die Krabbelgruppen zunächst in einer Garage weitergeführt und die Fremdsprachenkurse in private Keller verlegt…bis zu ihrem langsamen Ende… die Schüler-Selbst-& Nachhilfe „Komm-Mit“ hatte keinen Platz mehr, die Kunstkurse ebenfalls nicht,, das Dorfkino war weg, die Fahrradwerkstatt, der Jugend-. und SeniorINNenTreff ebenfalls.
Das Ortsarchiv wurde per Schubkarren nach Niedergründau verfrachtet und dort erst mühsam wieder geordnet. Dem Ort wurde die Geschichte gestohlen und der Feuerwehr ihr historisches Zuhause, Wer die Geschichte des Dorfes studieren will, muss in den Nachbarortsteil auswandern… Veranstaltungrräume für Geschichtsseminare, Vorträge, Kleinkunst, Konzerte usw… alles weg
Ausstellungen lokaler KünstlerINNEN können hier nicht mehr gezeigt werden.. dazu muss man entweder im Hofgut einen Raum mieten oder nach Haingründau ausweichen… Um Räume muss man jetzt betteln wie früher die Mittel-Gründauer Feuerwehr ums Löschwasser aus dem Teich des fürstlichen Hofgutes, weil der dem Mühlbach das Wasser abgeraben hatte, aus dem die Feuerwehr ihr Löschwasser am Backhaus nahm…..
ZEITGLEICH MIT dem Verkauf der Alten Mittel-Gründauer Schule BEKAM ROTHENBERGEN, das zweite BOOMTOWN im Kinzigtal
für teueres Steuergeld den Kleinen Anton hingestellt, das Mehrgenerationen-Haus, die Betreuungsschule. Die Nachahmung unserer Mittel-Gründauer Initiativen durch die Rothenberger sind sehr zu begrüßen. Nur dass unsere als erste im Main-Kinzig-Kreis gegründete Betreuungsschule über Jahre von der Gemeinde keine Unterstützung bekam und erst mit der organisatorischen Trennung von der „Initiative Alte Schule e.V.“ durch die Gemeinde zögerlich gefördert wurde, das wird geflissentlich verschwiegen.
In LIEBLOS wurde die Alte Schule zwar nicht verkauft, aber sie wurde auf Gemeindekosten renoviert und einem Verein verpachtet, der die öffentliche Nutzung eher verhindert als fördert. Defacto ist sie privatisiert, weil sie lediglich einem Verein zur Verfügung steht. Nun ja, zwei bis drei Denkmäler wurden planiert, ein Alten- Verwalt- und verwahrungszentrum schnell in den Ortskern gequetscht, noch bevor das neue Gestz über Altenheime in Kraft trat, was mehr Platz für die Alten vorgesehen und damit nur geminderte Profite gebracht hätte, das Geburtshaus der Liebloser Harmonie wurde abgerissen, und damit auch das Gebetshaus der Inspirierten, die alte Herberge an der alten Leipziger Straße, das schönste und höchste Spätrenaissance-Fachwerkhaus mit seinem architektonischen Wunderwerk im zweiten Stock, dem großen Gebetssaal, der als Konzertraum der Harmnie diente noch vor dem Saal-Neubau am ebenfalls abgerissenen historischen Gasthaus „Zum Storchen“. Wann die Liebloser Synagoge abgerissen wird ? Das Altenzentrum braucht dringend Parkplätze!! Ach ja, Parkplätze!
Die VR-Bank in Rothenbergen im historischen Gasthaus Fass untergebracht, brauchte dringend eine zusätzlichen halben Parkplatz. Dafür hat sie ohne Einschreiten der Gemeinde den historischen Kellereingang zuasphaltieren lassen, durch den die aufbegehrenden Bauern des Gründau- und Kinzigtales Napoleon die Kriegkasse für den Russlandfeldzug geraubt haben. Napoleon, der im FASS übernachtete, hatte alle Bauern zu Spanndiensten verpflichtet und Zwangseiquartierungen vorgebommen und Pferde ond Ochsen beschlagnahmt. Die Bauern mussten die Trasse für die neue Heerstasse nach Osten, die neue Leipziger Straße im sumpfigen Kinzigtal aufschütten. Bezahlt wurden sie für ihre Knochenarbeit nicht. Da holten sie sich die Kriegskasse aus dem FASS-Keller und die „Diebe“ wurden niemals geFASSt. Man sollte einen Film drüber drehen … Aber das ist wieder eine andere Geschichte .. zurück zur Gegenwart:
JETZT steht die Schließung der Schulen im Gründautal ins Haus. Das Jugendzentrum Breitenborn wurde schon lange geschlossen. Wegen „Vandalismus“. Klar, wenn kein Jugendarbeiter, weder ein hauptamtlicher noch ein ehrenamtlicher sich um die Jugend kümmert, dann kommt sowas von sowas… und man kann ja auch nicht alle Gründauer Jugendlichen ins evangelische Küsterhaus sperren! Was machen die konfessinslosen, die islamischen, die katholischen, die buddhistischen, die Zeugen Jehovas ? Wir brauchen eine säkulare gemeindliche Jugendarbeit, sonst bleiben die Sonntagsreden von wegen „die Jugend ist unsere Zukunft“ auch zukünftig nur Sonntagsreden und die Yougsters hauen ab… ins AGOSTEA, wers Geld hat .. und die Motorisierung entscheidet, wer fährt und wer sich und andere totfährt oder gibts hier Nachtbusse von den Feierschuppen in die Pampa zurück ? Nö, gibts nicht. Das soll dann von den Eltern nach der Nachtschicht gebracht werden oder wenn das nicht geht, dann halt statt von den Eltern von den Zuhältern. Der Liebloser Puff liegt oder lag direkt neben dem AGOSTEA…. und da arbeite(te)n eben nicht nur Thai-Hostessen für die Wellness-Massage (was natürlich keiner wusste außer den Leuten mit internetzugang und google-Suchfunktion-Eingabe „Puff Gründau“ oder „Bordell Lieblos“ – aber Bitte schön, das war doch nur gaaaanz kurzfristig: Hurrah der Liebloser Puff ist zu! der nächste wär oder war in Roth, ein Wohnmobil tut s auch zur Not, ein Haus für Huren braucht man nich, es gibt doch den mobilen Strich). Zurück zur Sache!!!
Es wird ein Konkurrenzkampf zwischen den Ortsteilen angestachelt: Das Gründautal will seine Schulen behalten, weil sonst ist es hier nach allen Schließungen von Post, Metzgereien, Bäckereien, Lebensmittel-Läden, Gaststätten …. ziemlich zappenduster…
Klar will Lieblos seine Kinzigtalschule erhalten und Rothenbergen seine Calaminus-Schule… zum Schluss ist in Haingründau Schluss und in Mittel-Gründau wahrscheinlich auch, denn wer will in diese InfrastukturWüstungen noch hinziehen mit Kindern oder auch ohne ?
Es wird – wie in Breitenborn schon angefangen – ein ImmobilienPreissturz um sich greifen, organisiert von Herrmann.-Immobilien und den entsprechenden Abteilungen der Volks-& Raiffeisenbanken.. entweder,
weil die Kredite nicht mehr abzahlbar sind (wenn Opel hustet, kriegt DUNLOP Thyphus) oder, weil der Weg zur GrundSchule, zur Betreuungsschule, zum Kindergarten , zur Kindergrippe, zum Musikunterricht, zum Jugendzentrum, zur Bücherei, zum Balettkurs, zu Reitstall ((und was sonst noch für Kindervergnügungen (hier nicht mehr) geboten werden )), weil die Anfahrtswege zu lang und zu teuer sind,
wenn jetzt nach andauernden Querelen auch noch die weitere Privatisierung des Gelnhäuser Hallenbades und damit dann auch die Einstellung des kostenlosen Schwimmbadbusses aus Mittel-Gründau anstehen, dann kann das „untere Drittel“ der Bevölkerung auch dieses „Volksgesundheitsmittel“ nicht mehr nutzen.
Das Breitenborner Schwimmbad, diese kommunale Glanzleitung des ehemals selbständigen Ortes ist schon vor einigen Jahrzehnten der Zentralisierung zum Opfer gefallen, so wie das Mittel-Gründauer Schwimmbad nicht entstand, weil der shooting SPD.Star Martin Woytal den Mittel-Gründauern das Hallenbad Mittlere Kinzig und das Hallenbad im Jugendzentrum Ronneburg versprochen hatte, wenn Mittel-Gründau sich für den Anschluss an seinen Main-Kinzig-Großkreis und gegen Büdingen entscheiden würde … Der kostenlose Schwimmbad-Bus war eine der Bedingungen, die Mittel-Gründaus Bürgermeister Wilhelm Pfannmüller erstreiten konnte.. Und jetzt ? …“Ja dann solln sie doch Rad fahren!“, höre ich bereits die entrüsteten Volksvertreter zetern. Aber sicher, die Omas, die das Bad dringend bräuchten und sich den PhysioTherapeuten auf Dauer nicht leisten können, die fahren dann mit dem Radl— super…und mit Spikes-Reifen im Wínter über den Kolbenstein .. wer’s nicht mehr packt geht dort schon ein… da spart der Staat am Ende nen Haufen Rente ! Und ne Busfahrt kostet doch auch nicht die Welt ! Oder ? Schon mal was von Altersarmut und HARTZ4 gehört ???
Wegziehen ? Aber wohin denn? Mit welchem Geld? Haus verkaufen ? Ja, aber wie viel kriegt man denn noch für die Hütte in der InfrastrukturWüstung wie jetzt z.B. in Sterbfritz ??? Das ist fast schon so tot wie Breitenborn. Ach ja, dann auch noch in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens ….
Nur den HunnenHof, der HühnerHof funktioniert noch .. aber so viel Golfball-Jungen werden da nicht gebraucht.. Was füher der Boy war ist heute der Caddy, und für’s Golfbälle-Einsammeln gibt’s heute Maschinen: Golfballsauger!! Und so viele Mädels für die Bedienung ? Dann arbeiten die zum Schluss nur noch fürs Trinkgeld ? Nein, war nur’n Scherz, die Familie Hecker macht so was nicht..Ehrlich!!!
Und zum Schluss: Golfrasen ist immer noch eine Wohltat gegenüber der AGRO-Mais-Monokultur.. wieso heißt eigentlich die Vernichtung des biotopreichen, biodiversen, tier- und pflanzenartenreichen Ronneburger Hügellandes „Kultur“?
Die einzige wirkliche Landwirtschaft, die ich in Gründau noch kenne, das ist der Stenger, der Hühnerhof, der EURO und der Rothenberger Bogen, Vier fast- wasch-echte Land-Wirtschaften.
Wenn der Metzger Baumann noch eine betreiben würde, wär’s auch noch eine.
Wenn blos bald einer auf die Idee und an die Mittel käm, aus der alten Haingründauer Mühle wieder eine wirklich mahlende Mühle zu machen und dort eine Gartenwirtschaft einzurichten, das wäre ein Rettungsschirm für Hain-Gründau! Dann würden auch keine Durchgeknallten mehr die Scheiben im Mühlhaus einwerfen…
Hier könnt der Düdelsheimer Bio-Bäcker Udo Kilb sein eigenes Bio-Mehl mahlen und auch noch ein Backhaus in die Ställe stellen…
ODER: Wie wär’s dann mit der Metzgerei Baumann ?
LOGO würden wir uns auch für ne extra Auffahrt von der Umgehungsstraße stark machen und (Bau)mann könnte ja auch neben Hessens bester Flaaschworschd Forelle Müllerin von nebenan anbieten. Das wär keine Konkurrenz für den Hühnerhof sondern eine geschmackvolle Ergänzung und (Bau)mann könnte das ja statt zum Golfer- zum Bikerstützpunkt mit Bed & Breakfast ausbauen: von hier aus die Radtouren Hohe Straße-Reffenstraße, Breitenborn, Wächtersbach, Weiherhof, Gelnhausen, Büdingen , Ronneburg, Glauburg usw….
un woanns raint ?
Na dann gibts ja die Tatsache, dass der Dr. Christian Heldmann dafür gesorgt hat, dass Mittel-Gründau und Haingründau zum Zug kommen: von hier gehts nach Büdingen, Gelnhausen, Glauburg, Nidda usw…. also auch was für Regenzeiten mit Schirm und ohne Rad. Dafür würden wir uns auch für den Umbau des leeren Güterschuppens am Mittel-Gründauer Bahnhof zu einem Fahrradschuppen einsetzen, den man in fünf bis zehn Minuten von Haingründau aus erreichen kann…
Muss ja nicht gleich ein GanztagsCafé draus werden, das von der Lebenshilfe geführt wird – mit Fahrradverleih für Tagestouren vom Bahnhof aus ,, aber vorstellbar wärs schon… und in dem Café eine Dauerausstellung über die Heldmannbahnen von 1867 bis heute.. Stockemer Liesche, Horloff-Bahn, Hanau Friedberger-Bahn, die Birsteiner Südbahn, die Vulkan-Bahn, die Gelnhäuser-Butzbach-Licher-Eisenbashn, die Altwiedermuser, die Biebertalbahn, ……
zum 150. Geburtstag der HeldmannBahn Gelnhausen-Giessen wärs schon ne super Sache. Auch zur Erinnerung an unseren ersten demokratisch gewählten Paulskirchen- Reichstags- und Hessischen Landtagssabgeordneten. Für den Bahn-Pionier und Naturforscher, den Land- und Frauenarzt, den Landwirtschafts-Reformer und SozialPolitiker wünschen wir uns einen (großen) Heldmann-Bahnhof…. eine Heldmann-Brücke auch, nachdem der historische Güterschuppen in Lieblos so lieblos abgerissen wurde..
Wer von Demokratie was hält, sollte ihre Pioniere ehren …. Und Mittel-Gründau und Haingründau haben da eine ganze Reihe solcher Pioniere, die auch ihr Leben für die Demokratie verloren haben… 1830, 1832, 1848, 1849, 1852, 1871, 1879, 1914, 1918, 1919, 1926, 1931, 1933/34/35/36/37/38/38/40/41/42/43/44/45 oder zum Auswandern gezwungen wurden und waren. Man sollte sie nicht vergessen…
Na ja, bald ist wieder Weihnachten und bald sind wieder Bürgermeisterwahlen…
Ich muss unbedingt noch auf einen anderen Film hinweisen, weil ich gerade auf einen sehr interessanten Vortrag eines anderen Ökobauer gestossen bin (aus der Oberrheinebene), dessen Vater, Anfang der 70er Jahre, einer der Mitbegründer von Bioland war:
moderner biologischer Landbau Teil 1 (von dreien, jeweils ca. 15 Min.)
http://www.youtube.com/watch?v=s1YJ2fWQGPE
Im Betrieb von Familie Wenz werden ebenfalls, wie bei Sepp Braun, keine Pflanzenschutzmittel und kein Dünger verwendet. Dies wird durch Mischfruchtanbau, Zurücklassen des Ernterückstandes sowie eine pfluglose Bearbeitung (No-Tilling) erreicht. Regenwürmer haben somit optimale Bedingungen und liefern im Gegenzug Stickstoff und sie durcharbeiten den Boden besser wie jeder Pflug.
Ich wohne in MeckPomm und habe vor etwa zwei, drei Monaten beim Vorbeifahren mit dem Fahrrad an einem wie üblich sehr großen Feld zum ersten Mal (in sieben Jahren) einen ziemlich ekelhaften chemischen Geruch erlebt. Ich vermute dass da vor kurzem irgend ein aggresives chemisches Gift ausgebracht wurde. Da die Chemieindustrie mit ihren „normalen“ Giften auf immer stärker werdenden Resistenzen bei den „Unkräutern“ stösst, werden inzwischen wohl auch Bestandteile von so netten Stoffen wie Agent Orange (das berüchtigte Entlaubungsmittel aus dem Vietnamkrieg) eingesetzt – das hatte ich im Internet schon vor zwei oder drei Jahren gelesen.
Die amerikanische Wissenschaftlerin Dr. Elaine Ingham hat dieses für ein gesundes Pflanzenwachstum so wichtige Bodenleben näher untersucht. Sie weist daraufhin, dass nicht nur Würmer wichtig sind, sondern auch alle anderen Klein- und Kleinstlebewesen wie Springschwänze, Asseln oder Bakterien. Aber auch Pilze gehören dazu.
Ein sehr guter Artikel dazu:
Published on 7 Dec 2006 by Energy Bulletin. Archived on 7 Dec 2006.
Soil food web – opening the lid of the black box
by Bart Anderson
http://www.energybulletin.net/23428.html
Und einige Videos zum Stichwort „Soil Food Web“:
http://www.youtube.com/results?search_query=soil+food+web&aq=f
Es war glaube ich auch Dr. Ingham, die herausgefunden hat, dass Unkräuter zum einen darauf hinweisen was einem Boden fehlt (Disteln sind z.B. ein Zeichen für einen sehr nährstoffarmen Boden, den man normalerweise in Halbwüsten findet) und zum anderen diese Pflanzen dabei helfen den Boden wieder allmählich in einen fruchtbaren Boden zu verwandeln, was allerdings in wasserarmen Gebieten sehr lange dauern kann.
Hallo Herr HaBe,
da packt einen ja das kalte Grausen um die Beine wenn man das liest. Aber ich bin mir sicher dass es in Deutschland noch ein oder zwei Orte gibt, denen es so ähnlich geht. Ich kenne eine Kleinstadt in Südbaden am Rande des Schwarzwaldes, in der es einmal eine größere Möbelfabrik für besonders stabile Möbel gab. Irgendwann war die Fabrik, mit ca. 100-150 Mitarbeitern am Ende (wahrscheinlich war auf den wachsenden, dynamischen Märkten einfach kein Platz mehr für gute langlebige Güter) – das war wohl so Ende der 80er, Anfang der 90er. Um das Jahr 2000 herum wurde dann auf dem Brachgelände (Holzlager, Anlieferplatz für Langhölzer, Fabrikgebäude und ein kleines Streuobstwäldchen) der abgerissenen Fabrik zunächst ein großes Gebäude eines teureren Supermarktes samt großzügigem Parkplatz gebaut. Und weil die Stadtväter den Supermarktvorständen auch ausreichend zahlungskräftige Kundschaft versprochen hatten (die Leute in den in der Nähe liegenden Ein- und Mehrfamilienhäusern kamen alle langsam ins Rentenalter), wurde auf dem ehemaligen Fabrikgelände eine neue Siedlung aus dem Boden gestampft. Dafür wurde auch, entlang der Hauptstraße ein extra Fahrradweg angelegt für die Schüler einer Schule in der Nähe (Anfang der 70er ca. 1000 Schüler, heute ca. 20000). Die Haustüren, der an der Straße liegenden Häuser der neuen Siedlung, befinden sich so im Schnitt etwa einen halben Meter vom Radweg entfernt – also noch ausreichend Platz für einen lärm- , Staub- und Dreckmindernden Grünstreifen. Die ganze Siedlung mit ca. 30 Häusern besitzt auch mindestens einen oder zwei junge Bäume, um der sommerlichen Strahlungsmenge wenigstens ein bischen was entgegen zu setzen bei den ganzen Ziegel-, Asphalt- und Betonflächen.
In der gleichen Gegend, etwa zwei Orte entfernt, wurde ein ganzes Krankenhaus dicht gemacht, das früher aus irgend einem Grund mal gebraucht wurde, als noch deutlich weniger Leute in dieser Gegend wohnten. In der Kleinstadt selber wurde der bisherig Chefarzt, der in der Bevölkerung einen guten Ruf hatte, mehr oder weniger freundlich aus seinem Amt entfernt => Resultat Herzinfarkt. Das Krankenhaus ist jetzt für die „Grundversorgung“ zuständig. Im nächsten Mittelzentrum gibt es jetzt dafür ein Herzzentrum. Die Leute, die früher in das geschlossene Krankenhaus fuhren, können jetzt wählen ob sie bei größeren Sachen in die 30km entfernte Uni-Klinik mit Massenabfertigung fahren oder in das 30km entfernte Herzzentrum bzw. in das Krankenhaus des ca. 50km Oberzentrums.
Nachdem die Möbelfabrik dicht gemacht wurde, sah es in der Region ziemlich mau mit Arbeitsplätzen aus (der Europapark steckte noch in seinen Anfängen). Da war man froh über jede Firma, die sich ansiedelte. Aber es kamen praktisch keine. Dafür gab es von der Kleinstadt aus bis zur Autobahn A5 jede Menge Äcker und auch einen Baggersee, mit eingebautem Angelverein, zum Erholen. Viele Urlauber aus anderen Teilen Deutschlands auf dem Weg in den Süden oder in die Schweiz machten gerne in dieser Barockstadt Rast und genossen die Idylle. Heute gibt es viele neue Firmen und dafür keine Idylle mehr: Es gibt inzwischen ein großes Holzpelletswerk, das für Staub, Lärm und ein paar Arbeitsplätze und die Vernichtung von auch nicht ganz so chemikalienfreien Holzes sorgt (ein schwedisches Möbelhaus und sonstige Pressspannplattenkunstwerkfirmen lassen grüßen – man denke an die ehemalige Möbelfabrik). Sämtliche freien kleinstädtischen oder eventuell früher auch privaten Flächen zwischen Kleinstadt und Autobahn sind inzwischen praktisch zugebaut. Ein Mann meinte mal zurecht ob denn niemand mehr an eine Lebensmittelversorgung für den Fall der Fälle denkt. Im benachbarten Elsaß dürfte es glaube ich ähnlich aber wohl längst nicht so drastisch bei der Flächenversiegelung zugehen.
Ein ehemaliger langjähriger Kunde der Hotels der Kleinstadt, früher auf der Durchreise dort zu Gast, macht heute um diese industrialisierte Zone lieber einen großen Bogen, weil er sich nämlich erholen will.
Zu dem Problem der industriellen Landwirtschaft hätte ich ein paar Links anzubieten:
Wieso die Gentechnik in Deutschland sich so ohne große Probleme ausbreiten konnte und weiter ausbreitet (ein Vortrag von Jörg Bergstedt, der wegen „Beschädigung“ von Genpflanzen für ein halbes Jahr in Hessen im Knast saß):
„VORTRAG: Seilschaften deutscher Gentechnik 1v3
17. März 2010“ (jeweils ca. 8 Min.)
http://www.youtube.com/watch?v=dIl_ul97Q9g
Wie man ohne Kunstdünger und Pflug auskommt (Der Bauer Sepp Braun aus der Nähe von Freising wäre wahrscheinlich auch bereit einen Vortrag in Hessen zu halten, so wie er schon vorher einige Voträge über seinen Hof und die besondere ökologische Bewirtschaftung gehalten hat) :
Der Bauer mit den Regenwürmern – DVD Trailer – 5min23s
http://www.youtube.com/watch?v=iWKO522jw2Q
Wie man in regenarmen Gebieten Wasser sammelt und es möglichst optimal nutzt:
THE GEOGRAPHICAL AND TOPOGRAPHICAL BASIS OF KEYLINE
by the late Prof J. MacDonald-Holmes, Dean of the Faculty Geography, University of Sydney.
http://www.yeomansconcepts.com.au/basis-of-keyline.htm
Permaculture – Greening the Desert Final (2009)
http://www.youtube.com/watch?v=KWPcx6EG1Vk
Wie man innerhalb von ein paar Jahren einen schlechten Boden in einen fruchtbaren verwandelt (ohne jeden Kunstdünger und ohne Chemie, durchgeführt in Australien):
CHAPTER TEN
Soil Sense
…
The most recent happening which illustrates the speed with which soil can be transformed occured in May this year (1971). A T.V. camera unit, comprising a rural adviser, a cameraman and assistant, were taking movie sequences of projects we had designed in north-eastern Victoria. On one farm, the untreated soil above an irrigation channel was dug up with a spade and dicovered to be three inches deep. The soil peeled off the sub-soil below in a three-inch thick block carrying the light-brown earth of the root zone, and not a single root had penetrated into the yellow sub-soil. Soil nearby but below the new channel had been „pattern cultivated“ once nine weeks earlier with a chisel plow and irrigated immediately afterwards. (Chapter 12, Water the Forest). But here the soil, wherever it was dug up, was nearly black to six inches deep and carried a heavy root growth with earthworms in evidence. Even the owner of the farm was surprised at this proof of how quickly soil can be made deeper and more fertile.
http://www.soilandhealth.org/01aglibrary/010127yeomansIII/010127ch10.html