Das sind keine Spaziergänger!

Demonstration des Asow-Bataillons, in der Mitte auf der Plattform, sein Führer: Andriy Biletsky

Noch sind die Aufmärsche der SS-Veteranen-Verbände in den baltischen Ostfront-Saaten nicht so groß und TV-präsent wie die der Erben des Polen-& Judenschlächters Stefan Bandera, des Hitler-Verbündeten in der Ukraine. Während die lettischen SS-Veteranen seit 1949 von der Bundesrepublik Deutschland Rente beziehen, sind die Bandera-Nachfolger wesentlich besser ausgebildet und bewaffnet. Die ASOV-Verbände sind bei weitem kein marginaler chaotischer Haufen wilder Killer-Gangster. Die Führung wurde über ein halbes Jahrhundert in München in der „Freien ukrainischen Universität“ aufgebaut, die Stefan Bandera unter Anleitung der CIA und später auch des BND bis zu seinem Tod persönlich leiten konnte. CIA und BND verhinderten Banderas Auslieferung an die UdSSR, wo ihm als Kriegsverbrecher die Todesstrafe drohte, weil er für die Ermordung von über 50.000 Polen und über 50.000 Juden in der Ukraine und ihren Grenzgebieten verantwortlich war.

Seit Jahrzehnten wird Bandera im Werte-Westen und seinen Ostfilialen sogar als Hitler-Gegner gefeiert. Dabei wird tunlichst verschwiegen, worin diese „Gegnerschaft“ bestand: die obersten Etagen der SS hatten sich bei Hitler darüber beschwert, dass unter Banderas Kommando zigtausende von Polen und Juden „sinnlos abgeschlachtet“ würden, „anstatt sie nach Auschwitz zu schicken“. Dort würden sie dringend als Arbeitskräfte gebraucht. Die SS-Führung verstand etwas von „Kosten-Nutzen-Kalkulation“.

Die unter Banderas Kommando stehende ukrainische SS-Division „Nachtigall“ mordete unter dem gleichen Zeichen, unter dem heute die ASOV-Verbände marschieren. Wer diese -in die ukrainische Armee integrierten- Verbände auch nur mit Stahlhelmen unterstützt, den kann man besten Gewissens mit denen vergleichen, die in der Weimarer Republik den „Stahlhelm“ unterstützt haben.

Der „Il Manifesto“-Autor Manlio Dinucci schreibt dazu:

Das Telefonat zwischen Präsident Biden und dem ukrainischen Präsidenten Zelensky „lief nicht gut“, titelt CNN: Während „Biden warnte, dass die russische Invasion im Februar praktisch sicher ist, wenn das gefrorene Gelände es ermöglicht, dass Panzer passieren“, bat Zelensky „Biden, seinen Ton zu senken, und argumentierte, dass die russische Bedrohung immer noch mehrdeutig ist“. Während der ukrainische Präsident selbst eine vorsichtigere Haltung einnimmt, versammeln sich die ukrainischen Streitkräfte im Donbass am Rande des von der russischen Bevölkerung bewohnten Gebietes von Donezk und Lugansk. Laut Informationen der OSZE-Sonderbeobachtermission in der Ukraine, die von unseren Mainstream-Medien, die nur über den russischen Einsatz sprechen, verschwiegen werden, gibt es da Einheiten der ukrainischen Armee und der Nationalgarde von etwa 150.000 Soldaten. Sie sind von Militärberatern und Ausbildern aus den USA und der NATO bewaffnet und ausgebildet und daher de facto von ihnen auch befehligt.

Von 1991 bis 2014 stellten die Vereinigten Staaten der Ukraine nach Angaben des U.S. Congressional Research Service Militärhilfe in Höhe von 4 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, wobei nach 2014 mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar und mehr als 1 Milliarde US-Dollar aus dem NATO-Treuhandfonds bereitgestellt wurden, an dem auch Italien beteiligt ist. Dies ist nur ein Teil der militärischen Investitionen, die von den größten NATO-Mächten in der Ukraine getätigt werden. Großbritannien zum Beispiel hat verschiedene militärische Abkommen mit Kiew geschlossen und insbesondere 1,7 Milliarden Pfund in die Potenzierung der ukrainischen Marinefähigkeiten investiert: Dieses Programm sieht die Bewaffnung ukrainischer Schiffe mit britischen Raketen, die gemeinsame Produktion von 8 schnellen Raketeneinheiten, den Bau von Marinestützpunkten am Schwarzen Meer und auch am Asowschen Meer zwischen der Ukraine und Russland vor. In diesem Zusammenhang stiegen die ukrainischen Militärausgaben, die 2014 3% des BIP entsprachen, im Jahr 2022 auf 6%, was mehr als 11 Milliarden US-Dollar entspricht.

Zusätzlich zu den militärischen Investitionen des US-NATO-Blocks in der Ukraine sind die 10 Milliarden Dollar, die von Erik Prince, dem Gründer des privaten US-NATO-Militärunternehmens Blackwater – jetzt umbenannt in Academy – geplant wurden, das der CIA, dem Pentagon und dem Außenministerium Söldner für verdeckte Operationen (einschließlich Folter und Attentate) zur Verfügung stellte, und durch das Blackwater Milliarden Dollar verdient. Erik Princes Plan, der durch eine Untersuchung des Time Magazine [1] aufgedeckt wurde, besteht darin, eine Privatarmee in der Ukraine durch eine Partnerschaft zwischen der Kompanie Lancaster 6, über die Prince Söldner für den Nahen Osten und Afrika zur Verfügung stellte, und dem wichtigsten ukrainischen Geheimdienstbüro, das von der CIA kontrolliert wird, zu schaffen. Man weiss natürlich nicht, was die Missionen der Privatarmee wären, die in der Ukraine vom Gründer von Blackwater geschaffen wurde, und sicherlich mit Mitteln der CIA. Auf jeden Fall kann man vorhersagen, dass es von der Basis in der Ukraine aus verdeckte Operationen in Europa, Russland und anderen Regionen durchführen würde.

Vor einem solchen Hintergrund ist die Denunziation des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu besonders alarmierend, die darauf hinweist, dass es in der Region Donezk „private US-Militärfirmen gibt, die eine Provokation mit der Verwendung unbekannter chemischer Substanzen vorbereiten“. Dies könnte der Funke sein, der die Detonation eines Krieges im Herzen Europas provoziert: ein chemischer Angriff auf ukrainische Zivilisten im Donbass, der sofort den Russen in Donezk und Lugansk zugeschrieben wird, die von den überwiegenden ukrainischen Streitkräften, die bereits in der Region stationiert sind, angegriffen würden, um Russland zu zwingen, militärisch für ihre Verteidigung einzugreifen. An der vordersten Front, bereit, Russen aus dem Donbass zu massakrieren, befindet sich das Asowsche Bataillon, das von den USA und der NATO zum Spezialeinheitenregiment befördert und bewaffnet wurde und sich durch seine Heftigkeit bei den Angriffen auf die russische Bevölkerung der Ukraine ausgezeichnet hat. Das Asow-Bataillon, das neonazistische Nazis aus ganz Europa unter dem Banner der SS Das Reich rekrutiert, wird von seinem Gründer Andrey Biletsky [2] kommandiert, der zum Oberst befördert wurde. Es ist nicht nur eine militärische Einheit, sondern eine ideologische und politische Bewegung, deren charismatischer Führer Biletsky ist, insbesondere für die Jugendorganisation, die mit seinem Buch Die Worte des Weißen Führers im Hass auf Russen erzogen wird.

Manlio Dinucci

Übersetzung
Horst Frohlich
Quelle
Il Manifesto (Italien)

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

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