Warum will Frank-Folter Steinmeier den Senegal boostern? /Peter Thiels Corona-News

Die berüchtigte „Berliner Schnauze“ nennt nicht nur den Berliner Innensenator „Geiselnehmer“. Der Spitzname des Bundespräsidenten erinnert an dessen Rolle als Kanzleramtsminister und Oberster Dienstherr der deutschen Dienste bei der Verschleppung nach Guantanamo und der Folterung des Bremers Murat Kurnaz (HaBE)

Corona-Zahlen für Senegal

Hier finden Sie aktuelle COVID-19 Kennzahlen für das Land Senegal (Afrika) Aktualisiert am 23. Februar 2022

17.196.308 Einwohner

85.600 Infektionen (gesamt)

0,50% Infektionsrate (gesamt)

0,8 Neuinfektionen (7-Tage-Inzidenz)

1.959 Todesfälle (gesamt)

2,29% Letalitätsrate (gesamt)

8,4% Impfquote (Erstimpfung)

6,0% Impfquote (Zweitimpfung)

https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/senegal/

Steinmeier: Afrika braucht eigene Impfstoffproduktion

23. Februar 2022

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die nach wie vor ungerechte Verteilung von Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 kritisiert und den Aufbau einer eigenen Produktion in Afrika begrüßt.

„Es ist wenig Impfstoff in Afrika angekommen im ersten Jahr der Pandemie“, sagte Steinmeier ges­tern bei seinem Besuch im Senegal. „In Zeiten der größten Not haben die Länder, in denen Impfstoffe produziert werden, natürlich zunächst einmal für die eigene Bevölkerung, für die Nachbarstaaten gesorgt.“

Deutschland habe sich zwar von Anfang an stark an der Impfstoffinitiative Covax beteiligt, sagte Steinmeier. „Gleichwohl, die Verteilung ist nach wie vor nicht gerecht.“ Es gebe nur eine wirkliche Abhilfe, die Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent selbst.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132035/Steinmeier-Afrika-braucht-eigene-Impfstoffproduktion?googlenews=1

Kommentar:     

Ausgerechnet im Senegal, aus dem heute eine 7-Tage-Inzidenz von 0,8 gemeldet wird, rührt der Steinmeier die Impftrommel.

Würde ich nicht wissen, dass Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident ist, dann würde ich denken, er wäre Pharmavertreter und Lobbyist einflussreicher deutscher Pharmaunternehmen.

Und diesen „sozialdemokratischen“ Unsinn des Herrn Steinmeier muss ich auch noch mit meinen Steuern bezahlen.

Peter Thiel

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„Heftiges Warnsignal“

Mehr Impf-Nebenwirkungen als bisher bekannt

23.02.2022

Stand: 18:35 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten

Von Elke Bodderas, Frank Lübberding, Tim Röhn, Benjamin Stibi

Eine Analyse von Millionen Versichertendaten der Betriebskrankenkassen BKK kommt bei den Nebenwirkungen auf erheblich höhere Zahlen als das Paul-Ehrlich-Institut. Die neuen Daten seien ein „Alarmsignal“, sagt BKK-Vorstand Andreas Schöfbeck.

Erstmals liegen zu Nebenwirkungen von Covid-Impfstoffen die Zahlen eines großen deutschen Krankenkassenverbands vor. Der Vorstand der BKK ProVita, Andreas Schöfbeck, hat die Daten von Millionen Versicherten der BKK-Gruppe analysieren lassen. Die Gesamtzahl der Nebenwirkungen liegt demnach um ein Vielfaches höher als die, die durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet werden. In einem Videotelefonat mit WELT sagte Schöfbeck am Mittwoch: „Die ermittelten Zahlen sind erheblich und müssen dringend plausibilisiert werden.“

Bei der BKK ProVita sei man nach Angaben Schöfbecks hellhörig geworden, seit im Fallmanagement der Krankenkasse immer öfter Diagnosen aufgetreten seien, die auf Impfnebenwirkungen schließen ließen. Man habe daher den gemeinsamen Datenpool aller BKK-Kassen nach den dafür vorgesehenen Diagnose-Kodierungen T88.0 (Infektion nach Impfung/Sepsis nach Impfung), T88.1 (Sonstige Komplikationen nach Impfung, Hautausschlag nach Impfung), Y59.9 (Komplikationen durch Impfstoffe oder biologisch aktive Substanzen) und U12.9 (Unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid‐19‐Impfstoffen) durchforstet.

Das Ergebnis: Von Jahresanfang 2021 bis Mitte des dritten Quartals seien 216.695 BKK-Versicherte wegen Nebenwirkungen durch Impfstoffe behandelt worden. Herausgerechnet wurden 7665 Fälle von Komplikationen durch andere Impfstoffe. Etwaige mehrfache Behandlungen von Versicherten seien nicht in die Statistik eingeflossen – man habe pro Patient gerechnet.

https://www.welt.de/bin/Nebenwirkungen_bin-237107199.pdf

Zum Vergleich: Bis zum Stichtag 31.12.2021 verzeichnete das Paul-Ehrlich-Institut auf Basis von 61,4 Millionen Geimpften lediglich 244.576 Nebenwirkungsmeldungen, ausgelöst durch Covid-Impfstoffe. „Unsere Analyse zeigt, dass wir es hier mit einer deutlichen Untererfassung zu tun haben“, sagt Schöfbeck. Er verweist darauf, dass die von ihm und seinem Team ausgewerteten Daten nur 10,9 Millionen Versicherte umfassen und nur einen Zeitraum von siebeneinhalb Monaten; die Impfkampagne läuft in Deutschland bereits seit 14 Monaten.

„Heftiges Warnsignal“

„Gemäß unserer Berechnungen halten wir 400.000 Arztbesuche unserer Versicherten wegen Impfkomplikationen bis zum heutigen Tag für realistisch“, sagt Schöfbeck: „Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung läge dieser Wert bei drei Millionen.“ Wie er sich die Differenz zwischen PEI- und BKK-Daten erklärt? Schöfbeck nennt das Meldesystem als Problem: „Ärzte werden für die Meldung von Impfnebenwirkungen nicht bezahlt. Gleichzeitig ist dieser Vorgang sehr zeitintensiv. Es ist schlicht unmöglich, alles zu melden.“ Zur Art und Schwere der Beschwerden könne auf Basis des Datenpools keine Aussage getroffen werden, so Schöfbeck: „Klar ist nur: Es ist den Leuten so schlecht gegangen, dass sie zum Arzt gegangen sind.“

Mit seinen Erkenntnissen wandte sich Schöfbeck in den vergangenen Tagen an verschiedene Institutionen, darunter die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung, den GKV-Spitzenverband und die Ständige Impfkommision (Stiko). Das Schreiben an Paul Cichutek, den PEI-Präsidenten, ist mit dem Betreff „Heftiges Warnsignal bei codierten Impfnebenwirkungen nach Corona Impfung“ überschrieben. Der Verfasser erklärt darin, man sehe die neuen Zahlen „als erhebliches Alarmsignal an, das unbedingt beim weiteren Einsatz der Impfstoffe berücksichtigt werden muss“. Er erwarte schnelle Antworten, weil eine „Gefahr für das Leben von Menschen“ nicht ausgeschlossen werden könne.

Lesen Sie hier den Brief im Wortlaut

https://www.welt.de/bin/brief%20PEI_bin-237107021.pdf

Schöfbeck ist seit 21 Jahren Vorstand der BKK Pro Vita mit Sitz in München. Der Krankenkassenbetriebswirt sagt, er fühle sich seinen Versicherten verpflichtet. Daher mache er die Daten öffentlich: „Die Zahlen, die sich bei unserer Analyse ergeben haben, sind sehr weit weg von den öffentlich verlautbarten Zahlen. Es wäre ethisch falsch, nicht darüber zu sprechen.“

Auch der Medizin-Statistiker Gerd Antes ist alarmiert: „Staat und Gesundheitssystem haben die Pflicht, diese Sachlage schnell aufzuklären. Der größte Schaden, der auftreten kann, ist die Beschädigung des Impfbereitschaft“, sagte der ehemalige Direktor des deutschen Cochrane-Zentrums gegenüber WELT.

Vom Paul-Ehrlich-Institut war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten.

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus237106177/Coronavirus-Mehr-Impf-Nebenwirkungen-als-bisher-bekannt.html

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18.02.2022

Nationales COVID-19-Obduktions-Register koordiniert durch die Uniklinik RWTH Aachen: Bei mehr als vier Fünftel der Verstorbenen war das Coronavirus die Todesursache

Forscherinnen und Forscher der Uniklinik RWTH Aachen, stellvertretend für das Deutsche Register für COVID-19 Obduktionen (DeRegCOVID), geben erstmalig in einer Publikation in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift The Lancet Regional Health Europe einen Überblick über die Daten aus Obduktionen an COVID-19 Verstorbenen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das Coronavirus in den Körpern der Verstorbenen massive Lungenschäden angerichtet hat. In 86 Prozent der untersuchten Fälle war COVID-19 die zugrundeliegende Ursache für den Tod der Infizierten.

Angesichts der COVID-19-Pandemie haben Forscherinnen und Forscher der Uniklinik RWTH Aachen im Jahr 2020 zusammen mit den nationalen Fachgesellschaften der Pathologie, Neuropathologie und Rechtsmedizin ein zentrales Register für Obduktionen von an COVID-19 verstorbenen Personen aufgebaut. Ziel ist es, gemeinsam ein nationales vollumfassendes Register aufzubauen, in dem die Obduktionsergebnisse möglichst aller an COVID-19 verstorbenen Menschen in Deutschland erfasst werden. Dieses Register ist in seiner Art weltweit das Erste und ein gelungenes Beispiel für die breite Kooperation unterschiedlicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Durch eine außerordentliche Mitarbeit aller Zentren umfasst das Register mehr als drei Viertel aller nationalen Universitätsinstitute für Pathologie, Neuropathologie und Rechtsmedizin sowie auch mehrere nicht-universitäre Zentren. Bis zum Oktober 2021 wurden bereits über 1.100 Obduktionsfälle in der gemeinsamen Datenbank dokumentiert, was international die aktuell größte multizentrische Studie darstellt.

Pathogenese als Schlüssel zum Erkenntnisgewinn

Obduktionen sind in der Medizin ein wichtiges Werkzeug, da sie Einblicke in die Todesursachen und die Krankheitspathophysiologie bieten. Um COVID-19 besser verstehen und behandeln zu können, wollten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine möglichst große Datenmenge zu den Auswirkungen des neuartigen Virus auf den menschlichen Körper sammeln und auswerten.

Die erhobenen Daten aus dem Deutschen Register für COVID-19 Obduktionen zeigen, dass in 86 Prozent der Obduktionsfälle die zugrundeliegende Todesursache COVID-19 war. Nur in 14 Prozent der Fälle war COVID-19 eine Begleiterkrankung. In diesen Fällen war die SARS-CoV-2-Infektion ein den Tod begünstigender, aber nicht unmittelbar todesursächlicher Faktor. Die am häufigsten ermittelten Todesursachen bei durch COVID-19 verursachten Todesfällen waren der sogenannte diffuse Alveolarschaden, das pathologische Korrelat des akuten Lungenversagens (englisch: Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS)), gefolgt von Multiorganversagen. Als Alveolen werden die kleinen Lungenbläschen bezeichnet, die für den Austausch zwischen Atemluft und Blut sorgen. Die Krankheitsdauer vom ersten Auftreten der COVID-19-Symptome beziehungsweise des positiven Testergebnisses bis zum Tod der Infizierten betrug in den meisten Fällen weniger als zwei Wochen.

„Die Ergebnisse bestätigen Auswertungen von Todesbescheinigungen, dass die große Mehrheit der obduzierten COVID-19 Patienten an und nicht mit COVID-19 verstorben ist und sind im Einklang mit den nicht aus Obduktionen ermittelten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). Die COVID-19 Pandemie hat den Wert der Obduktion für die Erforschung neuer Erkrankungen sehr deutlich gemacht.“, so Dr. med. Saskia von Stillfried aus dem Institut für Pathologie an der Uniklinik RWTH Aachen.

Univ.-Prof. Dr. med. Peter Boor, Leiter des Projektes und Oberarzt am Institut für Pathologie an der Uniklinik RWTH Aachen, lobt die Zusammenarbeit der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: „Dass wir in so kurzer Zeit dank der Hilfe aller Beteiligten ein zentrales, nationales Obduktionsregister aufbauen konnten, erfüllt uns hier in Aachen mit sehr großem Stolz und Freude. Ein großer Dank geht an alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen aus Pathologie, Neuropathologie und Rechtsmedizin. Auf diese Weise können wir eine gute Datenlage für andere forschende und behandelnde Ärzte bereitstellen und können gleichzeitig mit der Datengrundlage zu der öffentlichen Diskussion beitragen. Wir kennen das Virus und seine potenziellen Schäden nun deutlich besser, was für die Weiterentwicklung der medizinischen Behandlung essenziell ist. Wir hoffen, dass dieses Projekt das Interesse an der Einführung ähnlicher nationaler Obduktionsregister weltweit wecken kann. Projekte dieser Art auf europäischer oder gar globaler Ebene wären ein wichtiger Fortschritt für die medizinische Forschung.“ Erfolgreiche Forschung dank Vernetzung

Eines der Hauptziele des Deutschen Registers für COVID-19 Obduktionen ist es, als eine Plattform zu fungieren, die interessierte Forscherinnen und Forscher mit den teilnehmenden Obduktionszentren verbinden soll. Teil des Konzepts ist, dass Proben beziehungsweise verfügbares Material, das zum Teil nur durch Obduktionen gewonnen werden kann und somit einen einzigartigen Stellenwert für die medizinische Forschung hat, in den jeweiligen Obduktions-Standorten dezentral verwahrt werden, sodass bei Forschungsanfragen das Register als Kontaktvermittler dient. Bis zum Dezember 2021 konnte das Register verschiedene Obduktionszentren mit Forscherinnen und Forscher aus laufenden wissenschaftlichen Projekten miteinander verbinden, was bis jetzt bereits zu mehr als 20 Publikationen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften führte.

An dem Aufbau und der Leitung des Registers beteiligt waren seitens der Uniklinik RWTH Aachen das Institut für Pathologie, das Institut für Medizinische Informatik und das Center for Translational & Clinical Research Aachen (CTC-A). Das Projekt wird vom Bundesverband Deutscher Pathologen e. V. (BDP), der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP), der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie e. V. (DGNN), der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin (DGRN) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstützt.

Die Publikation finden Sie hier:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666776222000230

O-Töne von Prof. Boor und Dr. von Stillfried zu den Ergebnissen aus dem Deutschen Register für COVID-19 Obduktionen finden Sie hier:

© Feydzhet Shabanov – stock.adobe.com

Daten aus mehr als 1.100 Obduktionen von mehr als drei Viertel aller nationalen Universitätsinstitute für Pathologie, Neuropathologie und Rechtsmedizin sowie auch mehreren nicht-universitäre Zentren wurden u. a. hinsichtlich der Todesursache nach Erkrankungsdauer ausgewertet. (Grafik: Uniklinik RWTH Aachen) Für Presserückfragen wenden Sie sich bitte an:

Uniklinik RWTH Aachen

Stabsstelle Unternehmenskommunikation

Dr. Mathias Brandstädter

Tel. 0241 80-89893

kommunikationukaachende

https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/institut-fuer-pathologie/alle-beitraege-aus-news/news/nationales-covid-19-obduktions-register-koordiniert-durch-die-uniklinik-rwth-aachen-bei-mehr-als-vier-fuenftel-der-verstorbenen-war-das-coronavirus-die-todesursache-1/

Autopsie-Register

„Mit“ oder „an“ Covid-19 gestorben? – Studie liefert neue Zahlen

22.02.2022

Eine Studie hat die Obduktionsergebnisse von Covid-19-Patienten untersucht

Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, ob die Menschen „mit“ oder „am“ Coronavirus gestorben sind. Eine Antwort liefert das Covid-19-Autopsie-Register, in dem die deutschlandweiten Obduktionsergebnisse von Corona-Toten erfasst werden. Forscher haben eine klare Antwort auf die Frage.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete am Dienstag 306 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf 121.603 (Stand: 22. Februar). Bei diesen Angaben spricht das RKI von Menschen, die „im Zusammenhang mit dem Coronavirus“ gestorben sind. Ob das Coronavirus tatsächlich todesursächlich war oder den Tod lediglich begünstigte, löst immer wieder Diskussionen aus. Die Daten des Covid-19-Autopsie-Registers (DeRegCOVID) bringen nun Klarheit in die Debatte.

„Die Ergebnisse bestätigen Auswertungen von Todesbescheinigungen, dass die große Mehrheit der obduzierten Covid-19-Patienten an und nicht mit Covid-19 verstorben ist, und sind im Einklang mit den nicht aus Obduktionen ermittelten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI)“, berichtet Saskia von Stillfried von der Uniklinik RWTH Aachen, unter deren Leitung die Auswertung der Daten erfolgte, in einer Pressemitteilung.

Das deutsche Covid-19-Autopsie-Register wurde im April 2020 gegründet – mit dem Ziel, ein nationales Register aufzubauen, in dem die Obduktionsergebnisse der an Covid-19 verstorbenen Menschen in Deutschland gesammelt und ausgewertet werden. Mehr als drei Viertel der deutschen Institute für Pathologie, Neuropathologie und Rechtsmedizin beteiligen sich an dieser weltweit ersten Datenbank seiner Art, wie es in der Pressemitteilung der Uniklinik RWTH Aachen heißt, die das Autopsie-Register koordiniert und leitet.

86 Prozent starben an, 14 Prozent mit dem Coronavirus

Für ihre Studie – veröffentlicht im Fachblatt „The Lancet“ – haben die Forscher der RWTH Aachen insgesamt 18.674 Proben von 1129 Corona-Verstorbenen, die von März 2020 bis Ende September 2021 obduziert worden waren, analysiert. Das Ergebnis: 86 Prozent dieser Patienten starben „am“ Coronavirus. Bei 14 Prozent der Todesfälle begünstigte die SARS-CoV-2-Infektion den Tod, war aber nicht die Todesursache.

Bei 699 der untersuchten Toten handelte es sich um Männer, 395 waren Frauen. Die meisten Männer waren im Alter zwischen 65 und 69 Jahren sowie zwischen 80 und 84 Jahren an Covid-19 gestorben. Die Frauen waren meistens älter als 85 Jahre.

Als häufigste unmittelbare Todesursache stellten die Pathologen und Rechtsmediziner akutes Lungenversagen fest, gefolgt von Multi-Organversagen. Die meisten untersuchten Corona-Toten starben innerhalb von weniger als zwei Wochen nach den ersten Symptomen oder dem ersten positiven Corona-Test. Ein Drittel von ihnen war mehr als zwei Wochen und weniger als fünf Wochen lang erkrankt. Jeder Zehnte verstarb mehr als fünf Wochen nach Symptombeginn bzw. positivem Test.

https://www.welt.de/wissenschaft/article237065195/Mit-oder-an-Covid-19-gestorben-Studie-liefert-neue-Zahlen.html

Kommentar:

Die Studie räumt schon mal ein, dass 14 Prozent der „Coronatoten“, keine „Coronatote“ sind, das RKI müsste daraufhin seine seit Monaten verfälschende Statistik entsprechend korrigieren.

Kerngesunde Männer, die meisten „im Alter zwischen 65 und 69 Jahren sowie zwischen 80 und 84 Jahren“ und Frauen „meistens älter als 85 Jahre“ sollen zu 86 Prozent „am“ Coronavirus gestorben sein. Vermutlich wären die ohne „Corona“ alle 120 Jahre alt geworden, das ist ja inzwischen der Goldstandard in Deutschland, nicht nur so schlappe 82 Jahre wie Johann Wolfgang Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832. Am 22. März 1832 starb Goethe, vermutlich an einem Herzinfarkt..

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe

Da hat der Goethe aber Glück gehabt, dass er das Jahr 2020 nicht mehr miterleben musste, Lockdown in Weimar und Merkelmaske, das hätte ihm noch vor dem Herzinfarkt den Rest gegeben.

Aber nun mal im Ernst, stellen Sie sich vor, Sie steigen mit 2,5 Promille in Ihr Auto und fahren los, an der nächsten Kurve fahren Sie geradeaus, direkt gegen einen Baum. Dann sind Sie tot. Dann kommt der Pathologe und stellt fest, dass Sie an einem Autounfall gestorben sind, so denken Pathologen. In Wirklichkeit sind Sie aber nicht an einem Autounfall gestorben, sondern daran, dass Sie betrunken waren und somit in keiner Weise in der Lage waren, ein Auto mehr als 500 Meter unfallfrei zu fahren. Genau so ist es mit den Menschen, die angeblich an Corona gestorben sind. Deren Immunsystem war schrottreif. Sicher, wäre das Virus nicht gekommen, dann hätten sie vielleicht noch ein Jahr gelebt, nur ändert das nichts an der Tatsache, dass ihr verfrühter Tod Folge des schrottreifen Immunsystems war, das zum Zeitpunkt der Infektion keine oder kaum Abwehrkraft besaß.

Fahren Sie doch mal mit einem Auto, bei denen weder das Lenkrad noch die Bremsen funktionieren durch den Thüringer Wald, was meine Sie wie weit Sie da kommen. Und nachdem Sie mit dem Auto durch die Leitplanke in den 100 Meter tiefen Abgrund gerast sind, behaupten die Pathologen, Sie wären deshalb tödlich verunglückt, weil Sie zu schnell gefahren sind oder weil die SPD Ihnen kein Geld gegeben hat, um Ihr Auto heil durch den TÜV zu bekommen. So viel zum Thema Fehlschlüsse.

Peter Thiel

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Trucker-Blockade Die Wut der aktuellen Protestbewegungen entzündete sich an Masken und Impfungen. Sie verlangen „Souveränität“. Im Kern geht es ihnen aber um etwas ganz anderes.

Das ist nur ein Beispiel der konfusen Proteste, die derzeit in den reichen, Englisch sprechenden Ländern vielerorts auftreten. Weitere Beispiele sind die Trucker-Blockade im kanadischen Ottawa und ihre Pendants in Australien, Neuseeland und den USA ebenso wie die wütenden Männer vor dem britischen Parlament, die darauf warten, sich auf vorbeigehende Politiker:innen zu stürzen. Mit konfusem Protest meine ich Versammlungen, deren Ziele gleichzeitig klein und immens groß sind. Ihre unmittelbaren Ziele sind eher geringfügig und oft lächerlich, denn sie richten sich gegen kleine Unannehmlichkeiten wie Gesichtsmasken. Die darunterliegenden Ziele dagegen sind zeitlich unbegrenzt, massiv und unmöglich zu erfüllen. Und zwar nicht nur politisch unmöglich, sondern mathematisch unmöglich. Hört man diesen Männern zu (und die meisten sind Männer), scheint es, als wollte jeder von ihnen König werden.

18.02.2022

https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/trucker-proteste-in-kanada-das-ist-keine-solidaritaet

Kommentar:

George Monbiot, der diesen tendenziösen Beitrag geschrieben hat, weiß es ganz genau, wie so viele Oberlehrer, die das Land wie die Heuschrecken bevölkern. Zu DDR-Zeiten saßen die Oberlehrer im Neuen Deutschland und in den SED-Bezirkzeitungen. Das ist nun anders, das Neue Deutschland ist nur noch eine Schrumpfzeitung und die SED-Bezirkszeitungen sind alle in privater Hand, so wie etwas der Nordkurier, der sich coronakritisch aufgestellt hat und das ist auch gut so. Hervorgegangen ist der Nordkurier aus der Zeitung Freie Erde, dem ehemaligen Organ der Bezirksleitung Neubrandenburg der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Der Freitag hieß in der DDR Sonntag. Der Freitag wurde 1990 in Berlin gegründet. In ihm gingen der Ost-Berliner Sonntag (gegründet 1946), die DKP-nahe Deutsche Volkszeitung (gegründet 1953 und wesentlich finanziert von der SED) sowie Die Tat (1949 von der VVN gegründet und 1983 mit der Deutschen Volkszeitung fusioniert) zu einer neuen, gesamtdeutschen Zeitung auf. Am Ende der DDR-Zeit konnte ich den Sonntag regelmäßig lesen, weil eine Freundin von mir diesen abboniert hatte. Der Sonntag hob sich wohltuend vom dem Gesabbere und Geschwurbel in den SED-Zeitungen ab, wenngleich er natürlich „sozialistisch“ verortet war. Nach der Wende von 1989 habe ich gelegentlch noch im Sonntag gelesen, aber es wurde mir dann immer langweiliger, weil der intellektuelle Tiefgang fehlte. So auch heute, daher schaue ich maximal einmal im Jahr auf die Website des Freitag und sehe mein Urteil bestätigt. Das Blatt bedient die Leseerwarung einer urbanen, gebildeten, linksbürgerlichen Leserschaft, die sich mal ein bisschen mehr gönnen wollen, als nur Staatsfernsehen zu glotzen. Truckerfahrer dürften den Freitag nicht lesen, auch die Arbeiterklasse liest wohl lieber BILD. Das findet man beim Freitag sicher nicht schön. Arbeiter und Truckerfahrer sollen gefälligst Freitag lesen und wenn sie das nicht machen, werden sie für doof und für rechte Einfaltspinsel erklärt, so wie in dem schräge Beitrag von George Monbiot. Monbiot kommt aus einem konservativen, begüterten Elternhaus. Sein Großvater Gresham Cooke war bereits ein konservativer Parlamentarier, sein Vater Raymond Monbiot ist stellvertretender Vorsitzender der Conservative Party, seine Mutter Rosalie, ebenfalls Konservative, stand über 10 Jahre dem Bezirk Oxford vor. Monbiot verbrachte seine Schulzeit an einer Privatschule, der Stowe School in Buckinghamshire. MIt Arbeitern und Truckerfahrern hat er vermutlich noch nie zusammengesessen, dafür hat er keine Zeit und auch keine Lust, denn er muss ja wie so viele abgehobene Intellektuelle die Welt retten. MIt der Idee der Freiheit steht die sogenannte Linke auf Kriegsfuß, Lenin in der moderaten Ausgabe und Stalin in der terroristischen, von dort führt eine Linie bis in die Gegenwart. Freilich, man nennte sich jetzt anders, so taufte sich die SED in Partei des demokratischen Sozialismus um. Keiner muss aktuell befürchten, von einer rot-rot-grünen Regierung wegen NIchtbefolgung der Impfplicht erschossen zu werden, lediglich Zwangsgeld und Zwangshaft müssen hingenommen werden, Schöne neue Welt, rot-grün angemalt  

Peter Thiel

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Alena Buyx

Die verborgene Seite der Ethikrat-Chefin

21.02.2022

Von Cornelia Stolze

Der Deutsche Ethikrat ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein wichtiges Beratungsgremium der Politik. Essenziell für seine Legitimation in der Öffentlichkeit ist die Unabhängigkeit seiner Mitglieder und speziell seiner Chefin. Doch daran gibt es Zweifel.

Wann immer es um schwierige politische und gesellschaftliche Entscheidungen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften geht, wird in Deutschland der Ruf nach dem Ethikrat laut. Auf dessen Expertise stützen sich Bundesregierung und Bundestag, die Menschen im Lande, sie hören zu, wenn sich die Mitglieder äußern. Das Gremium, so kann man es sagen, liefert mehr als nur Empfehlungen – es verschafft den Entscheidungsträgern im Land die Legitimation für politische Entscheidungen. Auch jetzt, in der Corona-Krise.

Ob der Ethikrat diese Funktion wirklich erfüllt? Das hängt nach Ansicht der ehemaligen Vorsitzenden der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland, Edda Müller, wesentlich davon ab, dass die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Ratsmitglieder „nicht in Frage gestellt werden können“. So hat es die Politikwissenschaftlerin bereits 2019 formuliert. Doch genau da macht sich nun Skepsis breit: Ausgerechnet beim Ethikrat, sagt die Medizinerin Christiane Fischer, fehle es nämlich an Transparenz und einem angemessenen Umgang mit Interessenkonflikten.

Fischer war von 2012 bis 2020 selbst Mitglied des Ethikrats. Mit den Gefahren und Fallstricken von Interessenkonflikten kennt sie sich aus. Als Geschäftsführerin hat sie mehrere Jahre die Organisation MEZIS geleitet, in der sie bis heute Mitglied ist. MEZIS wurde 2007 als Initiative unbestechlicher Ärzte gegründet mit dem Ziel, den Einfluss der pharmazeutischen Industrie transparenter zu machen – und zu verringern. Fischer und weitere Mitglieder von MEZIS haben 2018 gemeinsam mit den Gesundheitswissenschaftlern David Klemperer, Klaus Lieb, Ralf Kölbel und Wolf-Dieter Ludwig das Standardwerk zum Thema verfasst: „Interessenkonflikte, Korruption und Compliance im Gesundheitswesen“.

Klemperer und Fischer bemängeln fehlende Transparenz bei den Tätigkeiten der Ethikrat-Vorsitzenden Alena Buyx. Einer der Gründe: Die Medizinprofessorin der Technischen Universität München bezieht nicht nur von staatlichen Stellen wie dem Bundesforschungsministerium und dem Ethikrat Geld – seit Jahren profitiert die 44-Jährige auch von Fördermitteln pharmanaher Institutionen wie dem britischen Wellcome Trust. Dieser erscheint auf den ersten Blick wie eine gemeinnützige, politisch und finanziell unabhängige Stiftung, die vor allem im Bereich Gesundheitsforschung ein wichtiger globaler Geldgeber ist.

Fakt ist aber auch, wie ein Bericht der medizinischen Fachzeitschrift „British Medical Journal“ im März 2021 offengelegt hat: Das beträchtliche Vermögen der Stiftung von insgesamt 45,77 Milliarden Euro steckt zu einem großen Teil in Unternehmen, die Covid-19-Impfstoffe, -Medikamente und -Diagnostika herstellen. Darunter Roche, Novartis, Abbott, Siemens, Johnson & Johnson.

Über Beteiligungen an der Investment-Firma Berkshire Hathaway ist der Wellcome Trust laut „British Medical Journal“ zudem an den Erfolgen der Pharma- und Biotech-Unternehmen Merck, AbbVie Biogen und Teva beteiligt. Ist es in Ordnung, dass die deutsche Ethikrat-Vorsitzende, die sich öffentlich zum Wohl und Wehe von schwerwiegenden Themen wie der Corona-Impfpflicht positioniert, enge Verbindungen mit dem Trust hat?

Eben jene reichen mindestens bis ins Jahr 2009 zurück. Damals wurde die Medizinerin stellvertretende Direktorin der britischen Bioethikkommission, dem sogenannten Nuffield Council on Bioethics in London. Das Geld für das Gremium stammt aus privaten Quellen: unter anderem des Wellcome Trust. 2012 wechselte Buyx an die Universität Münster, dem Nuffield Council und dem Wellcome Trust blieb sie aber verbunden. 2016, als Buyx Mitglied im Ethikrat wurde, veröffentlichte sie gemeinsam mit ihrer österreichischen Kollegin Barbara Prainsack von der Universität Wien ein Buch mit dem Titel „Das Solidaritätsprinzip“. Ein Stichwort, das schon wenige Jahre später in der Corona-Pandemie sowohl für Buyx‘ wissenschaftliche Publikationen als auch für Veröffentlichungen des Ethikrats eine maßgebliche Rolle spielen sollte.

„Neue Praktiken der Solidarität“

In dem Buch danken beide Autorinnen dem Direktor des Council, Hugh Whittall, dafür, dass er „das Projekt begleitet und die notwendigen Fördermittel eingeworben“ hat. Die Nuffield Foundation und das Nuffield Council on Bioethics hätten für eine „großzügige finanzielle Förderung gesorgt bzw. diese zur Verfügung gestellt“. Es ist ein erstaunlicher Zufall: Vier Jahre vor Beginn der Corona-Krise haben sich Buyx und Prainsack in dem Buch schon mit genau den Themen befasst, über die seit 2020 die ganze Nation diskutiert: mit Impfungen, Triage, Überwachung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und „neuen Praktiken der Solidarität“ im Fall einer Pandemie.

Um Solidarität und die „Bereitschaft der Bevölkerung, erlassene Maßnahmen zu befolgen“, wie es in einem Pressetext des Bundesforschungsministeriums heißt, geht es auch in einem aktuellen Projekt, an dem Buyx seit Anfang 2020 beteiligt ist und das ebenfalls vom Wellcome Trust gefördert wird: In der multinationalen Studie „SolPan – Solidarität in Zeiten einer Pandemie: Was tun die Menschen und warum?“ gehen die Medizinerin und ihre Mitarbeiter der Frage nach, wie Menschen auf eingeführte politische Maßnahmen wie Maskentragen oder Contact Tracing Apps reagieren. Wie bewerten sie diese? Nutzen sie diese oder wehren sie sich dagegen? Wenn ja, warum und wie?

Schon im Oktober 2020 – noch bevor die ersten Covid-Impfstoffe am Markt waren – führten Buyx’ Mitarbeiter an der TU München im Rahmen des SolPan-Projekts Umfragen durch, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssten, damit sich die Menschen impfen lassen: Informationen, die nicht nur von wissenschaftlichem Interesse sind. Die Ergebnisse solcher Studien liefern politischen Entscheidungsträgern und Impfstoffherstellern wichtige Tipps, wie sie ihre Ziele besser erreichen können.

Dass SolPan kein rein wissenschaftliches Projekt ist, gibt die SolPan-Koordinatorin Barbara Prainsack offen zu. SolPan sei auch politisch, so die österreichische Forscherin in einem Artikel vom 11. Januar 2021. Unter anderem in dem Sinne, dass sie und ihre Team-Kolleginnen auch Blogs schreiben und aktiv „politische Entscheidungsträger und Medien ansprechen“.

Auffällige Überschneidungen

Offiziell wird Buyx Teil des SolPan-Projekts nur durch Mittel des Bundesforschungsministeriums gefördert. So steht es auf der Website von Buyx’ Institut an der TU München, und so teilt es auch das Bundesforschungsministerium auf Anfrage mit. Tatsächlich aber wurden mehrere Studien, an denen Buyx’ Institut im Rahmen von SolPan beteiligt war, auch vom Wellcome Trust finanziert. Das geht zum Beispiel aus Veröffentlichungen von Buyx’ Leuten in Fachzeitschriften hervor.

Auffällig sind auch Überschneidungen zwischen den vom Wellcome Trust geförderten Arbeiten von Alena Buyx und ihrer Funktion im Ethikrat. Das zeigt eine Veröffentlichung des Gremiums ganz zu Beginn der Corona-Krise: Am 12. März 2020 hatte die WHO den Covid-Ausbruch offiziell zur Pandemie erklärt. Vieles rund um das neuartige Virus war zu dieser Zeit völlig unklar und unbekannt.

Dennoch legte der Ethikrat bereits zwei Wochen später, am 27. März 2020, eine mehrseitige Empfehlung zum Thema „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise“ vor. Darin warnt das Gremium unter anderem vor Triage-Situationen und einer Überlastung des Gesundheitssystems – Aspekte, die später für zahlreiche politische Maßnahmen eine maßgebliche Rolle spielen sollten.

Der Verdacht liegt nahe, dass der Ethikrat sich an der Regierung orientiert

Zudem empfiehlt der Ethikrat schon damals eine „breite Förderung/Unterstützung von Forschung zu Impfstoffen und Therapeutika sowie Vorbereitung von Förderstrukturen für dessen massenhafte Produktion und Einführung“ und einen „weiteren Ausbau der Testkapazitäten zur Diagnostik“. Allesamt Vorschläge, die die Herzen von Impfstoff- und Diagnostika-Herstellern höherschlagen lassen. Denn üblicherweise müssen pharmazeutische Unternehmen die beträchtlichen Kosten für Forschung, Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln oder diagnostische Tests alleine tragen. Fließen jedoch größere Mengen an staatlichen Mitteln in diesen Bereich, ist das für die Firmen ein Segen.

Mit Arzneimitteln hat auch ein weiteres Projekt von Alena Buyx an der TU München zu tun: Bei „TherVacB“ geht es um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Lebererkrankung Hepatitis B. Basis des Wirkstoffs ist – ähnlich wie bei den aktuellen Covid-19-Impfstoffen – eine RNA-Technologie. Im Fall von TherVacB sind es sogenannte siRNAs (small interfering RNA). Mit beteiligt an der Entwicklung ist das US-Pharmaunternehmen Alnylam. Seit Anfang Januar 2022 ist auch der Schweizer Pharmakonzern Novartis im Rahmen einer Forschungskooperation dabei. Das Projekt TherVacB wird von der europäischen Union im Rahmen der Vorzeige-Initiative „Horizon 2020“ mit öffentlichen Mitteln gefördert – mit rund 10,4 Millionen Euro über fünf Jahre.

Ethikrat sieht keinen Interessenkonflikt

Von all dem jedoch erfährt die Öffentlichkeit beim Ethikrat nichts. Zwar veröffentlicht das Gremium – „im Interesse der Transparenz“ – auf seiner Internetseite die Lebensläufe der Ratsmitglieder, wie der Leiter der Ethikrat-Geschäftsstelle Joachim Vetter erklärt. Doch in keinem der von WELT genannten Fälle ergebe sich ein Interessenkonflikt von Buyx.

„Solche Verbindungen sind ohne Zweifel von allen Mitgliedern des Ethikrats offenzulegen“, sagt Gesundheitswissenschaftler Klemperer. Und zwar nicht nur innerhalb des Gremiums, so das langjährige Ethikratsmitglied Fischer, sondern „für jeden Bürger sichtbar auf der Homepage des Ethikrats, mit allen jeweiligen Geldgebern und möglichen Firmenbeteiligungen“.

Warum das so strikt gehandhabt werden müsse? Mögliche Interessenkonflikte, so Klemperer und Fischer, könnten Bewertungen und Beurteilungen beeinflussen. Dabei seien die Betroffenen zumeist selbst am wenigsten in der Lage zu beurteilen, ob sie befangen sind oder nicht. So geht es wohl auch Alena Buyx, sagt Christiane Fischer: „Frau Buyx hält sich wahrscheinlich für unabhängig.“ Die Vorsitzende selbst antwortet auf die Fragen von WELT nicht.

Dass das Thema brisant ist, zeigten Vorfälle beim Ethikrat im Jahr 2019. Durch einen Zeitungsbericht war damals bekannt geworden, dass der damalige Vorsitzende Peter Dabrock Leiter eines Beraterkreises für Facebook ist. Der sogenannte „Facebook-Gesprächskreis: Digitalität & Verantwortung“ war auf Initiative des US-Unternehmens gegründet worden, laut Facebook „in enger Zusammenarbeit“ mit Dabrock, der Theologieprofessor ist. Offengelegt hatte er diese Doppelfunktion nicht.

Erst eine Berichterstattung im „Tagesspiegel“ brachte Dabrocks Tätigkeit für Facebook ans Licht. Laut Vetter gab es daraufhin im Ethikrat eine Aussprache über einen bei Dabrock „möglicherweise bestehenden Interessenkonflikt“. Konsequenzen folgten daraus nicht. Der Rat habe damals befunden, „dass dies keinen Interessenkonflikt darstellte“, so Vetter.

Als Reaktion auf die Affäre befasste sich der Ethikrat 2019 in einer öffentlichen Sitzung mit externen Experten zum Thema Interessenkonflikte. Fakt ist: Seit der Wahl von Alena Buyx zur Vorsitzenden des Ethikrats am 28. Mai 2020 hat kein einziges Ratsmitglied einen Interessenkonflikt angezeigt, so Vetter auf Nachfrage von WELT.

In dieser Zeit gab es auch keinen einzigen Fall, in dem sich ein Ratsmitglied bei einer Abstimmung wie zum Beispiel jener über eine Einschätzung zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht enthalten hat.

„Einen solchen Umgang mit Interessenkonflikten empfinde ich als eine Katastrophe“, sagt Christiane Fischer. „Ich hatte in meiner zweiten Amtszeit im Ethikrat beantragt, dass alle Mitglieder ihre Interessenkonflikte offenlegen – und zwar ganz konkret mit allen Mitgliedschaften in bestimmten Gremien, die industrienah sind, für alle Bürger sichtbar auf der Homepage des Ethikrats. Mit Nennung der Sponsoren und der Beträge, um die es dabei jeweils geht”.

Diese Transparenz ist seit Jahren Standard in der medizinischen Wissenschaft. Doch Fischers Vorschlag lief ins Leere. Er wurde von der Mehrheit der Ratsmitglieder abgelehnt.

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus237046205/Alena-Buyx-Die-verborgene-Seite-der-Ethikrat-Chefin.html

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Krankenhäuser

„Ihre Mutter ist ja nicht final“, begründet die Klinik das Corona-Besuchsverbot

21.02.2022

Von Elke Bodderas

Verantwortliche Redakteurin

Mancher darf selbst geboostert und getestet seine Angehörigen nicht im Krankenhaus besuchen. Dabei ist solche Isolation gesetzlich ausgeschlossen und ethisch fragwürdig. Eine Anwältin sagt: Wer dagegen vorgehen will, dem bleibt nur ein teurer Weg.

Zum letzten Mal sah er seine Mutter kurz nach Weihnachten. Thomas A. (Name geändert, d. Red.) weiß, dass sie lebt. Sie ist 90 Jahre alt und dement. Ob es ihr gut geht, kann er nicht sagen. Im Dezember 2021 verschwand sie hinter den Mauern eines Krankenhauses in Schleswig-Holstein.

Bis heute schlugen alle Versuche fehl, zu ihr zu gelangen, ihre Hände zu halten, ihr übers Haar zu streichen, ihr zu sagen, dass sie doch die Mama ist, seine Mutter und dass er der Thomas ist, ihr Sohn.

Immer noch endet jeder seiner Versuche, die etwa 80 Meter Flur zwischen dem Eingang und seiner Mutter zu überwinden, im Foyer. Das 600-Betten-Krankenhaus verweigert Thomas A. und seinem Bruder den Zutritt. Aus Corona-Gründen. Thomas A. ist zweimal geimpft, geboostert, er wäre auch bereit, einen Test vorzuweisen.

Aber das Nein der Klinikverwaltung ist strikt und kategorisch, keinerlei Besuch für stationäre Patienten – ausgenommen Kinder, Schwerstkranke, Sterbende, wie auf der Klinikwebsite steht.

Thomas A. rang sich zu der Bitte um eine Ausnahme durch, das hohe Alter, Demenz, die Orientierungslosigkeit, die Haltlosigkeit seiner Mutter, ihre Einsamkeit. Die Stimme der Klinikverwaltung am Telefon klang routiniert, ein wenig genervt: „In ihrem Fall nicht. Ihre Mutter ist ja nicht final.“ Das Besuchsverbot gilt „auf unbestimmte Zeit“ – was Thomas A. zu der Überlegung bringt, ob so viel menschliche Grobheit legal oder gesetzlich begründet sein kann.

Vonseiten der Landesverordnung Schleswig-Holsteins ist sie es nicht, das Regelwerk sieht hier wie in anderen Bundesländern keine Besuchsverbote in Krankenhäusern vor. Dennoch ist die durchgesetzte Regel formaljuristisch rechtens. Die Krankenhäuser berufen sich auf das Hausrecht.

„Mein Mann ist völlig hilflos“

So auch in Berlin. Nur drei Minuten Fußstrecke liegen zwischen Bettina K. (Name geändert, d. Red.) und ihrem Mann. Doch die Strecke ist unüberwindlich. Nicht einmal zum Fenster kann ihr Mann kommen, um ihr zuzuwinken. Seine Augenoperation ließ offen, ob er je wieder sehen kann. Auch das Berliner Krankenhaus lehnt Besucher seit Dezember 2021 ab, ausgenommen auch hier Schwerstkranke und Kinder.

„Mein Mann ist völlig hilflos“, sagt K., „und er kann das Handy nicht mehr bedienen. Er hat Angst zu erblinden.“ Ein Freund, beschäftigt im Labor des Krankenhauses, ließ sie herein. Heimlich, durch die Hintertür.

„Im November 2020 ist mit der vollständigen Isolation und dem einsamen Sterben per Gesetz Schluss gemacht worden“, sagt die Fachanwältin Jessica Hamed, Dozentin an der Hochschule Mainz. Seit März 2020 ist sie bundesweit mit „Corona-Verfahren“ befasst. „Im ersten Lockdown waren alle überfordert, alles geriet durcheinander“, sagt die Anwältin. „Damals gab es absolute Besuchsverbote, auch bei Dementen. Eine klare Verletzung der Menschenwürde.“

Tatsächlich wird im geänderten Paragrafen 28a des Infektionsschutzgesetzes soziale Isolation ausgeschlossen: „Schutzmaßnahmen nach Absatz 1 Nummer 15 dürfen nicht zur vollständigen Isolation von einzelnen Personen oder Gruppen führen“, heißt es da. „Die Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen in Pflegeheimen im Rahmen der Corona-Pandemie verstoßen in weiten Teilen gegen das Grundgesetz“, so schreibt auch der Mainzer Staatsrechtler Friedhelm Hufen in einem Gutachten, das auch die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages zitieren. Warum dann trotzdem diese Einschränkungen?

„Die meisten Kliniken kennen die Regeln, reduzieren Besuchsverbote auf einen Besucher pro Tag und verbieten sie nicht ganz“, sagt Hamed. „Doch tatsächlich ist es den Krankenhäusern lieber, wenn niemand kommt, was den Formulierungen der Verbote auf den Websites auch anzumerken ist.“ Häufig reiche dann die Drohung mit dem Anwalt. Die meisten Angehörigen akzeptieren die Regeln jedoch – mit Blick auf die juristischen Hürden, die Kosten für den Anwalt.

„Vor allem für alte Patienten eine Katastrophe“

Auch ethisch seien diese Krankenhäuser auf der falschen Seite, so sieht es der Mediziner Eckhard Nagel. „Ich sehe diese Besuchsverbote äußert kritisch. Die moralischen Grundprinzipien unserer Gesellschaft fußen auf dem Gebot von Nächstenliebe und Barmherzigkeit“, sagt der Mediziner, der 15 Jahre dem Deutschen Ethikrat angehörte, in dieser Hinsicht sei eine solche Besuchsregelung „höchst irritierend“ und obendrein auch medizinisch fraglich. „Schließlich ist ein Mangel an Begleitung in existenzieller Not eine schwere zusätzliche Belastung.“

„Vor allem für alte Patienten ist das Besuchsverbot eine Katastrophe“, sagt der Palliativmediziner Matthias Thöns. „Wenn keine Angehörigen da sind, die Einspruch erheben, kann das zu Übertherapie führen“, befürchtet Thöns.

Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft erkennt an, dass „Besuche und der damit verbundene Zuspruch bei vielen Patienten ein wichtiger Teil des Genesungsprozesses sind“, wie der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß auf WELT-Anfrage betont – doch mit einem Urteil hält er sich zurück: „Absolute Besuchsverbote sind uns bislang nicht bekannt. Zumindest bei sterbenden Angehörigen oder kranken Kindern ermöglichen die Krankenhäuser Ausnahmen.“ Und: „Wir alle wünschen uns baldmöglichst auch in diesem Bereich wieder mehr Normalität.“

Doch bis dahin scheint der Weg lang. Dass einige Kliniken auch bei den Jüngsten zumindest kreative Besuchsregelungen verhängt haben, zeigt das Beispiel des Leopoldina-Krankenhauses in Schweinfurt. Die Klinik hatte einer stillenden Mutter nach der Frühgeburt ihrer Tochter eine Frist gesetzt, sich innerhalb von zwei Monaten vollständig impfen zu lassen oder ihr Kind nicht mehr besuchen zu dürfen.

Die Frau ließ sich nicht impfen und kämpfte um ihr Besuchsrecht. Über den Fall berichtete zuerst die „Main-Post“. Am 14. Februar lief die Frist ab, die Klinik rückte von der strengen Regelung ab – man habe eine Lösung gefunden: Das Kind werde auf die Normalstation verlegt, die Mutter dürfe mit täglichem Schnelltest ihr Baby sehen.

Kuriose Widersprüche ergeben sich: Warum etwa dürfen ungeimpfte Eltern ihr frühgeborenes Kind nicht sehen, ungeimpfte Pflegekräfte aber schon? Auf WELT-Anfrage erklärt ein Sprecher der Klinik, ungeimpfte Mitarbeiter seien zum täglichen Antigentest verpflichtet, auch versuche man „diese von einer Impfung zu überzeugen“. Die Impfquote der Klinik liege bei mehr als 90 Prozent.

Zwei Jahre Corona haben aber zumindest hier Einsicht und Menschlichkeit reifen lassen: „In Härtefällen sind wir bei Besuchern zu individuellen Lösungen bereit.“

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus237055677/Strengstes-Corona-Besuchsverbot-in-Kliniken-wie-laesst-sich-das-begruenden.html

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—–Ursprüngliche Nachricht—–

Von: Rudolph Bauer [mailto:rudolph.bauer@gmx.de]

Gesendet: Sonntag, 20. Februar 2022 13:04 An:…

Betreff: Attac und der Spaltpilz der Selbstgerechten

Liebe Freundinnen und Freude,

Telepolis hat in zwei Teilen einen kritischen Attac-Beitrag des Journalisten und Pubizisten Helge Buttkereit veröffentlicht. Beide Teile sind lesenswert, nicht zuletzt derjenige Teil über das inzwischen schon etwas angestaubte Beirats-Thema. Die damaligen Ereignisse waren offenbar nur das denkwürdige Vorspiel einer Entwicklung, die sich weiter verschärft hat und nun auch die ’normalen‘ Attac-Mitglieder erfasst. Ein Ende ist noch nicht absehbar.

Nachfolgend die Links zu den beiden Teilen bzw. zum Gesamttext:

Teil 1 (Corona-Debatte bei Attac: Der Spaltervirus): https://www.heise.de/tp/features/Coronadebatte-bei-Attac-Der-Spaltervirus-6496454.html

Teil 2 (Das Ende des Wissenschaftlichen Beirats): https://www.heise.de/tp/features/Coronadebatte-bei-Attac-Der-Spaltervirus-6496454.html?seite=2

Gesamttext auf einer Seite: https://www.heise.de/tp/features/Coronadebatte-bei-Attac-Der-Spaltervirus-6496454.html?seite=all

Wenn Euch der Sinn danach ist, die Selbstgerechtigkeit der spalterischen Ausschließer/innen beim gegenwärtig hinter Regierung und Mainstream herhechelnden Rest-Attac-Truppe zu kommentieren, tut das bitte. Ich kann mir vorstellen, dass Euere Resonanz sowohl den Verfasser des Beitrags als auch die Telepolis-Redaktion beflügelt, die Verhältnisse weiterhin kritisch zu begleiten. Es ist ferner nicht auszuschließen, dass sich weitere Medien des Themas annehmen – wobei eine „Wortmeldung“ von Anhänger/inne/n und Medien der Gegenseite nicht auszuschließen, eher sogar zu befürchten ist.

Machen wir uns darauf gefasst, dass noch nicht aller Tage Abend ist und noch nicht sämtlicher Mutanten/Varianten mRNA-Infusions-Ende. Das Zeug muss schließlich verspritzt werden, und neue Chargen warten auf dankbare „impf“willige (und [p]impfverpflichtete) Abnehmer/innen. Das gegenwärtige Kriegsgetrommel lenkt ab vom Corona- und Attac-Desaster.

Herzliche Grüße und beste Wünsche:

Rudolph

PS. Ein besonderer Dank an Peter Wahl für seine Parteinahme.

PPS. Gerne könnt Ihr den Hinweis auf den Telepolis-Beitrag weiter versenden.

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MASKIERTER TOTALITARISMUS. Biopolitik, Big Pharma, High Tech und Big Money (Interview und Buch) — Totalitarismo-mascherato (übersetzt ins Italienische): https://tlaxcala-int.blogspot.com/2021/12/milena-rampoldi-gegen-die-schockstarre.html

THE GREAT RESET – DER GROSSE RÜCKFALL. Hygienegemeinschaft, Softtotalitarismus, Überwachungskapitalismus.: https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Rudolph-Bauer+The-Great-Reset-Der-grosse-R%C3%BCckfall-Hygienegemeinschaft-Softtotalitarismus-und/id/A02yBall01ZZG

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Streit um Kolumne – Harald Martenstein verlässt den „Tagesspiegel“

Stand: 12:00 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Der Autor Harald Martenstein sagt, er sei dort falsch, wo man glaubt, im Besitz der alleingültigen Wahrheit zu sein

Autor Harald Martenstein und der „Tagesspiegel“ gehen getrennte Wege. Zuvor hatte es eine Debatte um seine Kolumne gegeben, in der er das Tragen von „Judensternen“ bei Corona-Protesten als nicht antisemitisch bezeichnet hatte. Die Chefredaktion hatte sich von dem Text anschließend distanziert.

Der langjährige „Tagesspiegel“-Kolumnist Harald Martenstein verlässt die Zeitung nach einer heftigen Debatte um einen seiner Texte. „Dies ist meine letzte Kolumne für diese Zeitung, mit der ich fast genau mein halbes Leben verbracht habe“, schreibt Martenstein auf Seite eins der „Tagesspiegel“-Sonntagsausgabe vom 20. Februar. „Ich bleibe bei meiner Meinung“, ist der Text überschrieben.

Es sei kein Geheimnis, dass die Chefredaktion des „Tagesspiegels“ sich in aller Form von einem seiner Texte distanziert und ihn gelöscht hat: „Ich war in diese Entscheidung nicht eingebunden. So etwas bedeutet in der Regel, dass man sich trennt, den Entschluss dazu habe ich gefällt.“

In der umstrittenen Kolumne vom 6. Februar bezeichnete Martenstein das Tragen von „Judensternen“ auf Corona-Demonstrationen mit der Aufschrift „Ungeimpft“ zwar als „eine Anmaßung, auch eine Verharmlosung“ und „für die Überlebenden schwer auszuhalten“, aber „sicher nicht antisemitisch“, weil die Träger sich mit verfolgten Juden identifizierten.

„Wo man glaubt, nur man selbst sei im Besitz der Wahrheit, bin ich fehl am Platz“

Der Text wurde innerhalb der Redaktion und auch von der Leserschaft scharf kritisiert. Die Chefredaktion erklärte später, dass er so nicht hätte veröffentlicht werden dürfen und zog ihn online zurück, nachdem man zuvor „mit Kolleginnen und Kollegen, mit Wissenschaftlern und Betroffenen gesprochen und selbstverständlich auch mit dem Autor“.

Wie immer habe er geschrieben, was er denkt, schreibt der 68-Jährige in seiner Abschiedskolumne. Leute, die Judensterne benutzten, um sich zu Opfern zu stilisieren, seien dumm und geschichtsvergessen, Leute, die auf Demos zur Vernichtung Israels aufrufen, seien etwas gefährlicher: „Ich habe meine Meinung nicht geändert. Vielleicht irre ich. Wo man glaubt, nur man selbst sei im Besitz der Wahrheit, bin ich fehl am Platz.“ Martenstein schrieb seit 1988 für die Zeitung. Außerdem ist er Kolumnist des „Zeit“-Magazins.

epd/coh

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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