Leider hat mir das Berliner Archiv die Seiten mit Wolfgangs Vergleichen zwischen Indien und China nicht mitgeschickt.
Wolfgang hat eine indisch/englische Tastatur benutzt, auf der es keine deutschen Umlaute gab.
Mir hat er gesagt, dass er die Hungertoten an den Rändern und auf den Mittelstreifen indischer Straßen in China bei seinen „ensemble modern“-Gastspielen nicht gesehen hätte. Deutsche „Hunnenredner“ behaupten ja, dass die chinesische Polizei die Toten in aller Frühe von den Straßenrändern wegsammeln würde.
Samstag, 19. Januar 2002 05:46 Uhr
indien tagebuch
salaam
bombay-
oder mumbai, wie es heute wieder genannt wird, nachdem
die kolonialherren und -damen davon gejagd wurden . mit ein
verdienst von mahatma ghandi, der den feinen herren etwas von
gewaltlosigkeit zeigte. mit ihr hatten die selbsternannten
demokraten keine chance und mussten davonziehen. jetzt sitze
ich auf einem stuhl, den ich diesen eroberern zu verdanken habe
, werde von einer zierlichen inderin mit lemongrastee versorgt,
um mich herum ein lager von feisten antiquitŠten aus den 20ern
.wir-ueli und ich- sind in der sidhwa residence untergebracht.
eine privatwohnung, bei der grosse zimmer mit eigenem bad-
Ÿbrigens mit toilettenpapier- vermietet werden. die kollegen
sind direkt nebenan in zwei kleinen hotels. bei ankunft heute
nacht gegen zwei uhr frŸh, musste unser fahrer vom goethe-
institut- ein inder mit deutschkenntnissen- der uns im vw-bus-
hallo deutschland- kutschierte, erst das personal wecken.
sie schliefen in stŸhlen vor dem haus, in gŠngen auf dem
fussboden, oder auf dem sofa im foyer.
schlafende menschen
Ÿberall. auf dem 40minŸtigen weg vom flughafen zur city
liegen Ÿberall menschen auf dem bŸrgersteig, eingewickelt in
eine decke, direkt an hauptverkehrstrassen. auch vor unserer
herberge- direkt am meer liegend- nur durch eine etwa
8spurige
strasse getrennt- wohnen menschen , direkt unter palmen, die
als altar dienen- mit heiligenbildern verziert. unser haus-
etwa 6 stockwerke hoch- verbunden durch einen wunderbar alten
aufzug, bei dem heute nacht zuerst die birne eingedreht wurde-
sieht von aussen total schŠbig aus, wie alle anderen hŠuser
auch, was am 4monatigen monsum liegt. die fassaden mŸssten
jedes jahr neu gestrichen werden. nur die offiziellen gebŠude
kommen besser daher- sie sind alle aus stein gebaut- ohne farbe
.
so, jetzt wecke ich den wieget, und dann gibts indisches
frŸhstŸck
sonntag, 20.01.02
einige shoppingstunden in
staatlichen geschŠften hinter uns, organisatorische
abstimmungen Ÿber die kommenden workshops, eine kurze
einfŸhrung in indische musik, dazwischen fehlgeschlagene
internetversuche-und dann das ersehnte abendessen im
vegetarischen restaurant. ein lokal- sehr gut besucht
von einheimischen,natŸrlich besser-verdienenden, wobei
die preise fŸr uns natŸrlich extrem billig sind. unsere
geschmacksnerven werden vom ersten moment total verwšhnt.
jedes teil, welches uns serviert wird, hat eine vielfalt
von differenzierten geschmŠckern- was ein reichtum gegenŸber
unserer kŸche. neben uns ein tisch mit zwei jungen familien,
jeweils mit zwei kindern. so wie in unserer kultur die haut
kŸnstlich gebrŠunt wird, fŠllt bei ihnen- vor allem den
kindern , das aufgehellte gesicht auf- man kann geradezu
den rand erkennen, wo aufgehšrt wurde zu cremen. jagdish
klŠrt uns Ÿber diese indische eigenart auf- wie gleich doch
die probleme der upperclass sind.
die kinder auf der strasse
kŠmpfen mit ganz anderen problemen. bettelnd ziehen sie
barfuss durch die gegend- tags wie nachts- immer auf der jagd
nach einem bleichgesicht, die jedoch dŸnn gesŠt sind. meine
taschen sind immer mit sŸssigkeiten gefŸllt, obst oder brot
scheiterte bisher an logistischen problemen- geld soll man
keinesfalls geben, wie reisefŸhrer und kenner versichern-
davon haben sie nichts, es mŸsste sowieso abgegeben werden,
und sofort wŸrde man vom rest der familie verfolgt werden.
inzwischen haben wir auch die schlafenden pakete vor unserer
herberge kennengelernt. zwei mŠnner, sowie ein etwa 6-jŠhriges,
total sŸsses mŠdchen, welches fleissig mit uns kommuniziert,
wŠhrend wir gegenseitig auf uns warten.
zuhause angekommen,
werden wir immer freudlich empfangen, nach wŸnschen wie tee
oder kaffe gefragt. so habens sich wohl die kolonialfamilien
eingerichtet. Ÿberall gibt es irgendjemand, der fŸr irgendeine
aufgabe zustŠndig ist, ob fŸr den aufzug, einer fŸrs
fussbodenwischen, einer fŸrs aufschliesen nachts, und dann
eben unsere maid, die uns die wohnungstŸr aufmacht, unser
frŸhstŸck nach bestellung kocht und serviert, die zimmer
macht, und einfach immer da ist. sie lebt wohl mit ihrer
grossmutter hier, wahrscheinlich als entlohnung.
die workshops fangen sehr gut an. wir stellen ein bis
zwei stŸcke vor, anschliessend setzen wir uns alle im kreis
auf einen teppich, hier wird der lotussitz gefragt, der von
uns freilich viel frŸher als bei den indern aufgegeben wird-
die stunden ruhig in einer position sitzend verbringen
kšnnen- Ÿbrigens auch draussen auf dem bŸrgersteig, beim
anbieten ihrer ware- immer auf der erde sitzend.
zuerst fragen wir unsere indischen musiker, komponisten,
musikologen, es sind etwa 4-7, nach ihren eindrŸcken, was
dann immer in eine sehr fruchtbare diskussion Ÿbergeht.
wir erfahren viel Ÿber eine andere sichtweise unserer musik,
die fŸr sie etwas všllig unbekanntes ist- obwohl sie sehr
gebildet sind. ihre fragen gehen ins philosophische, ins
geschichtliche, religišse. wie wird gelernt, wie bereitet
man sich vor. und zum glŸck werden auch wir von ihnen
informiert- ein musikwissenschaftler hŠtte seinen grossen
spass. die anzahl der teilnehmer ist einerseits schade,
zeigt jedoch auch genau die problematik dieses unternehmens.
die anwesenden haben ein riesiges interresse- die fehlenden
haben eher die meinung, dass die indische musik sowieso die
beste ist, und es daneben nichts wichtiges zu erfahren gibt.
nur ganz wenige wagen sich,auf ihren traditionellen
instrumenten nach unbekanntem zu forschen. im Ÿbrigen zeigt
auch die nichtanwesenheit indischer studenten an
musikhochschulen eine gewisse ignoranz an westlicher musik.
abends vortrag sandeep baghwati :western contemporary art
musik- danach fisch (pomfret)-indische scholle tandoori, yeah.
montag, 21.01.02
vormittags workshop, nachmittags
generalprobe unseres abendkonzertes- einmal durchs letzte
jahrhundert. grosse konzentration von leider nur etwa 30
zuhšrern- fast 3 stunden lang, mit pause. und wieder
vegetarisches lokal- einladung von sandeeps cousin. als
digestif neme ich mein erstes bethelblatt- gefŸllt fŸr mich
als anfŠnger mit eher etwas sŸssem. hat gutgetan.
inder nehmen auch bethel mit tabak, spucken dies aber
irgendwann aus. ich durfte meines essen, was nicht einfach war,
bedingt durch die fŸlle im mund. man muss das ganze zu sich
nehmen, damit nichts von der kunstvoll zusammengestellten
fŸllung rauslŠuft. endlich habe ich also erfahren, was die
stŠnde vor den restaurants sind, mit ihren glŠnzenden
silbernen boxen, und den konzentrierten mŠnnern dahinter.
es ist selbstverstŠnlich, vegetarisch essen zu gehen.
viele inder sind aus religišsen grŸnden vegetarier.
bei der fŸlle der angebotenen vielfalt vermissen auch wir
garnichts. es wird sehr wenig alkohol getrunken, ebenso wird
so gut wie nicht geraucht . nach dem essen, aber auch so wird
ordentlich gerŸlpst und gespuckt. die strasse ist voll mit
roten flecken, ein ergebnis irgendeiner bethelfŸllung.
auf dem nachhauseweg ist immer wieder die gute laune der
armen und Šrmsten erstaunlich. auch wenn wir nichts geben,
werden wir nicht verflucht. sie leisten uns eine weile
gesellschaft, und ziehen dann weiter. selbst jagdish lŠsst es
sich nicht nehmen, beharrlichen bettlern etwas zu geben,
obwohl er mich vor zwei jahren davon abgehalten hat- wohl
ein ergebnis der geburt seines sohnes.
so sind wir also den
ganzen tag, bis nachts zusammen, was sehr angenehm ist,
da wir eine kleine gruppe sind- ueli, michi, dietmar und
jagdish. manchmal gesellen sich abends auch noch sandeep und
workshopteilnehmer zu uns.
die frauen sind in den workshops
immer stark vertreten, nicht nur in der anzahl, auch mit ihren
fragen und meinungen. fŸr essenspausen mŸssen wir unsere
gespŠche immer unterbrechen, so intensiv sind alle dabei.
auf dem nachhauseweg wieder ein unglaublich sŸsses bild.
zwei kšrper unter einer decke, daneben zwei affen
aneinandergekuschelt, die nur kurz aufwachen durch unser reden.
tagsŸber lassen sie die affen fŸr einen tanzen, nach
aufforderung und obulusentrichtung. vielleicht wird aber auch
erst danach verhandelt- was schlecht wŠre, wie ich es erlebt
habe. ich fragte einen kobra-schlangenbeschwšrer, ob ich eine
aufnahme machen dŸrfte, habe aber in meiner aufregung
vergessen, einen preis auszuhandeln. er wollte 200 rupies-
ich wollte ihm 50 geben, immerhin habe ich schon andere fŸr
20 rupies abgelichtet. da ich aber nur 100 hatte, war er
zufrieden. immerhin 2Û.
dienstag, 22.01.02
heute erhalten
wir eine lehrstunde in indischer musik. am vormittag bringen
sie die veena mit, nicht zu verwechseln mit der sitar, die
wesentlich mehr saiten hat, und aufrecht gespielt wird. die
veena liegt, hat bŸnde, und die tšne werden durch starken
druck der finger in ihrer hšhe verŠndert. in einem raga, was
vergleichbar ist mit einer tonleiter, dŸrfen bestimmte tšne
nicht direkt angespielt werden, sondern nur durch ein
glissando. ein raga kann aus 5 tšnen bestehen, aber auch aus
mehr.ausser bei der 4. stufe kann man zwischen halb- oder
ganzton wŠhlen. die scala, oder tonleiter kann abwŠrts andere
tšne haben als aufwŠrts, wie bei manchen moll- tonleitern.
der grundton wird dem jeweiligen sŠnger angepasst, damit er
sich in seiner stimmlage wohlfŸhlt. narayan mani, der
veenaspieler erklŠrt, dass ein instrument wie ein weiteres
familienmitglied zu verstehen ist, und dementsprechend
behandelt wird. er spielt vor allem solokonzerte, und begleitet
sich selbst mit der stimme. alle teilnehmer konzertierten
schon in europa. uday bhawalkar, ein sŠnger, lebte in
amsterdam und kommt im sommer nach london. er erzŠhlt uns
von seinem studium bei seinem guru (lehrer), bei dem er
8 jahre lebte, fŸr ihn den haushalt machte, kochte…, dafŸr
aber nichts bezahlen musste. er ist einer alten tradition
verhaftet, die sich drupad nennt. sein guru weckte ihn um
4 uhr morgens, um den morgenraga zu singen. dabei wird eine
std. auf einem ton die stimme aufgewŠrmt, aber eben variiert,
glissandiert, umsungen…die verehrung der meister- oder guru
zeigt sich bei der begrŸssung von ashok ranade, einem
musikethnologe , einem wirklichen meister, wie wir feststellen
kšnnen. ihn begrŸsst er, indem er auf den boden geht, um seine
fŸsse zu kŸssen.uday stellt uns auch die tampura vor.
ebenfalls einer sitar Šhnelnd, wird sie aufrecht gespielt,
und dient dazu , dem sŠnger die grundharmonie zu geben.
das stimmen der tampura ist eine meisterschaft.
die vier saiten werden gezogen, gedrŸckt, feingetimmt,
verglichen, was alles dem meister obliegt, obwohl sie dann
vom schŸler gespielt wird, in diesem fall einer schŸlerin.
wenn den musikern etwas besonders schšnes gelingt- geht bei
der zuhšrerschaft ein raunen durch die reihen, es wird
gemurmelt, und vor allem mit dem kopf gerollt- eine
wissenschaft fŸr sich- denn ihr ‚ ja‘ wird wie unser ’nein‘
dargestellt. man muss lange Ÿben um diese eigenart zu
beherrschen.
nachmittags sprechen wir Ÿber unser konzert am
vortag. immer wieder kommen wir auf die verschiedene art der
vorbereitung: wir proben zusammen, studieren stŠndig neue
stŸcke ein, kein stŸck gleicht dem andern, wohingegen unsere
indischen kollegen fast ausschliesslich mit den ihnen
freudschaftlich verbundenen musikern zusammenspielen, die
derselben schule treu sind , und daher keine proben benštigen.
der stil, die stŸcke sind klar, allen vertraut, alle folgen
dem solisten, meist sŠnger/in. sie sind von unserer
konzentration beeindruckt- was mich Ÿberrascht, denn ihre ist
wesentlich intensiver fŸr mich. wer von uns schafft es schon,
auf einem ton in aller ruhe eine std. auszuharren.
Ÿberhaupt diese ruhe , dieses bei sich sein: immer mehr kann
ich verstehen, warum leute indophil werden. trotz des – in
unseren augen- chaos im alltag, herrscht eine innere ruhe,
eine zufriedenheit, von der wir viel mitnehmen kšnnen. wie wir
mit dieser mentalitŠt umgehen werden ist freilich noch
všllig offen. denn sie ist auch nicht so leicht greifbar.
so habe ich mich mit einem musiker verabredet zum gemeinsamen
spielen- es war mein wunsch- trotz der zusage kam er nicht,
auch kein wort darŸber, als wir uns spŠter sahen. ebenso gab
es teilnehmer, die am abend ihr kommen offiziell zusagten,
aber am morgen nicht kamen. am telefon danach gefragt,
mussten sie umziehen.
wir befragen unsere indischen kollegen
nach dem zusammenspiel untereinander, und erhalten eine sehr
interressante antwort: um mit jemandem zusammenzuspielen,
muss er/sie zuallererst freund sein, man muss sich kennen und
mšgen. nun kann man sich natŸrlich fragen, wo der unterschied
zu uns liegt. natŸrlich kšnnen wir im ensemble nicht alle
freunde sein, dafŸr ist die gruppe zu gross. was uns aber
verbindet ist die art der musik, sowie das verstŠndnis der
art der arbeit- das gemeisame auswŠlhlen des programmes,
der dirigenten… das alles ist bei ihnen vorgegeben und auch
viel hirarchischer.
am abend gibt es ein konzert-vortrag von
dr. ashok ranade mit 9 musikern. dabei werden die
5 sŠnger/innen artists genannt, die spieler-percussion und
harmonium – begleitende artists. wir werden in 4 varieties
of indien musical experience eingefŸhrt: primitive musik,
folk, religišse, sowie kunstmusik. leider sind die
informationen so vielschichtig, dass wir nicht allem folgen
kšnnen. teilweise ist es uns nicht mšglich, die erklŠrten
differenzierungen wahrzunehmen, und uns wird klar, wie wenig
wir Ÿber indische musik wissen.
mittwoch,23. 02. 02
heute
werden wir vom dokumentationsfilmteam interviewt.
abgelenkt
werden wir von neugierigen leuten, die sich wie
selbstverstŠndlich neben uns stellen, so wie wir das von
neugierigen kindern kennen, die noch frei von schamgefŸhlen
sind. das passiert den gazen tag lang.wir sind exoten, und
sobald wir uns irgendwo šffentlich aufhalten, werden wir
bestaunt , angebettelt, befragt als‘ my friend‘,
‚ hey boss’… das betteln geht uns inzwischen auf die nerven.
ich werde mit meiner sogenannten kommunikativen art
verantwortlich dafŸr gemacht, dass wir so lange verfolgt
werden. meine kaugummienummer zieht auch nicht mehr,
inzwischen wird schokolade verlangt. gestern hatte ich eine
staude bananen erstanden. nach dem ersten verschenken kamen
soviele kinder an , dass ich im nu alle los war. es scheint
eine stille post unter ihnen zu geben. im strassengraben wirkt
es abends manchmal richtig romantisch. ganze – auf der strasse
lebende familien -sitzen um ein kleines feuer, kochen und
lachen und rufen uns irgendetwas zu , wŠhrend die autos, zu
90% stinkende taxen , stŠndig am hupen, als ob eine hochzeit
wŠre oder indien gegen england im cricket gewonnen hŠtte,
vorbeidonnern. wir haben uns daran gewšhnt, im dichtesten
verkehr nicht umgenietet zu werden, obwohl ich mich Ÿber
dieses kŸnststŸck tŠglich wundere.
nachmittags dann der
abschlussworkshop. wir besprechen unsere eindrŸcke des
gestrigen abends. bevor wir zur abschlussbesprechung kommen,
werden wir noch von einem neu eingetroffenen musiker in den
bau und das spiel der bambusflšte eingewiesen. sie wird
‚falsch‘ herum gespielt- wohl wie frŸher im barock. er selbst
ist vor allem filmmusiker, ein zweig, der hier in bollywood
riesig ist, und viele reich werden lŠsst. filmusik ist die
eigentliche pop- und unterhaltungsmusik,dršhnt aus
lautsprechern, verfolgt einen als werbung. die filmindustrie
macht mumbai zur westlichsten stadt indiens, die mieten sind
unbezahlbar, keiner der musiker wohnt downtown, sie fahren
2-3 std. in die stadt. selbst angestellte kšnnen sich keine
wohnung leisten, wohnen teilweise im slum, was teuer ist ,
und wie die schlafplŠtze auf der strasse von der mafia
kontrolliert wird.
unsere am schluss getroffene
Ÿbereinstimmung kšnnte folgendermassen lauten: wir wollen alle
weitermachen, halten das projekt fŸr wertvoll genug, es
unseren anderen em mitgliedern zu vermitteln. wir wollen
jedoch kein fusion- projekt, jeder soll fŸr sich ein gutes
gefŸhl haben, und nicht etwas machen, was ihm wiederstrebt.
wir mŸssen uns schnellstmšglich wieder treffen, und zusammen
spielen, am besten mit modulen, oder sonstigen pattern, die
beide kulturen spielen kšnnen. dies ist finanziell besser bei
uns zu realisieren. dr. ranade soll zu einem vortrag
eingeladen werden, um uns indien nŠher zu bringen.
wir tauschen cd’s aus. das projekt soll ein em-projekt werden,
und dann natŸrlich verkauft werden, wenn’s was wird.
wir merken an, dass die indischen musiker von sich aus ein
interresse haben mŸssen, diesen austausch zu wollen.
von ihrer seite kšnnen keine finanziellen mittel erwartet
werden.
am abend einladung bei goethe’s zuhause, bei
schaberts.
http://www.barth-engelbart.de/?p=198680&embed=true#?secret=DquSO2RBIK
http://www.barth-engelbart.de/?p=5732&embed=true#?secret=4qr7vPaBOq
http://www.barth-engelbart.de/?p=4120&embed=true#?secret=OnlFIlu1ht
http://kz-adlerwerke.de/de/aktionen/auffuehrung/wiedergutmachung.html
http://kz-adlerwerke.de/de/aktionen/auffuehrung/schreibmaschine_schuetzenpanzer.html
http://kz-adlerwerke.de/de/aktionen/auffuehrung/lohnberechnung.html
http://kz-adlerwerke.de/de/aktionen/auffuehrung/erinnerungen.html
Wolfgang Stryi & HaBE
Die Lamboy-Kids spielen/singen Ihre Co-/-Produktionen /-Kompositionen
Zusammen mit/von Wolfgang Stryi, Christof Korn, Hartmut Barth-Engelbart,Tommy Reuther, Oliver Augst:
HaBE einen Nachruf für Frank Zappa zum 70. – oder wie ich den Yellow Shark einmal aus Seenot retten konnte
The Grey Dark Shark
This is the face
of Yellow Shark
he’s getting old
looks grey and dark
And if you
do not know him
than this is not so very schlimm
Than you should ask your papa
He knows of course
the Yellow Shark
is real Franky Zappa
and sometimes it is Wolfgang Stryi
They both swam back into the sea
and both since long in heaven
I will them there once treffen
Dass Dein Geburts- vor 70 Jahren
mit dem Todestag des Panthers Kurt
zusammenfällt
das hast
Du Dir nicht ausgesucht
Ihr habt euch lediglich
um knapp 5 Jahre
verpasst,
doch gibt es außer
dem noch mehr
was euch zusammenhält.
Hallo Franky,
an unser erstes Zusammentreffen kannst Du Dich sicher noch erinnern. Fritz Rau hatte Dich 68/69/70 nicht in den popeligen SINKKASTEN http://www.barth-engelbart.de/?p=135 oder in die IG-Farben-prächtige Harzburg-Kronberger-Front-JAHRHUNDERTHALLE (von der heute kein Mensch mehr spricht) sondern gleich in die Frankfurter Messehalle gelockt. Wir haben Dich damals als weißen James Brown begrüßt, diese Dienstwaffe gegen die Black Panthers: unsere Frankfurter Mehltüten-Attacke haben viele Deiner Fans damals nicht verstanden, die Polizei hat gefilmt, was die Super8 hergab, die Bullen trugen noch Papphelme und waren auch damit weit hinter den PLÄÄSTIK-PIEPEL zurückgeblieben. Heute tragen sie HARD-PLÄÄSTIC-WARE und drohen Dir bis in die Wohnung mit BeDrohnung. Frankfurts Polizeipräsident wie der OberBürgermeister fandens gut, wenn wir, die Langhaarigen GammelRadikalinskis uns an Dir abarbeiteten, einem noch dreckigeren Langhaarigen, der selbst auf die heiligsten Örtchen öffentlich scheißt. Ich konnte damals kaum unterscheiden zwischen zivilen HalbNazis und ZivilKriminalen, die Schlapp- und ManchesterCordHüte waren die Gleichen, und nicht wenige Vollbärte und Rainer LanghaarHänse standen nicht nur Schlange vor den MessehallenKassenHäuschen sondern auch auf der Gehaltsliste des Innenministers. Es war schrecklich aufregend. G8 und S21 sind fast nix dagegen. Du warst 68/69/70 dagegen nur kurz in Rage und hast dann das Ganze als HAPPENING aufgefasst und uns den Wind aus den Segeln genommen. Ob wir danach zusammen eine Friedenspfeife geraucht haben im Backstage ? Ich weiß es nicht mehr. Das hat mir die Polizei aus dem Kopf geschlagen. Fritz Rau war sauer. Er verstand die Welt nicht mehr. Na klar, der war auch gegen den Krieg in Vietnam. Und wir unterstellten ihm , er wäre ein Handlanger der CIA. Wir machten aus den “Mothers of Invention” die “Mothers of Invasion – of Intervention – of Investigation” ….
Wir haben erst viel später begriffen, dass nicht die Mothers of Invention sondern die RollingStones sich instrumentalisieren ließen und ihr Streetfighter-Qutfit nur Schaufensterdekoration war.
Ganz so wie es das Duo propagiert hatte, das wir noch vor Dir bemehlten: Bärmeier und Nickl von PARDON. (Dieses ‘Attentat’ filmte nicht die Polizei sondern Holger Meins hat darüber einen wunderhübschen Dokumentarfilm gemacht) Der PARDON-Schlachtruf im Gemetzel der AnzeigenAkquisition lautete: ” Verkauft den Kids Che-Guevarra-T-Shirts, rote Ringelsocken, stopft ihnen die süßen Mündchen und die großen Mäuler mit LPs “I can get no Satisfaction” – dann ist Ruhe im Karton!!” An Zappa hat die Neue Frankfurter Schule und auch der WiVo (Pardon-FR-SPIEGEL…) nicht gedacht. Warum wohl? … Dass Deine CDs auch die Blitzmädels – und Luftschlag-Jungs begleiten – besonders jetzt, wo allen voran die FRontschau Dich zu Deinem 70. für die YoungAbonnenten-Akquise ausschlachtet bis unter die Haarspitzen…(So was nannte man früher Leichenfledderei!).
Klar haben sie versucht auch Dich zu instrumentalisieren, doch sie haben es letztlich nicht so doll geschafft, weder politisch noch bei deiner Musik. Du bist ihnen im Hals stecken geblieben, sie konnten Dich nicht so recht verdauen. Dein Yellow Shark beißt quer zum mainstream. Immer noch.
Dass der mainstream versucht, Dich posthum zu vereinnahmen, ist nicht erstaunlich: Zappa Sells!! Und die FrischzellenKur für das feindlich übernommene Schlachtschiff des WiderstandskämpFRs DuMont verpackt Dich pietätstränendruckend in seine Mittel-Seiten, dass sich die BalkenÜberschriften biegen.
Es war schön, Dich nach über 30 Jahren wieder zu treffen durch einen, der sich wie Du nie hat zerbiegen lassen:
Wolfgang Stryi, die Bassklarinette, das Saxophon, der Komponist, der NaturMenschenFreund, diese Vertonung des Urschreis. Durch ihn und seine Arbeit habe ich Dich im Yellow Shark mit ihm zusammen wieder gefunden. Und es war das erste Mal , dass ich die Frankfurter Alte Oper wieder betreten habe, seit Rudi Arndt sie zusammen mit Klints Kameruner Rocker-Plänen für ein riesiges Jugend-KulturZentrum in Selbstverwaltung in die Luft gesprengt hatte: Rudi Dynamit, das war ein echter Brandstifter. Ein BetonTerrorist der frühen Stunde. Nur gesprengt hat Rudi die Oper nicht, aber er hat sie einem SchwarzmarktChiefDealer, NachKriegsVerbrecher und Ehrenbürger Frankfurts als Eigendenkmal überlassen. Nein, nicht Herrmann Joseph Abs, auch nicht Hilmar Kopper, auch nicht Joseph Ackermann.
Hätten die Kameruner Rocker gegen Rudi gewonnen und die Alte Oper erfolgreich besetzt, ich bin mir sicher, Du hättest zusammen mit Wolfgang und dem ensemble modern den Yellow Shark damals noch viel lieber und authentischer durch die alten Mauern schwimmen lassen.
Wo ihr euch jetzt trefft, das wissen die Wale und die Haie und die, die ihre Gesänge, ihre Schwingungen nachfühlen und verstehen.
Bei mir wird das noch ein Weilchen dauern.
Ich bin ins Erzählen gekommen. Macht nichts. Du hast ja Zeit.
Aber Dein GeburtstagsGeschenk hätte ich fast vergessen dranzuhängen:Am Golf von Lakonien schwamm mir ein hölzerner Fisch entgegen, den ich aus den Fluten retten konnte. Der sah aus wie ein gealterter Yellow Shark. Das war der Grey-Dark Shark. Den schenke ich Dir zum 70.
The Grey Dark Shark
This is the face
of Yellow Shark
he’s getting old
looks grey and dark
And if you
do not know him
than this is not so very schlimm
Than you should ask your papa
He knows of course
the Yellow Shark
is real Franky Zappa
and sometimes it is Wolfgang Stryi
They both swam back into the sea
and both since long in heaven
I will them there once treffen
HaBE 2007
Hungertote lassen sich zu Fischfutter weiterverarbeiten und im Aquafarming verwenden. Den Fischen ist das ganz schnurz. Die sind alle staats- und regierungstreue kommunistische Kapitalisten. Oder kapitalistische Kommunisten. Aber ist ja sowieso egal. China ist Wunderland und unterliegt nicht den Gesetzen der Physik.