(Zu meinem folgenden „Post“ erreichte mich eben gerade ein wichtiger Hinweis auf das + hinter der KPÖ-Salzburgs und das bedeutet echt NATO-Affine Sahne für Yedermann & Yedefrau auf den Salzburger Nockerln: die Analyse der 11,5% in Salzburg steht am Ende des HaBE-Posts: https://tkp.at/2023/04/25/zur-panik-der-extremen-mitte-und-der-angeblich-roten-gefahr-in-oesterreich/)
HaBE Ausschnitte aus meiner poetischen Korrespondenz mit der KPÖ hier schon veröffentlicht – mit dem Wunschtraum einer Lesereise von Linz über Wien nach Graz und Salzburg. Gerne auch im Waldviertel, auch in Innsbruck …
Grundlage für diesen Wunschtraum ist (war) die Freundschaft mit Werner Pirker und Alois Mende, RedakteurINNen der „Volksstimme“, verschiedenen Wiener LiteratINNen, wie Traude Korosa, eine der Organisatorinnen der Wiener „Widerstandslesungen“ und meine Lesungen bei der KriLit, der kritischen Buchmesse des ÖGB und in Wiener Kulturzentren.
Es zieht mich hin
ins Rote Wien
Karl-Marx-Hof-
fendlich bleibt er öff
entlich Volkseigen-
tum-
schon baun
die Herren Wiener Wohnen
in Luxuseigentum
Hotelanlagen
um
privatisieren
und verkaufen
und machen aus Sozialem Wohnungsbau
Rendite-Automaten
für Immobilienkonzerne
von wegen Menschenrecht
das Wohnen
soll sich für ihre Aktionäre
lohnen
Kommentare zu Salzburg:
Zweitstärkste Partei in Salzburg Stadt. Hans Elas, Mitinitiator der Sophie Scholl und Karl Wastl Straße in Dorfen…..
und einer tollen öffentlichen Veranstaltung in Dorfen mit der Weiße-Rose Stiftung unter Hildegard Kronawitter, wo beide Widerstandskämpfer gegen Nazifaschismus und Krieg gemeinsam geehrt wurden.
Lieber Gerd Rolf,
die Entwicklung in Salzburg verfolge ich natürlich seit längerem und freue mich über das Ergebnis in dieser Ecke riesig. Ja, es tut sich was und das ist gut so. Vor allem freut es mich, dass es in Salzburg vorwiegend junge Leute sind. Das hat Zukunft. Und in Salzburg Stadt zweitstärkste Partei! Ich konnte es fast nicht glauben. Ich habe Kontakt zur Salzburger Hochschulzeitung, die vor etwa zwei Jahren einen Artikel von mir über reaktionäre Strömungen in Österreich abgedruckt hat („Der Georg, sein Jesus und die Kartonagen“). Da gings um die Machenschaften des Mayr-Melnhof Konzerns und Besitzverhältnisse der Mayr-Melnhof Adelsfamilie in der Salzburger Gegend. Durchaus eine spannende Geschichte. Die werden über das Wahlergebnis nicht erfreut sein. Müssen sie auch nicht. Der Kampf geht weiter, ob in Bremen, Dorfen oder in Salzburg.
Venceremos
Hans
Nach Graz u. Steiermark, jetzt auch i. Salzburg: KPÖ holt 11,7% (+11,3%) in Salzburg u. ist im Landtag! 20 Jahre lang konsequente Verbesserungen für die Menschen in Graz haben sich herumgesprochen
Die KPÖ ist eine wahrhaft „kommunistische“ Partei. Sie folgt dem Beispiel der russischen Arbeiterbewegung. Der Weg zu tiefgreifenden Veränderungen geht nur über geduldige jahrzehntelange Basisarbeit, Agit-Prop, gepaart mit viel Beharrlichkeit u. Bescheidenheit. Das war der Weg der unvergesslichen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands, die der Genosse Lenin aufgebaut, inspiriert u. stimuliert hat. Sowas ist in unseren schnellen Zeit kaum noch zu kriegen. Alle Kader irgendwelcher linken Organisationen hoffen auf schnellen Erfolg, der den Mann auch nährt. Pöstchen winken ohnehin. Sehr verderblich. Vielleicht ist Österreich etwas langsamer u. bodenständiger in seinen überschaubaren Städten Graz, Salzburg, etc.
beste Grüße nach Bremistan
ha sü
Peter Kleinert hat 2011 als Herausgeber & Chefredakteur der Neuen Rheinischen Zeitung eines meiner Gedichte aus dieser Korrespondenz veröffentlicht:
Ein HaBE-GeBlödelGrinzDicht
Ein Besseres gibt’s über LINZ nicht
Von Hartmut Barth-Engelbart
Liebe KollegINNen, am 10.11. lese und BlueSingTalkaBarette ich mein neues Programm: “Neue Helden braucht das Land” ab 19 Uhr im historischen Rathaus von Hildburghausen im südlichen Thüringen für die, die sich in den neuen Ostkolonien noch nicht so gut auskennen. Mit von der Partie ist der Schreiner-Objektkünstler, Grafiker und Literat Thomas Geisler – ein ExilHesse, der zwischen Grimmelshausen und Hildburghausen arbeitet und wohnt. Am 14.11. lese ich zur Unterstützung von OCCUPY EZBankfurt in der Zeltstadt vor der Europäischen Zentral Bank, wer noch nicht dort zur Unterstützung gelesen hat, sollte sich dort melden. (Vorher ist HaBE zu einer Lesung in Österreich gewesen und hat von dort dieses Gedicht mit gebracht. – Die Redaktion)
Die aller schönsten Seiten Wiens
befinden sich zurzeit in Linz
denn die Wiener Sängerknaben
sind schon lang nicht mehr zu haben.
Pater, Banker und Durchlaucht
haben keine Miss gebraucht
Oder liegen sie in Graz?
Liebe schöne LinzerINNEN
daily gesoapte WinzerINNEN
stehn die Seiten, liegt der Schatz
In sbruck, in Klagenfurt, in Welz?
Ich find’s im Atlas, den ich wälz
wie Jedermann in Salzburg etwa
nirgendwo – und auch net da
in Passau nicht, das liegt weit drüben
im Vierten Reich muss man noch üben.
Stadt Regensburg, glaubt ihr, die hat’s
gebratne Tauben? Nein im Dom
(den Turm raufsteigen? Für die Katz?!)
gibts Spatzen in die Hand aus Rom
bei AIDS-Gefahr auch mit Kondom
ganz Schimmelweiß im Hippodrom
so nennt man bei der Reiterei
die Sack-Christei.
Und für die zartesten Pfoten
gab Hochwürden Kopfab-Noten
das ist nicht nur für Schwule
so wie das Heer
die Bundeswehr
so sprach der Herr
fürs Leben eine gute Schule
(ja so was legt man nie mer ab
bis in die Kiste, bis ins Grab.
Halleluhja,
und wenns zu früh schon explodiert
nicht implodiert,
wirds zum Pogrom kanalisiert
und dann gut her- und hingerichtet
von wegen “auf den Thron verzichtet”!
FEUER! auf die Judensau
schrie einst in der Brigittenau
der General von Windsch-Kartätz.
Durchlaucht durchlöchert Robert Blum,
heut bringt er den Gaddafi um)
((und ists Dir hier dann doch zu blöd,
zu wenig blöd und zu politisch,
dann streicht die Zeilen,
((((ach was solls,
außerhalb des Protokolls:
Hau weg den Scheiß!))))
ich bitt Dich!!))
Will weder Tauben noch den Spatz
für Dich spring ich vom Dach mein Schatz
und mein Lemming springt mir nach
mein Lehrling heißts, dem ich versprach:
komm mit mir, spring ins Paradies
und weil er nicht gehorsam is
sprang er nur knapp daneben
so ists im Leben eben
Hätt er gefolgt, ihr Lieben
wo war ich stehn geblieben?
Die Zeit ist kurz, Termine drängen
und ich bleib in den Zeilen hängen
ich schließe jetzt mit einem Satz:
NEIN Linz, das hat’s.
(PK)Mehr über und von HaBE unter http://www.barth-engelbart.de/
Bei meinen Straßen-Kabarett-„Programmen“ hatte ich gedichet:
„GENERALI-Wüstenrot
macht die Wiener-City tot
und wenn er profitieren kann
zeigt auch der Papst, was Vati kann
denn der Herr hat Gott sei Dank
dafür seine eigne Bank!“
Als ich das laut vortrug am Eingang der Pfaffengasse (oder so ähnlich) kam ein höherer Priester im vollen Orant aus einer Kirchen-Seitentüre gefolgt von einem Schwarm Kanzelschwalben. Der „Mann Gottes“ lachte lauthals-. „Guat, dass mia nix mit dena zum Tuan haben!“ Ich wäre beinahe wieder in die Kirche eingetreten!
Zur Panik der extremen Mitte und der angeblich “roten Gefahr” in Österreich
25. April 2023von Thomas Oysmüller4,6 Minuten Lesezeit
Die Ereignisse rund um die Salzburgwahl sind es wert, noch einmal genauer hinzublicken. Und wer sind in der Politik eigentlich die “Extremisten”?
Untypisches Ereignis in Österreich: Die FPÖ fährt einen großen Wahlsieg ein, doch der politmediale Komplex beginnt nicht dem traditionellen Geschrei danach. Das liegt daran, dass eine gewisse „KPÖ Plus“ der große Wahlsieger in Salzburg war. Seitdem ist der „Kommunismus“ so sehr im Gespräch wie lange nicht mehr.
Wo ist die extreme Politik?
Fassen wir noch einmal zusammen: Alle vier Varianten der parlamentarischen Einheitspartei, die sich in ihrer Politik nur unwesentlich unterscheiden – Konservative, Sozialdemokraten, Grüne und Liberale –, haben am Sonntag teilweise erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Die NEOS, angeblich Liberale, jedoch eigentlich die radikalsten NATO-Eintreiber in eigentlich neutralen Österreich, sind überhaupt gleich aus dem Landtag geflogen.
Gewonnen haben FPÖ und KPÖ. Die „politischen Ränder“, wie wir dann in den Staatsmedien lesen konnten. Diesmal hat nicht nur die ohnehin im massiven Aufwind befindliche FPÖ groß gewonnen. Der große Wahlsieger, ist die KPÖ Plus (das Plus ist wichtig!) die von 0,4 auf 11,7 Prozent zugelegt hat. Das bringt Probleme: Kaum kann man weiter das übliche Programm abspielen und vor der „spalterischen und demokratiefeindlichen“ FPÖ warnen. Einerlei, dass die FPÖ die einzige parlamentarische Kraft in Wien war, die sich gegen die autoritäre Corona-Politik, die über die Grundrechte mit einer Dampfwalze drübergefahren ist, gestellt hat.
Jetzt kommt noch dazu: Das Volk hat die Kommunisten gewählt und das ist tabu. Hunderte Millionen Tote weltweit hat diese Ideologie verursacht, muss jeder Meinungsmacher in seiner Wahlanalyse unbedingt wiederholen. Über den gemeinsamen Widerstand der österreichischen Kommunisten – auch in einer Volksfront gemeinsam mit Konservativen und Katholiken – während der Nazi-Faschismus geherrscht hatte, wird dagegen kein Wort verloren.
Dass die eigentlichen Extremisten aber nicht Links oder Rechts, sondern schon länger in der Mitte zu suchen sind, dieser Gedanke bleibt unter den unzähligen Wahlanalysen verboten. Lockdown, 2G, Impfpflicht, NATO-Kurs im eigentlich neutralen Österreich: Jene Politik wird (wieder) abgestraft. Jene Politik, die sich angesichts historischer Teuerung und zunehmender Verarmung mit teilweise absurder Klima- und Identitätspolitik beschäftigt, hat schon längst nichts mehr mit einer sogenannten „liberalen Mitte“ zu tun. Die “Extremen” heißen heute nicht Kickl oder Kommunisten, sondern Macron, Trudeau, von der Leyen, Baerbock, Gewessler oder Nehammer.
Rot getarnte Grüne
Den Fehler bei der eigenen Politik zu suchen, das darf nicht sein – denn diese ist doch, wie uns erzählt wird, „alternativlos“. Stattdessen sagt Kanzler Nehammer am Wahlabend dann, wie „nachdenklich“ ihn der Erfolg der KPÖ mache, habe er doch „den Eisernen Vorhang noch erlebt“. Man will den Kanzler erinnern: Einen eisernen Vorhang, den zieht die EU gerade selbst wieder auf. Polen hat seinen Zaun nach Weißrussland bereits gebaut, und in Finnland wird das gleiche Bauwerk zu Russland aufstellen. Die KPÖ und auch die FPÖ haben damit nichts zu tun.
Besonders grotesk werden die Warnungen vor der „roten Gefahr“ aber, wenn man die Salzburger KPÖ genauer betrachtet. Sie heißt dort nämlich KPÖ Plus. Das „Plus“ steht für die ehemalige grüne Parteijugend, die nach einem Streit mit der Partei im Jahr 2017 rausgeworfen worden ist. Das „Plus“ steht nicht für einen Wagenknecht-Kurs, der in klassischer alt-linker Manier kritisch gegenüber den USA und der NATO sowie den Konzernen und auch Pharmakonzernen steht. Das Plus, ohne dem die Salzburger KPÖ weiterhin nicht existent wäre, steht für „ZeroCovid“, „NetZero“-Klimakleber und bedingungsloser Solidarität mit der Ukraine.
Eindrucksvoll bestätigt hat Kay-Michael Dankl, das Gesicht der KPÖ Plus auch am Montag im „ZIB2“-Interview bestätigt. Dort trat für „Regime Change Kampagnen“ in „Diktaturen“ – etwa Kuba, Russland oder China – ein. Das Interview beruhigte dann auch die Meinungsmacher. Dankl sei doch “unkommunistisch” (Barbara Toth / Falter), ein “Grüner” (Peter Pilz) oder “linksliberal” (Prof. Reinhard Heinisch). Er selbst bestätigte, dass sich seine Weltanschauung seit seiner Zeit in der grünen Jugend nicht geändert habe.
Ob das allen Wählern so bewusst war, dass sie eigentlich als Kommunisten getarnte Grüne gewählt haben, sei dahingestellt. Es war ihnen wohl zum größten Teil auch egal: Denn die KPÖ Plus hat nur leistbares Wohnen zum Thema gemacht und das ist im dringenden Interesse der Menschen. In Salzburg Stadt haben sich die Mieten in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Und das alles noch vor der Teuerungswelle, die von der Politik selbst verursacht und womöglich sogar gewollt ist.Audio-Player
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Für den Sender “Kontrafunk” habe ich einen ähnlichen Kommentar zur Landtagswahl Salzburg in der Sendung “Kontrafunk aktuell” am heutigen Dienstag eingesprochen.
Das offensichtliche Interesse vieler Menschen, massive Preiserhöhungen und kaum erschwingliche Mieten nicht einfach hinzunehmen, hat die KPÖ Plus offensichtlich höchst glaubwürdig vertreten. Beiseite gewischt ist dabei die systemkonforme Position bei wesentlichen politischen Fragen unserer Zeit. Auch wenn man die Wahlmotive betrachtet, die zum Kreuz für die KPÖ Plus geführt haben, macht das Sinn: Für viele war es wichtig, eine Partei zu wählen, die man nicht zum politischen Establishment zählt.
Das wird auch so bleiben. Jedenfalls so lange wie die herrschende Politik in all ihren Farben ihre Agenda rücksichtslos durchsetzt, solange werden sich die Menschen vom gut geschmierten Apparat und seinen Parteien abwenden. Die vermeintlichen Ränder werden gestärkt werden. Zweifelhaft aber, ob diese Ränder heutzutage radikaler in ihrer Politik sind als die herrschende Mitte.
Bild pixabay / OpenClipart-Vectors
Hallo HaBE,
kurzer Hinweis zu den KPÖ Gewinnen (falls das nicht schon über andere Wege bei dir angekommen ist). Ich bin selbst jetzt kein Experte der politischen Landschaft in Österreich, möchte aber auf diesen Artikel in der tkp.at hinweisen:
https://tkp.at/2023/04/25/zur-panik-der-extremen-mitte-und-der-angeblich-roten-gefahr-in-oesterreich/
Demnach scheint (zumindest in Salzburg?) der Erfolg (zu einem großen Teil?) auf dem „+“ bei der Liste „KPÖ+“ zu beruhen. Dieses „+“ ist aber genau das Spektrum, mit dem wir eigentlich nichts zu tun haben wollen…
(kannst du, wenn von allgemeinem Interesse, auch als Kommentar unter dem Artikel einstellen)
Viele Grüße,
Edelhard