Ob er in Odessa an der Ermordung von 200 Einwohnern beteiligt war? Oder am Massaker von Butcha?
Siehe dazu den Dokumentarfilm „Remember Odessa“: Dokumentarfim: “Remember Odessa” -2. Mai 1933 Deutschland – 2. Mai 2014 Ukraine / lief in Offenbach im Wiener Hof am 2. Mai 2023 – barth-engelbart.de
(aus report 24 vom 28. Mai 2021)
Wie immer, lohnt es sich, bei identischen Nachrichten von Mainstreammedien genauer hinzusehen. Und plötzlich wird aus dem harmlosen Blogger und Gegner der weißrussichen Regierung, wie er von ORF und Co. präsentiert wird, ein Neonazi-Kombattant der in in der Ukraine gekämpft und möglicherweise auch gemordet hat.
Geschniegelt und gestriegelt, lieb lächelnd präsentieren die Systemmedien, allen voran der ORF, den “harmlosen jungen Kritiker des schrecklichen weißrussichen Regimes”. Ein friedlicher Aktivist wäre er. Er war an Bord eines Flugzeuges der Ryanair, als dieses durch die weißrussische Luftwaffe zur Landung gezwungen und er verhaftet wurde. Seither rotiert die Westpresse in gleichen Worten. Die EU droht mit Sanktionen. Denn der weißrussische Präsident habe die Aktion bestimmt nur aus gekränkter Eitelkeit angeordnet.
Märchen der Mainstreammedien völlig unlogisch
Denkt man die Sache durch, wird man vielleicht schon hier einige Logiklücken feststellen. Weshalb sollte ein Staatspräsident massive internationale Verwerfungen bis hin zu schmerzhaften Wirtschaftssanktionen riskieren, nur um einen dummen Jungen zu fassen, der im Internet etwas “böses” über ihn geschrieben hat? Völlig undenkbar, wenn man nicht für ein Systemmedienhaus arbeitet. Doch diese bekommen ihre Befehle, was zu berichten ist, ohnehin von zentraler Stelle. Wir bei Report24 bekommen diese Befehle nicht.
“Geht man von den derzeit bekannten offiziellen Daten aus, die von Minsk zur Verfügung gestellt wurden, so erfolgte die außerplanmäßige Landung der Ryanair-Passagiermaschine Athen-Vilnius auf dem Flughafen der weißrussischen Hauptstadt in voller Übereinstimmung mit den Regeln für internationale Flüge.” Dies erklärte der Direktor des Instituts für Luft- und Weltraumrecht AEROHELP, ein Experte auf dem Gebiet des Luftfahrtrechts, Oleg Aksamentow.
Auch der Chefredakteur des Portals Avia.ru Roman Gusarow sieht in den Handlungen von Weißrussland keine Verstöße gegen die internationalen Luftfahrtregeln. “Weißrussland ist als Mitglied der ICAO (Internationale Zivilluftorganisation) gegenüber der internationalen Gemeinschaft für die Sicherheit der zivilen Flüge in seinem Luftraum verantwortlich. Dementsprechend ist jede Maßnahme, die es ergreift, um diese Sicherheit zu gewährleisten, absolut legal”, sagte Gusarow. Zitat aus RT, 25. Mai 2021
Gefährlicher Neonazi-Kombattant
Schon nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass Roman Protassewitsch alles andere als ein harmloser Junge ist. Offensichtlich war er aktiv in Kriegshandlungen in der Ukraine verstrickt. Und das nicht irgendwo sondern als Mitglied des rechtsextremen Neonazi-Bataillons “Regiment Asow”.
Anführer und viele Mitglieder der Miliz sind Mitglieder der rechtsextremen Organisation Patriot der Ukraine, der SNA oder des Prawyj Sektor. Nach Angaben von 20 Minuten sind nicht wenige der Männer bekennende Neonazis und Antisemiten, viele gelten als ultrarechte Nationalisten.
Das Regiment Asow gilt als ultranationalistisch ausgerichtet.Das von dem Regiment als Erkennungszeichen verwendete Symbol ist eine blaue Wolfsangel auf gelbem Grund. Die Wolfsangel wurde auch von der SS-Verfügungsdivision genutzt. Zudem war auf dem ehemaligen Logo der Einheit, welches bis zum 11. August 2015 genutzt wurde, eine Schwarze Sonne zu sehen, ein in der rechten Szene weit verbreitetes Symbol. Der Kommandeur Bilezkyj streitet jedoch Verbindungen zwischen der genutzten Symbolik und dem Nationalsozialismus ab. Medienkritik kam zustande, als am 8. September 2014 in den heute Nachrichten des ZDF ein Video gezeigt wurde, auf dem zwei Angehörige der Einheit an ihren Stahlhelmen nationalsozialistische Symbole wie das Hakenkreuz und die Siegrunen der SS trugen. Die Duldung rechtsextremer Kampfverbände durch die ukrainische Regierung wird kritisiert.Eintrag in der politisch tendenziösen deutschen Wikipedia
Potentziell mörderische Rechtsextreme sind für ORF, APA und willige Helfershelfer also “harmlose Blogger und Aktivisten”. Man geht offenbar immer noch dreist davon aus, die völlige Deutungshoheit über das gesamte Weltgeschehen zu haben – und mit Halbwahrheiten durchzukommen.
Der „harmlose Blogger“
Roman Potassewitsch mit seiner Freundin auf der Titelseite eines faschistischen Magazins mit der Hakensonne, dem Bodenmosaik aus der SS-Ordensburg „Wefelsburg“ in der West-Ukraine
Im Vergleich, so präsentiert der linke “Standard” den Mann, ohne ein Wort zu seiner terroristischen Vergangenheit zu verlieren:
VORWURF
Belarus: Oppositioneller Protassewitsch wurde laut Mutter gefoltert
Flugzeug mit Protassewitsch an Bord war zur Landung gezwungen worden. Am Montag zeigte er sich in einem Video. Dieses bringt Merkel in Sorge
25. Mai 2021, 19:45
BILD NICHT MEHR VERFÜGBAR.
Der in Belarus (Weißrussland) festgenommene Blogger Roman Protassewitsch ist nach Aussage seiner Mutter in der Haft schwer misshandelt worden.Foto: REUTERS/Stringer/File Photo
Minsk – Der in Belarus (Weißrussland) festgenommene Blogger Roman Protassewitsch (Kopf des Tages) ist nach Aussage seiner Mutter in der Haft schwer misshandelt worden. In einem von der belarussischen Staatspropaganda verbreiteten Video aus dem Untersuchungsgefängnis in Minsk seien im Gesicht ihres Sohnes deutliche Spuren von Gewaltanwendung erkennbar, sagte Natalia Protassewitsch am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die EU beschloss indes ein Flug- und Landeverbot für belarussische Airlines.
„Ich bin keine Chirurgin, aber es ist sicher, dass sie ihn auf die Nase geschlagen und diese möglicherweise gebrochen haben“, so die Mutter des Oppositionellen. Außerdem sei die linke Wange des 26-Jährigen geschwollen und hänge nach unten. „Selbst unter der Schminke sieht man eine gelbliche Färbung – vermutlich wurden Blutergüsse mit Puder überdeckt.“ Am Hals seien zudem Würgemale zu erkennen. „So wie es aussieht, haben sie ihn gewürgt, um aus ihm Beweise herauszuprügeln.“
Flugzeug zum Landen gezwungen
Behörden der autoritär regierten Republik hatten am Sonntag ein Flugzeug auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gezwungen – angeblich wegen einer Bombendrohung. An Bord der Maschine war auch der von Belarus international gesuchte Protassewitsch. Er und seine Freundin wurden in Minsk festgenommen. Am Montag war Protassewitsch in einem Video aus der Untersuchungshaft zu sehen. Er beteuerte darin, dass korrekt mit ihm umgegangen werde. In dem Film bekannte sich der Blogger auch dazu, Massenunruhen organisiert zu haben.
Die Vorwürfe seien haltlos, das Geständnis sei aus ihrem Sohn herausgepresst worden, sagte Natalia Protassewitsch, die mit ihrem Mann im polnischen Exil in Wroclaw (Breslau) lebt. „Er liest das entweder vom Blatt ab, oder man hat ihn gezwungen, es auswendig zu lernen.“ Ihr Sohn sei ein sehr starker Mensch, so die 46-Jährige. Allerdings sei auch seine Freundin in Haft. Die Ermittler könnten die junge Frau misshandeln, um ihren Sohn zu brechen, fürchtet sie.
Merkel erschüttert
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich erschüttert über das Video. Die Aufnahmen seien besorgniserregend, sagte Merkel vor Journalisten. Es müsse nun noch dringlicher alles dafür getan werden, dass Protassewitsch freikomme. „Wir werden dafür alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle nutzen“, so Merkel. Der deutsche Außenminister Heiko Maas fordert ernste Konsequenzen für Lukaschenko aus den jüngsten Ereignissen in Belarus.
Weitere Sanktionen denkbar
Die EU hatte sich in der Nacht auf Dienstag auf ein Flug- und Landeverbot gegen belarussische Airlines geeinigt. Dies ist Teil eines neuen Sanktionspakets gegen Belarus. Damit erweitert die EU auch die bestehende Liste mit Personen und Unternehmen, gegen die Vermögenssperren und Einreiseverbote gelten.
Auch die USA erwägen Sanktionen. US-Präsident Biden erklärte, er habe sein Team angewiesen, „angemessene Optionen“ zu entwickeln, „um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“. Die russische Regierung verwahrte sich unterdessen gegen Mutmaßungen, sie sei in die Vorfälle verwickelt. Alle Behauptungen, Russland habe etwas damit zu tun, seien es nicht wert, darauf zu reagieren, sagte der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow, am Dienstag in Moskau.
Aktivist fordert vollständige Isolierung von Belarus
Der weißrussische Aktivist und Mitstreiter von Protassewitsch, Stepan Swetlow, hat den Westen zur vollständigen Isolation der belarussischen Führung aufgerufen. „Seit acht Monaten verspricht man uns Unterstützung, aber in Wahrheit gibt es keine erkennbare Unterstützung“, beklagte Swetlow im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte die Einstufung des weißrussischen „Regimes“ als „terroristisch“.
Die Festnahme Protassewitschs habe den Westen zwar gezwungen, weitreichendere Maßnahmen gegen die Minsker Führung einzuleiten, sagte Swetlow. Dies reiche jedoch nicht aus. Er forderte die Unterbrechung „aller“ diplomatischen, wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen zwischen westlichen Staaten und der Regierung in Minsk.
Swetlow ist der Gründer des Telegram-Nachrichtenkanals „Nexta“, über den nach der von massiven Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl im August des vergangenen Jahres Hunderttausende Demonstranten mobilisiert worden waren. (APA, dpa, 25.5.2021)
So weit, so übel der STANDARD
Die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wäre sehr erschüttert darüber, wie dem armen unschuldigen Blogger in weißrussischer Haft Gewalt angetan wird.
Die EU beschloss flugs ein Flug- und Landeverbot für Fluglinien aus Weißrussland und überlegt weitere Sanktionen. Auch die USA stimmt in den Chor der Selbstgerechten ein.
Die Medienkampagne und Maßnahmen sind sichtlich transatlantisch abgestimmt.
Informationen schnell online verfügbar
Egal ob man via Google oder via Twitter sucht, die Informationen zu Protassewitsch sind schnell auffindbar. Dazu muss man sie aber auch suchen wollen – und dann berichten wollen. Der Kommandant von Azow bestätigte laut Twitter-Nachrichten und Screenshots, dass Protassewitsch für die Einheit gekämpft habe. Interessant ist, dass sich der Neonazistische Kämpfer gegenüber westlichen Journalisten ebenso als Journalist und Berichterstatter ausgab. Die selbe Strategie verfolgen in Österreich linksextreme Denunzianten, die beispielsweise im Rahmen von Maßnahmendemos gegen Corona gegen harmlose und friedliche Kundgebungsteilnehmer vorgehen.
Neo-Nazis im ASOW-Batallion
Nur schwerwiegender Grund kann hinter Abfangen der Linienmaschine stecken
Vor Kurzem vereitelte Weißrussland in enger Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst einen Mordanschlag auf Präsident Lukaschenko. Man kann nun 1+1 zusammenzählen und überlegen, wie schwerwiegend der Grund sein muss, dass Lukaschenko anordnet eine Zivilmaschine über dem eigenen Staatsgebiet abzufangen und zur Landung zu zwingen. Unsere noch unbewieseneHypothese: Protassewitsch war in das Mordkomplott verwickelt und dachte, er käme damit durch.
Minsk beschuldigt nun den inhaftierten Aktivisten, im Wesentlichen ein Söldner und “Terrorist” zu sein, der seit Langem den Sturz der rechtmäßigen Regierung geplant hat. Lukaschenko fügte in seinen Kommentaren am Mittwoch hinzu: “Diese Tatsachen sind nicht nur hier, sondern im brüderlichen Russland und auch in der ganzen Welt bekannt. Und er hat dies nicht verheimlicht. Nun, hier in Weißrussland, haben er und seine Komplizen auch ein Massaker und einen blutigen Putsch geplant.”ExtremNews.com am 27.5.2021
Abschließend geben wir allen Journalistenkollegen einen Tipp mit auf den Weg: Wann immer alle dasselbe schreiben, seht zweimal hin. Ihr werdet hinter der Oberfläche sehr schnell eine großartige Geschichte finden. Immer und ausnahmslos.