Rema, die nach Uganda abgeschobene, vergewaltigte, alleinerziehende Mutter freut sich über den Klassenbesten, ihren Nasser

Das ugandische Notensystem ist mir noch rätselhafter als das deutsche, aber die LehrerINNEN-Kommentare sind gut zu verstehen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich weiß nicht wie Rema das schaffen konnte. Sie hat während der Corona-Zeit Nasser zuhause selbst unterrichtet. Ohne Arbeitsstelle, ohne Einkommen … Sie schreibt mir, dass sie das alles ohne unsere Unterstützung nicht gepackt hätte. Seit 2015 konnte ich Dank eurer Spenden Rema und Nasser mit monatlich zwischen 300 und 500,-€ unterstützen. Dafür möchte ich mich im Namen Remas und Nassers herzlich bei allen SpenderINNEn bedanken. Remas unbezahlte Ausbildung zur Fotografin ist noch nicht zu Ende. Ihre Übernahme in eine feste Stelle noch nicht sicher. Deshalb brauche ich weiter Spenden.  Die Spenden kann man über Paypal  an mich schicken (gelber Paypal-Spenden-Knopf auf meiner Seite rechts oben anklicken) oder überweisen auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig / IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86   / unter dem Kennwort: „Rema“.

Die Trauma-Arbeit mit meiner Grundschülerin Rema (2002 bis 2006) war noch nicht abgeschlossen, auch nach 6 weiteren Hauptschuljahren nicht. Ihr wurden 1997/98 im Grenzgebiet von Uganda die Eltern aus der Hand geschossen. 2012 war sie so stabilisiert, dass sie sich beim Hanauer Stadtkrankenhaus erfolgreich um eine Ausbildungsstelle zur Krankenpflegerin bewerben konnte. Nach ihrer Abschiebung 2013 wurde sie auf dem 2 Jahre dauernden Weg nach Uganda in einem Flüchtlingslager im Süd-Sudan vergewaltigt. Hier wurde im Lager ihr Nasser geboren. … mit dem Baby auf dem Arm schaffte sie die 1500/2000 Kilometer bis ins Grenzgebiet zu Ruanda in ihr ausgelöschtes Heimat-Dorf, um dort -nach Anweisung durch die Hanauer/Aschaffenburger Ausländerbehörde bei dem nicht mehr existierenden Bürgermeister ihre Papiere zu besorgen …, um eine von Deutschland gesetzte Frist einzuhalten …. das war auch mit Schmiergeld so schnell nicht zu schaffen … Rema durfte nicht mehr zurück, obwohl ich die Rückflugkosten übernehmen wollte, …. Seit dieser Zeit lebt Rema im Slum von Kampala …

(warum ich nicht „loslassen“ kann, liegt nicht nur daran, dass Rema eines der Kinder ist (war), mit denen ich seit 1968 Trauma-Arbeit gemacht habe. Bei nicht wenigen wurde das durch administrative Intervention abgebrochen. Zum Beispiel bei vielen „Run-Away-Kids“ und einigen „Staffelbergern“, wobei das keine Kinder mehr waren. Mehr dazu in einem folgenden Extra-Text zur Trauma-Arbeit in der Nachbarschaftshilfe, dem Street-Working, der Jugendarbeit, Flüchtlingshilfe, Resozialisierung, Entzugsarbeit, musikalischer Früherziehung, Kultur-Werkstätten, Vor- und Grundschularbeit … natürlich liegt mein Ausharren auch in meiner eigenen Trauma-Biografie zwischen frühkindlich-innerfamiliärer Misshandlung, Kindergottesdienst, klerikalem Missbrauch, Lehrerwillkür, Bundeswehr, Polizeigewalt, Lehramtsreferendariat, Berufsverbot und Arbeitslosigkeit …)

Nassers Krokodilschuhe müssen dringend gegen Elefantenschuhe ausgetauscht werden


Als Kinder haben wir uns immer Elefantenschuhe gewünscht Es reichte aber immer nur -wenn überhaupt für neue Schuhe- dann nur für billigere und einen Ritt auf der Elefanten-Schaukel und einige Runden auf dem Lurchi/Salamander-Karussell im Schuhgeschäft.

Elefanten-Schuhe gibt es in Uganda nicht und wenn, wären sie für Nasser zu teuer. Rema hat ohne unsere Spenden kein Geld für Nassers dringend gebrauchte neue Schul-Schuhe und für das Schulgeld, den Arzt und das Hühnerfutter usw.

Ich soll von Rema und Nasser wieder ganz viele Grüße und riesige Dankeschöns an alle SpenderInnen ausrichten.

So, wie sie sich um Nasser kümmert, kann man sich gut vorstellen, welche hervorragende Krankenpflegerin das Hanauer Stadtklinikum durch ihre Abschiebung verloren hat. Rema stand bei ihrer Abschiebung nur ein paar Monate vor dem Beginn ihrer Pflege-Ausbildung am Stadtkrankenhaus.

Wie sicher die Übernahme-Zusagen für Azubis bei hiesigen Unternehmen sind,  weiß man ja. Wie viel sicherer diese Zusage von einem Klein-Unternehmer, einem Fotostudio-Inhaber in Uganda ist, kann man sich vorstellen: Galoppierende Inflation, weit über 30% Arbeitslosigkeit, in den Slums weit über 50%.

Rema versucht vorzusorgen: Miete, Lebensmittel, Wasser, Kleidung, Strom, Gas, Medikamente, ausstehende Arztrechnungen kann sie mit Hilfe unserer Spenden gerade noch so bezahlen. Fürs Schulgeld reicht es schon nicht mehr und für Hühnerfutter auch nicht.

Rema hält Hühner zur Selbstversorgung, Gemüsegarten-Düngung und für den Verkauf im Winter. So hofft sie, mit ihrem Kind über die Runden zu kommen und ihre Ausbildung weiter verfolgen zu können, um damit von unseren Spenden unabhängig zu werden..

Dafür bitte ich weiter um Spenden:

Wenn ausreichend Geld zusammen kommt, kann Rema sich auf ihre Ausbildung zur Fotografin konzentrieren und mit diesem Beruf nach der versprochenen Festeinstellung auch unabhängig von Spenden werden. Die Spenden kann man über Paypal  an mich schicken (gelber Paypal-Spenden-Knopf auf meiner Seite rechts oben anklicken) oder überweisen auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig / IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86   / unter dem Kennwort: „Rema“.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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