Geschichte(n) von unten, damit man weiß, wo dieser Weihnachtsmarkt stattfindet.
Fürst Christian von Isenburg-Büdingen, der damalige Besitzer der Mittel-Gründauer Domäne gehörte zu den führenden Köpfen der WIBAU und war für die Pleite mitverantwortlich
Als ich vor genau 40 Jahren mit Hilfe einiger IG-Metall-Kollegen das Lied der WIBAUerinnen geschrieben habe, wusste ich noch nicht, dass der WIBAU-Ruin und die Vernichtung von 3.000 bis 5.000 Arbeitsplätzen in der Region (und drei bis vier Mal so viel bei der HANOMAG-Pleite) einem Ex-NSDAP-Goldfasan zu verdanken ist, der in der BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich) in Basel ab 1930 den Spendenfluss aus den USA von Ford, Coca Cola, Standard Oil, GM, GE, FED usw. für den Aufbau der Nazi-Herrschaft organisierte: der Bankier & SS-Mann, Himmler- und Hitler-Vertraute Freiherr Kurt von Schröder. Nach dem Krieg führte er die größte Privatbank der Bundesrepublik, die SMH-Bank, die mit Banken-Rettungs-Fonds & Steuermitteln als „systemisch wichtig“ (anders als die Herstatt-Bank) vor dem Bankrott gerettet wurde. Ihr gehörte als größte Kreditgeberin die IBH-Holding und damit die WIBAU und HANOMAG. Der Wunderknabe Esch (so die ZEIT) fungierte als topp-alimentierte, an langer Leine geführte Marionette der SMH mit ihrem „NS-Widerstands“-Aushängeschild Graf von Galen. Die Schröder-Münchmeyer-Hengst-Privatbank war bestens vernetzt mit der Führungsriege der CDU. Esch konnte nach Absitzen seiner Gefängnisstrafe mit den beiseite geschafften Privatentnahmen aus dem WIBAU-Kapital in den USA die größte Model-Agentur aufziehen, während die darüber durch das TV-informierten WIBAUerinnen vom Arbeitslosengeld I & II nicht über die Runden kamen. Nur ein Bruchteil fand nach Jahren wieder qualifizierte Arbeitsstellen. Viele mussten mit reduzierten Renten vorlieb nehmen.
Als die “Fulda-Mädels” in Mittel-Gründau auf den Feldern der fürstlichen Domäne streikten
Rullmann, gib uns die Papiere
Rullmann, gib uns unser Geld
Schöne junge Burschen sind uns lieber
Als Fronarbeit auf Rullmanns Feld
Das ist der Refrain .
Rullmann war bis in die 30er Jahre der fürstliche Pächter der Mittel-Gründauer Domäne.
Mitte der 20er gab es im Mittel-Gründau Streik-Aktionen der Fulda-Mädchen, der „Bayern-Mädels“, die in einer Art HARTZ4 Aktion des „freiwilligen Arbeitsdienstes“ zur „Bekämpfung der Rhöner Armut“ an Groß-Agrarier vergeben wurden. Die waren extrem billig und senkten natürlich die Löhne für die örtlichen Mägde und Knechte und Saison-Erntearbeiterinnen auf der fürstlichen Domäne. Die Streikaktionen wurden von der SA bekämpft und von KPD und SPD unterstützt. Es waren keine klassischen Streiks. Es waren Bummel-Streiks, Rüben-„übervereinzeln“, Unkraut übersehen. Und es war sprichwörtlich ein weites Feld und derer Mehrere auf des Fürsten Grund. Und Aufseher gab es nicht genug..
Das Streiklied wurde auch schon lange vor dem Streik von den „Mädels“ gesungen.. die Mal “Fulda-Mädels” und ein anderes Mal “Bayern-Mädels” genannt wurden. Denn sie kamen meist aus der bayrischen Rhön.
Die unter der Notverordnungs-Regierung des SPD-Reichskanzlers Müller eingeführten “freiwilligen Arbeitsdienste” waren in der Rhön aber auch im Odenwald, im Vogelsberg und im Spessart Vorläufer des von den Faschisten verfolgten Hartmann-Planes, der die systematische Enteignung der Kleinbauern betrieb, sie zur Umsiedlung in den “neuen Lebensraum im Osten” zwang und die Kinder als Billigarbeitskräfte in die Industrie- und Großagrarbetriebe schickte. Das war dann das Ergebnis der sogenannten “Flurbereinigung” zu Gunsten der Orts-(Groß-)Bauernführer, der Groß-Agrarier. Eine Aktion, die nach dem Krieg unter dem hessischen Landwirtschaftsminister Gustav Hacker, einem Henlein- und hohen NSDAP-Funktionär und BHE-Politiker in Koalition mit Zinns SPD (auch ein alter Kamerad, wie seine rechte Hand, der NS-Jurist Kölbel, der spätere Oberbürgermeister von Rüsselsheim, der Heimat des OPEL-Blitz für den gleichnamigen Krieg) weitergeführt wurde.
Bei diesem Bild sieht man gut, wie groß die Zustimmung der Mittel-Gründauer zur Faschistenherrschaft war. Drei führende Nazis u.a. der Pächter und sein Sohn heben die Hand zum Führergruß. Listigerweise haben die Arbeiter die Hakenkreuzfahne an den Eingang des Schweinestalles gehängt. Im Dorf wird bis heute gemunkelt, dass der Brand des Südflügels eventuell doch Brandstiftung war. Der Pächter war von Berlin “eingeflogen” und NSDAP-Chef geworden, nachdem der örtliche SA-Röhm-Strasser-Mann, Metzger und Gastwirt Jean Kuhl nach der Hinrichtung von Röhm und der Entmachtung der SA de fakto abgesetzt wurde. Der Sohn des Pächters wurde dann auch Fähnleinführer der örtlichen HJ. Der Wiederaufbau des Südflügels wurde als “freiwilliger Arbeitsdienst” zur Stärkung der “Reichsnährstandes” geleistet. Wie man sieht, mit heller Begeisterung :-0))))))
Die “Bayern-Mädels” mussten schon beim “freiwilligen Arbeitsdienst” in den Zwanzigern die Papiere abgeben, um so zu verhindern, dass sie sich irgendwo andere besser bezahlte Arbeit suchten und sie bekamen ihren Lohn erst nach Abschluss der „Maßnahme“. Es herrschte wie heute für Flüchtlinge und auch HARTZ4er „Residenzpflicht“ „Fördern durch Fordern!“
Refrain:
Rullmann, gib uns die Papiere
Rullmann, gib uns unser Geld
Schöne junge Burschen sind uns lieber
Als Fronarbeit auf Rullmanns Feld
1
Wir wollen uns nicht länger bücken
Um Rullmanns Rüben zu vereinzeln
Und dann seine Rübe pflücken
und ihn wie die Kölner Heinzel-
weibchen mit dem Arsch, dem Rücken
Nach der Arbeit noch entzücken (beglücken)
Refrain:
Rullmann, gib uns die Papiere
Rullmann, gib uns unser Geld
Schöne junge Burschen sind uns lieber
Als Fronarbeit auf Rullmanns Feld
2
Altes Brot und Rübenschnitzel
Muggefugg und kein Kaffee
Worschd und Fleisch gibt’s für die Spitzel
Und zum Kaffee Jägertee
Und für die Verräter- Worte
Extra-Lohn und Extra-Torte
Refrain:
Rullmann, gib uns die Papiere
Rullmann, gib uns unser Geld
schöne junge Burschen sind uns lieber
als Fronarbeit auf Rullmanns Feld….
3
Wir lassen uns doch nicht vom Fürsten
und seinem fetten Kostverpächter
unterdrücken, pressen, bürsten
vom Jäger, Vorarbeiter, Wächter
wenn sie uns hinterrücks bestechen
dann kommt der Tag, wo wir uns rächen
Refrain:
Rullmann, gib uns die Papiere
Rullmann, gib uns unser Geld
schöne junge Burschen sind uns lieber
als Fronarbeit auf Rullmanns Feld
Hier folgt die „dialektische“ Übersetzung:
Im Dialekt hieß es dann auch so ähnlich:
Mir losse uns fum Ferschte
un soim fette Kostverpäschder
nedd unnerdrigge un nedd berschde
fum Jäscher nedd un nedd fum Wäschder
woann die uns hinnerriggs bestesche
donn kimmt de Taach, wou mir uns räsche
Berschde ist der Ost-Hessische Dialekt-Ausdruck für gewalttätig Ficken, Vögeln, Vergewaltigen
Quellen:
Der Refrain wurde von Frau Dr. Göckel in Mittel-Gründau überliefert.
Die Strophen hat der Mittel-Gründauer SPDler, Landmaschinen-Schlosser und Fußballer Kurt Uffelmann in den End90ern erzählt.
Die letzte Zeile des Refrains wurde in der gleichen Tonfolge mit verschiedenen vom “Chorus” gerufenen Variationen wiederholt: erst die Vorsängerin oder der Fulda-Mädels-Chor :
“als Fronarbeit!” und dann Alle oder einzeln reingerufen, reingebrüllt:: “Billigst-Lohnarbeit”, “Hungerlohn-Arbeit”, “ohne Lohn-Arbeit”, . ….
Ein Leser auf der FB-Seite “Linksfraktionen” kommentierte, ob sich die Fulda-Mädels” auf dem Foto oben alle als Kerle verkleidet hätten.
Wer als Kraut mit besten Sitten
nur noch schaut
nach Arsch und Titten
wer es also nicht mehr schafft
durch Testosteronensaft
erblindet
den Artikel durchzulesen
weil er dort keine Mädels findet
muss die Jahreszahl vergessen
und im Drange
übergangen
haben
Dann sage ich dem holden Knaben
wie es damals wirklich war
im Jahr
1926
Das Foto oben zeigt die ARBEITER, die 1935 höchst wahrscheinlich im ARBEITSDIENST aus dem ARBEITSLAGER Herrnhaag zusammen mit den üblichen Verdächtigen im Dorf abkommandiert wurden zum Wiederaufbau des Südflügels der fürstlichen Domäne – für ein VergeldsGott & Führer-Hungerlohn. Nur drei Menschen heben den Arm zum “Führergruß”. der Pächter, sein Sohn und der Verwalter, der Eine SS-Mann, der zweite HJ-Führer und der Dritte auch SS-Mann.
Die Fulda-Mädels waren in der ZWANZIGERN als Billigersatz für die zu teuren polnischen Saison-WanderarbeiterINNEN den fürstlichen Pächtern zugeteilt worden durch den “freiwilligen Arbeitsdienst” der Reichsregierung unter dem SPDler Müller. In dieser zeit haben viele auch SPD-regierte Kreise und Städte auf Pump und mit billigstlohn Stadien, Hafenanlagen usw. bauen lassen, so z.B. den Hanauer Main-Hafen, das Michelstädter Heinrich-Ritzel-Stadion, das die NAZIS dann in Waldstadion umbenannten.
In Mittel-Gründau waren die Fulda-Mädels als Dumpinglohn Konkurrenz auf den Feldern eingesetzt und nicht als Bauarbeiter und Zimmerer und Dachdecker. Sie wohnten in dem “Polacken-Haus” der Domäne, in dem seit über 150 Jahren die polnischen Ernte-SaisonarbeiterINNEN untergebracht waren. Nach der Machtübergabe an die NSDAP wurden die Fulda-Mädels weiter ausgenommen. Mit dem Einsetzen des “Hartmann-Planes” der SS “zur Bekämpfung der Rhön-Armut” kam weiterer Nachschub: die Rhöner Kleinbauern wurden zugunsten der Ortsbauernführer und der adligen Großagrarier “flurbereinigt”, enteignet. Die Männer wurden in die Industriezentren umgesiedelt und die “Fulda-Mädels” an die Großagrarier verteilt bis mit dem Überfall auf Polen ab 1939 die polnischen Zwangsarbeiterinnen noch günstiger waren als die Frauen aus der Rhön.
Mit dem Überfall auf die UdSSR begann dann die Planung für die Umsiedlung der Kleinbauernfamilien in den “neuen Lebensraum im Osten”, der ja von “Untermenschen” befreit und “germanisiert” werden sollte.
Hofgut Rückseite mit seinen Park- und Gartenanlagen
Bild oben zeigt den fürstlichen Schafhof links, mit dem Schäferhaus Mitte und rechts das Polenhaus, das im Dorf nur Polacken-Haus hieß. Es war die Fürstliche Mühle mit dem Kornspeicher im Dachgeschoss. , wo die Frau mit dem Hund steht, verlief bis Ende des 19. Jahrhunderts der Mühlbach der Büdinger Grafen, mit dem sie den Dörflern das Wasser für deren Allmende-Mühlen und das Tränkwasser für Gärten und Vieh und die Feuerwehrabgruben.
Meist nicht mehr als 40. Wie auch Tiroler und Schweizer Kinder im 19. Jahrhundert. Die Wander-Schweizer-Facharbeiter, die Melker wurden in den Schweizerhäusern untergebracht und im Dorf ansässig und hochgeachtet. Sie gehörten schon fast zur Oberschicht.
Nach dem Überfall auf Polen 1939 wurden die Fulda-Mädels durch die noch billigeren polnischen Zwangsarbeiter ersetzt, die die SS gegen geringe Gebühr an die Groß-Agrarier “vermietete”. Über 80 von ihnen wurden dann im Polackenhaus eingepfercht. Ab 1941 wurden russische Zwangsarbeiter und “ausgeliehene” russische Kriegsgefangene vom STALAG Wegscheide im Gründautal eingesetzt und in den Außen-Lagern des KZ-Hintzert in Gettenbach, Breitenborn und an der “Vier Fichten” im fürstlichen Wald im SS-Programm “Vernichtung durch Arbeit” zum großen Teil umgebracht.
Einen Teil dieser Kriegsgefangenen konnte der kommunistisch-sozialdemokratische Widerstand im Gründau-Tal retten und verstecken, bis die US-Einheiten – navigiert durch den Widerstand – vorrückten. Nur, wenn sich die US-Einheiten nicht vom Widerstand leiten ließen, gerieten sie in SS-Hinterhalte und wurden wie hier hinter Breitenborn von SS-Einheiten zusammengeschossen. Diese Einheiten hatten Kinder aus kommunistisch-sozialdemokratischen Familien im Gründau-Tal als Kindersoldaten und KZ-Wächter zwangsrekrutiert und sich beim Rückzug hinter diesen Kindern in Waldensberg verbarrikadiert. Die US-Army machte dann das Dorf inklusive dem Pfarrhaus dem Erdboden gleich – die Kinder auch. Nur die Kirche blieb stehn.
Den polnischen Zwangsarbeitern -sofern es keine Juden waren- ging es erheblich besser schlecht.
Nach dem Krieg wurden diese Zwangsarbeiter durch Flüchtlinge und Vertriebene ersetzt, denen man zunächst auch nur Hungerlohn zahlte.
Doch war man sich heimlich sicher, dass die nicht streiken, nicht in die Gewerkschaft gehen, nicht die KPD und die SPD wählen, sondern brav in die katholische Kirche gehen und SRP und BHE und CDU wählen und wie in Michelstadt im Odenwald den katholischen Pfarrer Dr. Becker die Löhne aushandeln lassen. Dem hatte der Ex-Reichswehrwirtschaftsführer Koziol seine Garagen als Kirchenraum zur Verfügung gestellt. Da war der Pfarrer dem Führer was schuldig. Aber da hatten sich die Herren nicht selten getäuscht.
Das Lied der WIBAUerinnen
Main-Kinzig-Kreis – Gründau
Geschrieben Mitte/Ende Dezember 1983, wieder veröffentlicht auf der Internetseite des Gelnhäuser Tageblattes am Freitag, 28. August 2009 um 10:06 – dort über 10.000 Mal abgerufen/gelesen (bis zur Löschung der internet-Seite gt-lokal.de/ zum Ende des Gelnhäuser Tageblattes 2017)
Vorbemerkung: der WIBAU-Ruin und die Vernichtung von 3.000 bis 5.000 Arbeitsplätzen in der Region (und drei Mal so viel bei der HANOMAG-Pleite) ist einem Ex-NSDAP-Goldfasan zu verdanken, der in der BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich) in Basel ab 1930 den Spendenfluss aus den USA für den Aufbau der Nazi-Herrschaft organisierte: der Bankier & SS-Mann, Himmler- und Hitler-Vertraute Freiherr Kurt von Schröder. Nach dem Krieg führte er die größte Privatbank der Bundesrepublik, die SMH-Bank, die mit Banken-Rettungs-Fonds & Steuermitteln als „systemisch wichtig“ (anders als die Herstatt-Bank) vor dem Bankrott gerettet wurde.
Im Refrain heißt die letzte Zeile: “nach vorne heißt manchmal zurück!”, weil die WIBAU früher schon im Bereich Be- und Entlüftung, Filtertechnik produziert hat. Und daran sollte die zusammen mit einer Reihe von WIBAU-Kollegen vorgeschlagene Konversion anknüpfen….
WIBAUen wir unser Leben?
Refrain:
Wie bauen wir unser Leben?
Wie bauen wir unser Glück?
Wie bauen wir unsere Zukunft?
Nach vorne heißt manchmal zurück!
Fürst, Galen, Esch, Spika, die haben
Uns, was wir geschaffen, versaut
Das Werk und so unsere Arbeit
den Lohn und die Rente geklaut
Und was und wie wir da schafften
Das haben nicht wir bestimmt
Das taten die, die nur rafften
Die Bilanzen ham wir nicht getrimmt
Refrain
Wir bauten für die die Halden
Maschinen für Teer und Beton
Jetzt tun die die Hände falten
Und nehmen uns Arbeit und Lohn
Die flöteten flott beim Kassieren
„Von Krise nicht eine Spur“
Wir durften beim Schwitzen frieren
Die WIBAU hat Hochkonjunktur
Refrain
Fürst, Spika, der Esch und von Galen
Die stehen in unserer Schuld
Doch sie werden uns nichts bezahlen
Die hoffen auf unsre Geduld
Wenn sich jetzt die Politiker streiten
Wer uns denn nun mehr unterstützt
Solln wir ihren Wahlkampf einleiten
Und nichts, was uns wirklich nützt
Refrain
Ihr Gerede von Aufschwung und Wende
Dem ham wir zu lange vertraut
Doch unsre Geduld geht zu Ende
Wir haben das Spiel jetzt durchschaut
Die Banken sind Herr der Lage
Von tausend Familien und mehr
Für uns reicht das Geld nur noch Tage
Und die schwimmen drin wie im Meer
Refrain
Wir selbst haben’s ihnen geschaffen
Ihre Macht und ihr großes Geld
Und jetzt, wo wir’s selber brauchen
Da sagen die Banken: „Es fehlt!“
Es fehlt für neue Kredite
Es fehlt für den letzten Lohn
Die Herren kassierten Profite
Uns bleibt nicht Mal Schrott, nur ihr Hohn
Refrain
Sozial-Partnerschaft ham sie gepredigt
Und hinter uns abgeräumt
Jetzt ist der Schäfer erledigt
Die Schafe ham ausgeträumt
Jetzt kippen sie Öl auf die Wogen
Und reichen zum Beileid die Hand
Und haben schon hinter dem Rücken
Den Pfeil in den Bogen gespannt
Refrain
Wir stehen zum Abschuss Schlange
Und werden nur örtlich betäubt
Ihre Geldspritzen reichen so lange
Bis keiner von uns sich mehr sträubt
Die Blüm’schen Beteiligungsmärchen
Die hat uns der Spika gelehrt
Jetzt ham wir Belegschaftsaktien
Die sind auf dem Klo noch was wert
Wie bauen wir unser leben
Wie bauen wir unser Glück
Wie bauen wir unsere Zukunft
Nach vorne heißt’s und nicht zurück?
Was heißt hier nach vorne, nach hinten,
wenn IHR Fortschritt uns ruiniert
müssen wir etwas neues finden
das uns aus der Sackgasse führt
das uns aus der Deadendstreet führt
So bauen wir unser Leben
So bauen wir unser Glück
So bauen wir unsere Zukunft
Und manchmal heißt vorwärts zurück
Nach vorne heißt manchmal zurück
(geschrieben Mitte/Ende Dezember 1983 vorgetragen und zusammen mit KollegINNen verbessert bei vielen Veranstaltungen im Saalbau Fass, bei den Streikposten, die den Abtransport des Maschinen verhindern wollten, im Streiklokal “Alte Wache”, in Gasthaus “Zum Bogen”. Heute muss man nur WIBAU im Lied durch KARSTADT, OPEL; Tabbert, usw. ersetzen, alles andre stimmt immer noch.
Noch eine Anmerkung: so weit ich mich erinnern kann hieß der entscheidende Mann im Betriebsrat für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der WIBAU-Führungsriege Schäfer – nach dem Kollaps war er erledigt und seine treugläubigen Schafe hatten mit einem Schlag ausgeträumt. Zurück bleibt der fade Nachgeschmack, dass die WIBAU-Herren den Schäfer dazu benutzt haben, um ihre Schäfchen ins Trockne zu bringen. Der Schäfer hats nur viel zu spät gemerkt.
1983 wusste ich noch nichts von der Freiherr von Schröder-NS-Geschichte.
Ysenburg-Büdingen’sche Domäne Mittel-Gründau, ein Bilderbogen mit tiefenscharfen Bild-Hintergrund-Beschreibungen
Der Blick zum Eingangstor-Turm (links) war früher durch die Hofgut-Mühle und den Kornspeicher verdeckt. Mühle und Kornspeicher wurden später als “Polenhaus” für die Saison-Arbeiter, die “Fulda-Mädels”, die Zwangsarbeiter und danach die Flüchtlinge genutzt: “wohnen” auf engstem Raum, oft nur durch Pferdedecken getrennt, Gemeinschafts-Plumpsklo auf dem Hof … Das “Polenhaus” wurde gegen Ende der 1970er abgerissen. Links markieren die Thuja-Bäume bis zum 2. Fenster des Herrenhauses wo es stand. Am rechten Rand ist noch eine Ecke der großen Feldscheune zu sehen, wo der Domänen-Maschinenpark und später Reisebusse standen. Hier fand auch 1994 die 775-Jahrfeier Mittel-Gründaus statt.
Zwei (Mittel-)Gründauer Lieder kann man hier anklicken:
Das Lied der WIBAUERinnen – barth-engelbart.de
Weitere Bildunterschriften sollen noch folgen
Der Garten-Pavillon des Landhändlers Otto Hecht, der 1936 vor den Nazis fliehen und nach Palästina auswandern musste
In den 1990ern ließ der neue Besitzer von Savigny das Hofgut verfallen
Ein(e Ver-)führung in die über 1600-jährige(n) Geschichte(n) Mittel-Gründaus
Sonntag, 19.05. 2019 ab 10.30 Uhr
Treffpunkt: Bachgasse 1, „Bei’s Tobiasse“/gegenüber der Tierarztpraxis Ziegler/Volksbank
Die Führung , die kleine Mittel-Gründauer HisTour dauert anderthalb bis 2 Stunden und kostet 3,-€ , Familien 5,-€
Zur Vorbereitung (aber auch gerne später zur Nachbereitung) der 800-Jahrfeier bietet der Mittel-Gründauer Historisch-Demokratische Verein von 1848 Führungen durch die Dorfgeschichte an:
Wir beginnen am Sonntag , 19.05. 2019 um 10.30 Uhr
mit der kleinen HisTour. Bitte wegen der Vorbereitungen möglichst bis zum 17.05. anmelden. Die Führung findet außer bei Wolkenbruch. Schnee-/Hagelschauer und über 30 Grad Celsius bei jedem Wetter statt.
Die kleine Histour geht (was sonst?) zu Fuß zwischen Buchen und Ahl, Hofgut und Mühlrain
Die kleine Histour bleibt im Ortskern, führt zu den beiden Mühlbächen und Mühlresten, zu den drei alten Schulen, zu den Feuerwehrhäusern, den Backhäusern, erklärt die Eigenbrötler, und warum das Hungertuch zwei Bedeutungen hat und was der Befehl der fürstlichen Jäger: „Tuch oder Buch“ heißt. Erklärt das Lied der „Bayern-Mädels“, das Lied der freien Hessen und was die Buchstaben KP und GH auf den wenigen noch nicht geraubten Grenzsteinen zu bedeuten haben. Das Gründauer Wappen wird erklärt und was es mit der Mission im Gründautal im 3.Jahrhundert und dem Nibelungenlied zu tun hat. Von keltischen Hügelgräbern und Bandkeramikersiedlungen, Steinzeitwerkstätten am Stickelsberg, und warum „Hoppe, hoppe Reiter“ gut gegen den „Krabat“ war und was Simsalabim und Hokuspokus bedeutet und was das mit Mittel-Gründau zu tun hat, könnte auch noch geklärt werden……
Für die geplante
Große HisTour
mit dem Fahrrad,
sind wegen der Vorbereitungen und Tischreservierungen (da Silvio, Hühnerhof, Heckers) Voranmeldungen notwendig, Die Stationen der großen Histour sind: Bahnhof, Kolbenstein; Kirchweg, Stickelsberg, Wingert, Judengrund, Reitzeberg, Korea, Grenzgraben, die Witsche, Schokoladbaum, Angelweiher, Ziegelhaus am Bahndamm, Haingründauer Bahnweg, Russefabrik am Hagengrund …. Die große Histour enthält auch alle Stationen der kleinen Histour.
Die Stationen stehen hier noch nicht in der richtigen Reihenfolge & können wie die gesamte Histour ergänzt werden unter Einschluss der Nachbardörfer Gettenbach, Haingründau, Breitenborn, Niedergründau, Vonhausen, Diebach am Haag, Alt-&Neuwiedermus.
Die große HisTour dauert 2 bis zweieinhalb Stunden & kostet 4,-€ pro Person, Familien 6,-€
Die erweiterte, grenzüberschreitende große HisTour mit Fahrrad/E-Bike dauert mit Pausen 4-5 Stunden und kostet 10,-€, Familien 15,-€
Wer zu den Führungen Geschichte(n) beitragen will, ist herzlich dazu eingeladen.
Die Einnahmen aus den Führungen werden zur Finanzierung der Arbeit des Historisch-Demokratischen Vereins und seiner Erzählabende verwendet.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart
Aus der Dorfgeschichte wird und viele Dorfgeschichten werden in der Bachgasse 1, im Hof “Bei’s TObiasse” vom 31. Mai bis zum 2. Juni erzählt und dazu auch Bilder gezeigt. Termine werden plakatiert. Im Hof des Tobias Meininger, des Anführers der Oberhessischen Bauernaufstände, wird es neben Wildschweinbraten und Kräutersäften, Wollspinnerin, Silberschmiedin und Kunstausstellung, Straßenmusikant mit Handwerkerliedern und Schiefersteinhauer, historischem Werkzeug und Küchengerät, Kräuterfrau und Kräutergarten, Kräutertee, Kaffee und Waffeln, Apfelsaft und Bier und Wein, junge und auch alte Säcke können sich auf einer Kartoffelwaage wiegen, die Käse-Guillotine ausprobieren … sich Zeit nehmen, dort, wo sie zwischen Kanonenofen und Spinnrad stehn geblieben scheint:
“Bei’s TObiasse”
Wer sich schon jetzt individuell in die Mittel-Gründauer Geschichte(n) verführen lassen will, kann auf HaBEs-Internet-Seite die Kategorie „Gründauer Geschichte(n)“oder die gleichnamige Facebook-Gruppe anklicken und dort dazu über 50 Posts mit Geschichte, Geschichten, Liedern und Bildern finden.
Autor: Hartmut Barth-Engelbart
Autor von barth-engelbart.de Alle Beiträge von Hartmut Barth-Engelbart anzeigenAutorHartmut Barth-EngelbartVeröffentlicht amKategorienAllgemein„Ein(e Ver-)führung in die über 1600-jährige(n) Geschichte(n) Mittel-Gründaus“bearbeiten
Ein Gedanke zu „Ein(e Ver-)führung in die über 1600-jährige(n) Geschichte(n) Mittel-Gründaus“
- Hartmut Barth-Engelbartsagt:
- Herzlichen Dank an die über 25 Teilnehmerinnen der ersten “kleinen Histour”. Wir hatten so großes Glück mit dem Wetter und alle haben mit zur Führung beigetragen. Die Alteingesessenen mit ihren Kenntnissen, die “Neu-Bürger” mit ihren Fragen. Es war eine so schöne Stimmung und alle haben die Überlänge der Führung von fast 3 Stunden bewundernswert durchgehalten.
Es hat Spaß gemacht und auch für mich viel Neues gebracht und bisher nur Vermutetes aus berufenen Mündern und Hinterköpfen bestätigt und Fehler freundlich korrigiert. Ich will die Führung gerne wiederholen und dann zusätzlich auch die “große Histour” mit Fahrrädern anbieten.
NOCH NE FÜHRUNG:
(Nicht nur) für Mittel-Gründauer- und unmittelbare Nachbar-innen möchte ich Führungen durch die Geschichte des 1848er „revolutionären Vorortes“ Mittel-Gründau anbieten, bei der es durch Wasserkriege, Klagen vor dem Wetzlarer Reichskammergericht, die oberhessischen Bauernaufstände, die Bahngeschichte, die 1848er & die 1918er Revolution, den Widerstand gegen die Nazis, die Stein- & Broncezeit, um Saison- & Zwangsarbeiter, um die Aufnahme der Flüchtlinge in den End40ern/50ern und viele andere Abschnitte der Geschichte geht.
Die Führungen sind eines der Ergebnisse jahrzehntelanger Lokal- & Regionalforschung, hunderter monatlicher Erzählabende (oral history) des Historisch-Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 und nicht zuletzt der Recherchen zur Biografie des Arztes, Naturforschers, Landwirtschaftsreformers, Liebig- & Weidig-Freundes, linken Paulskirchen- und hessischen Landtagsabgeordneten, des Zuchthäuslers & Bahnpioniers Dr. Christian Heldmann, dem Gründer der ersten örtlichen politischen „Partei“, des „Demokratischen Vereins“ —
— Führungen die auch Ergebnis der Recherchen sind zur Biografie des Mittel-Gründauer Schuhmachers, Bauvorarbeiters, RGOlers und Betriebsratsvorsitzenden, SOLIDARITÄTS-Verbands-Rot-Rad-Sportlers & Fußballers, Miterbauers des Frankfurter Waldstadions für die Arbeiter-Olympiade, KPD-Funktionärs, Widerstandskämpfers, Börgermoor-Soldaten, 999ers und Deserteurs zu Titos Partisanen-Armee, Büdinger Spruchkammeranklägers, erstem Beigeordneten (1946-1956) und Orts-Bürgermeisters (1956 – 1973) Wilhelm Pfannmüller, die 2019 im Verlag der Hessischen Historischen Kommission erscheinen soll (te).
Dass bei der Führung die Rolle des Mittel-Gründauer Schuhmachers Birkenstock (des Erfinders der Birkenstock-“Latschen“) bei der 1848er Revolution zur Sprache kommt, ist sicher. Ob ein Besuch im Birkenstockschen Hof und bei seinen UrUrUrenkelinnen möglich ist, hängt von deren Schichtplänen ab.
Der Besuch in der fürstlichen Domäne ist auf jeden Fall möglich. Auch hier wäre der Abschluss der Führung denkbar im Kreuzgewölbesaal der Brennerei.
Die Führung kann über drei Stunden dauern (zu Fahrrad oder Fuß) und mit einem gastronomischen Abschluss auf dem geschichtsträchtigen Stickelsberg am Golfplatz beim „Heckers“ enden, „Nach dem Golfen vor dem Essen Füße waschen nicht vergessen!“ -mit einer kurzen Kneip-Kur, wo früher schon die Kelten wellten (aus jenen Brunnen tranken später auch die Hunnen).
Der Preis für Speis und Trank ist Gott sei Dank beim „Heckers“ nicht so hoch. Zumindest war er’s gestern noch!
Der Schlüssel zur Macht im Gründauer Wappen deutet auf eine 1600 jährige Geschichte
http://www.barth-engelbart.de/?p=204188 die Bilder folgen noch
Der Schlüssel zur Macht? Der Himmelsschlüssel? Na ja, beim preußischen Adler ist die Machtfrage ziemlich schnell zu beantworten. Das Kurfürstentum Hessen-Kassel hatte sich Preußen schon 1866 unter seine Fittiche gekrallt. Rechts des Haselbaches war Gründau preußisch. Die Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt/Oberhessen und preußisch Hessen-Kassel verlief mitten durch das Gericht Gründau und in Mittel-Gründau mitten durch das Dorf: mal gehörte die fürstliche Domäne gerade noch zu Hessen-Kassel-Preußen, dann wieder zu Hessen-Darmstadt/Oberhessen und dann wieder …
Aber was bedeutet der Schlüssel?
Es soll tatsächlich der Schlüssel der Petrus sein, der bekanntlich das Paradies bewacht und unberechtigte Eindringlinge abwehrt. Den Gründauern hat dieser Schlüssel nichts genützt. In ihre Dörfer drangen immer wieder “Unberechtigte” zum Plündern, Marodieren, Rekrutieren, … ein. Ob nun mit oder ohne den 1600 Jahre alten Segen des Bischofs Victor von Worms.
Der Schlüssel im Gründauer Wappen ist der Schlüssel zur Macht des seit 346 nachweisbaren Bistums Worms, das in konstantinischer Zeit im zerfallenden römischen Reich zusammen mit den konkurrierenden Bistümern Mainz, Trier und Speyer in den Grenzgebieten des Limes für die jüdische Sekte der Christen warb und große Ländereien er-warb. Unter römischer Oberherrschaft konkurrierten die Bistümer vorerst weniger untereinander als mit keltisch-germanischen Religionen und mit hellenistischen Kulten – vor allem den Dionysos- und dem Mithras-Kult mit seinen Fabeltier-Bildstöcken. Nach denen wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit der Mittel-Gründauer “Kolbenstein” benannt. Dieser Flurname ist eine Verballhornung des Namens “Koboltstein”. Der Standort dieses “heidnischen” Bildstockes war vermutlich die heute noch existierende Kolbenstein-Quelle am Mittel-Gründauer Kirchweg. Hier pilgerten jeden Sonntag die Mittel-Gründauer zum Niedergründauer Kirchberg und zurück , schlugen drei Kreuze und setzten bei Beerdigungen die Särge ab, wischten den Schweiß aus dem Gesicht und nahmen sich einen Schluck Wasser aus der heiligen Heil-Quelle. Zur Aussegnung mussten die Toten zwei bis drei Kilometer den Serpentinenweg bergauf zum Kirchberg und danach zurück zum Mittel-Gründauer Friedhof getragen werden.
Für diese Grenzübertritte musste eventuell keinen Zoll bezahlt werden. Aber für die selbstgebrannten Ziegel aus ihrer “Russefabrik”, der Ziegelei auf preußischem Gebiet zurück ins Hessen-Darmstädtisch-Oberhessische Mittel-Gründau. Da war Zoll fällig oder lebensgefährlicher Schmuggel angesagt. Da hatte jede(r) sein Päckchen Ziegel zu tragen. Und in Mittel-Gründau, war es da paradiesischer als in Preußen? 90 Tage Fronarbeit im Jahr, jede Menge Abgaben, Spanndienste, Waldweideverbot, Wasser-, Wald- und Feldraub. Arbeit für ein Vergelts-Gott, Seelenheil nur gegen Bares. Wer nicht “Hinterm Kirchhof” verscharrt werden wollte, sondern christlich begraben im Kirchhof, der musste zahlen … neben den Steuern für die weltliche Obrigkeit die Kirchensteuern für die geistlich-himmlische
Das aus über 200 Sicherheitsschlüsseln gefertigte Gründauer Wappen HaBE ich noch nicht ganz fertiggestellt/geklebt – bis zur 800Jahrfeier Mittel-Gründaus wird es wohl fertig werden
Nach dem gewonnenen Konkurrenzkampf gegen Mithras und Dionysos-Kult gingen sich die Bistümer und ihre weltlichen Brüder in Christo gegenseitig an den Hals: das Bistum Worms wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts praktisch aufgelöst, weltlich und kirchlich aufgeteilt.
Es war Jahrhunderte lang kein Fest der Nächstenliebe, mehr eines der Nächstenhiebe, ein Hauen und Stechen, das auch vor deutschen Reichsgerichten ausgetragen wurde. Von Wien bis Wetzlar, wo es Vater und Sohn Goethe direkt mitbekommen haben mussten. Zumal der junge Goethe als Freund der Inspirierten, der Herrnhuter unweit von Gründau bei der Synode der Herrnhuter im Schloss-Kloster Marienborn bei Eckartshausen zu Gast war.
Der Herrnhaag
Schloss-Kloster Marienborn bei Eckartshausen
Die Herrnhuter waren zunächst als Geldbringer die “Lieblinge der Büdinger Grafen, aber schließlich auch deren Opfer, denn die verwiesen sie des Landes, weil sie den Untertaneneid verweigerten … Nun ja, mit dieser Abschiebung war der Büdinger “Fürst” auch seine Schulden bei dem Herrnhuter Finanzgenie, dem Graf Zinsendorf auf einen Schlag los.
Vor dem Reichhofgericht in Wien und dem Reichskammergericht in Wetzlar spielte das Bistum Worms schon kaum eine Rolle mehr. Dort hauten, stachen und schlugen sich der Deutschherrenorden, die Prämonstratenser, das Fürstbistum Mainz und die Büdinger Grafen/Fürsten um die Dörfer, die Ländereien im Gericht Gründau und besonders um die Ländereien, Wälder und nach dem 30jährigen Krieg wieder instandgesetzten Höfe in Mittel-Gründau. Die Wormser Beute war da schon weitgehend unter den “christlichen Brüdern” aufgeteilt.
Wappen des Bistums Worms
Hundert Jahre nach der Synode von Köln, an der der Bischof VICTOR von Worms teilgenommen hatte, macht der west-reströmische Feldherr und letzte Cäsar Aätius ca. 436 einen der letzten Versuche, das römische Imperium zu retten. Nachdem er sich mit den Burgundern zwischen Worms und Besancon, dem weströmischen “Byzanz” arrangiert hatte, hielten die sich nicht an das Arrangement und überfielen die “römische Provinz Belgica”. Gegen die Burgunder verbündete Aätius sich mit dem hunnischen König Etzel/Atila, dessen Truppen aus den Ostgebieten jenseits des Limes zunächst östlich der Grenze aufmarschierten und von hieraus Kontakt zu den Burgundern aufnahmen, Ultimaten stellten. Dieses Bündnis brach, Aätius verbündete sich wieder mit den Burgundern, die allerdings sich spalteten: Siegfried hielt zu Aätius, Hagen von Tronje zu König Etzel/Atila … Die Verhandlungen der Kriegsparteien fanden unter Vermittlung des Bistums Worms östlich des Limes statt auf dem Areal des Hunnenhofes, wo Atila Hof hielt. Hagen von Tronje muss zusammen mit Siegfried bei den Verhandlungen anwesend gewesen sein. Ob der Hagengrund südwestlich von Mittel-Gründau nach ihm benannt ist? Erst nach den Verhandlungen kam es zum offenen Zwist zwischen den Burgundischen Lagern und wohl -wenn man dem Nibelungen Lied glaubt – zum Mord Hagens an Siegfried. Und dann zum Durchmarsch des Hunnen-Heeres links und rechts des Rheingrabens bis zur Schweizer Grenze und tief nach Burgund. Der Rückweg der zerstrittenen Burgunder führte durch den Odenwald., wo es zwei Nibelungenstraßen gibt, zurück in die Rheinebene nach Worms. Wo es dann im Odenwald zum Brudermord kam -auf der nördlichen oder der südlichen Nibelungenstraße am Airlenbacher „Siegfriedsbrunnen“, oder gar erst am „Kühkopf“ am Rhein, darüber streiten sich seit einigen Jahrhunderten die Gelehrten. Und wo ist der Nibelungen-Schatz geblieben?
Wahrscheinlich haben den die Hunnen mitgenommen, als sie sich wieder in den Osten zurückzogen und Hagen hat ihnen die Stelle verraten, wo er zu finden war. So wird’s gewesen sein. Und Hagen hat seinen Teil abbekommen und damit ein florierendes Textilunternehmen aufgebaut: Schöpflin-Hagen, weitersagen!
@Johannes S. — Between The Ages, America’s Role In The Technotronic Era, Autor: Zbigniew Brzezinski, Viking-Verlag, USA 1970. Von heute aus rückblickend betrachtet eine Blaupause für das Transformationsprojekt des Klaus Schwab, sprich: ein imperial-machtstrategischer Entwurf, der reagiert auf die für Staatshaushalte, Kapitalmärkte und Privathaushalte logisch unausweichlichen ruinösen Folgen von etwas, das für jeden unter Wettbewerbsdruck stehenden Unternehmer bzw. für dessen Kapitalrendite überlebensnotwendig ist, und deshalb allseits heiliggehalten wird: PRODUKTIVITÄTSZUWACHS.
War sehr überrasccht und beeindruckt von diesem zeitgeschichtlich, heimatlichen Dokument zu lesen. Und dann später auch noch dwn tiefgründigen kritischen Text im deutsch-englischen
Kauderwelsch im unbetreuten Denken. Herzlichen Dank und alles erdenklich Gute, werter Herr Barth-Engelbart !
Schöner hätt ich das auch nicht schreiben können
HaBE sei gedankt, Déja-Vus ohne Ende. Und heute, jetzt, da gucks’t du! In die Röhre. Gesprengt. Gehe nicht über Los, rejette direkt vorzurück aus Zbigniews Between The Ages in seine technotronische Ära, tue den großen Sprung nach vorn und hinein in Klausi-Mausis Vergnügen, in die schöne neue Welt der Großen Transformation.
Thukydides — tue der Starke, was er könne. Barama — yes, we can. Sneaky Angie — wir schaffen das. Fortschritt, immer höher, immer schneller, immer weiter! Bis der Impfarzt kommt und Olafs Würgergeld und Billys KI.
Der Sisyphos der Moderne heißt Produktivitätszuwachs — ob reich, ob arm, immer tendentiellerer abwärtig die Rate des Profits, immer billigerer geilend der Geiz. Bis sie endlich, arm an Arbeit geworden der eine, an Rendite der andere und beide an Inflation, ohne Scham einen rechten Arm bzw. linken Ärmel hochnehmen.
Ja, auch Billigpöbel hat Charme. So er denn sozianaldemokratisch bückfertig (gemacht) ist. Sie geht dahin im Pilgerschritt, die Moderne. Einen technologisch vor, zwei rechtlich zurück. Immer perfekter die Herrschaft von Sklaven über Sklaven.
Fruchtbar mache Blut den Boden — Arbeitsdienst, dich woll’n wir loben! Sei braun er, grün, oder auch rot, hilft er aus des Profites Not. Digitotal, im Sauseschritt, geht’s neu zur Sklaverei zurück.
Die großen Déja-Vus der vergangenen bald 200 Jahre, erst von Revolution zu Restauration, dann mit Kohle, Dampf, Chemie nach Verdun. Kurzer Zwischenstopp Republik mit Rübenziehen und Fließbandstehen fast for nothing. Und schon geht’s weiter nach Stalingrad, und hurtig zurück nach Köln bzw. mit Ford nach Capri, es brandt der Kohl, dann mit Schröder kurz fischen im Balkan aber ganz ganz flugs schnell in den Hartz zurück. Kommen 16 lange Jahre, Comes SHE, IT, Shit — wild-wild horses can’t drag her away.
Und in einem fort träumte er den Fortschrittstraum vom bess’ren Leben durch Produktivitätszuwachs. Und wenn sie geboostert und nicht gestorben sind, dann träumen sie noch heute.