HaBE meine (& Heine-) (& keine) Wintermärchen

Deutschland, ein Wintermärchen

Erstellt am 31. Dezember 2023 von kranich05

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden,
Dort drüben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,
verklärt in ewigen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Oder?

(Mit Dank an meinen OPA und den Heinrich, der weiß warum ich manchmal weine)

Zurück in Deutschland: mitten im Wintermärchen ein Hauch von Lerchen-Luft – barth-engelbart.de

Frühling oder Gülling

HaBE versucht ein schönes Gedicht (endlich fertig) zu schreiben und das am Fuße eines Berges, von dem ich erst am Todestag Fidels erfuhr, dass er Castro heißt.
Dass Fidel an diesem Tag gestorben ist, habe ich im Gebirge erst drei Tage später erfahren. Es gilt für Fidel wie für Che: es gibt Menschen, die überleben ihren Tod.

Fidel hatte ich meine ZORA zum 80. geschenkt. Zum 90. hätte ihm das folgende Gedicht sicher auch gefallen.

DSCF0437

Ein lauer Wind hat sie dick aufgeblasen

Aus drallen Frühlingswolken fallen

Weiße Blütenträume

jemand meint es seien doch nur Kirschen-, Birnen-, Apfelbäume,

(ob ich da etwas zu sage

im frühsten Frühling? Keine Frage!

und die Antwort, Bob, mein Kind?)

schon wieder bläst der Wind

die Pracht der Schlehen

wie Schneegestöber  aus den Hecken

gefallne Wolkenschäume

Die erste Lerche jubiliert

großflügig wird

Der Morgen-Himmel blau-weiß kleinkariert

So ließ ich’s etwas kleinlaut lauten

Ein Überholungsjogger hat’s gehört

und mich gleich korrigiert

„Was uns den blauen Himmel überziert

Sind Rauten!“

Aus allen Frühlingswolken fallen

Stück für Stück

an allen Ecken

Weißdornhecken

Wo Weinbergschnecken

Sich verstecken

Bis sie

Im Roundupnebel

Im Unkraut mitverrecken

Es war Mal wieder viel zu spät

Sie vor dem Giftsprühmonster aufzuschrecken

Sie zu verjagen, aufzusammeln, wegzutragen

(oder sie

-ich hätt es fast vergessen –

noch nicht verpestizidet

wenig lyrisch, ganz prosaisch

frankulinarisch

anzubraten

und zu

essen

:-O)))))

Aus allen Frühlingswolken

So drall wie sie nur Kinder malen

Fallen Blütenträme übers Land

Sie fliegen federleicht

Und decken daunenweich und warm

Den nackten Boden unterm Heckenkahlschlag

An FälltHolzWeg- und Fräsenschneisen zu

Die Kettensägen schweigen Stihl

Mittagspause, Waldesruh

Noch immer nicht ? Noch immer nicht!

Die Lerchen jubilieren

mit hörbar viel

mehr Dezibel

als über ihnen schwere

Leichtmetall-Condore und solche mit dem Kranich-Zeichen

Und beides kann man hören, nur

das eine reicht zum Hirn, das andere zum Herz erweichen

Die Lerchen steigen in die Frühlingsluft

Und was da wie ein Hörsturz ruft

sind viel zu frühe Nachtigallen

Die Kettensägen schweigen endlich Stihl

Welch ein Idyll

Wir lassen uns den Frühling nicht versauern

Von keinem Flugzeug oder saurem Regen

auch nicht von sogenannten Bauern

bis die Banken sie erlegen

Von Güterzügen nicht, von Trucks im Stau

Uns bleibt der Himmel immer blau

Trotz aller Kondenz-Streifen

Wir lassen uns die Sonne nicht verfinstern

Von Smog nicht und nicht von Gespinstern

Von Gülle nicht und nicht von Gift

Wenn es – breit aus die Flügelbeide –

Mit Sportflugzeug-Spannweite

Bei Windstille

die Scholle trifft

(HaBE ich im Frühling 2016 begonnen und jetzt erst weitergeschrieben. Am 25. November war es fertig ).

Deutschland (k)ein Wintermärchen – barth-engelbart.de

Sixty Tons -Sechzig Tonnen,

die mit dem Refrain beginnen:

Refrain:

Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fährst noch mit Prothese, das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum langen Marsch

1

Du fährst ohne Pausen rund um die Uhr

Als “King oft he Road” auf der rechten Spur

Du hast die Henker steinreich gemacht

zahlst selber Deine Knollen Tag und Nacht

Refrain:

Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fährst noch mit Prothese, das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum langen Marsch

2

Du hängst in den Schulden bei Benz und VW

Du stotterst sie ab , der Kredit war  OK

(Hier kommt der Background-Chor zum Zwischen-Ruf mit : “von der VW-Bank, wenn ich das richtig seh, als superpotente ICH-AG!)) Scheißegal”

Für den GEO vom Henker allemal

Und morgen bist Du für HARTZ4ein Fall

Refrain:

Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fährst noch mit Prothese, das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum langen Marsch

3

Du fälschst deine Scheibe, Du weißt wie man’s macht

Du machst das so lange bis es richtig kracht

Das trifft Dich als ICH-AG doppelt hart

Denn Du hast bei den “Sozialabgaben” zu viel gespart

(Hier kommt der Background-Chor zum Zwischen-Ruf mit : “Ah -A-Sozialabgaben, Ah-A-Sozialabgaben, Ah-A-Sozialabgaben!”

Refrain:

Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fährst noch mit Prothese, das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum langen Marsch

4

Du fährst mit Prothese, das Knie am Arsch

Der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

Der GEO, Chef vom Henker war Maoist

Alt68er wissen, wie das Leben so ist

Refrain:

Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fährst noch mit Prothese, das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum langen Marsch

5

Die Prols hat er immer ins Feuer geschickt

Und sich ins Hauptquartier nach Oben verdrückt

zum Chefrationalisierer aufgerückt!

(Hier kommt der Background-Chor zum Zwischen-Ruf mit : “zum Spitzenmanager, Arbeitsdirektor, Bundesminister aufgerückt!”

und die Hälfte Deiner Kumpels rausgekickt!

(und Deine kaputten Beine fahrtüchtig geflickt!)

Refrain:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese , das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

6

Du fährst jetzt Panzer bis an die Front

Weil sich das für den Henker heut wieder lohnt

Du lieferst die Drohnen zum Mindestlohn

Und erntest dafür noch Spott und Hohn

Refrain:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese , das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

7

Und der lange Marsch geht weiter mit Sturmgepäck

Nur Panzer zu liefern hat wenig Zweck

Die Nazis graben bis der Spaten raucht

Bis Selenski deutsche Soldaten braucht

Refrain:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese , das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

8

Dann hast Du den Mannschaftstransporter gemacht

Und der GEO vom Henker hat nur laut gelacht

Dabei hat der Henker schon vor 80 Jahrn

gut verdient, als Deine Opas in Stalingrad warn

Refrain:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese, das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

9

Du fährst Deinen Truck bis zum letzten TÜV

Und schreibst Deiner Frau einen Abschiedsbrief

Du fährst bis zu Deinem bitteren Ende

Deiner Frau bleibt nicht mehr als ne Armenrente

Refrain:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese , das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

10

Doch Du kriegst die Kurve bis zur Wende

Beim ARGE-Berater zählen keine Argumente

Als HARTZ4-Aufstocker musst Du weiter fahrn

Bis zur letzten Fahrt mit fast 80 Jahrn

Refrain:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese , das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

11

ab hier übernimmt der Background-Chor das Lied und singt zum Schuss die folgende Strophe mit allen gemeinsam (dann später wieder) als Schluss-Refrain

Jetzt nimmst  Du 60 Tonnen, erstreikst deinen Lohn

Das befürchten die Henker lange schon

Tarif und Pausen für den langen Marsch

Sonst lecken Dich die Henker, lecken Dich die Henker ….

doch die sind viel zu glatt für Deinen Arsch

12

Du wachst auf, und hast das Schöne geträumt

Doch der Henker hat den Traum längst abgeräumt

Die Räder rollen weiter für seinen Profit

Du gibst Dich geschlagen, machst weiter mit

Refrain: alle zusammen:

Und Du lädst 60 Tonnen und was hast Du davon

Das Kreuz kaputt für nen Hungerlohn

Du fahrst mit Prothese , das Knie am Arsch

Und der Henker kommandiert Dich zum Langen Marsch

13

jetzt wieder nur der Background-Chor:

Doch dann halten immer mehr Trucker nicht mehr still

Weil ihr tausendfach verstärkter Arm das so will

stellen die Kisten quer, blockieren die Lenker

Und schicken die Bosse zum Teufel, zum Henker

Und holen sich den Lohn, den man ihnen nicht gibt

Und riskieren, dass der Boss sie nicht mehr liebt

14

Hunderttausend Trucker hören davon

Und ihr hört sie kommen, ihr kennt diesen Ton

Die mobilen Lager der Großindustrie

Die modernen Sklaven, das Arbeitsvieh

Bricht aus der Tretmühle aus , aus der Auto-Bahn

Wir können gewinnen, kommt schließt euch an

Runter vom Gas, jetzt kommen wir dran!

Schluss-Refrain

Jetzt nimmst  Du 60 Tonnen, erstreikst deinen Lohn

Das befürchten die Henker lange schon

Tarif und Pausen für den langen Marsch

Sonst lecken Dich die Henker, sonst lecken Dich die Henker, sonst lecken Dich die Henker zum Schluss am …

doch die sind viel zu dreckig & zu glatt für’n Arsch

Für Transport ins Gas, zum Henker, dafür nahm der Führer Schenker. Die Schenker-Führer warn Versager, doch dann kam Nachkriegs-Kapital-geschult vom KBW-ZK der Hager (Teil 1) – barth-engelbart.de

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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