Eines der Ex-Lamboy-Kids, Rema wurde im Alter von 15 Jahren -kurz vor Ausbildungsbeginn zur Krankenpflegerin alleine & ohne Geld nach Uganda abgeschoben, auf der „Reise“ per Anhalter, zu Fuß, als „Blinder Passagier“ vergewaltigt, bekam ihr Kind in einem Flüchtlingslager im Süd-Sudan und schlug sich -mit dem Baby auf dem Arm 2000 Kilometer durch bis an die Grenze nach Ruanda, wo sie sich auf Anweisung der deutschen Ausländerbehörde ihre Geburtsurkunde besorgen sollte. Erst dann könne sie eventuell wieder zurück, wenn sie in einer gesetzten Frist die ID-Urkunden vorlegen könne. Es war für die alleinerziehende junge Mutter unmöglich die Frist einzuhalten
Die Zweite von links: Rema
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Manche Lieder, die die Kinder mit mir zusammen geschrieben und vertont haben, erschienen mir schon bei ihrer Entstehung und jetzt beim Nachhören noch mehr etwas zu süßlich, verlogen. Das habe ich auch bei dem üblichen Kindergarten-Lieder-Repertoire kritisiert und deshalb mit den Kindern neue Lieder geschrieben und viel alte umgetextet. Mittlerweile habe ich dazu eine etwas andere Auffassung, zumindest bei einigen Liedern. Die Kinderlieder sollten die Kleinen nicht mit der brutalen Realität totschlagen, die sie so und so schon fast umbringt. Meiner Meinung nach müssen sie an der Wirklichkeit ansetzen, in der die Kinder sich befinden, sich mit ihr auseinandersetzen aber tröstlich enden, Auswege vorstellbar, fühlbar machen, ermutigen, Selbstwert erfahrbar machen, Identität stiften und stärken und so Respekt vor anderer Identität ermöglichen, mit sich und Anderen versöhnen.
Viele meiner Ex-GrundschülerINNEN haben mich mit ihren Fragen nach genau diesen versöhnlichen Versen mit der Nase darauf gestoßen, dass auch ich in bedrohlichen Situationen an solche „süßlichen“ alten Kinderverse denke
Der letzte und dringendste Hinweis kam von zwei Lamboy-Kids: „Barth-Engelbart, dieses Lied ist bei mir im Herz geblieben: „Schlaf mein Kind, schlaf leis! Aber ich weiß den Text nicht mehr!“ – Nun, ich habe auch etwas länger bei mir im Archiv wühlen müssen, um den Text wieder zu finden: es ist das Lied, das wir für den Hanauer Weihnachtsmarkt geschrieben hatten: „Durch 24 Türen wird uns die Reise führen“, durch die 24 Adventskalender-Fenster des Hanauer Rathauses, „jeden Tag geht eine auf, ich weiß mein Kind, du freust Dich drauf! Schlaf mein Kind, schlaf leise, wir gehen auf die Reise, schlaf mein Kind schlaf leis …“ (Der ganze Text folgt im 2. Teil, in dem dann nur noch die Liedertexte und deren Hintergrund stehen: „Fährst Du zur Schule“, „Wenn Du bei uns im Lamboy wohnst, damm-damm, damm-damm“, „10 Kinder von der Lamboystraß“, „Die Blumen tanzen Rock’n-Roll“, „Bunt sind schon die Wälder“, „Hey Lamboy, Lamboy-Rock“, „Der Lamboy-Park ist unser Park“, „Winter adé“, „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, „Auf der Mauer, auf der Lauer“, „Wiedele, wedele, hinterm Städele“, „Horuz ölde, Horuz ölde“ („der Hahn ist tot“ in 12 & mehr Sprachen ((mein Türkisch ist sehr schlecht!)), „Bruder Jakob“ (auch in 12 & mehr Sprachen), „In der Osterbäckerei“, „Was müssen das für Bäume sein?`“(auch in 12 & mehr Sprachen), „Die kleine Lola trinkt Coca-Cola & das ist nicht grad gesund!“ (weil so mancher Zahn verschwund!), „Ich fahr mit meinem Kett-Car“ (deutsche Version von Donovans „Car-Car“ usw.
Lieder der Lamboy-Kids /zweiter Teil – barth-engelbart.de
Lieder der Lamboy-Kids / dritter Teil – barth-engelbart.de
HaBEs: “Kinder sind wie Bäume” auf Türkisch: Çocuklar a?açlar gibi (?)
“Çocuklar a?açlar gibi”: HaBEs “Kinder sind wie Bäume” hat jemand in Türkisch nachgedichtet. Und da heißt die erste Zeile: “Da Kinder hungrig sind…”.
Jetzt suche ich jemanden, der mir das ganze in Türkisch nachgedichtete Gedicht ins Deutsche rückübersetzt. Ich würde schon gerne wissen, ob der Inhalt auch zumindest ungefähr dem des deutschen Originals entspricht.
“Kinder sind wie Bäume” hatte ich Meryem 2001 in ihr Poesie-Album geschrieben. Wer die Übersetzung ins Türkische gemacht hat, weiß ich nicht.
Mich würde die Übersetzung der Ziege ZORA ins Griechische und Türkische und Kurdische sehr freuen. Meine ZORA gibt es bereits auf Deutsch, Italienisch und Spanisch .
Ein paar Kinderlieder hatte ich mit Hilfe der Lamboy-Kids in 26 Sprachen übersetzt und wir haben sie auch so als Kanon gesungen: nicht nur im Schul-Chor, den “Lamboy-Kids” mit 80 bis 120 Kindern. Nein, die ganze Schule sang die Lieder und der ganze Stadtteil auch. Jedes der 400 bis 500 Kinder der Gebeschus-Grundschule in seiner Muttersprache und in allen 25 anderen Sprachen auch. Und die Kinder haben die Lieder ihrer Heimatländer in die anderen afrikanischen, eurasischen und Nahost-Sprachen übersetzt, aber auch ins Deutsche, Englische, Französische, Italienische, Spanische, Griechische, Armenische, Kurdische, Portugiesische, Polnische, Russische, Serbokroatische, Albanische, in Romanese, ins Tschechische, Slovenische, Ungarische, Rumänische …. die Kinder sagten auch “in alle Balkon-Sprachen”, womit sie den Balkan meinten, von dem man wie vom Balkon auf das Mittelmeer blicken kann: “bis rüber nach Afrika und bis nach Diabakir und nach Ankara und nach Samsun und nach Eriwan … nur nach Omsk und Alma Ater geht es nicht … dafür muss man auf den Uralt, das sind gaaaanz alte große Berge, noch viel weiter und viel älter als die Sieben Zwerge ….” es waren auch Kinder aus Rumänien dabei, Siebenbürger Sachsen und ist doch völlig klar, dass das Märchen von den Sieben Zwergen aus den Siebenbürger Bergen kommt ?! …. nur Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Isländisch, Finnisch, Sämisch, Niederländisch, war nicht mit dabei … ist aber alles noch machbar, Frau Nachbar
Alman ?air, yazar, yorumcu, besteci ve ö?üretmen.
çocuklar a?açlar gibi
a?açlar çocuklar gibidir
uyku ve rüyaya ihtiyaçlar? var
ve tamamen bir ba??na birlikte
karanl?k orman?n gizli kö?eleri
ve büyük ayd?nl?k mekanlar olmaya
kim ki zorlar onlar? çiçeklenmeye
güz zaman? ya da k???n
istedi?i kadar u?ra?s?n
çocuklar a?açlar gibi
a?açlar çocuklar gibidir
b?ak?rsan a?açlara
dü? görmek için zaman
ki o zaman çiçekleri uzak de?ildir
kendili?inden gelir çocuklar gibi
kendili?inden kalkar aya?a
Hartmut Barth-Engelbart
Çeviri: Turgay Uçeren
Meryem’in ?iir albümü için 2001
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Kinder sind wie Bäme
Kinder sind wie Bäume
Bäume sind wie Kinder
Sie brauchen Schlaf und Träume
und ganz allein Zusammensein
den dunklen Wald, versteckte Winkel
und große helle Räume
Und wer sie zwingt zu blühen
im Herbst oder im Winter
der kann sich noch so mühen
Kinder sind wie Bäume
Bäume sind wie Kinder
Lässt du den Bäumen
Zeit zum Träumen
dann sind die Blüten
nicht mehr weit
sie kommen von alleine
wie Kinder auf die Beine
2001, für Meryems Poesiealbum geschrieben
35 Jahre nach meinem Berufsverbot 1978 schickte mir mein damaliger Nachfolger dieses Bild mit dem von den Kindern an die Tafel geklebten Plakat und schrieb, er habe damals den Kindern kaum glaubhaft machen können, dass er nicht schuld an meinem Berufsverbot sei
Hartmut Barth-Engelbart ?iirleri kitaplar? hayat? 11 nisan
Yorum Yaz
Wo Matthias Claudius, Bill Healy, Drafi Deutscher, Harry Belafonte … geklaut haben
Veröffentlicht am von Hartmut Barth-Engelbart
in Hanau bei den “Lamboy-Kids”, wo sonst ?
Ob Glitter Twins, ob Orange Peel,
des heißt net viel.
Ob Kurti Kress, ob Heini Mohn,
wer ist das schon ?
Ob Wenske oder Lesley Link,
ich geb euch einen kleinen Wink.
Hört euch die Lamboy-Kids Mal an.
da platzt sogar der Weihnachtsmann,
der Cola-Dollar-Lobbyist,
vor Neid,
in echt,
vor langer Zeit
wollt der im Lamboy landen..
dabei kam er abhanden.
So’n Mist.
‘S is halt wie es is!
sagt die Gans:
ganz gewiss!
sonst ändert man’s
Ich kann’s
Ob die Gänse lügen?
Gänse könn nur fliegen!
Auch das kann nicht ganz stimmen
sie watscheln und sie schwimmen.
Doch –
was noch ?
Zum Pflügen sind die Füß zu schief
wer sagt, die Gänse pflügen tief
der fährt auch schwarz zum Nulltarif
der klaut auch und der lügt
Ich hoffe das genügt
Wenn Gänse mal tief fliegen
dann können wir sie kriegen
und wenn sie in der Röhre liegen
und über zwei, drei Kilo wiegen
durch sind und nicht mehr allzu heiß
und gut gefüllt, so viel ich weiß,
dann lassen sie sich essen
das hätt ich fast vergessen
Der echte gute Nikolaus,
der reiste Mal aus Samsun aus,
war zwar kein Türke, eh’r Iraner,
in USA wär er Indianer,
ganz ehrlich, er kam aus SamsUn!
Was sagste nun?
Er kam noch ohne Samsonite,
es war ja auch vor langer Zeit.
Der kam nicht gleich
(wie von der Leich!)
mit einem Heer und Schwertern,
mit Folter und Gefängniswärtern.
Er ließ nicht alle gleich dran glauben.
wie Karl der Große einst die Sachsen,
egal wie klein oder erwachsen.
Statt Drohnen schickte er nur Tauben
und kam mit schönen Gastgeschenken,
mit ApelSinen und mit Trauben
weshalb wir heute noch so gern
an diesen alten Herrn,
den guten Freund der Menschen denken.
Was nach ihm dann gekommen ist,
war meistens Mist.
Das Wort ist falsch, denn Mist ist gut.
weshalb man damit düngen tut.
Es gibt da eine alte Schrift,
drin steht: “Was nach ihm kam, war Gift.”
Ob’s damals schon Monsanto war ?,
Syngenta, Pfizer oder Bayer ?,
weiß der Geier
ist noch nicht klar …
Ach ja, die alte Leier!
wie letztes Jahr
Bitte nicht schon wieder
diese bösen Lieder
grad vor der Weihnachtsfeier!!!
Und wann denn sonst ?
Das weiß der Geier !
Was macht Steinmeier
am Himalaya
und Uschi und der Gabriel
Du meiner Seel!?
Ists eine Weihnachtsfeier?
Oder sind’s die Luftschlagsgeier
Die Pleite- oder der fürs Aas,
der schon unsre Opas fraß ?
Halts Maul, beim Fest der Liebe
versteh ich keinen Spaß ,
egal! Da Krieg ich meinen Hass
Du kriegst Deine Hiebe!
Vom Luftschlag, da versteh ich was.
Ich hab dem Hirtenvolke fern
in Kundus unsre Botschaft gern
verkündigt.
Und auch die Mutti Merkel meint,
wenn sie zum Feste wieder greint,
ich hätt mich nicht versündigt.
Sonst hätt sie mir gekündigt.
Wir haben das erörtert,
dann hat sie mich beförfert:
Ja, heute bin ich General,
ein Ritter-Luftschlag,
klarer Fall.
HaBE ich heute zum Feste geschrieben, das ist euch nicht erspart geblieben. Und der Weihnachtsmann ist doch im Lamboy gelandet, in der Nachbarschaft. in den US-Army-Kasernen. Aber da isser dann zusammen mit der US-Army wenigstens vorübergehend abhanden gekommen. Ich hoffe, er kommt nie wieder.
Der Mond geht nach dem Brief an meine Kinder auf.
liebe R,
Du bist (neben den anderen Schönen – jetzt Großen und noch Schöneren aus unserem bis zu 120-köpfigen Kinder-Chor, den Hanauer “Lamboy-Kids”) die schönste afrikanische Frau, die ich jemals kennengelernt habe.
Wenn ich Deine Bilder sehe, kann ich Dich kaum wieder erkennen, aber die Augen, die Gesichter, die bleiben immer ein Biss-chen so, wie sie in den Grundschuljahren schon geleuchtet haben.
Nun, ich habe Dich als Kind kennengelernt, da warst Du gerade 5, 6 oder 7, manche waren schon 8. 9, 10 oder 11 Jahre alt. Bei manchen wussten wir nicht, wie alt sie sind. Manche waren älter, als sie aussahen, Manche waren viel jünger, als sie aussahen, – älter, weil sie viel mehr und viel Schlimmeres gesehen haben, als es für Kinder, Geschwister, Eltern und Großeltern, FreundINNeN und Verwandte gut ist.
Ich habe Dir die Angst überwinden helfen können, auch etwas die Alpträume und Dich ermutigt, deine Sprache, Deine Stimme wieder zu finden und Deine Kinderlieder aus Afrika, so, wie ich es seit 1974 mit den Kindern aus Dribb- und Hibbdebach, links und rechts vom Main in Deutschland, aus dem Spessart, dem Vuchelsberch, dem Ourewald, dem Ried, der Werrrra, aus Rrruureboach, aus Grouss- un Kloa-AAhm, aus Staane, Offebach, Lohwald un Biewer un Goiße, aus Raffolshause un Issischm, Lange- odder korze-Diebisch odder Diebach, Meddel-Nieder-Hoa-Grinn, Braadeburn un Geddeboach, Leiwels unn sou weider, aus der Türkei, aus Kurdis- & Kasachs-& Pakis- & Afghanistan, aus Syrien, dem Kosovo, aus Cote d’Ivoire, aus Senegal, Burkina Faso, Mali, Nigeria, Angola, Somalia, Eritrea, Jemen, Palästina, Irak, Iran, Italien, Indien, Indonesien, Portugal, Spanien, Polen, Russland, Ungarn, Rumänien, Belarus, Schottland, Frankreich, Algerien, Marokko, Jordanien, Armenien, Ruanda-Burundi, Kenia, Uganda, Griechenland, Sri Lanka, Bosnien-Herzogowina, Slowenien, Kroatien, aus der Kraina, aus Serbien, Montenegro, Albanien und anderen Teilen unserer gemeinsamen Heimat-Erde tun durfte.
Schickt mir bitte alle die Übersetzungen der Lieder, die ich mit euch über 15 Jahre geübt und gesungen, geschrieben und vertont habe, nicht nur unsere Lamboy-Hymne , die uns Bill Healy geklaut hat: Hey Lamboy, Lamboy-Kids, Hey Lamboy, Lamboy-Kids, aus der er dann seinen Hit “Mambo-Rock” gemacht hatte.
Auch das Lied, das uns Drafi Deutscher abgekupfert und umgeschrieben hat: “Wenn Du bei uns im Lamboy wohnst, damm-damm, damm-damm, ganz egal woher Du kommst, damm-damm, damm-damm: Marmorstein und Eisen bricht, aber unsre Freundschaft nicht, Du- (geh-)k-örst zu uns, es bleibt dabei, Lamboy-Kids sind treu …
(((Ihr habt da immer geschrieben: “Du chörst” zu/mit uns, das war für euch das Tuwort von Chor!!!:-O)))
Nun, Drafi (Karaman) Deutscher hat daraus seinen Hit: “Weine nicht, wenn der Regen fällt …” gemacht und das ist ja auch ein schönes Lied geworden. So in etwa, wie unser Lied: “Papa Kofone!”, aus dem er dann sein “Mama Leone” gemacht hat.. Wir haben ihm das Klauen verziehen und außerdem ist er ja auch einer von uns, denn er kann Romanese….
Vergesst Bitte nicht die Übersetzungen des Liedes, das WIR bei Matthias Claudius erst geklaut und dann etwas umgeschrieben haben… Ich habe ja mit ihm gesprochen, (was ich als konfessionsloser Religionslehrer eh so gut kann) und der hat uns tatsächlich den Diebstahl verziehen und mir gesagt, ich solle euch ausrichten, er hätte das Lied heute genauso wie Ihr geschrieben. Ja, und dann sind wir so verblieben, dass er immer von oben hinterm Mond bei uns mitsingt. Das kann man gut hören, wenn wir ganz leise und vorsichtig singen, so dass die ZuhörerINNEN wie immer eine Gänsehaut kriegen..
Soll ich euch den deutschen Text noch Mal schicken ?
Aber nur, wenn Ihr mir versprecht, dass Ihr die Übersetzungen in eure Mutter- oder Vater-, Oma- oder Opa-Sprache an meine Adresse schickt: HaBEbuechnerei@web.de .
Habt ihr die Fischer-Sirene gehört, die aus unserer Osterbäckerei so eine zuckergussüberlaufene Schmalzschmonzette gemacht hat ? Entweder hat der Rolf Zuckerowski jede Menge Hunnies dafür bekommen, dass er das von uns geklaute Lied -umgeschrieben zu “seiner” Weihnachtsbäckerei- bis auf den letzten Witz wie eine Martinsgans ausgenommen und an die Helene Fischer verscherbelt hat. Oder die hat sich das Lied einfach im Internet gefischt. Geht ja super !!!!
My Pagagei “Dschingle” bells und mein Dackel Dschungel bellt da auch dabei. Egal:
hier folgen jetzt ein paar von den Liedern oder doch nur eines ? Auf jeden Fall, was ganz Gemeines
Pressemitteilung, Einladung zum Pressegespräch
und zum 4. Advents-Morgenkonzert der “Lamboy-Kids”
am 19.12.2005 um 8.00 Uhr bis 8.45
Mit der Bitte um Veröffentlichung/ Ankündigung und Teilnahme
Sehr geehrte Damen und Herren
Die mongolische Sängerin und Harfinistin
Puje Byambaa,
hat im Rahmen der Vorbereitung des diesjährigen “response 2006? -Projektes von der Arbeit der “Lamboy-Kids” und ihrer Geschichte gehört. Besonders die Geschichte zweier Kinder des Schulchores der Hanauer Gebeschus-(Grund-)Schule, die aus ihrer neuen Heimat und ihrem Freundeskreis abgeschoben wurden, hat sie sehr berührt (siehe Texte im Anhang unten !).
Sie hat sich deshalb entschlossen, den Kindern der Gebeschus-Schule vor Weihnachten eine Stunde mongolische Musik zu schenken. Diese vorweihnachtliche Bescherung findet im Rahmen des 4. Advents-Morgenkonzertes der “Lamboy-Kids” am 19.12.2005 von 8.00 bis 8.45 in der Gebeschus-Schule statt. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit zum Pressegespräch mit der mongolischen Künstlerin und dem Chorleiter der “Lamboy-Kids” (wenn es der Stundenplan zulässt).
Puje Byambaa arbeitet als Musikerin im Umfeld des Frankfurter “ensemble modern”.
Ein ebenfalls wichtiger Grund für ihre Geschenkidee ist, dass die “Lamboy.Kids” in ihrer selbstgeschriebenen Stadtteil-Hymne auch von der Mongolei singen:
“Wir kommen aus Afghanistan, aus Polen, der Türkei
aus Deutschland und aus Kasachstan, kurz vor der Mongolei…”
Denn einige Spätaussiedlerkinder kommen/kamen direkt aus Alma Ater in Kasachstan über den Flughafen Frankfurt nach Hanau an die Gebeschusschule. Und dort in den Schulchor, die “Lamboy-Kids”.
Die Schulgemeinde der GebeschusSchule würde sich sehr über Ihren Besuch und über eine Berichterstattung in Ihrer Zeitung freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart
Chorleiter der “Lamboy-Kids”/ Musiklehrer und Kinderliedermacher an der GebeschusSchule
Hier folgt jetzt der Brief von Rasim, einem Kind aus meinem Kinder-Chor “Die Lamboy-Kids”, Rasims 7 köpfige aus Bosnien geflohene Familie – allesamt schwer traumatisiert- konnte mit organisiertem “Schuleschwänzen” polizeiliches Kidnapping verhindern, hielt sich lange versteckt und die alleinerziehende Mutter konnte dann über Kontakte zur bosnischen/jugoslawischen Gemeinde in Atlanta mit der Nacht-und Nebelausreise in die USA einer Abschiebung nach Bosnien zuvorkommen.
Von den meisten abgeschobenen Kindern habe ich sonst kein Lebenszeichen. ((Von den vielen (bisher) nicht abgeschobenen und gemeinsam vor der Abschiebung bewahrten um so mehr)).
Rasim verbrachte im ersten Schuljahr die meiste Zeit im Unterricht schweigend unter seinem Tisch. Erst nach und nach begann er im (Kunst-)Unterricht zu malen: schwarze Bilder mit bombardierenden Flugzeugen, brennenden Häusern, blutenden verstümmelten Menschen.
Schweigen, Jähzorn im Wechsel mit scheinbar grundlosen, still-strömenden Tränen. Erst im 2. Schuljahr begann Rasim sich aktiv-konstruktiv am Unterricht zu beteiligen. Da die Kinder und die LehrerINNEN Rasim nicht ausgegrenzt haben, hat er unter dem Tisch sehr viel mitgehört, entfernte Freundschaften geschlossen und gelernt: im zweiten Schuljahr wurde er dann ein echter Senkrechtstarter, wobei sein Einstieg der war, dass er seinen Klassenlehrer vom hessischen Akzent bis in die Körpersprache perfekt imitieren konnte und die Klasse inklusive Lehrer sich vor Lachen bog. Etwas barschere Ermahnungen beantwortete er mit militärischem Hacken- Zusammenschlagen, militärischem Gruß und : “Jawoll, Herr Oberst, ei-ei Sir!” , was jedesmal die Lage entschärfte. Es gab und gibt viele Kinder wie Rasim, nur von anderen Kriegsschauplätzen., manchmal drei Straßen weiter , manchmal in der direkten Nachbarschaft…..
Wir dürfen keines davon abschieben, selektieren, auslesen,
23.6. 2005
Lieber Bart-Engel-Bart
Ich mußte am 13.5. um 4 Uhr morgens aufstehen. Dan sind wir zum Frankfurter Flughafen gefahren. Dan kam endlich der Delta air lanes Flugzeug an. Wir sind in den Flugzeug eingestigen, da gab es Essen und Trinken. Wir sind über den Atlantischen Ozean geflogen und er war wirklich ganz groß. Wir sind mit dem Flugzeug 7 Stunden und 21 Minuten geflogen. Dan sind wir in New-York angekommen. Wir mußten in New-York 3 Stunden und 15 Minuten warten. Dan kam der 2. Delta Flugzeug für Atlanta. Als wir in Atlanta angekommen sind, haben wir eine Wohnung bekommen. Wir haben uns am Montag in die Schule angemeldet. Ich habe am ersten Tag 9 Einzer gekrigt.
Wir sind 2 Wochen in die Schule gegangen. Jetzt haben wir 3 Monate ferien bis den 24. August.
Lieber Bart-Engel-Bart, ich will dich und meine Freunde wiedersehen.
Hier in Amerika ist es nicht so schön wie in Deutschland, in Deutschland ist es schöner. Meine Mutter hat gesagt, das wir nach 5 ((Stunden -durchgestrichen (HaBE)) Jahren wider zurück nach Deutschland keren.
Bitte schreibe mir auf COMPUTER oder auf ((Blätter -durchgestrichen(HaBE)) einen Block Deine ganzen Lieder auf. Schgick mir den Brief und Die Lieder in einen Paket.
Grüs die Klasse: 3a,4c,3e,2a,1b,3c,und 4b fon mir.
Fergis mich nie. Ich werde dich nie Fergesen.
Dein Rasim
aus deiner Elefantenklasse 1b, 2b
(((die 9 Einser am ersten US-Schultag hat Rasim wahrscheinlich nicht erschwindelt: in der US -Noten Skala ist- so viel ich weiß- die 1 die schlechteste Note, die ungefähr unserer 6 entspricht. Ob Rasim mir das absichtlich nicht erklärt hat, weiß ich nicht.)))
(((die 5 Jahre sind um, Rasim ist noch nicht wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Ich wünsche ihm, dass er in den USA gut zu RECHT kommt, besser als die politischen Flüchtlinge und die “Wirtschaftsasylanten”, die ab 1933 und ab 1945 Deutschland in Richtung USA verlassen mussten und haben )))
Dafür leben jetzt andere Kinder in ähnlich deprimierendem Status und müssen jederzeit mit ihrer Abschiebung in Länder rechnen, deren Kultur sie nicht kennen, deren Sprachen sie nicht (mehr)sprechen und bei denen das Bundesaußenministerium allen deutschen Touristen dringend davon abrät, dort auch in den besten Hotels Urlaub zu machen, weil Gefahr für Leib und Leben besteht.
- einige Strophen der Hymne des “Lamboy-Viertels”
Lamboy-Rock “Die Lamboy-Kids”
Text: Lamboy-Kids & Hartmut Barth-Engelbart
Musik: Hartmut Barth-Engelbart(bei Bill Healy’s Mambo-Rock geklaut)
1
Wir kommen aus Afghanistan
aus Polen der Türkei
aus Deutschland und aus Kasachstan
kurz vor der Mongolei
aus Griechenland, Italien
Sri Lanka und Iran
kurdisch,sinti-roma-hessisch
das hört sich gut an
Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Jeder singt und jeder hört die Lamboy-Kids
2
Ob Spiele aus Somalia
und Lieder aus Gabun
und Eritreas Märchenschatz
Musik aus Kamerun
Tänze aus Nigeria
ein Bosnisches Quartett
ein Kanon aus dem Kosovo
Ihr hört wie gut das geht Hey Lamboy, Lamboy-Kids …
3
Wir Kinder sind von einer Welt
von Nord, Ost, Süd und West
Wir haben auch auf dich gezählt
daß du uns nicht verläßt
In Hanau-Nord sind wir zuhaus
Ich und Du und Ihr
und schreit mal einer “macht euch raus!”
dann schreien wir
wir bleiben hier
Die Lamboy-Kids
die Lamboy-Kids
die Lamboy-Kids sind Wir Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Der ganze Text mit 10 Strophen folgt im zweiten oder dritten Teil der „Lieder der Lamboy-Kids“
Lieder der Lamboy-Kids /zweiter Teil – barth-engelbart.de
Lieder der Lamboy-Kids / dritter Teil – barth-engelbart.de
- das Lieblingslied von Arta war (neben den “Lamboykids)
die Neuvertextung von “Der Mond ist aufgegangen”
und davon möchte ich bei dem Bericht über Arta und ihre Abschiebung nach Sarajewo nicht nur die letzte Strophe zitieren, zu der sie gesagt hat, dass sie an diese Strophe denkt und sie singt, wenn sie in Sarajewo den Mond durch die Löcher der Kellerdecke sehen kann und weiß, dass wir den Mond auch sehen:
Der Mond ist aufgegangen
1
Der Mond ist aufgegangen
die goldnen Sterne prangen
am Himmel hell und klar
der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar
2
Jetzt kommt die Stadt zur Ruhe
das hektische Getue
im Häusermeer verweht
die großen Einkaufstraßen
stehn einsam und verlassen
und niemand der das Licht ausdreht
3
Am Fenster wird es leise
nur in der Einflugschneise
ein Flugzeug stört die Ruh
die Nacht wird wie ein Zimmer
mit warmem Kerzenschimmer
der Tag schläft ein und dann auch du
4
Nicht alle gehen schlafen
noch viele müssen schaffen
weit über Mitternacht
der Mond kann sie nicht sehen
wenn sie am Fließband stehen
so wird die Nacht zum Tag gemacht
5
Seht ihr den Mond dort stehen
er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön
so geht’s mit vielen Sachen
die wir so schlau belachen,
weil uns’re Augen sie nicht sehn
6
Wer sieht den Mond von hinten
wer nicht sucht, kann nichts finden
der stellt sich blind und taub
es gibt so viele Leute
die seh’n nur eine Seite
die sehen Blätter und kein Laub
7
Der Mond scheint auf uns nieder
auf Menschen, Schwestern, Brüder
durchdringt mit mildem Licht
die Herzen und die Räume
begleitet unsre Träume
er geht doch er verläßt uns nicht
Alle Lieder habe ich zusammen mit den Kindern getextet und arrangiert.
Beim “Mond” haben wir zwei Strophen von Matthias Claudius unverändert übernommen.
Gruß
Hartmut Barth-Engelbart
DER VIDEO-VORSPANN:
Im Februar 2012 gab es in der Lamboy-Straßen-PIZZARIA SAN DOMENICO ein “LAMBOY-KIDS-REVIVAL-TREFFEN mit über 45 Teilnehmerinnen zwischen 18 Uhr und 0 Uhr, mit einer abenteuerlichen Videovermehrung und Vor-führung durch benachbarte IT-Spezialisten & Improvisations-KünstlerINNEN. Vorausgegangen war die Gründung einer facebook-Gruppe ”Lamboy-Kids” durch diese selbst. Weitere Revivals sollen noch folgen!!!
Im Juni 2012 zum 100. Geburtstag der Gebeschus-Schule im ehemaligen Kasernen-& Industrieviertel Lamboy, dem Extrem-Brennpunkt mit dem bis in die End80er Jahre florierenden Straßenstrich und einem vielschichtig-bunten Migrationsanteil von über 90% . Von Afghanistan über Jugoslawien bis Zaire, von Alma Ater bis Zakopane – kamen viele der in den folgenden Videos singenden Kinder als Eltern mit ihren Jüngsten oder Ältesten, die schon die ersten Klassen beleben.
Bewirtet wurden die Gäste beim 100. durch junge Damen und Herren, die fast alle auf den beiden folgenden Videos zu sehen und zu hören sind. Alle mitten in der Ausbildung, in Lehre oder Studium, auf dem zweiten Bildungsweg, aber auch ein paar abgestürzte sich wieder Auffangende, etliche in der HARTZ4-Leere, die mir an jeder Straßenecke den Stand ihrer Entwicklung berichten. Ihnen allen kann ich blind oder sehend in die Arme laufen, da fühle ich mich zuhause, da haut mich auch “Hanau haut um” nicht mehr um …. und auch viele Kinder, die in Krieg und Elend, Hungersnot und Dürre abgeschoben wurden. Auch Einige, die das herrschende etwas andere Elend hier nicht überlebt haben
Lamboy-Kids in Concert beim Kongress “schule kreativ 2000? von Hartmut Barth-Engelbart auf Vimeo.
Lamboy-Kids in Concert von Hartmut Barth-Engelbart auf Vimeo.
Nachbemerkung „Text-Arbeit“:
beim Singen der Lieder fielen den Kindern immer wieder neue Reimwörter zu neuen Situationen, Aspekten ein, mit denen wir dann neue Strophen gemacht haben.
Ich habe bewusst mit den Kindern zusammen mit Sprache gespielt. Alle Vorsilben ergänzen lassen: Vor-Spielen, Ver-Spielen, Nach-Spielen usw. mit allen möglichen Tu-Wörtern. Ich habe oder die Kinder haben Reimenden vorgegeben wie „eile“ und dann haben wir Reimwörter gemacht: Seile, Pfeile, geile, Meile, teile, verteile, Weile, lange Weile, Keile, peile, steile, Feile, heile, Zeile und mit diesen Reimwörtern haben wir Non-Sense-Lieder getextet und GeblödelDichte ….
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