HaBE Peter Sodann zu danken, obwohl wir uns leider nur beinahe „analog“ befreundeten. Treffen wollte ich meinen „väterlichen Wunsch-Freund“ zusammen mit Pete Seeger bei der von Dieter Dehm organisierten „Konferenz Gegenöffentlichkeit“ an der Berliner Universität der Künste im Jahr 2000. Pete Seeger war dann bedauerlicher Weise nur per Skype zugeschaltet. Blieb mir die Hoffnung auf ein Treffen mit Peter Sodann. Vor oder nach der angesetzten Podiumsdiskussion über Kunst und Gegenöffentlichkeit. Doch Sodann sagte direkt vor der Diskussion wegen Krankheit ab. Warum ich dann zu der Ehre kam, Peter Sodann auf dem Podium zu vertreten, weiß ich nicht. Sicher war ich für Dieter Dehm nur eine Notlösung. Meine von Horst Bingel, Ingrid und Gerhard Zwerenz und Sabine Kebir unterstützen, mittlerweile bundesweit bekannten „Widerstandslesungen“ im Rhein-Main-Gebiet könnten ihn dazu bewogen haben. Die waren aber im Vergleich zu den künstlerisch-publizistischen Leistungen, den Erfahrungen, dem Durchhaltevermögen Peter Sodanns doch eher Zwergengesänge. Was mich mit Peter Sodann auch verband, waren positive wie negative Erfahrungen in Halle, wo ich u.a. bei Radio CORAX nach zwei erfolgreichen Life-Lesungen fünf Minuten vor der Dritten aus dem Programm gestrichen wurde. Jutta Ditfurth hatte mich bei der CORAX-Leitung als „strukturell völkisch“ und „antisemitisch“ denunziert. Die Stadt hat mir zwar kein Theater geschlossen, dafür aber das VL-Zentrum dazu erpresst, mich und weitere KollegINNen aus dem bereits gedruckten Veranstaltungsprogramm zur Leipziger Buchmesse 2005 zu streichen. Der VL (Vereinigten Linken) wurde die Schließung des Zentrums wg. baupolizeilicher Mängel, Brand- und Einsturzgefahr, fehlender Feuertreppen usw. & der Küche „intensivste Hygiene-Untersuchungen durch das Gesundheitsamt“ angedroht, „bei denen wir 100%ig Mäusescheiße und Kakerlaken finden werden. Und dann ist Schluss mit der Kantine!“
Lieber Peter Sodann, Du wirst mir besonders wegen Deiner Rolle als SED-Mann im „Gundermann“ in Herz und Hirn bleiben. Dagegen war Deine Rolle als Bruno Ehrlicher nur Broterwerb. Du warst immer fassbar und nie von oben herab. Du sitzt in meinem Kopf und Herz direkt neben Ekkehard Schall , Erich Fried, Horst Bingel, Gerhard Zwerenz, Werner Pirker, Thomas Weißbecker, Wolfgang Stryi, Hannia Wiatrowski, Andreas Cisielsky …