Die lange gemeinsame Geschichte von Mensch und Hundheit
Die lange gemeinsame Geschichte von Mensch und Hundheit
Es ist tatsächlich so: nicht der Mensch kam auf den Hund, sondern der Wolfs-Hund kam auf den Menschen. Das war ein lange andauernder Abstieg, von Generation zu Generation eine sich auch genetisch auswirkende De-Generation. Ob und wann sich der Hund davon erholen wird und statt hündisch wieder mündig wird, steht noch nicht fest. Es schien ja auch alles so bequem_: nicht selbst mehr jagen müssen, nur noch Aas und Reste fressen, das Beste nach den Gäste-Essen … aber jetzt von vorn:
Die Menschheit kam
vor Tausendenden von Jahren
vielleicht auch früher oder später
als unsere Vorfahren
die UrUrPeriode Groß-
Mütter und die Vor-Vor-Väter
aus gutem Grund
aus nackter Angst vorm bösen Wolf
auf den Hund
den Hund
den unterwürfgen Wolfsverräter
den kadavergehorsamen Auftragstäter
den hündisch ergebenen Bettvorleger
den diensteifrig wedelnden Straßenfeger
den Blitzableiter und Kinderersatz
die Allzweckwaffe für jede Hatz
den Mitläufer bis in die letzte Runde
das Schutz-Nutztier der ersten Stunde
Schoßhund und
Schutzhund
Jagdhund und
Bluthund
Ketten-, Hof-, Sau-,
Schäfer- und
Schweinehund
den Blinden-, Führer-,
Such-, Rettungs-, Minenhund
und, und , und …….
Er sollte den Alten
nützen
Und helfen
von abends
bis morgens in der Frühe
Hühner, Ziegen, Schafe, Kühe
Vor den Wölfen
Zu schützen
Der Hund kriegt dafür
Wenn er artig bellt
Was von der Menschen
Tische fällt
Man machte den Hund
Lammfromm und zahm
Nur den Rest vom Wolf
Kriegt man nicht ganz raus
und das ist der Grund
Dass es dazu kam
Dass Schafspelz getarnt
Treublickend und bieder
der Fleisch-Reißwolf wieder
Die Macht übernahm
Da dreht sich die Rolle
Von Herr und Knecht
Dem Hund
wars nur recht.
Jetzt ist der Hund der Herr im Haus
Und wer ihm nicht passt,
den lässt er nicht rein, den jagt er raus
er bewacht den PC und hütet die Maus
und schaltet nachts noch den Monitor aus
Der Mensch dient jetzt
ohne Ruhe und Rast
als Dosenöffner und Animalteur
geht nie mehr alleine
nur an der Leine
zum Gassi bei Fuß
oder hinterher
Da lachen die Hühner
Da kräht der Hahn
Die Schweine pfeifen
die Spatzen vom Dach
machen mit ihrem Heidenkrach
einen ganzen Stall mit Mastgänsen wach
denen dämmerts, dass sie einmal Wildgänse warn
die jährlich wie wild nach Norden fahrn
Eine Pute läuft jubelnd ganz puterrot an
Da feiert die Farm
Der Tiere zum Schluss
Die Pferde wiehern
erfreut: „Nicht schlecht!
Es wurd ja auch Zeit,
dass der Hund sich rächt.
WIR haben schon früher rebelliert
dagegen, dass uns der Mensch dressiert.
Mit einem Abwurf vom Hohen Ross
war der Mensch nicht länger
unser Boss
Der darf uns massieren
statt uns zu dressieren
wir machen ihn nicht Mal zum Stiefelknecht
denn sowas verstößt gegens Pferderecht …..
(schwimmt der Leithengst,
so richtig im Redefluss
kommt die Geschichte
nie mehr zum Schluss)
Doch jetzt erhebt sich
- dem Himmel sei Dank –
der Alpha-Hund
von seiner Bank
und gibt der Tierfarm-Runde kund:
Ich lese euch jetzt den Hundeschwur vor
und ich will, dass ihr ihn mit mir im Chor
zusammen sprecht:
Der Hund will nicht länger hündisch leben
Nein, hundewürdig, mündig eben
So soll es sein
So isses recht.
(Geschrieben an Sylvester 2018 / überarbeitet an Neujahr 2019)
Über die Hundeselbsthilfegrupen habe ich noch gar nichts geschrieben
auch nicht über die DocMcDog-Kampagne gegen Zuvielisationsschäden mit dem Motto:
ein dicker Hund
mit 200 Pfund
ist ungesund