Initiative Alte Schule – Mittel-Gründau IAS (gem.e.V.) & IAS Leihbücherei -Herzlichen Glückwunsch zum 31. & 30. Geburtstag

IAS-Plakat von 95/96, das erste einer Serie von 7 Plakaten gegen den damals von der Gemeinde geplanten Abriss, Umbau, Verkauf der Alten Schule. Ähnliche Pläne des damals „rot-grün“ regierten Kreises konnten wir noch zu Fall bringen. Die 7 Plakate HaBE ich in zweimonatlichen Abständen gemacht, so wie ab 1988 schon viele Plakate gegen die Mülldeponie-Planungen Streit, Sauerngrund, Atzmersgrund, Judengrund & & & … Die Mülldeponie konnten wir ebenso verhindern wie vorher die 1986 unter Landrat Rüger noch vor seiner Abwahl geplante Müllverbrennungsanlage im Gründau-Tal an gleicher Stelle

Schön, dass wir wenigstens den Abriss der Alten Schule verhindern konnten

Wer die IAS-Geschichte ausführlicher kennen lernen will, soll hier anklicken: Vor 21 Jahren waren in Mittel-Gründau die “Wunder an der Gründau” zu Wunden geworden: 2003 war’s nach 10 Jahren ehrenamtlicher Arbeit mit der “Dörflichen Volkshochschule”, dem Jugend-& Alten-& Dorfkultur-& Sozialzentrum vorbei & die Gemeinde hatte über 750.000,-€ unseres Gemeineigentums zum Fenster rausgeworfen. – barth-engelbart.de

Zur Geschichte des Dorfes steht hier Genaueres:Die Forschung des HDV* Mittel-Gründau zur Geschichte des Dorfes hatte 2011 noch einige Lücken, die nach und nach geschlossen werden. Nicht mit List & Tücken. Wenn wir sie noch fänden ohne Zeitungsenten, auch mit Dokumenten aus Darmstadt & Wiesbaden, wo man uns oft rief zum Blick ins Staatsarchiv in die Gründau-Schubladen, ein Einblick kann nichts schaden: – barth-engelbart.de

Artikel im „meinJournal“/Kultur-Sport-Freizeit aus der Region von Aschaffenburg bis Frankfurt/M // Ausgabe März 1998

Das genau ist der TATORT, an dem die IAS gegründet wurde: das Bushalte-Häuschen war schon lange das informelle „Jugendzentrum“ . Neben der Toreinfahrt des Hofgutes war das der einzige auch bei Regen nutzbare Platz für nicht nur jugendliche „Dates“, nachdem der Backhaus-Dachboden nicht mehr zugänglich war und der Sand überm Backofen auch nicht mehr regelmäßig aufgewärmt war und der Schäferwagen auch nicht mehr in Mittel-Gründau Station für „Schäferstündchen“ machte und die Schäfer auch nicht mehr so jung und knackig waren . und der Schokolad-Baum zwecks Beziehungsanbahnung zwischen InländerINNEn und AusländerINNEn von der Kreisstraße abgeschnitten wurde.

Weitere Bilder zur IAS-Geschichte werden hier noch folgen. Wer noch welche schicken will, soll es möglichst noch vor den 35. Geburtstag tun!

Als nächstes hier der BücherBettelBrief von 1994, der nach und nach an fast alle deutschen Verlage verschickt wurde und ein überwältigendes Echo erbrachte:

es wurden einige Zentner Bücher geschickt, die -neben den Spenden aus Mittel-Gründauer & benachbarten Bücherregalen- den ersten Grundstock für die IAS-Leihbücherei bildeten

Dieser Brief wurde ab 1994 in einem Mammut-Akt innerhalb von 2 Jahren nach enttäuschenden Erfahrungen mit dem FAX-Versand mit handgeschriebenen Adressen und „Lecker“-Briefmarken – nach der Arbeit meist in Nachtarbeit versendet.

HaBE fünf Geburtstagsgeschenke für die IAS-Bücherei: die kommen aber erst später als Überraschung oder hängen schon in der POST, beim Bäcker, ….

Eine Presse-Dokumentation der über 31 Jahre IAS-Arbeit wird noch folgen. Teilweise war sie bei der 800-Jahrfeier ausgestellt. 4 Aktenordner waren dann doch zu viel für die 25 Meter Wäscheleine in der Einfahrt „Bei’s Tobiasse“

Wieder ein „Eigenbrötler“: Bei’s Tobiasse, d.h. bei Tobias Meininger befand sich der Haupteingang zum Hof direkt unterhalb des Schulhofes –

Die beiden sandsteinernen Torpfosten der alten Toreinfahrt zum Hof des Tobias Meininger stehen heute noch an der „Kirchgasse“, die den Mühlbach überbrückte, bis 1862 zur Kirche auf dem alten Friedhof an der Vonhäuser Hohl – gegenüber dem alten Feuerwehrhaus – führte, die der Hauptverbindungsweg nach Büdingen war .

Der Mühlbach, der seinen Bauerngarten durchquerte (die Trennungslinie/ der unterirdische Entwässerungskanal zwischen Kopfsteinpflaster und Asphalt) unterquerte die Kirchgassenbrücke in Richtung Ahl, brachte dem Feuerwehrhaus das Löschwasser und trieb im Ahl noch einige Schrotmühlräder und am Ende des Ahl eine Oberflur-Mühle oberhalb des „Dauth-Landes“ mit seiner Quelle, die in den Mühlbach mündete und mit ihm zusammen in den Gründau-Auwiesen und -wäldchen verschwand, wie der Hasselbach 50 Meter weiter südlich

Lange Zeit diente der jetzt asphaltierte Schulhofteil noch jenseits des Mühlgrabens als Schulgarten. Das Plumpsklo (oben rechts im Bild) wurde erst um die Jahrhundertwende 1900 errichtet bzw. das Meininger’sche Back- und Schlachthaus wurde dafür umgebaut an der Grundstücksgrenze zur Back-Gretel. Der Meininger’sche Backofen war so modern, dass von ihm auch 1839 keine Brandgefahr ausging.

Wieder ein „Eigenbrötler“ an der Ecke/Kreuzung Alte Schulstraße/Wagnershohl und „Mühlstück“. Der Schornstein ist leider weg. HaBE-Grafitzeichnung von 1988/89

Auch in Haingründau musste um 1839 ein Backhaus errichtet werden, wegen der Brandgefahr für die am umgeleiteten Klammborn (heute „Klammbornstraße“) eng zwischen Ställen und Scheuern aufgereihten Klein-Bauernhöfe mit ihren Unterflur-Schrotmühlen, so wie in Mittel-Gründau ebenfalls

Historische Karte von 1862

Hier fehlen einige Einträge und 1904 wurde nicht der Glockenturm gebaut, sondern das Treppenhaus nach Westen erweitert und nach oben ergänzt mit einem Quergiebelgeschoss das als Feuerwehr-Glockenturm diente. Mit der Treppenhauserweiterung wurde 1904 auch Schlauch-Trockenschacht eingebaut, der bis in die Bürgermeisterei reichte, die ab 1965 als Schulleiter- und Lehrerzimmer diente. Die Bürgermeisterei zog 1965 mit der Feuerwehr um in das in Eigenleistung der Bevölkerung erbaute neue Feuerwehrhaus. Die Lagerhalle der Feuerwehr wurde Pausenhalle. Die Feuerglocke wurde Schulglocke. Das Büro des Bürgermeisters wurde Lehrerzimmer und ab 1994/95 Leihbücherei der IAS. Von 1993 an begann die Initiative Alte Schule mit dem Aufbau der „Betreuungsschule“, des Jugendzentrums, des Mehrgenerationentreffs, des Sozial- & Kulturzentrums, der Krabbelgruppen usw… die gesamte Angebotspalette lief meist voll ausgebucht, bis die Gemeinde 2003 die Alte Schule verkaufte.

Verschwiegen werden soll hier auch nicht, dass -nachdem der damalige Bürgermeister Betz die Schule für die SA und SS freigemacht hatte, die Faschisten im Dachgeschoss ein Hitler-Jugend-Zentrum einrichteten, dass im Krieg dort Kriegsgefangene „untergebracht“ wurden und der Sohn des Büdinger Ehrenbürgers und Heimatforschers Heuson nach 1960 in der Mittel-Gründauer Grund- und Haupt-Volksschule ein paar Jahre als Lehrer und Gemeinde-Archivar arbeitete und das Gemeinde-Archiv nach neuesten wissenschaftlichen Kriterien anlegte . Um so schlimmer war 2003 die Archiv-Räumung in bereitgestellte Müllcontainer durch ahnungslose Mitarbeiter des Bauhofes

Die erste -versehentlich noch nicht korrigiert veröffentlichte- Version dieses Artikels einen schweren Fehler. Ich hatte Hans-Velten Heuson mit seinem Vater Karl verwechselt, der natürlich nicht Volksschullehrer in Mittel-Gründau sondern zuletzt Gewerbelehrer in Büdingen war. Karl Heuson war als Heimatforscher leitend Ende der 1920er bis 1933 an den Ausgrabungen des noch unter SPD-Kanzlerschaft eingerichteten „freiwilligen Arbeitsdienstes“ und ab 1933 des NS-„Reichsarbeitsdienstes“ an der Glauburg auf dem Glauberg beteiligt, spätestens dann unter Oberaufsicht des hessischen NS-Gauleiters und Reichsstatthalters Jakob Sprenger. Das enteignete „Naturfreundehaus“ diente als Unterkunft und Ausgrabungs- und Arbeitslager-Kommandantur der Herrschaften. In der Nachbarschaft wurde das Glauberg-Arbeitslager errichtet. Zwischen 1933 und 1945 und auch noch danach wurde Karl Heuson mit Auszeichnungen & Vorstandsfunktionen überhäuft sicher nicht als Gegner der NS-Diktatur geführt.  Ob und wie stark er  und sein Sohn  in NS-Verbrechen in der Region verwickelt waren, darüber schweigen die BiografINNen. Der 1926 geborene  Hans-Velten Heuson geriet als HJ-Pimpf und mit kaum 17 Jahren 1943 von der Schulbank geholt noch als Kindersoldat in Kriegsgefangenschaft, konnte 1946 entlassen das Abitur nachholen und wurde nach Umwegen schließlich Haupt- und Realschullehrer. Ab 1960 unterrichtete er für ein paar Jahre an der Grund- & Hauptschule Mittel-Gründau zusammen mit dem Schulleiter Oschwald.

Leider wird auch aktuell nicht nur bei wikipedia sondern auch im offiziellen Büdingen über doch sehr wahrscheinliche NS-Verstrickungen der beiden Büdinger Ehrenbürger Heuson geschwiegen, z.B. auch hier:

BegleitheftWiedasMuseum.pdf (heuson-museum.de)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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