Mit Koch & Hahn ist Hanau dran: 3.Atommülllager droht:“Sind ganz kleine Lappen …“

Gegen das nach der Hessenwahl noch stärker drohende dritte Atom-Müll-Lager in Hanau hat HaBE  nicht  nur vor über einem Jahr einen  Artikel über Seitenwechsler Matthias Küntzel und Michael Sailer (vom Öko-Institut Darmstadt) geschrieben, sondern auch für die Betroffenen ein neues Lied nach der Melodie Bettina Wegeners „so kleine Hände“

„Wenn das Spiel- dem Stand- ein Bein stellt …“ oder warum der Atomschrott nun doch nach Hanau kommt, wenn die Dominosteine fallen wie Städte und Landräte, Umweltdezernenten und Unterparteibezirke
Sind ganz kleine Lappen

von Hartmut Barth-Engelbart

Der Rollback läuft: E-ON will die Hanauer CO2-Schleuder, das Kohlekraftwerk Staudinger um einen gigantischen Block erweitern und DB-Mehdorns französisierte Tochter CNS der Goldschmiedestadt Hanau ein weiteres Atommüll-Lager bescheren. Gegen beide Projekte stellt sich zwar sogar der sozialdemokratische Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky, aber zwei der wichtigsten Experten und Berater der regionalen Widerstandsinitiativen gegen diese Projekte haben die Seiten gewechselt.
Matthias Küntzel, der noch bis in die 90er zusammen mit dem Autor Hartmut Barth-Engelbart (HaBE) bei Kundgebungen und Podiumsdiskussionen gegen Hanaus NuclearBermundaDreieck und die Bombe zur Verfügung stand, ist mit den „antideutschen“ auf der Achse der Guten auf die Bahamas gefahren und meint jetzt, die Guten bräuchten halt die Bomben gegen die Bösen und Michael Sailer, der AKW-Experte vom Öko-Institut stellt als mittlerweile Mitglied der Reaktorsicherheitskommission der Bundesregierung den Sachzwängen gehorchend Persilscheine aus.

Macht die DB mit ÖKO-Segen Hanau wieder zum Atom-Klo? Mehdorn lockt(e) das Kapital wie Scheiße die Fliegen: Privatisierung und Börsengang – verschoben ist nicht aufgehoben. Wird hier der Profit wegen der Lokführer etwas schmaler, muss er dort etwas steigen! Während Atommüllgruben an anderen Standorten in erhebliche Schwierigkeiten geraten, teils von akuten Einsturzgefahren bedroht und/oder politisch nicht durchsetzbar sind, will Hartmut Mehdorn in die sich auftuende staatlich hochsubventionierte Marktlücke mit seiner nun nach Frankreich verheirateten DB-Konzern-Tochter NuclearCargoService NCS springen. Hier sind horrende Renditen zu erwarten, alle mit radioaktiven Materialien arbeitenden Wirtschaftsbereiche stehen unter enormem „Entsorgungs“-Druck. Und DAHER könnte die NCS mit der Hanauer Anlage einen Präzedenzfall schaffen, der profitable Nutzungsoptionen für brachliegende (Bahn-)Immobilien in ebenfalls fast brachliegenden Industriezonen eröffnet: – Noch strahlendere Industriebrachlandschaften in den Ostkolonien? Seit Kohl kennt sich die GRANDE NATION sehr gut in den abgehängten ExDDRGärten De Mazieres aus.  ElfAquitaine udn LEUNA, Minol und Total. Die ReichsBahn und Connex-Veolia.  Unter der einprägsamen Headline: „Atom-Müll ohne Risiko“ erteilte bereits vor Jahresfrist ein AbSailer-Interview in der FR Mehdorns strahlenden Geschäften einen

Persilschein.

In den 80er und 90er Jahren wurde im Umkreis von Hanau-Wolfgang eine Häufung von Leukämieerkrankungen gemeldet. Der sogenannte „Kügelchen-Fund“ um Wolfgang wurde nie intensiv untersucht. Es gab eine Reihe von Störfällen in den Nuklearbetrieben, kiloweise verschwand Plutonium und Hunderte von Mitarbeitern wurden so stark kontaminiert, dass sie Monatelang die Firmen nicht betreten durften bis ihre Blutwerte wieder unter die Grenzwerte sanken. Was in dieser Zeit die inkorporierte Radioaktivität verursachte, wurde nie systematisch untersucht. Die Mitarbeiter wurden auch nicht aufgeklärt, so dass viele mit „Yellow Cake“ in den Werkshallen Handball spielten, um den „Neuen“ zu beweisen, wie ungefährlich die Arbeit ist und wie gesund sie sind. Auf dem Hintergrund der jetzt vorliegenden Studie muss mit allen Mitteln das NCS-Lager verhindert und die schon/noch auf dem Wolfganger Gelände befindlichen NuklearAbfall-Lager geschlossen werden.

Gezielte Verharmlosung

Der „ausgewiesene Atomexperte“(FR) Michael Sailer, der unter Rot-Grün den Sprung vom Öko-Institut in die Reaktorsicherheitskommission des Bundes geschafft hatte, hat in einem FR-Interview die Harmlosigkeit des von der Bahn-Tochter NuclearCargoService in Hanau geplanten Zwischenlagers für „mittelaktive Abfälle, verfestigte Flüssigabfälle, Putzlappen, Arbeitskleidung“ beschworen. Neben zwei noch existierenden solchen „Zwischenlagern“ für kontaminierten Bauschutt und Schrott wäre das nun das dritte Lager in Hanau. Schöne Aussichten unter dem am stärksten belasteten Teil der FRAPORT-Anflugwarteschleife „Charly“. Die Goldschmiedestadt blickt grimmig drein: Muss das denn sein?

Zugegeben hat Michael, der Ab-Sailer aus der Anti-AKW-Bewegung zwar: „katastrophenartige Ereignisse wie Großbrand, Flugzeugabsturz (…) könnten „eine größere Menge Radioaktivität freisetzen (…) Von einer Gefährdung der Bevölkerung im weiteren Abstand ist nicht auszugehen.“

Das beruhigt den Stadtteil Hanau-Wolfgang ganz enorm.

Und der Oberbürgermeister der Stadt Hanau,
Claus Kaminsky, hat doch auch eine klare Haltung gegen das Atom-Müll-Lager und die Verlängerung und den Ausbau der SteinzeitEnergieTechnik Staudinger? Und die SPD ? Und die GRÜNEN ? Und die LINKE ?

„Wenn das Spiel- dem Stand- ein Bein stellt ….“

wenn Alpha es et Omega den Bach runter gehn und uns kein Ypsilanti mehr vors niX als Sachzwang gemacht wird  und selbst Gewerkschafter Sigamtisiert in Lobpreisungen eines Benzinschluckers aus Rüsselsheim verharren ….

Schluss mit Lyrik, jetzt kommt Prosa …. das dritte AtomKlo trifft in Hanau auf kaum spürbaren Widerstand. Die AltKämpen der IUH (Initiativgruppe Umweltschutz Hanau) kleben auf den Leimruten der schönwetterDemokratie, hoffen auf die Haltbarkeitsdaten von Parlaments- und Magistrats-Beschlüssen, Gerichtsurteile und haben entsprechend demobilisiert.

Der Widerstand beschränkt sich nach der Wahlniederlage der rosa-grün-roten Mischung aus Chancen, Hoffnungen und Illusionen mittlerweile auf den bangen Blick in die Zeitungen bei der morgendlichen Suche nach den Gottesurteilen der zuständigen Gerichte.  Derweilen mobilisiert die Gegenseite im „Kampf um jeden Arbeitsplatz zu „AfterWorkPartys“ der etwas anderen Sorte. Mit dem Segen der IG-BCE FührungsCrew. Die YpsilantiSchlächter lassen sich „nicht linken“ und tanzen nach den RiesenPfeifen ohne zu begreifen, was die mit Demokratie und Freiheit meinen:

„Ihr dürft wählen,

was ihr wollt

Wir schalten

E-ON.

„Demokratie ?

Vatt ?

en Stör

fall !

Kelsterbach wird beim Umfallen nicht alleine bleiben, so plattgemacht sind die Kommunen, das muss noch nicht Mal Verrat sein. Das ist der sogenannte NotUmfall. Da hat man ja noch Verständnis für., wenn Kelsterbach die Kohle braucht, um alles schalldicht zu machen. Anders bei Leuten, die sogar noch kurz nach dem Untergang der ArcheYpsilanti der Andrea-Dorea Treue schworen: wie der ShootingStar der Main-Kinzig-SPD André Kavai, der jetzt wieder kräftig für Kohle stimmt und sich über kurz oder lang auch dem Koch-Motor im „Kampf um jeden Arbeitsplatz“ nicht verweigern wird, auch wenn er weiß, dass das viel Lärm um Nichts ist: der Ausbau wird mittelfristig Arbeitsplätze kosten- eben auch gesundheitlich äußerst bedenkliche. (Na da freuen sich doch die Ökologen!!!) Und das Lohnniveau ? Händchen falten, Köpfchensenken, immer an den Umschlag denken ! An den richtigen! Denn in die andere Tüte kommen immer weniger Euros und immer öfter die Papiere.)
Um die Region auf kommende Strahlungsschäden in der Start-& Anflugterrorschneise des Frankfurter Flughafens sanft vorzubereiten hat der Hanau-Gründauer Schriftsteller und Liedermacher Hartmut Barth-Engelbart speziell für die Kinder in Kitas und Schulen, für die Alten in der MKK-Seniorenanlage nahe der Zwischenlager ein Beruhigungsliedchen geschrieben.

Bettina Wegner wird ihm sicher nicht böse sein, dass er ihre Melodie von „Sind so kleine Hände“ dafür verwendet hat:

Sind ganz kleine Lappen
und sie strahlen kaum
my-Dosen, Mikro-Happen
davon stirbt kein Baum
Nur bei Katastrophen
gibt es Mal Alarm
doch machen dann die Strahlen – nur
zwei Kilometer warm

Du musst dich nicht AbSailen
ins Öko-Institut
das wird schon wieder heilen
wenns auch Mal brennen tut
Das ist doch völlig harmlos
Das weiß ich ganz genau
der Dos.-my-Milli-Meter
zeigt keinen SuperGAU

Sind nur Arbeitssocken
von dem EinEURO-Mann
bringt liegend und im Hocken
den Block auf Vordermann
Block Biblis A, den säubert
doch nicht der General
das ist für die Verlierer
von HARTZ 4 ein Fall

Putzt bis alle strahlen
und die Börse bebt
Niedrigstlöhne zahlen
wenn er’s überlebt
von ihm blieb nur der Gürtel
Du Geigerzähler spinnst
im Gastarbeiterviertel
sieh dass du Land gewinnst

Zurück und ohne Rente
BG und BFA
stehn mit dir vor der Pleite
ratlos vor Block A
gehst ohne Unterschenkel
und schreibst mit Oberarm
pfeifst auf die halbe Lunge
und den halben Darm

Wiegst einen von den Enkeln
der zu viel schlief statt schrie
auf beiden Oberschenkeln
und tippst auf Leukemie
dir liegt schon auf der Zunge
Dank an die Chlorchemie
denn du weißt gut, mein Junge
braucht Chemotherapie

Anhand eines extrem strahlenden Gürtels aus der Arbeitskleidung eines italienisch-deutschen Leiharbeiters, der nach Einsatz als Reinigungskraft in den Hanauer Nuklearbetrieben an Strahlenkrebs erkrankte und starb, ließ sich noch nachweisen, welch tödlichen Strahlungsdosen – (dauer- und niedrig) er dort ausgesetzt war. Er musste jahrelang um Entschädigung und Rente klagen. Christoph-Maria Fröhder berichtete in einer Sendung des hr-Fernsehens Ende der 80er zur „Primetime“ im ERSTEN, dass der Gürtel so stark strahlte, dass der Geigerzähler zeitweilig seinen Geist aufgab. Ein solcher Gürtel käme jetzt in das Mehdorn’sche NCS-Zwischenlager. Und seit es den hessischen Rotfunk nicht mehr gibt, weil Koch und Co viele Redakteure die Fliege machen ließ, heißt das neue hr-logo: Schwarz hören und sehn – kommt teuer zu stehn … und solch einen Beitrag gibts nicht mehr zu sehn – na ja kaum noch. Ja doch ! Zur Mitternacht im Sommerloch. (Dass die Sendung in den 80er Jahren direkt nach der TAGESSCHAU über alle ARD-Kanäle gesendet wurde, lag nicht an der engagierten Haltung der zuständigen Redaktionen sondern war das Ergebnis einer „Erpressung“ durch den Anwalt des Opfers: nach meiner Erinnerung durfte Christoph-Maria Fröhder nur gegen Zahlung einiger Spenden an das Opfer und gegen die feste Zusage drehen, dass die Sendung zur „Primetime“ um 20.15  Uhr ausgestrahlt wird. Das wurde vertraglich fixiert und erst danach die Drehgenehmigung erteilt.)

Alle AntiAtom und AntiStaudínger-AktivistINNen aus Hanau und Umgebung, bitte ich um Vergebung für diesen nicht sonderlich ermutigenden Bericht. Maildet euch . Zeigt mir, wo der Hammer hängt und wos lang geht. Ich würde mich echt freuen.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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