Im „GRUPPENAKKORD“ mitsingen, mitspielen, mittexten, mitvertonen

Das Wichtigste vorab: die 1980er Musik-Formation „GRUPPENAKKORD“ soll wieder entstehen:

Dafür brauchen wir Frauen- und Männerstimmen aller Stimmlagen und jeden Alters, Gitarre, Akkordeon, Geige, Cello, Bass, Klavier, Flöte, Trompete, Posaune, Saxophon, Klarinette, Schallmai, Bongo ... Klar, nicht ALLES auf ein Mal.

das war der „Gruppenakkord“ von links nach rechts: Hanne Strobel-Reh (voc/Geige), Wenzel Sadlo (voc/E-Bass/Posaune), Manfred Schwiebert (voc/Percussion), HaBE (voc/Gitarre/Posaune) Matti Mössner (voc/Akkordeon/Gitarre/ Klavier/Orgel …) Marianne Gräber (voc/Gitarre), hier nicht im Bild: Uschi Reh (voc/Querflöte), Maria Schulz (voc/Blockflöte), Barbara Hollerbach (voc/ ???), Marta ?

Vom Blatt singende Semi-Profis, die auch vom Dirigieren etwas verstehen, und StimmbildnerINNEN sind ebenfalls herzlich willkommen.

Der GRUPPENAKKORD hatte in den  3 Jahren seiner Hochzeit ein Repertoire demokratischer Volkslieder, Lieder aus den Bauernkriegen, Soldatenlieder, ein komplettes 1848er Programm; viele alte Lieder der Arbeiter & Demokratie-Bewegung,  vom 15. bis ins 20. Jahrhundert, Lieder aus dem antifaschistischen Widerstand, Burg Waldeck-Lieder und viele Eigenkompositionen …  Grundausrüstung waren der „Zupfgeigenhansel“ mit Schmeckenbachers „Es wollt ein Bauer früh aufstehn ..“, Karl Adameks „Lieder der Arbeiterbewegung“, „Der Große Steinitz: deutsche Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten“, die vielen Lieder-Kisten & -Karren des Bundes Deutscher Pfadfinder und die Lieder-Funde in den hessischen Staatsarchiven.

1982 beim openair-Konzert an der Gelnhäuser Herrnscheune

Alte und neue Liebeslieder, Lieder der Romantik und Kinderlieder sollen mit dabei sein, von denen ich für meine Programme „Zart-Bitter-Böse“ und „Kinderliedern auf der Spur“ schon etliche gesammelt habe.

Wer am Mitsingen, Mitspielen, Mittexten, Mitvertonen oder an einer Fördermitgliedschaft interessiert ist, soll sich bitte mit dem Betreff: GRUPPENAKKORD  bei mir mailden: h.barth-engelbart@gmx.de

Nach massenhaften Rückmaildungen können wir erste „analoge“ Treffen vereinbaren. Eventuell steht auch schon ein erster Probenraum in Gründau zur Verfügung. Wenn jemand selbst bessere Räume vorschlagen kann, um so besser. Und am besten zentral gelegene mit guter ÖPNV-Anbindung.

Nach 55 Jahren dort wieder beginnen, wo wir vor 40 Jahren in der Rhein-Main-Kinzig Region fast stehn geblieben waren? Die Kultur-Wanderwerkstatt „KuKop“ (Kultur-Kooperative) war Mitte der 1980er der Versuch, das Spektrum der Ende der 1970er entstandenen Musik-Formation „GRUPPENAKKORD“ um bildende Kunst, darstellende Kunst, Literatur, Kabarett und Regional-Geschichte mit Entwicklungs-Hilfe durch das  Vogelsberger Griebentheater zu erweitern.

Mit den Allround-KulturmacherINNEn  Heide & Peter Wylezol  vom Wächtersbacher „Märzwind“ im Rücken als Mit-Initiatoren konnte KuKop bis zu Peter Wylezols Tod mit einigem Erfolg arbeiten.

Die parallel dazu aufgebaute und mit KuKop vernetzte Kulturinitiative war die Kulturwerkstatt der nhz (neue hanauer zeitung) inklusive des bereits 1982 gegründeten nhz-Buch-„Verlages am Freiheitsplatz“,

die von Ende der 1980er bis in die End90er von prominenten Künstlerinnen/KulturpreisträgerINNEn ideell & materiell unterstützt und aktiv gestaltet wurden: Horst Bingel (PEN/VS), Julius Schittenhelm (Ex-EMBRYO), Emil Mangelsdorff, die „Schmetterlinge“, Beate Hübner, Harald Reuss, Werner Rücker, Hans-Cäsar Schneider, Jan Haake, Faxe Müller, Reinhard Drogla & Partner, Gerald Flinner, Renate & Volkmar Hundhausen, Robsi Richter, Andi Lück …

Als unabhängiger Veranstalter und Mitherausgeber der neuen hanauer zeitung hat der gemeinnützige „Verein zur Förderung der Meinungsvielfalt und Völkerverständigung“ (VMV) eine ganze Reihe der oben genannten Aktivitäten von der verwaltungs-, ordnungs- , haftungs- und steuerrechtlichen Seite her über viele Jahre mit-ermöglicht

Der nächste Anlauf mit den „Hanauer Widerstandslesungen“ war zwar sehr erfolgreich,

litt aber an Vernachlässigung von bildender Kunst, Musik und darstellender Kunst. Es blieb ein über Jahre wachsendes basisdemokratisches Literatur-Projekt, das sich auch gegen massive städtische und polizeiliche Zensurmaßnahmen und Störmanöver (auch Dank der Unterstützung durch viele prominente AutorINNen : Horst Bingel, Renate Chotjewitz, Ingrid & Gerhard Zwerenz, Sabine Kebir, Renate Schoof, ….)  behaupten konnte, ähnlich wie die Aktionskunst des „Cineastisch-Literarischen Vereins“ in den 1970ern in Frankfurt. Oder in den End60ern im „Republikanischen Club“ in Michelstadt im Odenwald.

Ein weiteres über viele Jahre erfolgreiches Kultur-Projekt war das Literatur-Forum-Hanau/Main-Kinzig mit eigenem „Verlag Wortgewaltig“,

der zahlreiche Anthologien herausbrachte und viele Kultur-Veranstaltungen durchführte, auch die Lesungen am Hanauer Hauptbahnhof „Kultur am Zug“ im „Orient-Express“ in & vor der Kult-Döneria am Busbahnhof

Ganz so pausbäckig, wie nach dieser Einleitung zu befürchten, kann ein Neubeginn nicht gelingen.

Der Neuaufbau des Instrumental- & Vokal-Ensembles „GRUPPENAKKORD“ wäre der erste entscheidende Schritt. Wer geht mit?

Ob sich der GRUPPENAKKORD selbständig entwickelt oder als Musik-Abteilung der „Demokratischen Kultur-Werkstatt (DKW) für Musik, bildende und darstellende Kunst, Fotografie, Film und Literatur“ im „Demokratischen Verein Main-Kinzig“ ist eine nachrangige Frage und kann von den Aktiven im GRUPPENAKKORD später entschieden werden.

PS: der Name „Demokratischer Verein“ knüpft bewusst an die Geschichte der 1848er Demokratischen Vereine in Hessen an. Die waren  wie die Turn- und Arbeitervereine die Organisationen der sozialen, demokratischen Republikaner, die in der Paulskirche auf der linken Seite saßen. Die Republikanerinnen mussten zwar nicht draußen bleiben, durften aber lediglich von den Emporen aus das Parla-Parla-Parlament bis an der Reden End beobachten, kämpften aber draußen in der außerparlamentarischen Opposition in den vordersten Reihen bei der Errichtung und Verteidigung der Volks-Demokratie zusammen mit den weitgehend von den Wahlen ausgeschlossenen Arbeitern, Fronbauern, Tagelöhnern, Mägden, Knechten, Hausbediensteten …

und wenn es sein musste auch mit dem Regenschirm – mit dem die Frankfurter Schneiderin Henriette Zobel den für die preußischen Belagerungs-Truppen spionierenden Fürsten von Lichnowsky niederschlug. Dafür bekam sie über 16 Jahre Zuchthaus.

Mit der Vernetzung und Kooperation der drei Kultur-Initiativen: GRUPPENAKKORD, KuKop & nhz-Kulturwerkstatt -zeitweise auch in Kooperation mit den Hanauer Kulturverein und dem autonomen Sozial-& Kulturzentrum Metzgerstraße- ist es vor allem in der Main-Kinzig-Region gelungen, über zwei Jahrzehnte die unabhängige Kultur- und Jugendarbeit mitzugestalten: die Pfingsttreffen an der Ronneburg, die Hanau-„Wilhelmsbader-Feste“, die Kultur-Programme vieler (selbstverwalteter) Jugendzentren und Bürgerinitiativen der Region, die Ziegelhütten-Festivals, die Flörsbachtaler Kulturwochen, das Hanau-Mittelbuchener selbstverwaltete Kulturzentrums KRONE, das Hanauer selbstverwaltete Kulturzentrums Pumpstation, das Gelnhäuser Jugendzentrum CASINO, des Freigericht-Somborner Jugendzentrums „Alte Lateinschule“, das Hanauer Kulturzentrum MATRAX, die Hanauer „KULTRUBEL“-Festivals, und nicht zuletzt die ersten BRÜCKENKOPF-Kulturprogramme

Leider haben nur wenige der von uns mit angeschobenen, unterstützten & mitgestalteten Initiativen bis heute überlebt & noch weniger ihre Unabhängigkeit bewahren können. Bei vielen erwies sich der öffentliche Tropf als Würgeschlinge & Galgenstrick, als Zensur-Infusion & Ruhigstellungs-Impfung per Finanzspritze. Mit langer Leine an Kultur-Töpfe der Obrigkeit gebunden entwickelten sich manche einst Jungen Wilden zu handzahmen Tropf-Junkies …

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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