wahrscheinlich noch älter, denn mit der Neubesiedlung der Dörfer Mittel-Gründau und Buchen um 1700 wurde auch als Bestandteil der Almende der Brandschutz und die nicht nur Feuer-Wehr aufgebaut. 30jährig-Kriegs-Gebrannte Kinder scheuen das Feuer und wurden aus Schaden klug- zumindest für eine Weile.
Wie bei den meisten deutschen Freiwilligen Feuerwehren wird wohl auch in Mittel-Gründau der Geburtstag der Wehr auf den Tag festgelegt, an dem man ihr die preußischen Pickelhauben aufgesetzt und sie in die dazu passenden preußischen Uniformen gezwängt hatte. Am 4. Juli 1910 -so steht es 1994 in der Feuerwehrchronik in der Festschrift „775 Jahre Mittel-Gründau“ – wurde die Feuerwehr unter Bügermeister Knecht gegründet. Dabei gab es die Freiwillige Feuerwehr nachweislich bereits 1827, denn einer der von mir aus dem Schutt vom Dachboden des Mittel-Gründauer Backhauses geretteten ledernen Löscheimer trägt die Jahreszahl 1827. Und sie war auch eine Revolutionswehr
Das verpreußte Deutsche Reich hat sich um die Jahrhundertwende alle Freiwilligen Feuerwehren so unter den Nagel gerissen. Und sie wurden nicht nur paramilitärisch uniformiert, der Staat hat immer weiter versucht, den widerborstig unabhängigen Geist der Freiwilligen Feuerwehren zu brechen und sie paramilitärisch an der Heimatfront einzusetzen. Heute passiert das im Rahmen des „Katastrophenschutzes“
Dabei waren die Feuerwehren runde 50 Jahre früher ein Teil der entschiedensten Gegner des preußischen Militarismus und sie waren Kämpfer für eine soziale, demokratische Deutsche Republik, gerade hier in Mittel-Gründau. Wie in vielen Städten und Dörfern waren die Turner bis hoch in die 70er und 80er Jahre des 19. Jahrhunderts Teile der Feuerwehren, zumindest haben sich die Turn-und Sportvereine aus den Feuerwehren entwickelt: die meisten Turnübungen und -Gerate dienten ursprünglich dem Trainuing für die Brandbekämpfung: an Reck und Barren wurde die Kletterei in den Fachwerken und den Dachstühlen geübt, der Stabhochsprung diente zur Überwindung von langen und hohen Hindernissen bzw. dem Überspringen von Hindernissen auf dem Weg in die oberen Stockwerke und der Stab war das Handwerkszeug zum Abdecken von brennenden Dächern. Der Schwebe-Balken, die Leitern in den Turhallen waren ebenfalls Feuerwehrtrainingsgeräte, der Staffellauf war eine Übung für die Beschleunigung von Löschwassertransport usw…
Eigentlich müsste 2010 mindestens der 183. Geburtstag der Mittel-Gründauer Feuerwehr gefeiert werden und in 17 Jahren dann der 200.
Dass es die Feuerwehr bereits lange vor 2010 gegeben hat beweist auch der Schlussstein des Schlauchturmes, des 1904 gebauten neuen Treppenhauses der Alten Schule in der Haingründauer Straße. Wer ihn sehen will, sollte ein Fernglas mitbringen und die Praxisräume des alten Zahnarzts „bei’s Tobiasse“ auf- oder die Schulpforte suchen, durch die die Kinder von 1987 bis 2003 von der Bachgasse zur alten Schule gingen, um die gefährliche Haingründauer Straße zu meiden
hallo,mein Sohn ist 13 Jahre alt.Er wäre an der freiwilligen Feuerwehr intressiert.gibt es in Mittelgründau,auch eine freiwillige feuerwehr,für Jugendliche?Freu mich auf eine Antwort!