Ob einer der Großgrundbesitzer wußte (und wenn welcher?), dass er die Kelten zum zweiten Mal beerdigte, das weiß man nicht. Wahrscheinlich hatte er davon keine Ahnung. Beerdigen ist schon das richtige Wort für das, was da geschah und weiter geschieht: rund um Mittel-Gründau wachsen Erdaushub-Deponien über potentiellen Fundstätten wertvollster keltischer Artifakte und solchen aus der BandkeramikerKultur. Die eine Deponie konnte nur nach einer finanziellen Transaktion vom Konto eines Großgrundbesitzers auf das Konto eines Mitarbeiters der Unteren Naturschutzbehörde beim Main-Kinzig-Kreis angelegt werden: mit den Anlage der Erdaushubdeponie oberhalb des Mittel-Gründauer Judengrundes wurden mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Reihe von Kelten zum zwieten Mal beerdigt. Ob es jetzt tatsächlich ihre letzte Ruhe wird ist noch fraglich, denn es war geplant den benachbarten Golfplatz über die Straße nach Büdingen hinweg in Richtung Berghöfe zu erweitern. Aber eine Golfplatzerweiterung stört die Totenruhe immer noch weniger als eine Erweiterung des benachbarten ADAC-Übungsplatzes. Die nächste Doppelbeerdigung geschieht zwischen Mittel-Gründau und Niedergründau. Abgesehen davon, dass hier das Ronneburger Hügelland in eine Güllehochebene verwandelt wird, verschwinden dort unter einer bis über 10 Meter hohen Erdaushubschicht die bisher nicht geborgenen Reste von Bandkeramikersiedlungen, der Nachbarn der bei der Kreisstraßentrasse und der Radwegtrasse bereits gefundenen . Mit einem weinenden und einem lachenden Auge kommentierten die Archäologen jetzt das Begraben ihrer Ausgrabungsträume: „Durch die Erddeponien werden die Fundstellen wenigstens vor Raubgrabungen geschützt!“ Ein schwacher aber immerhin ein Trost. Wer aber solche Deponien an diesen Stellen genehmigt, der muss nicht ganz bei Trost sein. Schon beim Bau der Trasse nach Büdingen ist schwer gesündigt worden. Ergänzt wird diese Sünden jetzt immer noch: rechts neben der Bundesstrassen Trasse Richtung Büdingen kommt die dritte Erddeponie an einem Wasserscheiden-Südhang und dann die vierte Richtung Büdingen oberhalb des Obi-Baumarktes, wo demnächst wahrscheinlich der 4. Büdinger Baumarkt entsteht.
Wer nicht glaubt, dass dort unten die Bandkeramiker und die Kelten begraben liegen, kann ruhig an diesen Stellen bis zu 15 Meter tiefe Löcher graben. Mit etwas Glück wird er sicher fündig.