Das ist recht einfach zu erklären: die erste Schule in Mittel-Gründau war eine kleine Scheune am Hasselbach, dort, wo die Obergasse von der Bachgasse Richtung Wagnershohle abzweigt. Die war 1780 bereits zu klein. Das zweite etwas größere Schulgebäude in Mittel-Gründau, nach dem die Obergasse Alte Schulstraße genannt wurde, war dann 1870 schon wieder zu klein. Die nicht in den fürstlichen Zuchthäusern umgekommenen Alt48er, die nicht zwangsausgewanderten Demokraten hatten sich im Gesangsverein, in der Feuerwehr und ihrer Turnabteilung wieder organisiert und begannen für den Bau einer neuen großen Schule zu sammeln als Antwort auf die 1852 in Fronarbeit errichtete Toreinfahrt der fürstlich Ysenburg-Büdingen’schen Domäne. 1878 wurde die neue Schule eingeweiht, der in Eigenarbeit errichtete neue frühklassiszistische größte Schulbau im weiten Umkreis. Und die neue Schule wurde dann der kulturelle, soziale und politische Mittelpunkt des Dorfes, das selbst keine Kirche hatte (und bis heute außer einer Friedhofskapelle auch nicht hat). Es waren die Mitglieder des ab 1849 verbotenen Demokratischen Vereins Mittel-Gründau, die Unterstützer des linken Paulskirchenabgeordneten Dr. Chistian Heldmann, die diese Schule erbauten. Hier kam es 1918 zu dur Gründung eines Arbeiter- und Soldaten-Rates. Dieses kulturelle, soziale und politische Zentrum wurde bis 1934 gegen die Nazis verteidigt und nach dem Krieg wieder redemokratisiert ,….