Antifaschistische Karawane: mit BANDA-BASSOTTI im Donbass – ein Schweizer berichtet

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Mit der Banda-Bassotti in den Donbass

Plakat zur 2014er Antifaschistischen Karawane mit BANDA-BASOTTI durch Novarussia

Der Einladung, mit der italienischen Banda-Bassotti an der antifaschistischen Karawane in  den Donbass teilzunehmen, bin ich gerne, wenn auch etwas unvorbereitet, nachgekommen. Das komplizierte Prozedere zur Erlangung des russischen Visums habe ich im letzten Moment noch geschafft, viele Medikamente inklusive einer schönen, von meinem Arzt zusammengestellten, Ladung an Antibiotika für den Donbass beschafft. So bin ich dann vier Tage zu früh nach Rostow am Don geflogen und hatte viel Zeit, die patriotisch geprägte Atmosphäre einer russischen Grosstadt ein paar Tage vor den Feierlichkeiten zum 9.Mai auf mich einwirken zu lassen.

Am Morgen des 6.Mai bin ich dann mit den 100 Teilnehmern der antifaschistischen Karawane zusammengetroffen, leider gesundheitlich schon angeschlagen, angesichts eines nun kalten und nassen Wetters. Den grossen Koffer mit den Hilfsgütern und den kleinen Koffer mit den persönlichen Sachen schleppte ich über grosse Wasserlachen bis zum Bus, der uns in den Donbass bringen sollte. Ich weiss nicht weshalb, aber irgendwie habe ich es nicht geschafft, auch den kleinen Koffer bis in den Bus zu bringen. Jedenfalls waren beim Zoll in der Ukraine meine persönlichen Sachen nicht mehr auffindbar. Somit habe ich die Reise in das Kriegsgebiet des Donbass unter recht ungünstigen Bedingungen angetreten, und ich frage mich, ob ich als Rentner noch genügend fit bin für solche Expeditionen (der älteste Teilnehmer war 10 Jahre älter als ich).

Nach stundenlangen Herumstehen am Zoll in die Volksrepublik Lugansk erreichten wir schliesslich mit einem klapprigen Bus, der streckenweise abgeschleppt werden musste, unsere Destination, eine Militärkaserne des 404.Batallions der Mechanisierten Brisrak-Brigade in Alchewsk. Im Lugansker Gebiet waren die Kämpfe nie so intensiv wie in der Republik Donezk, und ausser ein paar Kriegsruinen waren in der, auf halbem Weg zwischen Lugansk und Debalzewo, 15km hinter der Front, gelegen Stadt Alchewsk, keine unmittelbaren Kriegsschäden zu erkennen.

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Die BANDA-BASOTTI (fast) komplett

Den Schlafsack hatte ich zum Glück im grossen Koffer verstaut, und so verbrachte ich eine ruhige Nacht im zweiten Stock einer russischen Militärkaserne. Der nächste Tag brachte strahlend schönes Wetter und Banda-Bassotti hatte eine Zusammenkunft mit dem legendären Chef der Brisrak-Brigade, Aleksey Mozgovoy, arrangiert, in dessen Brigade auch Kommunisten kämpfen. Er führte uns durch einen verlassenen Landwirtschaftsbetrieb, dessen vorheriger Besitzer alles abgeräumt und mit dem Geld das Weite gesucht hatte. Brisrak macht sich nun während der Kampfpausen daran, den Betrieb wieder aufzubauen. Russische Teilnehmer übersetzten uns das Gesagte auf Italienisch oder Englisch. In einem Restaurant wurde uns anschliessend eine von einem Gönner offerierte russische Fleischsuppe mit Getränk und reichlich Wodka serviert. Vor dem Restaurant spielte Banda-Bassotti zum ersten Mal auf und begeisterte auch die Anwohner mit „Avanti popolo“ und ähnlichen linken Liedern, Ska-Punk mässig flott vorgetragen. Am Abend spielten sie noch einmal auf in einem Saal in der 5km näher zur Front gelegenen Stadt Stachanow, benannt nach dem berühmten sowjetischen Super-Rabotnik, der für zehn arbeitete.

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BANDA-BASOTTI in Aktion

Die römische Banda-Bassotti tritt auf der ganzen Welt mit Liedern kommunistischen und antifaschistischen Inhalts auf. Schon letzten Oktober waren sie, auf Einladung der Lugansker Regierung, mit 49 Mann im Donbass anwesend, wovon diesmal 47 wieder mit dabei waren. Die grössten Gruppen stellten diesmal Italien und Spanien sowie zahlreichen Griechen. Die letzten 20% teilten sich so auf: Russland, Türkei, Irland, Schweden, Polen, England, Frankreich, Deutschland, Peru und ein Schweizer. Etliche Teilnehmer kamen von nationalen Befreiungsbewegungen aus dem Baskenland, Kurdistan, türkische Stadt-Guerrilla oder ukrainische Verfolgte. Viele andere haben sich dem allgemeinen antifaschistischen Kampf verschrieben, davon nicht wenige Intellektuelle, die in den gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die Ukraine den Hauptkonflikt erkennen, der von Lenin schon vor 100 Jahren dahingehend beschrieben wurde, als dass der Imperialismus das höchste Stadium des Kapitalismus ist. Dementsprechend getrieben agieren die West-Ukrainer auf Seite der USA gegen das grösste Hindernis auf dem Weg zur Weltherrschaft, gegen das auf Eigenständigkeit beharrende Russland. Wieder andere beschrieben ihr Engagement kurz gesagt so: Be young, have fun, fight fascism.

Die BANDA-BASOTTI in Moskau

Den zweiten Tag im Donbass verbrachte ich krank auf einer russischen Militär Pritsche, oft gab es kein fliessendes Wasser. Verpasst habe ich das antifaschistische Forum und das öffentliche Hauptkonzert der Banda. Wie man mir erzählt hat, war die anwesende Bevölkerung total begeistert vom frischen Auftritt der Bassottis.

Das grosse Ereignis fand am nächsten Tag an der 9.Mai Parade in Alchewsk statt. Neben dem omnipräsenten Lenin steht auf dem Platz vor dem riesigen Metallurgie-Zentrum der Charakterkopf von Marx und unzählige Flaggen und Symbole mit Hammer und Sichel. Viele grosse Kamine ragen neben riesigen Fabrikhallen in die Hohe, man fühlte sich in die 80er Jahre der Sowjetunion zurückversetzt. Und dort begann der seit Jahrzehnten grösste 9.Mai Umzug, an dem auch wir, die Bassottis, mit vielen Transparenten teilnahmen. Viele Fotos verstorbener Soldaten des  II.WK (Brigade der Unsterblichen) wurden mitgetragen, auch Symbole von Pan-Slawisten oder Anarchisten wurden gesichtet. Ein Bassotti stemmte einen mittelgrossen Vorschlaghammer mit angebundener Sichel nach oben. Von unserem Kampfruf „No pasarán!“ konnten die zahlreichen, am Strassenrand stehenden Zuschauer, nicht genug bekommen. Nach ca. 1km Marsch wurde auf dem Hauptplatz Tee und Brot an die frierende Bevölkerung abgegeben und Banda-Bassotti gab einen Auftritt. Der Schlagzeuger musste noch ein Spezialsolo hinlegen und wurde von der weiblichen Stadt-Jugend wie ein Pop-Star gefeiert.

Am Abend wurde in Stachanow noch ein grosses Feuerwerk gezündet, das ich frierend im Bus mitverfolgte. Auf der Rückfahrt in unsere Kaserne zündete es in der spanischen Sektion noch einmal kräftig, dabei ging es ausgesprochen ausgelassen, laut und fröhlich zu und her, so dass jeder zufällig anwesende Fussballfan seine helle Freude gehabt hätte.

Der Abschluss fand am Sonntagmorgen mit einem Foto vor einer Leninstatue statt, am Abend waren wir wieder in Rostow. Daraufhin hatte ich nochmals Gelegenheit, mir im Hotel das russische Fernsehen ausgiebig anzuschauen. Die Kanäle Rossia1,2,K,24 vermitteln, ausser dass Reklame in einigermassen erträglichen Ausmass gesendet wird, einen soliden Eindruck. Jede Menge patriotischer sowjetischer Filme oder sonstige russische Produktionen werden gezeigt, US-Ballerfilme habe ich keine gesehen.

Nun kann man sich natürlich fragen, ob sich der grosse Aufwand gelohnt hat. Sicher ist es richtig, dass Westeuropäer Präsenz markieren und der terrorisierten Bevölkerung des Donbass ihre Solidarität bezeugen. Dann war es wieder einem älteren Semester wie mir vorbehalten, alten armen Mütterchen etwas Geld aus dem verbleibenden Rubelbestand (der Grossteil meines Geldes ist mir mit dem Verlust des Koffers auch abhanden gekommen) zuzustecken. Die Sprachbarriere verhinderte natürlich für die meisten Teilnehmer einen direkten Kontakt zur Bevölkerung.

Insgesamt muss man die antifaschistische Banda Bassotti nur loben, wer ausser ihnen bringt es fertig, einen Schweizer an der 9.Mai Parade im kriegsversehrten Donbass mitmarschieren zu lassen! Die gute Mischung aus geballter Ladung an antifaschistischem Know-How und lateinischer Fröhlichkeit kann ich jungen oder auch weniger jungen Aktivisten aus dem deutschen Sprachraum (wenn möglich mit Italienisch oder Spanisch, aber mindestens mit Englisch Kenntnissen) nur empfehlen ( https://www.google.ch/#q=banda+bassotti+donbass ). Man weiss ja nie, vielleicht führt eine der nächsten Reisen der Banda nach Nord-Korea.

Kaspar Trümpy

ICDSM Schweiz, http://www.free-slobo.de/

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Da mich wie die BANDBREITE gut abgestimmte Rufmordkampagnen durch prozionistische und NATO-Atlantik-Brückenpfeiler in meinen Gewerkschaften, und andere Kriegshetzer – sogar in Teilen der Rosa-Luxemburg-Stiftung, in Teilen der LINKEn , in der Heinrich-Böll-Stiftung so und so, sowie in jüngster Zeit auch öffentlich durch Jutta Ditfurth pro Monat einige Engagements für Konzerte, Vorträge, Lesungen, Ausstellungen und Kinderprogramme kosten, auf die ich zur Finanzierung meiner schriftstellerischen, publizistischen Arbeit angewiesen bin, bitte ich zwar auch nach wie vor um Spenden , um die Folge-& Neben- Kosten (rund 15.000,-€) für „MARK&PEIN“- MARK SEIBERTS und andere Abmahnungen abzustottern auf mein

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aber mir wäre es viel lieber, ich könnte die Kosten ersingen, erzählen, erspielen, erschreiben: Ich bitte euch/sie um Einladungen zu Lesungen, openair-Widerstands-Schreibungen, Konzerten, Ausstellungen, Seminaren usw…da HaBE ich und ihr habt mehr davon

Ein Teil dieser 15.000,-€ Gerichts-, Anwalts- und Abmahnkosten entstand durch meine Aktivitäten gegen die von BAK-Shalom und hier besonders von  Mark Seibert mit-initierte Boykott-Kampagne gegen die junge Welt, ein weiterer bei den Recherchen über Abs und seine Rolle bei der TrizonenWährungskonferenz in Kronberg, der Teilung Deutschlands, der Vorbereitung sozialer Unruhen in der sowjetischen Zone und beim Nitribitt-Mord ….

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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