Rolf Verleger aus dem Zentralrat der Juden abberufen http://www.steinbergrecherche.com/09zentralrat.htm#abberufen

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Rolf Verleger aus dem Zentralrat der Juden abberufen
Pressemitteilung von Rolf Verleger vom 18. Juni 2009
Der Landesverband „Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein“ entzieht Prof. Dr. Rolf Verleger sein Mandat als Delegierter in das Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland. Damit gibt der Vorstand des Landesverbands dem anhaltenden Druck nach, der sowohl von der Basis als auch von der Zentralratsspitze ausgeübt wurde.

Verleger hatte 1995 bis 2005 die Lübecker Gemeinde und den Landesverband entscheidend mitaufgebaut. Er wandte sich 2006 in einem Offenen Brief gegen den israelischen Libanonkrieg, initiierte danach die Unterschriftenkampagne Schalom5767, schrieb das Buch „Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht“, ist Mitglied der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, kritisierte scharf die israelische Attacke 2009 gegen Gaza und ist Mitherausgeber der seit 2009 wieder erscheinenden Zeitschrift „Semit“.

Letzter Auslöser der Abberufung war Verlegers Vortrag beim Jahrestreffen der Muslimischen Jugend Deutschlands, wo er mit seiner Funktion als Direktoriumsmitglied angekündigt war. Dass daran Anstoß genommen wurde, ist in Verlegers Augen bezeichnend für Wagenburgmentalität. Die Zentralratsspitze tendiere leider durch ihre Unterstützung der israelischen Besatzungspolitik dazu, sich gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen in ihrem Status als privilegierte Minderheit abzuschotten – anders als unter Ignatz Bubis –, und verliere dadurch an wichtiger gesellschaftlicher Unterstützung.

T:I:S, 18. Juni 2009. Siehe auch Rolf Verleger

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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