An alle, die den Aufruf „Nein zu Spardiktaten und Nationalismus!
Solidaritätsreise nach Griechenland, 15. bis 22. September 2012″
unterstützt haben!
Bild: HaBE Feder/Grafit 1990
Wir sammeln weiterhin Spenden und bekommen auch weiterhin Spenden. Wir
werden jetzt 500€ an die besetzte Fabrik Vio-Me in Saloniki überweisen.
Die KollegInnen dort haben nun die Produktion aufgenommen, im Anhang
ihre Solidaritätserklärung, in der um Solimails gebeten wird.
Anna schreibt:
dieser tage beginnt ja die produktion bei vio.me. da die wiederaufnahme
ja auf keiner klaren rechtlichen basis beruht, ist sie natürlich sehr
gefährdet. internationale solidarität ist also gefragt. celebrities wie
graeber, holloway, harvey, azzelini, haben bereits ihre unterstützung
zugesagt.
Liebe Grüße,
manfred
Die besetzte Fabrik in Griechenland beginnt mit der Produktion
unter Arbeiterkontrolle
Besetzen. Widerstand leisten. Produzieren!
„Wir denken, dass das die Zukunft der Arbeiterkämpfe ist.“
?akis Anagnostou, Vertreter der Betriebsgewerkschaft von Vio.Me.
Dienstag, der 12. Februar wird der erste offizielle Tag der Produktion unter Arbeiterkontrolle von Vio.Me in Thessaloniki, Griechenland sein. Das heißt, eine hierarchisch organisierte, von Bossen diktierte Produktion wird durch eine von der Arbeitervollversammlung in direkter Demokratie geplante Produktion ersetzt. Die Arbeiter haben der ungleichen Verteilung der Ressourcen ein Ende erklärt, auf der Basis kollektiver Entscheidungen wollen sie für eine gleiche und faire Bezahlung sorgen. Als baustoffproduzierende Fabrik planen die Arbeiter außerdem, die Ausrichtung des Unternehmens zu ändern hin zu einer Produktion umweltverträglicher Produkte.
«Bei einer auf fast 30% gestiegenen Arbeitslosigkeit , sinkenden Löhnen, abgespeist mit leeren Worten, Versprechungen und Steuererhöhungen, nicht entlohnt seit Mai 2011,einem Produktionsstillstand in einer von den Besitzern verlassenen Fabrik, haben die Arbeiter von Vio.Me in ihrer gewerkschaftlichenVollversammlung beschlossen, sich nicht mit einer sicherlich langfristigen Arbeitslosigkeit abzufinden, sondern darum zu kämpfen, die Fabrik zu übernehmen und selbst zu betreiben. Es ist nun an der Zeit für Arbeiterkontrolle bei Vio.Me!»
(Proklamation der Offenen Solidaritätsinitiative und der Arbeiter Vio.Me . Der gesamte Text unter www.biom-metal.blogspot.gr )
Die Arbeiter der Vio.Me sind seit Mai 2011 unbezahlt, im Anschluss daran verließen die Besitzer und Manager die Fabrik. Nach einer Reihe von Vollversammlungen entschlossen sich die Arbeiter, gemeinsam die Fabrik erneut zu eröffnen. Seitdem haben sie die Fabrik und die für die Produktion benötigten Maschinen besetzt und geschützt. Sie haben sich außerdem mit anderen Arbeitenden und Kollektiven aus ganz Griechenland vernetzt und dadurch grosse Unterstützung erhalten. Dank der Solidarität und der Unterstützung all dieser Menschen, Individuen wie auch Gruppen, können die Arbeiter ihr Überleben und das ihrer Familien sichern.
Das Phänomen der Besetzung, der Wiederinstandsetzung und der Kontrolle von Unternehmen durch ArbeiterInnen ist nichts Neues – weder historisch noch gegenwärtig. Seit 2001 gibt es ungefähr 300 Betriebe in Argentinien, die demokratisch von ArbeiterInnen verwaltet werden; Gesundheitzentren, Zeitungen und Schulen, aber auch Metallfabriken, Druckereien und Hotels. Entwicklungen dort haben gezeigt, dass Arbeiter nicht nur in der Lage sind Unternehmen ohne Chefs zu verwalten, sondern sogar fähiger dazu sind. Das Beispiel Argentiniens breitet sich in Südamerika aus und hat nun auch Europa und die Vereinten Staaten erreicht. In Chicago haben die ArbeiterInnen von New World Windows, nach jahrelangen Kämpfen mit (ehemaligen) Besitzern und Chefs, die Produktion in Selbstverwaltung aufgenommen. [article link] In Griechenland zeigen Arbeiter nun wieder, dass der Weg vorwärts – aus der Arbeitslosigkeit, der Krise trotzend – Arbeiterkontrolle und demokratische Selbstverwaltung ist.
„Wir fordern alle ArbeiterInnen, alle Arbeitslosen und all diejenigen, die am eigenen Leib die Krise erfahren haben, dazu auf, die Arbeiter von VioMe zu unterstützen. Jetzt, da sie daran gehen, in der Praxis zu beweisen, dass wir, die ArbeiterInnen, es auch ohne Bosse schaffen! Wir fordern sie auf, am Kampf teilzunehmen und den Kampf zu organisieren, wo immer sie arbeiten, mit Versammlungen, direkter Demokratie – ohne Bürokraten! ´´ (www.biom-metal.blogspot.gr)
Wie bei allen Fabrikswiedereröffnungen, so ist auch hier die Frage der anfänglichen Finanzierung von zentraler Bedeutung. War die bisherige Solidarität in der Lage, das Überleben der Arbeiter von Vio.Me und ihrer Familien zu sichern, so ist das Kapital, das zur Fortsetzung der Produktion notwendig ist, riesig. Die Arbeitergewerkschaft hat einen tragfähigen Geschäftsplan, aber es wird einige Zeit erfordern, bis er greifen wird. Die ersten Monate werden dabei ausschlaggebend sein. Finanzelle Unterstützung kann dabei viel ausmachen und jeglicher Beitrag dazu ist hilfreich.
Direkte finanzielle Unterstützung kann an die Arbeitergewerkschaft von Vio.Me in Thessaloniki über die Internationale Solidaritätswebseite geschickt werden:
Solidaritätserklärungen und Fragen können an
geschickt werden.
Unterzeichnet:
Solidaritätsinitiative Thessaloniki,…
Griechenland-Soli: Erster Spendenbericht
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1. „Zu Beginn der Reise waren genau 4400€ eingegangen, die wir auf unsere Reise mitnahmen. Wir verwendeten sie wie folgt:
1) 700 € an das Gesundheitszentrum der Solidarität in Saloniki”.
2) 700€ an die Arbeiter des besetzten Betriebs “Viomechaniki Metalleutiki” in Saloniki.
3) 500€ an ein selbstverwaltetes Gesundheitszentrum in Athen.
4) 500€ an ein soziales Zentrum in Athen.
5) 500€ an den besetzten Campingplatz von Voula.
6)1000€ an die im Aufbau befindliche “Redakteurszeitung”.
7) 500€ an das Arbeiterzentrum von Livadia.Unsere Maßgabe war, dass wir keine Almosen verteilen wollten, sondern KollegInnen unterstützen wollten, die eigenständig und selbstverwaltet den Widerstand gegen die Spardiktate aufgenommen haben. Zur Zeit befinden sich 2394€ auf dem Spendenkonto. Wir bedanken uns bei allen, die bisher gespendet haben! Wir rufen weiterhin zu Spenden auf, da wir den Kontakt zu den Projekten, so möglich, halten und sie weiterhin unterstützen wollen. Evtl. werden wir auch von anderen Projekten erfahren, die unterstützenswert sind. Wir wollen in nächster Zeit einen umgeänderten Aufruf erarbeiten und diesen dann veröffentlichen.“
2. Solidarität – keine wohltätige Hilfe!
Erster Bericht zu den sieben unterstützten Projekten
3. Wir erinnern an das Spendenkonto:
Manfred Klingele-Pape, Konto-Nr.: 1211 478 910, Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50), Verwendungszweck: Griechenland-Soli –
Wer für ein bestimmtes Projekt spenden möchte, kann das beim Verwendungszweck anmerken.
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Zwischen Adria und Ägäis lagern Gold, Öl, Erdgas ….. alles sehr konkrete Gründe für die seit “UrErzSteinzeiten” herrschenden Feindseligkeiten zwischen den Herrschenden in Hellas und der Türkei, für den Streit um Zypern und die Tiefen der Festlandsockel und die Kontrolle des Bosporus. …
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Wer hat die Polizistin Kiesewetter erschossen und warum?
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?????????, 8 ??????????? 2013
The factory of Vio.Me (Industrial Mineral) starts production under workers’ control!
In the heart of the crisis, the workers of Vio.Me. are aiming for the heart of exploitation and property.
With unemployment climbing to 30%, workers’ income reaching zero, sick and tired of big words, promises and more taxes, unpaid since May 2011 and currently withholding their labour, with the factory abandoned by the employers, the workers of Vio.Me. by decision of their general assembly declare their determination not to fall prey to a condition of perpetual unemployment, but instead to struggle to take the factory in their own hands and operate it themselves. Through a formal proposal dating from October 2011 they have been claiming the establishment of a workers‘ cooperative under full workers’ control, demanding legal recognition for their own workers’ cooperative, as well as for all the others to follow. At the same time they have been demanding the money required to put the factory in operation, money that in any case belongs to them, as they are the ones who produce the wealth of society. The plan that was drawn up met with the indifference of the state and of trade union bureaucracies. But it was received with great enthusiasm by the world of the social movements, which, through the creation of the Open Initiative of Solidarity in Thessaloniki and afterwards with similar initiatives in many other cities, have been struggling for the past 6 months to spread the message of Vio.Me across society.
Now it’s time for worker´s control of Vio.Me.!
The workers cannot wait any longer for the bankrupt state to fulfil its gratuitous promises of support (even the 1000-euro emergency aid promised by the Ministry of Labour was never approved by the Minister of Finance). It’s time to see the Vio.Me. factory –as well as any other factory that is closing down, going bankrupt or laying off its workers- reopened but its workers, and not by its old or new bosses. The struggle should not be limited to Vio.Me., in order for it to be victorious it should be generalized and spread to all the factories and businesses that are closing down, because only through a network of self-managed factories will Vio.Me be able to thrive and light the way towards a different organisation of production and the economy, with no exploitation, inequality or hierarchy.
When factories are closing down one after another, the number of the unemployed in Greece is approaching 2 million and the vast majority of the population is condemned to poverty and misery by the governing coalition of PASOK-ND-DIMAR, which continues the policies of the preceding governments, the demand to operate the factories under workers’ control is the only reasonable response to the disaster that we experience every day, the only answer to unemployment; for that reason, the struggle of Vio.Me. is everyone’s struggle.
We urge all workers, the unemployed and all those who are affected by the crisis to stand by the workers of Vio.Me and support them in their effort to put in practice the belief that workers can make it without bosses! We call them to participate in a nationwide Struggle and Solidarity Caravan culminating in three days of struggle in Thessaloniki. We urge them to take up the struggle and organize their own fights within their working places, with direct democratic procedures, without bureaucrats. To participate in a general political strike in order to oust those who destroy our lives!
Paving the way for workers’ self-management everywhere!
Paving the way for a society without bosses!
??????, 7 ??????????? 2013
VIO.ME: Law is the worker’s right and not the law of the bourgeoisie
-N.P. You remain unpaid since May 2011, while September was also the last month you were entitled to the welfare allowance that you were getting from the Organization for the Employment of the Labour Force. How do you survive under such conditions?
-M.A. I wouldn’t say pioneering. Our demand has for ever been the primordial demand of working people. What the working person, and more so the industrial worker, looked forward to was to take the means of production in their hands in order to be able to produce for themselves. This issue is one we put to all working people, but the bourgeois class does for years and years now is to keep the working class into hypnosis so that it cannot be able to think in this way. For this reason, it directs the struggles to more “quiescent” and bourgeois preferred solutions. I have to repeat it; we took the examples of the past and we believe that with the setup we have planned and the charter that we will draw we will become able to keep a very good level of cooperativity, because all this is essentially going to become a workers’ cooperative that will go beyond the bourgeois type of solutions.
Hallo,
das klingt ja alles nett und kämpferisch – nur ist es völlig unrealistisch und zeugt von wirtschaftlicher Unkenntnis. Weißt Du wie es auf dem Baustoffmarkt aussieht? Welche Industrie dahinter steckt? Gerade mit Klebern und anderen Chemikalien? Wie soll ein Haufen von „einfachen“ Arbeitern dagegen ankommen? Träumt schön weiter und spendet kräftig weiter.
Gruß
Hartmut