400.000 Pendlern aus Osthessen-Thüringen-Sachsenanhalt ? Lärm- und Abgasgeschädigten Riederwäldern ? Als Pendler von Hanau, Gelnhausen, Niedermittlau, Gründau, aus dem Freigericht, dem Spessart, der Rhön und dem Vogelsberg muss man die beiden VerkehrsMinister Tiefensee (SPD) und Posch (FDP) für Engel halten ! Endlich raus aus den Staus, weniger Lärm, weniger Abgas! Oder etwa doch nicht ? Schneller zur Tante Erika nach Steinbach (im Taunus!) – von Gelnhausen-Roth zu Petra Roth ? Oder von Roth zur Rotfabrik ? Na ja, die Farbwerke heißen jetzt schon etwas und sie stehen auch wo-anders. Und Ticona zieht wohl auch um, wegen der Landebahn-Nord-Bannwald-Mord. Diese ministerielle Bescherung kurz vor der Wahl? Noch vor Gerichtsentscheidungen über Klagen der Anwohner ? Allein die Terminierung des Spatenstichs durch eine „schwarzrotgelbe“ Koalition müsste mich als Mitarbeiter einer Großspedition am Frankfurter Ostbahnhof stutzig machen oder als Mitarbeiter eines Verbrauchermagazins am Frankfurter Hauptbahnhof oder als Umschüler in der ARGE-beauftragten Handelsschule Schläger.
Die beiden Verkehrt-Minister stehen rein medial gesehen erst Mal als die souveränen Sieger da, die eine gute Sache gegen einige Bürgerinitiativen von „ewig Gestrigen“ durchsetzen konnten. Diese Autobahnstumpf-Liebhaber !
Wo uns der Tauber vom Dach Ruhe verspricht und der Raabe für uns Sand schippt? Nicht in die Augen – in die Baugrube! In Leipzig ist aus der Baugrube im Übrigen nicht ein tiefer See sondern ein abgrundtiefer Morast entstanden, gegen den der Frankfurter U-Bahnbau mit seinem Schmiertaschengeld nur Kinderkram war.. In Sachsen jagt deshalb ein Untersuchungsausschuss den anderen. Aber wie das bei Tauben und Raben so ist, da hackt keine Krähe der anderen ein Auge aus.
Nur wer sich mit den Argumenten der Bürgerinitiativen tatsächlich sachlich auseinandersetzt, kommt zu anderen Schlüssen als die Lobby-Politiker TiefenBagger und Asphalt-Puscher: als Spediteur musste ich bereits in Mitte der 80er erkennen, dass in diesem Land noch vor der Öffnung nach Osten nichts mehr geht, wenn nicht der Güterfernverkehr auf die Bahn gebracht und die Verteilung der Güter auch im Nahverkehr anders organisert wird. Mit der Osterweiterung wurde es noch schlimmer ( das ist im übrigen die zweite Osterweiterung, von der meine Firma profitiert: in den 40ern hatte sie in Königberg eine Großfiliale, in Krakau, in Bukarest, in Odessa war eine geplant und in Tiflis auch, weiter geplant war die Verbindung zwischen Moskau und Wladiwostok, aber so weit sind wir noch nicht!) – Jährlich zig-Milliarden Transportschäden, Personenschäden, invalide Fernfahrer, erhöhte Krebsraten u.a. wegen Feinstaub und Asbestabrieb.
Eine Lösung der Stau- und Staub-problematik war zeitweise durch die Jobtikets zu erreichen, als Firmen tariflich abgesichert den Weg zur Arbeit auf öffentlichen Verkehrsmitteln bezahlten. Doch was passierte: die Bahn hat den Personen-Nahverkehr nicht (ausreichend) ausgebaut und verbessert. Überfüllte Nahverkehrszüge im Berufsverkehr, überteuerte Fahrpreise, schlechte Ausstattung, defekte Heizung, keine Klimaanlagen, permanente Verspätungen, Vorrang des ICE-Fernverkehrs, all das hat viele Pendler letztlich wieder auf die Straßen und in den Staustress gezungen. Und das scheint politisch gewollt zu sein. Auch durch den Druck der Automobil-Öl-Lobby. Die Bahn hat ihren Schienen-GüterFernverkehr nicht ausgebaut und verbessert sondern sich auf anscheinend börsenattraktivere Bereiche konzentriert wie die ICE-Trassen und deren Ausbau, wie Transrapidförderung usw… um gegen den innerdeutschen Flugverkehr konkurrieren zu können. Das wäre allerdings nur durch politische Entscheidungen möglich: Kerosin-Besteuerung, strikte Nachtflugverbote, Verkleinerung der Flughäfen statt ihrer Vergößerung, statt Ausbau von weiteren: Kassel-Kalden, Hahn, Egelsbach …) Die Bahn hat statt einer Verbesserung des schienengebundenen Güterfernverkehrs zum Chaos auf den Straßen beigetragen: der Ausbau der DB-Straßenlogistik mit der Schenker-Gruppe unter dem Motto:“Auch die Bahn hat ihre Laster!“ (wie witzig!!). Wobei die Post gleich mitzog mit dem Ausbau der DHL-Strassenflotte. So wie uns mit der A66 im Kinzigtal und seinen Seitentälern Entlastung versprochen wurde, führte die A66 gebündelt mit der vernachlässigten Verbesserung der Bahntrasse zu einer steigenden Unbewohnbarkeit des Kinzigtales. Fluglärm unter der Warteschleife „Charly“, Bahntrassenlärm, A66 Dauerlärmpegel und wochenends noch die Privatfluglärmterroristen zwischen Gelnhausen und Langenselbold – ein Glück, dass Erlensee vorläufig dicht ist. Aber vielleicht braucht die Kaminskische Weltmetropole statt des gigantischen Vergnügungsparkes einen eigenen Flugplatz wegen des Standortvorteils wie seinerzeit der Untersotzbacher Unternehmer, der den Gelnhäuser Fluplatz unbedingt erweitern lassen wollte für seine Service-Flug-Flotte oder die Privatfliegerei seines Sohnes. Möglich, dass der Vergnügungspark ja wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens durch den Tunnelbau im Riederwald nur noch per Flugshuttle zu erreichen ist ? Direkt von Hahn nach Erlensee? Oder von Fraport via Egelsbach ? Und alles per Kleinflugzeugen und Hubschraubern !Alles Gute kommt von Oben! „Sie kommen Ryan – für 20 € inclusiv!!!“
Die Frankfurter Bürgerinitiativen haben völlig recht: mit dem Tunnelbau und der Anbindung durch das Enkheimer Ried geht nicht nur ein weiteres Biotop verloren, eine weitere grüne Lunge für die abgas-gebeutelte Metropole Frankfurt. Es geht weiter: das Autobahndreieck wird gekoppelt mit dem 8-spurigen Ausbau der A661und dem Abbau des BahnGüterverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs zum Kolaps führen und weitere Ausbaumaßnahmen „sachzwänglich“ nach sich ziehen. Und für Lärmschutz und Abgassenkung ist dann kein Geld mehr da…. Trotz Kanzlerinnen Wahlversprechen…
Profitieren werden kurzfristig einige große Bauunternehmen, die Automobilindustrie, die Flugzeugbauer, die Fraportausbauer, die Ölgiganten, es wird zur weiteren Konzentration führen und es werden weitere Pendlerströme sich über die Straßen quälen, um die schwindenden Arbeitsplätze mit viel zu langen Arbeitszeiten rund um die leerstehende Bürofläche Frankfurt zu erreichen. Das produzierende Gewerbe hat sich via Fraport zum Großteil auf und davon in die NiedrigstLohnparadiese gemacht, die mittels militärischer Unterstützung der NiedrigLohnGaranten in den Regierungen am Rande der EU oder außerhalb auch auf diesem profitablen Niveau gehalten werden. Was macht HochTief- Züblin in Lybien – das Lagerbauen übien? Was man in 1000 Jahrn nicht lernt, übt man jetzt am besten weit entfernt!
Nur zum Schluss ein kleiner Hinweis auf China, das ja nun nicht militärisch unterstützt wird: hier geht es anders: auf Druck der Chinesischen Gewerkschaften und auch der Basis der KP wurde in China ein Arbeits- und Tarifrecht nach deutschem Vorbild eingeführt … nach langem Widerstand und der kam hauptsächlich von wem ? Von den in China angesiedelten deutschen Unternehmen. Halleluhja ! Nicht mehr Demokratie sondern mehr Volkswagen! Das Menschenrecht auf einen Kübel- ist auch nicht übel!!!