Rohvol(ske) soll auf Deutsch Ochsenhorn heißen, so witzelte der SPD-Bundestagskandidat heinrich Kerbel in den 50er Jahren über seinen CDU-Kontrahenten Gerhard Rohvol. „Hornochs“ half er in den Wahlflugblättern nach. Doch Rohvol schlug zurück: der agile Spritzgussfabrikant und Paradieshalbkugelerfinder ließ sich über Nacht hunderte von Fahnen mit einem zum Angriff gesenkten Stierkopf bedrucken, die er rund um seine Fabrik aufhängen ließ. Der Stier wurde sein familienwappen, seine Warenmarke für Markenware : nur wo der Stierkopf draufstand, war auch Rohvol -Original drin. Der aus dem schweizzer Exil heimgekehrte Sozialdemokrat Kerbel hatte seinen Meister gefunden, jedoch nur, weil er sich nicht getraute Rohvol an den Stellen anzugreifen, wo es schmerzte und wo Kerbel die mehrheit der Michelstädter und des gesamten Oenwaldes hätte gewinnen können. Lohndumping, Erpressung, und an vorderster Stelle Rohvols NS-Vergangenheit als Wehrwirtschaftsführer, Leiter eines NS-Musterbetriebes für die Rüstungswirtschaft mit hunderten von Zwangsarbeiterinnen im Programm „Vernichtung durch Arbeit“. Kerbel schwieg und hatte Angst, Rohvol könne ihm den Reichsarbeitsdienst ans Bein schmieren: Kerbel hatte nämlich bis kurz vor der Machtübernahme der Nazis mit Notstandspolitik und Arbeitsdiensteinsätzen zunächst als hauptamtliche Bürgermeister Michelstadts, dann als landrat in Giesen und anschließen als Regierungspräsident sich selbst ein Denkmäler gesetzt: in Michelstadt z.B. das Heinrich-Kerbel-Waldstadion. Er hatte sich auch als konsequenter Befürworter von poltischen Säuberungen gegen die Kommunisten gezeigt und wurde nach dem Februar 1933 aber trotzdem verhaftet. Im Gegensatz zu den sozialdemokratischen Gewerkschaftern in der Maschinenfabrik Rexroth und in der Eisengießerei Mühlhäuser gelang ihm die Flucht über das damals noch französisch verwaltete Saarland in die Schweiz.
Die schlagfertige Reaktion des „Hornochsen“ Rohvol gefiel den Odenwäldern. „Jetzt kommt auch gleich raus, was der Kerbel alles aufm Kerbholz hat!“ Aber nichts kam, Burgfrieden, man wollte nicht den Kommunisten in die Hände spielen noch kurz vor dem anstehenden KPD-Verbot, nach dem man an der Deutschen Reichspartei schon mal erfolgreich das Verbotsverfahren durchprobiert hatte
Der DAMENSCHNEIDER, ein politisch-kriminalistischer „Entwicklungs“-Roman, der zwischen 806 und 1970 im Odenwaldkreis und dort schwerpunktmäßig in Michelstadt spielt:
anhand der Geschichte eines zum Wahnsinn getriebenen verhinderten Mathematikers und dann ZwangsDamenschneiders geht es in bergmännischer Vortriebsweise durch die Geschichte dieser bergmännisch geprägten Stadt, durch die halb abgebrannte Südstadt, die Kiliankapelle und die römische Etappensiedlung, durch die demokratische Revolution 1848 und die Vorläufer, die Arbeiter- und Soldatenräte, durch den Odenwald vor allem durch die Nachbardörfer Erbach, Erdbach, Stockkeim, Rehbach, Steinbach und Steinbuch, Mommart, Eidengesäß, Vielbrunn, Würzberg, Hainstermühle, Hainhaus, Eulbach, Heigscht, (Höchst mit der Nudelfabrik Teig-Spirelli)) Sandbach, Zell, Kenisch(Bad König), Mümling-Grumbach, Dumstadt und Armstadt … Durch den Reinfall mit dem Tourismusboom um 806 und seinem unrühmlichen Ende mit den blutschwitzenden Reliquien, die der ungeliebte Schwiegersohn Karls des Großen in Rom hatte stehlen lassen, (Wobei nicht klar ist, ob jetzt in Seligenstadt die echten Knochen liegen. Es gab immer eine wundersame Vermehrung der Petrus- und MarcellinusKnochen – zusammengesetzt ergäben sie wohl einen „Menschen“ in der Größe des DinoSaurusRex)
es geht durch die drei wichtigsten Puffs in Michelstadt: den
einen im TraumKuschelHotel der Jessika Schwarz, bevor sie das eingerichtet hat, bevor auch der Rechtsanwalt Riedel dort seine Nachkriegskanzlei aufmachte, und den anderen, den RatsherrenPuff im Diebsturm in der Häfnergasse hinterm Fickschuster, der auch noch Gefängniswärter war, wo er für jeden nächtlichen Absailer zu den frisch gewaschenen Hexen im Turm kräftig kassierte und auch etwas erpresste, denn guter Ratsherr ist teuer. Der zweite Ratsherrenpuff war im zweiten Stock beim Färber Fabiany, wo die Tuchfärber mit ihren angeblich gegen den Diebstahl dort oben aufgehängten Tüchern nur die Einsichtmöglichkeiten aus dem Kirchturm verhängen wollten. Hier ging auch der Pfarrer zum Segnen ein und aus mit leerem Klingelbeutel. Es geht durch die Tropsteinhöhlen unterm Kiliansfloß, in die Eis-Felsenkeller des Scharfrichters Nord, denn nur vom Töten kann man nicht Leben, und die Totenkutsche zum Waldfriedhof bringt auch nicht viel. Wer kann sich die schon leisten? Die Reichen sind wenig und sterben noch seltener. …durch die MaschinenFabrik Rexroth und die Tuchfabrik Arzt,durch die Fabrikanten-Villen am Ortsausgang nach Erbach. durch den Unteren Hammer und Howard-Rotavator, durch den vom Mühlhäusler zum Mühlhäuser aufgestiegenen Frühproleten mit guten Beziehungen zum Standesbeamten/bzw zum Stadtpfarrer, der einfach ab einem bestimmten Punkt der Expansion der Gießerei das „l“ aus dem Häusler strich, durch die Zeller Molkerei, die Mal den Bauern gehörte, durch die Kaltwasser-Badeanstalt, wo Michelstadt Mal beinahe Kurstadt geworden wäre, durch die Braunstraße und über den Lindenplatz, um die Bogens wird kein Bogen gemacht, die schwarzen Landtage kommen vor, wie der Kettenmichel mit seiner Rede am Lindenplatz und warum der Bürgerkeller vom Flüsterwilli fast revolutionär wurde, und der Jazzkeller vom Amorbach, (war des auch’n Puff?) und durchs Amtsgericht und das neue Gefängnis, die FrischFromm-Frei und weniger fröhliche Jahnstraße mit den CarlDiehm geprägten TurnfähnleinFührern, durch den Grönersaal am Trapez und vor der PA bevotr die so hieß, Stokers, Dreams, BlackAngels, den Altdeutschen Hof und das Deutsche Haus, die Volksversammlung am Schützenhof in Erbach. Und durch den Wiesenmarkt und die Michelstädter Antwort auf diesen feudalen Budenzauber mit viel Roßtäuscherei: durch den Bienenmarkt und die MümlingtalHalle,duechs Drehboch von „Krähwinkel“, den Frankfurter Wecker mit Peter Rankenfeld und heinz schenk, durch amerikanische Panzerkolonnen und den Kiosk am B45/47 Dreieck am Schlosspark, den die Eltren des Schwarzbierbrauers betrieben, bevor der das Elfenbein entdeckte, durch Glockenspiel, das Dr. Als berg erst einschmelzen ließ um es dann 1961 wiedere zu eröffen: er an der Orgel, an der klaviatur des gespendeten und in Sinn teilweise wieder gefundenen- noch nict für den Endsieg eingeschmolzenen Glockenspiels: „Üb immer treu und redlichkeit,das spielete er zur Einweihung und alle wussten wer das spielt. und durch den Thurn&Taxischen GoldenenLöwen, der stehn gebleiben ist im Gegensatz zum Thurn-& Taxischen Gsthof in Höchst, durch die Drei Hasen und beim Ulmer durch die Schlupfgasse zum Stadtpark: „Siehst Du nicht im Stadtpark die Laternen?“ Waren Gitte und Rex zur Einweihung da? Ich glaube Ja!. Der republikanische Club und seine Vorgänger, … Dr. Alsberg, der die Skelette der Zwangsarbeiterinnen in der GrafenGruft bei ihrer Entdeckung gesehen hat – hat sie vielleicht auch bei ihrer „Vergruftung“ gesehen? Zugeteilt hatte er sie noch lebendig.
Sein Gegenspieler, der aus dem Exil zurückgekehrte Dr.Mömlinger kommt bei einem Sturz vom Baugerüst in der Einhardsbasilika ums leben. Er schlägt auf mit einem Geräuch wie wenn man ein Buch zuschlägt.
Über die Todesfälle legt sich der abendliche Nebel des Mümlingtales.
Aber es gibt Menschen, die denken so in der Orangenzeit im Dezember , wenn nach dem Schälen die Hände ölig glänzen und riechen wie beim Stollenbacken immer wieder an die Stunden mit Dr. Mömlöinger in der Orangerie – von der die Eltern nur wussten, dass es dort Nachhilfestunden für ihre Kinder gab. Zu kleinen Preisen. Das konnten sich sogar auch die Prolos leisten….
Auslösender Moment für den „Ausbruch“ des Diakons sind die 4AugenBerichte eines von ihm betreuten Jungen über die Vorkommnisse in einem Zeltlager am Edersee 1961, wo ein anderer Diakon sich an den Jungs im zarten Alter von 10, 11, 12 und darunter vergreift und ein 13Jähriger es wagt ihn morgens vor allen öffentlich deshalb zur Rede zu stellen. Dass der Junge deshalb aus dem evangelischen Zeltlager ausgeschlossen wird, löst bei Meck eine sogenannte Kopfspaltung aus: SPALT: schaltet den schmerz ab. Schnell! Doch das wirkt nicht. Meck wird zur Furie. Er ist tief gläubig evangelisch mit pietistischen Anwandlungen aber trotzdem echter Bodenhaftung, Er ist Handwerker und verhinderter Naturwissenschaftler. Da ist die Kopfspaltung bereits tendenziell und strukturell unvermeidbar angelegt. Und dieses Erlebnis ist jetzt der Kick!!!
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in der Einhardsbasilika, im Schoss Erbach-Fürstenau und seinem Park, in der Kammfabrik und der Spritzguss -Fabrik Rohvol(ske), dessen Besitzer dem frühen rechten Flügel der Henleinbewegung im Sudetenland entstammte, früh heim ins reich kam und in Michelstadt einen NS-Musterbetrieb aufbaute – mit bester belieferung mit großen Kontingenten von Zwangsarbeitern. Zuteiler war der Heimatforscher und Lorenz-Schüler, der promovierte Biologe Dr. Alsberg, der Nikolaus Matz zum Arier erklärte, während sein Gegenspieler, der aus Michelstadt stammende Frankfurter Historiker Dr. Mömlinger die These vertrat, dass Matz ein Kind aus einer früh konvertierten jüdischen Familie war. Den Michelstädter Wunderrabbi , den alten Seckel Löb Wormser konnte man nicht mehr befragen, die Brauns nicht und den Lappe-Luy zumindest nicht zwischen 33 und 45. Juden waren ansich gut angesehen in Michelstadt. Aber sie musstejn trotzdem möglichst auch durch die Namenswahl nach 1813 darauf achten, dass man die Jüdischkeit nicht so merkte: Mömlinger, Hamburger, Nürnberger, Deutscher, und wer Pech hatte bekam nicht sonderlich schöne Namen ab: Kerbel, Schwanz, Pulloch, Knoblauch, Schweiß es gab auch Treppengeländer, je nachdem, wie die Beamten so bestechlich waren oder gutwillig …
Hauptfigur des Romans ist der ehrenamtliche Diakon Maximilian Meyer (bei dem auch nicht sooo klar ist, ob der Meyer nicht irgendwann mal Synagogengänger als Vorfahren hatte. Aber das hatte bereits Dr. Alsberg überprüfenlassen…
Max oder wie er sich zu Beginn seines Leidensweges durch das städtische Gymnasium nannte : Mackie – mit auf dem Schulweg rasch nachgekämmter Elvistolle, mit leichtem Anklang an James Dean .. Zuhause hätte ihn der Vater mit der Elle erschlagen und ihm dasd Bügeleisen nachgeschnissen. Meck sagte immer mit zynischheruntergezogegem linken Mundwinkel: “ Ich komme aus einer schlagenden Verbindung und habe schon mehr als nur einen Schmiss!!“ Einer zog sich von der rechten Augenbraue bis zur frühen rechten Geheimratsecke.
Er findet bei der Renovierung der Stadtkirche einen Tunnel von der GrafenGruft nach Süden Richtung Diebsturm.. und darin 19 oder zwanzig Sklelette, Frauenskelette, wie er an dem breiten Beckenknochen unschwer feststellen kann. Noch besser war es an den Hundemarken zu erkennen. Polniche, russische ukrainische Mädchennamen, Geburtsdaten usw. Er musste sie schnell verstecken, bevor Weyrauch kam. Der Bäckerjunge vom Marktplatz half beim Ausschachten des Kirchenfundaments.
Max ist durch die schule Mömlimngers gegangen, der als US-Soldat aus dem Exil in den Staaten nach Michelstadt zurückgekehrt ist, zunächst für die Militärregierung arbeietet und für die Spruchkammer, aber 1947/48 bereits aus seinem gymnasialen Lehrbereichen : Geschichte, Religionswissenschaft, romanische Sprachen von der Miliotärregietrung abgezogen wird und dann ab 1949 nur noch religion unterrichten darf. Seine Entnazifizierungsarbeit setzt er fürsderhin privat fort. Er erhält für seinen Jugendklub vom Erbach-Fürstenauer Grafen die Orangerie, weil Mömlinger zu viel weiß über die Forstbetriebe des Grafen im 1000jährigen und dem Programm“Vernichtung durch Arbeit“.
Bürgermeister Hessenthal ist auch nicht ganz sicher, ob der name Hessenthal schon eine ergebnis Steinscher reformen war. mama Hessethal erblondet sicherheitshalber ihre Jungs und steckt sie sofort nach der Machtübernahme in die HJ. Wasserstoff-Superoxyd war damals die Rettung für viele.
Hessenthal wird als athletischblonder Hüne in die SS rekrutiert. Überlebt den Krieg und wird Michelstädter Bürgermeister auf ewig. Und er kennt seine Pappenheimer: und er läßt sie zahlen für SEINE Stadt und seine
Leute, wie er die Einwohner der Stadt nennt. N ur der Spritzguss-Unternehmer macht sich aus dem Staub, um der Erpressung zu entfliehen. Im feudalen Erbach ist er dann ein gern gesehener Asylbewrber, der sofort im Sumpf vor Stockheim ein großes
Werksgelände zum Vorzugspreis erhält.
Da die Zwangsarbeiter nach 1945 ausblieben wurden die Lager mit Flüchtlingen und vertriebenen wieder aufgefüllt. Die Ansiedlung von vermeintlich gewerkschaftsfeindlichen Vertriebenen rechnet sich zunächst, weil der katholischee Pfarrer Dr.Müller statt der Gewerkschft die Löhne für die flinken sudetendeutsche Frauen- und Kinderhände aushandelt und dafür die Garagen des Werkes als Kirche zur Verfügung gestellt bekommt. Au ch der Graf Erbach-Fürstenau rerweist sich trotz seiner protestantischen Konfession als chrioslicher Mensch und erhält Wald- und Landarbeiter zum Dumpinglohn für die Überlassung des Schlossparkes für die Prozessionen. Es fließen auch Lohnbestandteile in die Finanzierung der neuen katholischen Kirche …..
Meck kommt bei einem Brand seiner Schneiderei 1966 fast in den Flammen um, sein pyromanischer Suizidversuch, wird als Geständnis interpretiert. Die gefundennen und dann wieder verschwundenen Frauenskelette sollen aus rituellen Morden des Diakons stammen, der ja seine psychische Krankheit durch den Bildersturm von Michelstadt (BILD-Zeitung) unter beweis gestellt hat. Die Plizei entdeckt im Dachgeschoss des hauses vor dem Diebsturm ein verstecktes Zimmer und unter den verkohlten Zeitungstapeten findet sie Ausschnitte von Frauienbildern aus diversen Illustrierten, Quelle-Katalogen usw. die zu Mosaikartigen Bildern zusammengeklebt waren. Meck dreht in einer Ludwigshafener Spezialklinik für „Brandopfer“ völlig durch und wünscht sich nur noch seine Einlieferung nicht nach Heppenheim, sondern in das vermeintlich liberalere Goddelau, wo er meint, den geist Büchners durch die Anstalt schweben zu sehen.
Ein letzter großer Irrtum Meckies: denn im evangelischen Goddelau ist die Zusammenarbeit des Personals mit den Euthanasie-Nazis lückenlos, reibungslos, völlig unproblematisch: alle wurden ausgeliefert und das sehr zügig. Im Gegensatz zum von Bensheim her klerikal beeinflussten Heppenheim. Dort ist die Mehrheit zwar auch evangelisch, aber man orientiert sich mehrheitlich eher an der Haltung der Katholiken in diesem katholischen Flecken an der Bergstraße.
Der tatsächliche Burgfried/Bergfried steht als Teil der Inneren Wehrmauer im „Schlupf“ hinter dem Hotel „Drei Hasen“ und ist vor 20 Jahren dankenswerter Weise mit einem Extra-Kegeldach ausgestattet worden. Der Brand der Südstadt ist urkundlich verbrieft, warum einige Häuser nicht abbrannten – so z.B. das prachtvolle Haus des Erbach-Fürstenauischen Architekten und Baumeisters Fuchs, der mit hoher Wahrscheinlichkeit gute Beziehugen zur Dombauhütte am Starßburgermünster hatte, denn die Steinmetzzeichen im Schloss Fürstenau tauchen auch am Straßburger Münster auf. warum das Fuchssche haus nicht brannte ? Die feuerwehr war eine frühe Turnervereinigung und schon früh rebellisch. Was haben und wen haben sie als erstes geschützt ? Die Flickschuster und Küfer in der Häfnergasse, die Auler und Euler dort waren halsabschneider gegn ihr Gesinde(l), gegen ihre lehrbuben, gegen die Burschen… Das war Rache der „vogelfreien“ Kuckuks. „Dich soll der Kuckuk holen!“ war eine Drohung für Bürgerkinder mit dem verfemten Gesinde(l), §“Auf einen baum ein Kuckuk…“ Aber sie waren beliebt, die wanderburschen und sie wurden von der Obrigkeit gejagt: auch von den hochgkommenen Bürgern und von irdischer Pein befreit durch den Scharfrichter Nord.
Und dann zogen die Gesinde(l) durch die Satdt zum Lindenplatz zum Galgenberg und murrtenb und schrien: „Das war Nord, das war Mord!“ wenn sie wieder in die Stadt zogen… Dass der Brand gelegt wurde und zwar gezielt gegen geizige Handwerksmeister liegt nahe, es dürften „vagabundierende “ Handwerksburschen gewesen sein, die den Barnd auch nutzten um ihre eingekerkerten Kumpane aus dem Diebsturm zu befreien.
Wenn wir schon beim Verarschen sind: am historisierend „restaurierten“ Diebsturm steht „offiziel“ es sei der Bergfried, der Burgfried der merowingisch-carolinisch-fränkischen Burg gewesen. Es war aber nur einer der vielen Türme der mittelalterlichen Stadtbefestigung von denen nur zwei gut erkennbar übriggeblieben sind – nach der Schleifung des Untertores und des Neutores (beim Ulmer/Diflo, kurz vor dem Eisenwarenladen Croissant, wo es eben früher keine Hörnchen gab, sondern Nägel von eingewanderten Hugenotten). Die Reste verschiedener anderer StadtmauerTürme sind noch da zu sehen: hinter dem Schwiegermutterbrunnen am Ex-Gasthaus Zur Krone, ein weiterer ist so viel ich weiß noch im ehemaligen Bürgerhospital integriert zwischen dem alten Krankenhaus und dem Braun’schen Haus. Zu klären ist noch, ob die Braunstraße den Nazis entgangen ist, weil sie navh ihrer Parteifarbe benannt zu sein schien, tatsächlich aber nach einer erfolgreichen jüdischen Bürgerfamilie benannt wurde. Anna Braun ist eine meiner besten Freundinnen in England, eine aus Israel ausgewanderte Holocaustüberlebende, die von London aus die PalästinenserINNEN unzterstützt.
Schon Mal was vomHGalgenberg gehört ? Schon Mal was von den Michelstä#dter Turnern gehört, die im Kampf zur rettung der ersten deutschen demokratie in Baden gegen die preußischen und die würrtembergischen Heere geefallen sind ? schon Mal was gehört von den in den Zuchthäusern ermordeten demokkraten aus dem Odenwald gehört ? 1848 ff und 1933 ff ?Natürlich ist der Odenwald schön (noch) in wenigen teilen. Wir müssen da retten, was noch zu retten ist. Wer weiß denn wo der Kiliansflß entspringt ? wo die Grundmauern der ersten Kilianskapelle an der Quelle liegen oder lagen, wo der Floß versickert in die Tropfsteinhöhlen, um dann am Kirchberg in der Stadtmitte wieder zu entspringen ? und dort alle Trinkwasserbrunnen zu versorgen ? Das war das Wunder, auf dem Kilian seine Kapelle über Mitraskultstätten, germanisch-keltischen Kultstätten errichtete – seinen christlichen Überbau – in einer befestigten Siedlung schon lange vor der römischen Etappensiedlung. Hie hatte man hintet schützenden Wällen Trinkwasserquellen, man konnte den „Mivchelstädtern zewar die Mümling- aber nicht das wasser abgraben. Wer herrschte über das Wasser der Erbach ? Die Erbacher Grafen oder die Michelstädter Bürger ? Hier haben die Grafen den Michelstädtern den Erdbach streitig gemacht und ihn umgelegt ……er war jahrhundertelang Wasser auf die Bürgermühlen, die vor Stockheim an der Einmündung in die Mümling entstanden: hier wuchs die Obere Hammer-Mühle – bis zur neuzeitlichen Machinenfabrik Rexroth als Gegenstück zur Unteren Hammer-Mühle, ob es noch eine mittlere gegeben hat auf der Höhe der Weber’schen Zementsteinwerken und der Mühlhäuser’schen Giesserei , wahrscheinlich ist es.. Hioer war der Steinbach die antreibende Kraft – und wenn der zu wenig wasser führte, ging es auch mit Unterflurantrieb ducrhc die Mümling. Frag doch mal die Leute vom Eiscafé Dolomiti, die uralteigentümer, wie das war mit den ersten „Gastarbeitern“ aus Italien, nachdem die von Mussolini an Hitler verkauften italienischen Zwangsarbeiter nicht mehr zur Verfügung standen und die sudetendeutschen und schlesischen Flüchtlings-Billiglöhner sich bereits in den Gewerkschaften organisiert hatten und zum Teil gegen den Willen der katholischen Kirche evangelische EhepartnerINNEN nahmen und die Betriebsräte bestückten. ??
Auch und gerade, wenn man die Augen und die Ohren aufmacht, ist der Odenwald schön. Erst dann wird man kapieren, was er uns wert ist und wo wir herkommen und wo wir leben. Und erst das weckt verantwortung für etws, was man hier heimat nennt. Und dazu gehört der Aki aus Höchst, der Wassili aus Mümling-Grumbach, der Schorsch aus Lauterbach, die Ayse aud Vielbrunn, ….. Wenn Attila in Worms war, wieso soll nicht im Odenwald eine ganze Menge von Kindern aus hunnisch-hessischen Beziehungen stammen oder aus korsisch hessischen , ein Dorf im Odenwald heißt Korsika, warum wohl ? Und wieviele Beutefrauen haben die Kreuzfahrer nicht gleich dort vergewaltigt und umgebracht sondern auch noch als Altenpflegerinnen mitgenommen. Welche Burgfräulein oder auch anständige Dienstmägde wollten denn auf die Dauer die alten Adelssäcke aus ihren Rüstungen schälen und ansonsten zur hand gehen ? Die Bauernweiber waren zu widerspenstig, die Bürgerfrauen waren geschützt, dann holt man sich, wenn sonst nichts nützt beim nächsten feld- und Kreuzzug Frauensklaven. Man konnte sich auch nicht endlos an den Novizinnen in Fraunauses vergreifen, weil da die Kirche mitkassierte. Die Frauenklösdter waren Abschiebestationen und Reservoire zugleich. Und die Kirche wurde dabei reich – noch reicher. Erbschleicher. Das hat jetzt aber nix mit Erb-ach zu tun.
der odenwald und michelstadt sind viel zu schön,um solch einen schwachsinn darüber zu schreiben! ich grüße alle rheinhess-inn-en und laßt Euch von niemand verarschen!!!