„Israel ist das Licht der Nationen“, so steht es nicht nur in der Thora- JazzSaxophonist & Autor Gilad Atzmon über das Land, dem er entfloh

Nachdem ich am 19.11. mit Gilad Atzmon vor seinem Konzert in Saarwellingen über Palästina, Iran, Afghanistan  und eventuelle gemeinsame AntiKriegsInterventionsKonzertLesungen ausführlich reden konnte, möchte ich jetzt seine Beiträge möglichst regelmäßig (in der Übersetzung durch Einar Schlereth von tlaxcala ) hier veröffentlichen: Danke für den Hinweis an SteinbergRecherche

Das Licht der Nationen

AUTOR:  Gilad ATZMON ????? ?????? ????? ??????

Übersetzt von  Einar Schlereth

”Israel ist das Licht der Nationen”, heißt es in der Torah*. Wirklich und nicht nur, weil die Torah es sagt. Israel steht an der Spitze von allen in vielerlei Beziehung. Nur als Beispiel: bei der Terrorisierung von zivilen Bevölkerungen und bei der Praktizierung von den verheerendsten und mörderischsten Praktiken gegenüber Alten, Frauen und Kindern. 

Die Jerusalem Post hat gestern berichtet, daß der Vorsitzende des Militärkommittees der NATO Admiral Giampaolo Di Paola Israel zu Beginn der Woche besuchte, um ”die IDF*-Taktiken und Methoden (zu studieren), die die militärischen Allianz in ihrem Krieg in Afghanistan anwenden kann”. Ein hoher israelischer Offizier fügte hinzu: ”Heute hat die NATO nur eine Sache im Kopf und zwar, wie sie den Krieg in Afghanistan gewinnen kann … Di Paola war sehr beeindruckt von der IDF, die eine üppige Informationsquelle bedeutet auf Grund ihrer operativen Erfahrungen.”

Ich würde sowohl dem israelischen Offizier als auch Admiral Di Paola raten, ihre Begeisterung etwas zu zügeln. Die IDF hat seit 1967 keinen einzigen Krieg mehr gewonnen. Ja, sie hat viele Zivilisten ermordet, viele Städte flach gemacht, Millionen verhungern lassen, sie hat jahrzehntelang täglich Kriegsverbrechen begangen, aber dennoch, einen Krieg hat sie nicht gewonnen. Die IDF kan also kaum die NATO lehren, wie sie den Krieg in Afghanistan gewinnen kann. Wenn die NATO-Generale dumm genug sind, der IDF-Taktik zu folgen, so wie die israelischen Generale, dann werden sie bald sehen, wie sich die Anklagen wegen Kriegsverbrechen gegen sie häufen werden. Sie werden vielleicht sogar das Glück haben, ihre Zellen mit ein paar Israelis zu teilen, wenn erst einmal Recht gesprochen wird.

Admiral Di Paola hat zwei Tage mit dem berüchtigten IDF-Generalstabschef Generalleutnant Gabi Ashkenazi verbracht, dem Mann, der im vergangenen Dezember die IDF nach Gaza geführt hat.

In dem jüdischen Staat war man begeistert von dem Besuch Admiral Di Paolas. Man betrachtete dies als eine weitere Versicherung von ‚Business as usual‘. Der Besuch des höchsten NATO-Offiziers war dort, um die Überzeugung zu verbreiten, daß sich niemand um den Goldstone-Bericht kümmere. ”Di Paolas Besuch ist wichtig”, sagt die Jerusalem Post, ”da er zu einer Zeit kommt, wo die IDF zunehmender Kritik unterworfen wird in Folge des Goldstone Berichts zur Operation Cast Lead und der Entscheidung der Türkei – eines NATO-Mitgliedes – Israel von den gemeinsamen Luftwaffenübungen auszuschließen.”

Es wäre jedoch entscheidend, die entstehenden wechselseitigen Interessen zwischen den beiden Parteien, Israel und NATO, näher zu bestimmen. ”Bei ihrem Treffen diskutierten Di Paola und Ashkenazi Wege, um die israelischen-NATO-militärischen Verbindungen zu verbessern und auch den Plan, die israelische Kriegsflotte in Active Endeavor zu integrieren, eine NATO-Mission, die nach den 9/11 Angriffen eingerichtet wurde, wonach NATO-Schiffe das Mittelmeer patrouillieren, um illegalen Terror-Aktivitäten zu verhindern.” Dies ist in der Tat ein wichtiger Schachzug für die Israelis. Gegenwärtig operiert die israelische Flotte im Mittelmeer wie eine Horde jiddischer Piraten, die in internationalen Gewässern Schiffe überfallen, kapern und rauben. Operieren sie erst einmal unter der NATO-Fahne, wären die Israelis in der Lage, im Namen des ‚Westens‘ jedes Schiff auf hoher See zu terrorisieren. Für den jüdischen Staat wäre das ein großer Schritt vorwärts. Bisher haben die Israelis Greueltaten im Namen des jüdischen Volkes begangen. Aber operieren sie unter der NATO-Fahne, dann sind die Israelis in der Lage, ihre Piraterei im Namen ‚Europas‘ durchführen. Solch ein Zug ist ein weiterer Beweis für den geistigen und ideologischen Übergang innerhalb des Zionismus vom ”gelobten Land” zum ”gelobten Planeten”.

Während die Israelis verzweifelt die NATO-Legitimität brauchen, ist die NATO weitaus bescheidener. Alles, was sie braucht, ist Wissen und Taktik. Aus irgendeinem Grund besteht sie darauf, von den Israelis zu lernen, wie man einer zivilen Bevölkerung Qualen zufügt. Das heißt mehr Qualen, als man ohnehin schon zufügt. ”NATO-Verteidigungsoffiziere sagten, daß Di Paola diese Treffen mit der IDF benutzte, um neue Technologien kennenzulernen, die im Krieg in Afghanistan verwendet werden können.” Die Jerusalem Post berichtet, daß Israel ”weltführend (sei) bei der Entwicklung von spezialisierten Panzerungen zum Schutz gegen improvisierte Explosivsätze (IEDs), gewöhnlich Straßenbomben (Unkonventionelle Sprengvorrichtung) genannt.” Das ist tatsächlich der Fall. Israelische Generäle haben vor langer Zeit gemerkt, daß ihre wertvollen jungen Männer es vorziehen, sich in ihren Panzern zu verstecken, statt den ‚Feind‘, d.h. die Zivilbevölkerung, Kinder, Alte und Frauen direkt anzugreifen. Aber das ist noch nicht alles. Di Paola war auch interessiert an ”den israelischen Fähigkeiten und Methoden zur Nachrichtengewinnung, die von der IDF benutzt werden, wenn sie in bevölkerten Stadtzentren operiert”. Di Paola merkte an, daß ”die NATO und die IDF ähnlichen Bedrohungen gegenüberständen – die NATO in Afghanistan und Israel in seinem Krieg gegen die Hamas und die Hisbollah”.

Ich würde dem Admiral Di Paola vorschlagen, sofort aufmerksam den Goldstone-Bericht zu lesen, damit er seine eigenen persönlichen Konsequenzen begreift, sobald er anfängt, die ”israelischen Taktiken” umzusetzen. Wenn Admiral Di Paola seiner Armee dienen will, sollte er wirklich Israel besuchen, er sollte auch jeden Kriegsverbrecher im Militär und der Politik treffen, damit er genau weiß, was er NICHT zu tun hat.

NATOs Chancen, den Krieg in Afghanistan zu gewinnen, sind nicht begrenzt, sie sind vielmehr erschöpft. Sie kann nur verlieren. Einige Militäranalytiker und Veteranen meinen, daß sie bereits verloren hat. Die NATO hat hinreichend Blutbäder über das afghanische Volk gebracht, ohne irgendeines der militärischen oder politischen Ziele zu erreichen. In Anbetracht, daß Israel 2006 im Libanon von der kleinen paramilitärischen Hisbollah schwer erniedrigt wurde und auch nicht seine militärischen Ziele in der Operation Cast Lead bei seinem Genozidkrieg gegen die Hamas erreichen konnte, gibt es nichts, was die NATO von den Israelis lernen könnte. Sollte die NATO fortfahren, zusätzliche IDF-Taktiken einzuführen, würde sie damit nur eine dramatische Verringerung der Sicherheit in ganz Europa und den USA erreichen.

Wenn uns Frieden am Herzen liegt, und wenn wir ihn bewahren wollen, dann können wir nur eins tun: uns so weit wie möglich von jeder geistigen, ideologischen, politischen und militärischen Beziehung zum Zionismus, Israel und seinen Lobbies fernzuhalten. Wenn ‚Israel‘ wirklich ein ”Licht für alle Nationen” ist, dann sollte uns doch jemand mal erklären, warum seine Aussichten auf Frieden immer geringer und finsterer werden.

Meine Antwort ist sehr einfach. Israel kann leicht als ”Licht für alle Nationen” gesehen werden, so lange man von Israel lernt, was man nicht tun soll. Das ist in der Tat die Botschaft, die uns von den großen humanistischen Propheten Jesus und Marx überliefert wurde. Liebe deinen Nächsten, lebt zusammen, erhebt euch über das Stammesdenken in das Reich des Universums. Und das ist genau das, was die Israelis nicht begreifen können. Aus irgendeinem Grund lieben sie sich selbst beinahe so sehr, wie sie ihre Nachbarn hassen.

Wenn Admiral Di Paola die Herzen und Köpfe des afghanischen Volkes gewinnen will (statt einen ‚Krieg zu gewinnen‘), sollte er erst einmal lieben lernen. Das ist etwas, was er nicht in Jerusalem oder Tel Aviv lernen wird. Eher in Gaza, Ramallah und Nablus.

*Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen.“ (Jes.42,6)

   NATO bittet Israel um Flottenunterstützung

Mit der Entscheidung der NATO, die israelische Flotte um Unterstützung zu bitten, sind die Verbindungen zwischen Israel und der NATO gefestigt worden.

Israel wird eines seiner Kriegsschiffe in das Mittelmeer entsenden, um sich der NATO Active Endeavor Seestreitmacht anzuschließen, die das östliche Mittelmeer patrouilliert und die Schiffahrt überwacht, um mitzuhelfen, terroristische Aktivitäten aufzudecken, abzuwenden  und vor ihnen zu schützen und, wenn notwendig, Schiffe zu entern.

Die Operation wird vom Allied Maritime Component Command in Neapel, Italien durch einen im ötlichen Mittelmehr eingesetzten Einsatzverband geleitet.
Ein israelischer Verbindungsoffizier ist bereits vor Ort.

Der stellvertretende Generalsekretär der NATO, Claudio Bisogniero, wird am Montag und Dienstag nächster Woche mit einer Delegation in Israel sein, um auf hoher Ebene Gespräche mit israelischen Offizieren über die israelische Beteiligung im Mittelmeer zu führen.

Während seines Besuches in Tel Aviv und Jerusalem wird Bisogniero den stellvertretenden Premierminister  und den Außenminister Avigdor Lieberman treffen, den Vorsitzenden und Mitglieder des Außen- und Verteidigungskommittees der Knesset, den stellvertretenden Verteidigungsminister Matan Vilnai, den Chef des Nationalen Sicherheitsrates von Israel, Dr. Uzi Arad und andere Regierungsmitglieder.

Wenn alles wie geplant verläuft, wird sich das israelische Kriegsschiff wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres der NATO-Streitmacht anschließen.

Es sind Abmachungen getroffen worden, daß das israelische Kriegsschiff nicht an Missionen in arabischen Territorialgewässern teilnimmt.

Quelle: www.macaunews.net/story/567937



Quelle: Der Autor As the Light onto the Nations

Originalartikel veröffentlicht am 21.112009

Über den Autor

Einar Schlereth ist ein Mitglied von Tlaxcala, dem internationalen Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt. Diese Übersetzung kann frei verwendet werden unter der Bedingung, daß der Text nicht verändert wird und daß sowohl der Autor, der Übersetzer, der Prüfer als auch die Quelle genannt werden.

URL dieses Artikels auf Tlaxcala: http://www.tlaxcala.es/pp.asp?reference=9334&lg=de

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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