In welchem Hanau wollen wir leben? Es könnte auch Darmstadt heißen oder Hamburg oder Köln oder Frankfurt am Main Oder ? Mannheim, Hildesheim, Braunschweig ….. Bevor der Offene Brief hier zu lesen ist, möchte ich noch ein paar Überlegungen voranstellen!
Vor 55 Jahren haben amerikanische Bomberverbände gezielt HanausMassenwohnviertelinklusive derhistorischen Altstadt komplett zerstört.Präzise verschont blieben dabei die Kasernen und die Industrie mit angloamerikanischer Kapitalbeteiligung, die Zyklon B-Produktion der DEGESCH-Degussa-Tochter und Teile der Nazi-Atombombenwerkstadt und weitere rüstungsrelevante Betriebe. Zerstört wurden auch die meisten Widerstandsstrukturen gegen die Nazis, getötet auch ca. 1000 russische und polnische ZwangsarbeiterINNEN. Jetzt wird die wiederaufgebaute Hanauer Innenstadt wieder zerstört – schrittweise gentrifiziert, wie man heute die Vertreibung der Bewohner liebevoll umschreibt und sie wird refeudalisiert: an den Geldadel verscherbelt: ein Beispiel für viele Kommunen.. und diese Bemerkung geht nicht nur nach Kaiserslautern mit allen guten Wünschen für den Widerstand gegen die Schließung von Karstadt Kaiserslautern. Hanau und Kaiserslautern sollten Partnerstädte werden !!!
Sozial-Kulturforum statt Commerzforum!!!
Wenn die Hanauer GRÜNEN das Verschwinden der Autos vom Schlossplatz gegrüßen, dann ist das doch toll! Oder nicht? Wenn der Geldadel dann im Schlosshotel im Gestapo-Folterkeller sich bei Wellness-Behandlung den Kick holt – ebenfalls klasse! . Jetzt aber Mal ganz ohne Zynismus: Hier an diesem dem Feudaladel abgenommenen demokratisierten Schlossplatz, wo bereits in den 1830er Jahren der Prügelbock zerstört wurde, gehört neben den Innenstadt-Schulen – einer Errungenschft der bürgerlichen Revolution und der Aufbauarbeit des linken Widerstandes gegen die HitlerDiktatur- die Stadtbücherei und das Grimmzentrum hin und kein Hotel und in den historisierenden Nazi-Anbau, (die ehemalige Polizeistation, das ehemalige Staatliche Schulamt und jetziger Sitz der Hanauer Baugesellschaft) ein lebendiges Museum zum Widerstand gegen Hitler undzur revolutionär-DEMOKRATISCHEN Tradition Hanaus!. Dazu muss die Schlossplatzschule als Lernort erhalten werden. Mit VHS-Angeboten, Lesungen, Kleinkunstaufführungen, Ausstellungen, Gastronomie zu kleinen Preisen. Öffentliches Leben eben!! Und wenn es nicht die Schlossplatzschule sein kann, dann wenigstens das alte Haus des Handwerks. Und die Baugesellschft kann ja auch das ehemalige Schulamt wieder räumen und dann könnte dort das Grimmzentrum und das Museum rein.. Den Reichsadler auf dem Balkon über dem Eingang kann man ruhig lassen Der Ring, den der Adler in den Krallen hält , zeigt heute noch die Abbruchstellen, wo das Hakenkreuz herausgebrochen wurde. Aber der alte Geist wehte noch lange durch dieses Loch… hier wurden 1956 die Überlebenden Widerständler gegen Hitler schon wieder von der Polizei zusammengeschlagen, hier wurde Sinti und Roma dienstlich angedroht: „Wir machen Zigeunerschnitzel aus euch!“ und es soll auch vorgesetzte Beamte gegeben haben, die weiblichen Mitgliedern des Personalrates anboten, sie mal auf der Liege im ExGestapoFolterkeller angemessen zu behandeln… Hier ein Hoteleigenes Wellneszentrum zu installieren ist schon sehr geschichtsbewusst.
Der Gipfel des Hanauer Ausverkaufs ist aber doch das Einkaufszentrum am und auf dem Freiheitsplatz!
Gerade wird der Karstadt wegen einknickender Umsätze dichtgemacht und schon soll ein zusätzliches NEUES EinkaufsZentrum dazukommen. Noch mehr kleine Geschäfte in Hanau dürfen dann schliessen. Und der schon klägliche Rest von InnenstadtGrün soll dem auch noch weichen. Der von der Hanauer Innenstadt AG vorgeschlagene Bürgerpark mit sozialkulturellem Programm würde dagegen tatsächlich Leben in die Innenstadt bringen,
Sinnvoll wäre eine kommunale/regionale Initiative zur Rettung des Karstadt-Kaufhauses mit seinen über 90 Arbeitsplätzen. Hier könnte man eine Ausschreibung veranstalten, die das Ziel hat, das alte Bauhausstil-Kaufhaus Wronker wiederherzustellen & so dem Freiheitsplatz auch an der Westseite ein neues – sein historisch gewachsenes altesGesicht zu geben & sich hier zur Geschichte zu bekennen. Denn Wronker war eines der „Arisierungsschnäppchen“ der Familie Schickedanz. Bei dieser Gelegenheit böte sich es auch an, mit der Kaufhof-Galeria über eine Bauhausstil-Rückgestaltung des Glasklotzes am Neustädter Markt zu verhandeln. Auch hier käme dann die „Arisierung“ zum Vorschein. Im rekonstruierten Kaufhaus Wronker könnte man Geschäfte zu günstigen Konditionen ansiedeln & als Ersatz für die durch das CongressPankZentrum verlorengegangenen Stadthallenräume Platz für Vereine und Kulturinitiativen schaffen, auch für den Fall, dass dieSchlossplatzschule doch in ein Hotel umgewandelt werden sollte. Und es gibt noch weitere schwerwiegende Gründe gegen diese erneute Zerstörung Hanaus! Der Offene Brief der Hnauer innenstadt AG an die Hanauer Grünen benennt sie sehr klar:
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Offener Brief an die Hanauer Grünen
„Warum wir von einer Partei mit sozial-ökologischen Profil ein Nein zum „WeDi“ erwarten.
Am 7. Dezember soll in der Hanauer Stadtverordnetensitzung beschlossen werden, dass der „Wettbewerbliche Dialog“ in die Angebotsphase geht. Ebenfalls am 7. Dezember beginnt in Kopenhagen der UN-Klimagipfel. Zwei Ereignisse die scheinbar nichts miteinander zu tun haben? Wir meinen doch!
Rund um den Klimagipfel überschlagen sich jetzt bereits furchterregende Prognosen über die weitere Erwärmung der Erde samt katastrophalen Folgen für große Teile der Menschheit und es ist klar, dass sich weltweit vieles ändern muss, um die Klimaerwärmung zumindest zu verlangsamen. Doch was heißt das auf einer ganz lokalen Ebene? Was bedeutet das für uns in Hanau? Was heißt das für Großprojekte wie den „Wettbewerblichen Dialog“, den ihr als Grüne Fraktion mitunterstützt?
Das Verkehrskonzept, die Bebauung des bisher öffentlichen Freiheitsplatzes und die Verdrängung der alteingesessenen BewohnerInnenstruktur durch den Abriss von Häusern der Baugesellschaft sind unseres Erachtens alles Aspekte, die auch aus einer ökologischen Perspektive betrachten werden müssen und die wir von euch erwartet hätten.
Öffentlicher Nahverkehr statt Klimakiller
Die Planungen, die eine Verkleinerung des Busbahnhofs auf dem Freiheitsplatz vorsehen, um mehr Platz u. a. für ein Einkaufszentrum zu haben, fußen nicht auf einer solchen ökologischen Perspektive. Müsste der öffentliche Nahverkehr, der in Hanau bisher gut genutzt wird, nicht eher ausgebaut werden, um noch attraktiver zu werden? Und zwar gerade auch für BesucherInnen der Innenstadt! Ein Beispiel aus Belgien könnte hier Schule machen. In Hasselt (mit 70.000 EinwohnerInnen vergleichbar mit Hanau) hatte das Stadtparlament 1997 eingeführt, dass der öffentliche Busverkehr für alle kostenlos zur Verfügung steht! Ein Ergebnis ist, dass die Stadt dadurch touristischer Anziehungspunkt über die Region hinaus geworden ist. Statt täglich durchschnittlich 1.000 Fahrgästen (1996) fuhren 2006 bereits 12.600 Menschen mit dem Bus, die Gastronomie boomt und die Geschäfte der überdurchschnittlich vielen Läden laufen gut. Insgesamt bilanziert der dortige Bürgermeister: mehr Lebensqualität, bessere Luft, keine Staus und im Großen und Ganzen zufriedenere Bürgerinnen und Bürger. (Quelle: www.wdr.de/themen/verkehr/oepnv/hasselt/index.jhtml)
Statt also solche Potenziale zu nutzen, liegt der Fokus in Hanau darauf – ganz unökologisch – den Individualverkehr weiter in die Innenstadt fahren zu lassen und die Autos in einer Tiefgarage zu verstecken, anstatt deren Zahl zu verringern, was sowohl für das globale als auch für das städtische Klima absolut zukunftsweisend wäre.
Bürgerpark statt Beton- und Glaswüste
Der Freiheitsplatz wäre aus verschiedenen ökologischen Gesichtspunkten der ideale Platz für einen zentralen und öffentlichen Bürger-Park. Sicherlich wisst ihr, dass ein großes Problem nicht nur im Rhein-Main-Gebiet die zunehmende Versiegelung der Böden ist. Auch das Aufheizen der Innenstädte ist sehr problematisch. So heißt es im Klimagutachten für Hanau von 1992 (ein aktuelleres Klimagutachten ist immer noch nicht veröffentlicht!) zum Innenstadtklima, dass in Hanau die allgemein bekannten stadtklimatologischen Effekte im dicht bebauten Citybereich deutlich hervortreten. „Hauptkennzeichen ist eine Überwärmung und hohe Schadstoff- und Abwärmeemission; das Bioklima ist aufgrund dessen als ungünstig zu bezeichnen.“ (Klimagutachten 1992 S.37) Die klimaökologische Bedeutung von Park- und Grünflächen in der Innenstadt ist somit sehr groß und sollte weiter gefördert werden, anstatt mit dem Bau eines Einkaufszentrums den negativen Trend fortzusetzen.
Im Angesicht des immer stärkeren Klimawandels fordern ÖkologInnen und StädteplanerInnen die Ausweitung von Grünzonen in städtischen Räumen. Dies sind absolut notwendige Maßnahmen um einer weiteren Verschlechterung des Stadtklimas bei höherer Erwärmung v.a. in den Sommermonaten entgegen zu wirken. Hanau weist von jeher ein erhebliches Grünflächendefizit gerade im Bereich der Innenstadt auf. Wir können es nicht fassen, dass eine Partei mit Eurem Anspruch beim größten Umbau der Stadt seit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg den wirtschaftlichen Interessen von Stadt und Investoren absolut zentrale Bedeutung einräumt, während ökologische Aspekte allenfalls homöopathisch dosiert in die Planungen einfließen. Wir verstehen nicht, dass Ihr daran mitarbeitet, den Freiheitsplatz als letzte große Freifläche städtischen Raumes (und damit auch Klimaressource) mehrgeschossig zuzubauen, statt beispielsweise die Schaffung von Grünzonen als Kaltluftinseln als selbstverständliche Forderungen auf Eure Fahnen zu schreiben.
Es würde die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erheblich steigern, wenn es einen Park zum Flanieren und Pausieren direkt in der Innenstadt gäbe, am besten in Verbindung mit einem Spielplatz. Und auch die Platanen auf dem Freiheitsplatz – für die sich Einige von euch dankenswerter Weise engagieren – wären so in einer besseren Gesellschaft als direkt neben dem geplanten Betonklotz.
Sicherlich sehen die Pläne auch die überfällige Schaffung von geeigneten Räumen für die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv vor. Zentraler Ankerpunkt für die Bebauung des Freiheitsplatzes ist aber doch unbestritten der Bau des zentralen Einkaufszentrums. In diesem werden dann – zu Lasten des gewachsenen Einzelhandels – Global Player und Handelsketten ihre Waren verkaufen, die meist unter miserablen sozialen und ökologischen Bedingungen hergestellt und energieintensiv über den ganzen Globus transportiert wurden.
Verdrängung von Bevölkerungsgruppen aus der Innenstadt
Sanierung statt Abriss – die Forderung des Mieterrates in der Französischen Allee bezieht sich natürlich erst einmal auf die sozialen Folgen, die der wettbewerbliche Dialog durch die Verdrängung der alteingesessenen Bevölkerungsstruktur mit sich bringt. Neben dem sozialen Aspekt, den MieterInnen die lange versprochene Sanierung vorzuenthalten und sie stattdessen rauszuwerfen, bleiben an diesem Punkt aber auch offene ökologische Fragen: Wären z.B. Neubauten nicht auch ressourcenfressender als eine Sanierung der Häuser? Wäre nicht auch hier eine Sanierung nach ökologisch verträglichen Kriterien angebracht? Und warum unterstützt ihr den Bau „hochwertigen“ Wohnraums, ohne zumindest ökologische Standards anzulegen, wie beispielsweise den Bau von energiesparenden Passivhäusern zu fordern?
Es gibt sicherlich noch mehr als die hier genannten Gründe, warum der „Wettbewerbliche Dialog“ aus einer ökologischen und einer klimaorientierten Perspektive abzulehnen ist. Zudem sind die sozialen Kosten der geplanten Aufwertung – wie die Verdrängung von Bevölkerungsgruppen aus der Innenstadt oder die Privatisierung öffentlicher Flächen, um nur zwei von vielen Punkten zu nennen – in der öffentlichen Debatten bereits mehrfach benannt worden. Nun gilt es auch entsprechend zu handeln.
Für eine Partei mit sozialem und ökologischen Profil ist ein Nein zum WeDi überfällig. Euer Nein zum WeDi ist am 7.12. und darüber hinaus also absolut notwendig.
Innenstadt AG des Hanauer Sozialforums
Kundgebung am 7.12.09
24. November 2009
Wir rufen auf zur
Kundgebung gegen den „Wettbewerblichen Dialog“
am Montag, 7. Dezember 2009 um 14.30 Uhr
vor dem Hanauer Rathaus
und anschließendem Besuch der Stadtverordnetensitzung
Am 7. Dezember soll das Hanauer Stadtparlament entscheiden, ob der „Wettbewerbliche Dialog“ mit den zwei übrig gebliebenen Investoren HBB und 3W fortgeführt werden soll. Wir wollen diesen Termin nutzen, um den Stadtverordneten unsere grundsätzliche Kritik an diesem Verfahren nahezubringen.
Mit dem „Wettbewerblichen Dialog“ sind gravierende Folgen für die in Hanau lebenden Menschen verbunden. Nach den Plänen der Stadt soll der Freiheitsplatz mit dem Bau eines weiteren Einkaufszentrums weitgehend privatisiert werden, an anderen Stellen ist der Abriss von Wohnungen vorgesehen, die dem Neubau von Wohnungen für Besserverdienende, einem Hotel und einem Kinokomplex weichen sollen.
Folgen für die Wohnbevölkerung
Mit dem geplanten Abriss der Baugesellschaftshäuser in der Französischen Allee sollen die teils seit Jahrzehnten dort lebenden Menschen umgesiedelt werden. Diese Menschen warten seit zehn Jahren vergeblich auf die versprochene Sanierung ihrer Wohnungen, die aus „Kostengründen“ immer wieder verschoben wurde. Gleichzeitig investierte die Baugesellschaft in den teuren Bau von Eigentumswohnungen, die lange nach ihrer Fertigstellung immer noch leer stehen. Jetzt wird behauptet, die Baugesellschaft könne sich eine Sanierung der Wohnhäuser nicht leisten. Als Beweis wird ein – bereits veraltetes – Gutachten angeführt, das von einem unabhängigen Architekten bereits zerp?ückt wurde. Prompt werden neue Zahlen hervorgezaubert, die schon ins Absurde gehen.
In der Französischen Allee regt sich Widerstand und es hat sich ein Mieterrat gegründet, um die Verdrängung und Entwurzelung der alteingesessenen Bewohner/innen zu Gunsten Besserverdienender zu stoppen. Die Möglichkeiten, die Abrisspläne der Stadt mit Hilfe des Mietrechtsschutzes zu blockieren, stehen recht gut. Was wird dann aus dem „Wettbewerblichen Dialog“?
Auch in der Hanauer Altstadt sehen die Pläne der Investoren den Abriss von kostengünstigem Wohnraum vor, dessen Instandhaltung die Baugesellschaft seit Jahren vernachlässigt. Der Investor HBB will an der Nordstraße an Stelle der dortigen Wohnhäuser ein Multiplex-Kino bauen. Am Schlossplatz soll ein Hotelkomplex entstehen, weil die Stadt dann angeblich ein paar Kongresse mehr ins CPH bekommen könnte. Auch dafür soll kostengünstiger Wohnraum vernichtet werden.
In der Altstadt, an der Französischen Allee, aber auch in anderen Teilen Hanaus lässt die Baugesellschaft zahlreiche Wohnungen leer stehen. Gleichzeitig steigen die Zahlen der bei der Stadt Hanau gemeldeten Wohnungssuchenden wieder an.
Früher gab es eine „Zweckenentfremdungsverordnung“, nach der auch der Leerstand von Wohnungen mit Bußgeldern geahndet wurde. Heute sorgt die Stadt Hanau als Betreiber der Baugesellschaft selbst für diesen Leerstand.
Hanau soll attraktiver werden?
Dagegen haben wir nichts. Aber wir bezweifeln, dass der „Wettbewerbliche Dialog“ dafür sorgen wird. Wer braucht denn ein glitzerndes Einkaufszentrum auf dem Freiheitsplatz? Wer kann noch mehr einkaufen von dem Geld, das für Viele immer weniger wird? Wer kann noch ein weiteres Restaurant besuchen, wenn die bereits vorhandenen schon unter Umsatzeinbußen klagen?
Der Grundgedanke hinter diesem Einkaufszentrum wie auch hinter dem gesamten „Wettbewerblichen Dialog“ ist, dass mehr kaufkräftige Menschen nach Hanau kommen. Sie sollen an Stelle hier bereits lebender Hanauer/innen in „höherwertige“ Wohnungen ziehen, sie sollen als Konsumenten kommen oder als Touristen. Damit verbunden wäre natürlich, dass die mitgebrachte Kaufkraft dann woanders abgezogen würde -vor allem aus dem Umland. Mit dieser gewollten Konkurrenz und in dieser Logik müssten dann anderen Orts die Geschäftsviertel veröden. Aber das kann auch in Hanau gleich um die Ecke passieren – z.B. in der Rosenstraße, der Fahrstraße, der Nürnberger Straße. Nicht zu vergessen, dass an der Stelle des alten Schlachthofes ja auch noch ein Einkaufszentrum gebaut wird.
Hinzu kommt, dass eine Privatisierung öffentlichen Raumes, wie am Freiheitsplatz geplant, nicht im Interesse der Hanauer Bürger/innen sein kann.
Hanau soll attraktiver werden! Aber nicht auf diese Art – und nicht über den Kopf der Hanauer/innen hinweg!
Der „Wettbewerbliche Dialog“: kein Dialog mit den Bürger/innen
Im Zuge des „Wettbewerblichen Dialogs“ sollen große Teile der Innenstadt vollkommen umgekrempelt werden. Eine Beteiligung der davon betroffenen Hanauer Bürger/innen ?ndet jedoch nicht statt. Die vom Abriss ihrer Wohnungen bedrohten Bewohner/innen der südlichen Innenstadt und der Altstadt, aber auch die Anwohner/innen der künftigen mehrjährigen Riesenbaustelle am Freiheitsplatz wurden und werden nicht über die konkreten Pläne informiert. Stattdessen wurde mit der Einberufung eines handverlesenen und zur Verschwiegenheit verp?ichteten „Beirats“ eine Bürgerbeteiligung lediglich simuliert. Und die direkt Betroffenen blieben außen vor.
Erst auf Druck des Mieterrats in der Französischen Allee fand eine so genannte „Mieterversammlung“ statt, bei der die Stadtoberen keinen Deut von ihren Planungen abweichen wollten. Mittlerweile scheint aber klar, dass sie sich verschätzt haben. Denn anders ist nicht zu erklären, dass jetzt ein Teil der für den Abriss vorgesehenen Wohnhäuser in der Französischen Allee nun doch saniert werden soll. Offenbar steht der Magistrat bereits schwer unter Druck, der sich in Zukunft noch verstärken dürfte. Und dann wird sich zeigen, ob der „Wettbewerbliche Dialog“ tatsächlich der „große Wurf“ für diese Stadt sein wird – oder das große Desaster der Stadtplaner.
Wir rufen die Stadtverordneten auf zum Point of Return:
Stoppt den Wettbewerblichen Dialog!
Innenstadt-AG des Hanauer Sozialforums –
V.i.S.d.P.: Herwig Putsche, Hanau
http://innenstadthanau.blogsport.de
In welchem Hanau wollen wir leben?