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Da mit höchster Wahrscheinlichkeit auch nach den jüngsten HaBE- Artikeln und nach diesem hier nichtminder wieder eine Flut von Abmahnungen über mich hereinbrechen wird (und nicht nur solche vom BAK-Shalom-Mitgründer Mark Seibert, für die ich mittlerweile rund 4000 € brauche und nicht HaBE, jetzt rechne ich auch mit Abfischaktionen der Fischeranwälte), bitte ich um Spenden auf mein
Konto Nr. 1140086 VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen BLZ 506 616 39
unter dem Stichwort “MARK&PEIN”,
um dieses Projekt weiterführen zu können. DANKE für die ersten 225 € Spenden, allesamt nicht von LINKEn FunktionsträgerINNen, oder HaBE ich mich getäuscht ? Vielleicht habens ja auch welche verschwiegen?
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Als Joschka Fischer mich im Hanauer Heinrich-Fischer-Bad beinah mal erfischte
Veröffentlicht am von Hartmut Barth-Engelbart
oder: als mein Minister mich mal dringend brauchte oder kommen Minister von OPEL vom laufenden Band ?
(nun ja Blüm stand auch schon Mal am Band (als Arbeit-Zeit-nehmer?) deshalb wurde er auch Awweidsminisder, aber Fischer ? Der predigte im “Revolutionären Kampf” zwar den Einsatz beim Opel, schickte auch eine Reihe von Spitzen-Leuten hin (Matthias Beltz, Reimut Reiche u.v.m.), aber er blieb selbst draußen, bzw ließ sich schnell feuern, denn er war für HÖHERES geboren, deshalb wurde er auch Außenminister .. kleiner Scherz zum Aufwärmen.. zum Warming Up, heißt das korrekt.))
Notwendige Ergänzung zu Christoph Schmidts Fischerbuch “Wir sind die Wahnsinnigen” erschienen bei Econ und nicht bei Fischer.(Passend zum Wahlkampf stellt sich heraus, dass große Teile von Fischers Putztruppe jetzt bei reinigungsfirmen ihr magere Rente und/oder Hartz4 aufbessern dürfen, soweit sie nicht im gut versorgten Management-Tross der FischerChöre und ihrer Medien gelandet sind.)
Als ich nach langer Zeit Nico M. wiedertraf, war das symptomatisch. Als Betriebsrat und ÖTV-Mitglied unterstützte ich die Postgewerkschafts- Streikposten mitte der achziger Jahre. Nico M. stand auch vor dem Tor des Posthochhauses an der Mainzer Landstraße direkt neben der ehemaligen Zentrale des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW). Nico kannte ich vom Kommunistischen Studenten Bund (KSB), von vielen gemeinsamen politischen Aktionen, Demonstratiennen. Ich ging freudig auf ihn zu: wieder einer, der dabei geblieben ist, der die gewerkschaftlichen Abwehrkämpfe weiter unterstützt. Doch nach zwei Sätzen über die Rationalisierungs- und Entlassungsorgien bei der Post drehte Nico sich peinlich berührt weg. Nico war zum Pressesprecher der Oberpostdirektion aufgestiegen und stand als Beobachter des Gegners, als Gegner vor dem Tor. Wie sollte ich jetzt den Post-Kolleginnen die herzliche Begrüßung erklären?Ich mochte Nico – ich mag ihn irgendwie immer noch, auch nach seiner folgenden Karriere bei der FAZ, bei Andreas von Schoeler, bei Petra Roth. Gerade deshalb bin ich um so mehr verletzt. Aber wie sollen ehemals kommunistische Germanisten Karriere machen, wenn nicht als Pressesprecher beim ehemaligen Gegner? Schlomo S., auch ehemaliger KSBler, hatte es als Mediziner da vielleicht einfacher. Eine Karriere in der Aidsforschung steht weniger im Verdacht des Seitenwechsels. Ihn kann ich aus der Distanz weiter mögen.
Es geht im folgenden darum, aufzuzeigen wie und warum eine Reihe ehemaliger Revolutionäre Karriere auf der anderen Seite macht.
Es geht um den fließenden Wechsel, in dem der Autor selbst bis ans andere Ufer gefolgt ist, Teil und Promotor der absorbierenden Struktur wurde, die er mit den folgenden Zeilen aufzudecken versucht. Selbst der reißendste Mainstream ist nicht ohne Wirbel und Widersprüche, manchen treibt er auch wieder zum Schwimmen gegen den Strom. Eine Mischung aus subjektiver Entscheidung und objektiven Bedingungen. Auf jeden Fall kein (pures) Heldentum.
Die geneigte Leserinnenschar wird den ersten Teil des Artikel bereits aus der letzten nhz als kurzen Buchtipp unter dem Titel “Wie werde ich Außenminister” zur Kenntnis genommen haben, die Betreffenden brauchen also die ersten 20 Zeilen nicht zu lesen.
Zugegeben, ich habe das Buch verschlungen wie eine Dorfgeschichte, wie einen Schelmenroman, einen Heimatroman im besten Sinne. Tatsächlich hat der Ex-Titanic-Redakteur Christoph Schmidt keinen der Realität entlehnten Roman sondern einen rasierklingenscharfen Tatsachenbericht über das Scene-Dorf Frankfurt geschrieben, mit seinen rivalisierenden Sponti- und K-Gruppen-Clans. Ich habe mich wiedergefunden in den goldenen endsechziger, siebziger, und achziger Jahren mit allen alten Freunden und revolutionären Wegbegleitern mit und ohne Gänsefüßchen und ihren hinter wildlinker, anarcho-libertärer Attitüde versteckten Jauchegruben. Dreckecken vom Ausmaß des Opernplatzes. Um 23 Uhr habe ich zu lesen begonnen und als ich die 300 Seiten durch hatte, ging bereits die Sonne auf. “Der Osten ist rot, China ist jung, Joscha Schmierer grüßt Mao tse Tung”. Robert Mugabe, dem auch ich im KBW-Haus damals die Hände schütteln durfte als die FAZ und die FR noch Rhodesien zu Zimbabwe sagten, Robert Mugabe hat Joscha Schmierer 1976 in leichter Verkennung der Lage schon mal als “großen kommunistischen Füherer der deutschen Arbeiterklasse und des deutschen Volkes” begrüßt. Es stimmte zumindest nicht ganz. Ralph Füchs , der von der späteren rat-gelb-grünen Ampelkoalition in Bremen stand damals als KBW-ZK-Mitglied (1) daneben und grinste wenigstens. Sag mir wo die Männer sind, wo sind sie geblieben? und die Frauen, die knallharten Fahnenschwenkerinnen?
Maggi M. ging von der Kommunistischen Volkszeitung zum Pflasterstrand/Journal Frankfurt und landete bei der FAZ, die Gisel H. ging vom KBW-Caro-Druck zum Hessischen Umweltministerium Ob sie jetzt mit Joschka Fischer ins Zentrum des geschäftsführenden Ausschusses der Bourgeoisie nach Bonn oder Berlin zieht? Die Stellenschieber schieben, was das Zeug hält, um im Gerangel an den Fleischtöpfen für Vettern und Basen, Cousinen und Cousins noch etwas Platz zu schaffen. Nicht Brüder zur Sonne zur Freiheit, Nein, Vettern und Cousinen an die Macht. Schröder und Fischer hören die Signale aus der Deutschen Bank -Zentrale. Und Kurt Tucholsky lacht sich im Grab noch tot: ” Sie meinten, sie wären an der Macht, dabei sind sie nur an der Regierung!”
Genosse Michael H. ließ sich als hoffnungsvolles Mitglied der Regionalleitung Mitte und Kandidat für das KBW-ZK erst durch die Auflösung der Kaderorganisation von seinem kommunistischen Karriereweg abbringen und landete als Jurist endlich beim Regierungspräsidium Darmstadt. Na ja, alle kamen auf Umwegen zu höheren Weihen und höchstem Segen jedoch nicht ohne mich und einige wenige andere vorher noch aus dem Kommunisten-Bund auszuschließen, mir Auftrittsverbote zu erteilen und meine Texte zu zensieren wegen Abweichung von der korrekten Linie. Sauber! Säuberung nennt man sowas, Säuberung, bis nichts mehr bleibt als die reine Leere.
Daß ich dem Ausschluß zusammen mit Wilhelm P. durch Austritt zuvorgekommen bin freut mich besonders.
Haderst du etwa mit deinem Schiksal? Macht sich bei dir Neid breit? Wer unter euch ohne Sünde, der werfe den ersten Stein!
fragt mich mein politisch-religiöses Über-Ich. Nein. Die ersten Steine haben die Spontis geworfen aus der sicheren letzten Reihe, und mich und andere getroffen, während wir vorne in der ersten entschlossen den Nazis und den sie schützenden Bereitschaftshundertschaften entgegentraten, 1978 gegen die NPD auf dem Römerberg. Joschkas Putztruppe (2) blieb im Hintergrund putzmunter, während vorne die durch spontane Steinwürfe unterbrochenen Zersetzungsgespräche mit den Bütteln der Staatsmacht sich in Kommunikation mit Hartgummiknüppeln verwandelten. Schädelbasisbruch. Jetzt war ich nicht mehr nur vom Dach gefallen.
Müßig zu fragen, hätten sie auch geschlagen ohne Fischers Steinewerfer? Wenn die nicht dagewesen wären, hätte es die Staatsmacht auch anders gemacht, so wie 1969 am Hauptbahnhof, als wir Springer enteignen und die Auslieferung der Bildzeitung verhindern wollten, da schlugen nach einem polizeilichen Geständnis aus der Verwandtschaft Bereitschaftspolizisten in Zivil mit langen Knüppeln aus der dritten Reihe der Bildblockierer auf ihre uniformierten Kollegen ein, um Schlagstockeinsätze gegen die Demonstranten zu provozieren.
(1986 Anti-Atom-Demo in Hanau: Die Busse stehen auf der B 8/40 zur Abfahrt bereit, die Demo löst sich von der Leipzigerstraße her in Gruppen auf, eskortiert von Bereitschaftspolizei, Grenzschutz und Greiftrupps in Zivil. Plötzlich sprengt aus der Demo ein Trupp von ca 20 Schwarzvermummten nach vorne. zornige Zorros vom Schwarzen Block denke ich, sie reissen die Leitplanken heraus und versperren die Abfahrten zur Autobahn, entschlossen finster blickend unter ihren Haßkappen, lassen sie sich auch nicht durch Abwiegler aufhalten, die weniger auf die Straßenverkehrsordnung als auf anrückende uniformierte Knüppelgarden hinweisen. Die Busse sind eingekeilt, die bereits einsteigenden Demonstranten werden dann von Greiftrupps der Polizei geschlagen, abgesammelt, mit Plastik-Einweghandschellen geknebelt und unter Fußtritten weggeschleift. Der schwarze 20 köpfige Spuk entkommt derweilen unbehelligt. Warens Autonome, die die revolutionäre Situation verschärfen wollten, damit bisher noch zu wenig Kampfbereite das “Schweinesystem” richtig kennenlernen? Oder warens verdeckte öffentliche Hände?)
Lamentier nicht, komm zur Sache, mahnt die Redaktionsmehrheit der nhz.
Kamen alle in Amt und Würden? Wenn ja wieso? Wenn nein Wieso? Was macht der Rest. Bleibt nicht der Eindruck: so sind sie halt die Kommunisten, nach den wilden Jahren, nach Sturm und Drang und Drohgebährden mit Bafög oder Papas Schecks zurück in den Schoß, in die Annehmlichkeiten des Kapitalismus ?
Wo bleibt deine Analyse?
Ja und Nein, nicht alle, aber viele Häuptlinge und Unterhäuptlinge und -Innen. Meist Intellektuelle, mobil und flexibel, auf dem Hintergrund wirtschaftlicher Prosperität einerseits und gesellschaftlicher Brüche andererseits, politischer und ökonomischer Erschütterungen. Beginnender technologischer und damit verbundener sozialer Häutungen des Kapitalismus. Das sich abzeichnende Ende des Fordismus, absehbare massenhafte Entwertung der Arbeitskraft. Rationalisierungsschübe, Modernisierungsschübe, zu deren Propagandisten sich Teile der Antiautoritären Bewegung selbst machten, Bildungsnotstand, Begabungreserven, Chancengleichheit, sexuelle Befreiung. Die radikale Attitüde verdeckt in teilen den wahren Charakter dieser Erscheinungen. Sie sind die zukünftigen ideologischen und technologischen Facelifter und Frischzellentherapeuten des in die Midlifekrise geratenen, ergrauten Kapitalismus, der alte Moloch braucht frisches Fleisch.
Bärmeier & Nickels “Pardon”-Schlachtruf (3): “Stopft ihnen die Mäuler mit Che Guevaras T-Shirts, roten Ringelsocken und Rolling Stones!” zeigt langfristig nachhaltige Wirkung und die Kreativen der 68er sitzen zum großenTeil längst in den SpitzenAgenturen, selbst die Nachwachsenden greifen nach dem Untergang des “Realsozialismus” kräftig in den 68er Fundus: Karl Marx wirbt für die Industrie und Handelskammer.
Willy Brandt sagt, wer in seiner Jugend nicht Kommunist war, wird nie ein anständiger Sozialdemokrat. Juso Strasser trainiert Jungmanager in Privatuniversitäten in Marxismus, in historischem und dialektischem Materialismus, Jochen Steffen, das rote Nordlicht tut das Gleiche, nachdem er als Schleswig-Holsteins SPD-Vorsitzender ausgedient hat.
Ja, aber die Spontis? Die können in ihrer ideologischen Beliebigkeit, mal hier mal da mal scheiß egal aber radikal auf jeder Bürgerhochzeit die Sau rauslassen und die Schau klauen.
Sie haben zwar das “Verschwinden des Proletariats” nicht erfunden, propagieren aber am entschiedendsten das Ableben der Arbeiterklasse. Wissenschaftlich wenig belastet, eher wissenschaftsfeindlich verwechseln sie die Erscheinungsform mit dem Wesen. Die Arbeiterklasse gibts schon lang nicht mehr, der Beweis liegt auf der Hand, am Band bei Opel Rüsselsheim war kaum noch eine Schiebermütze zu entdecken, und wenn, dann kam sie aus Anatolien. Folgerichtig stürzten sich nicht nur die Spontis auf die Immigranten, und hatten dort vorübergehend das beim deutschen Proletariat vergeblich gesuchte revolutionäre Subjekt erkannt.
Was objektiv stimmte, da die Migranten einen Teil des weder rassisch, national, noch religiös definierbaren Proletariats ausmachen.
Wesentlich weiter waren da schon die Herren der KPD/AO (4), die haben nämlich gesehen, daß die Existenz der Arbeiterklasse nicht von der herrschenden Kleiderordnung abhängt, weshalb sie sich von Fall zu Fall ganz im Gegensatz zur universitär locker werdenden Mode in Anzüge zwangen. Nur waren sie dann wieder hinterher, weil die Kleiderordnung auch bei den Proleten schneller wechselte als es in KPD/AO-Katechismus stand.
Kannst du mal weg von deiner Hähme und ernsthaft analysieren?
Klar. Die Sprung- und Wechselbereiten intellektuellen Elemente unterlagen einem Dauerfeuer von Niederlagen, Rückschlägen, von voluntaristischen Einschätzungen über den tatsächlichen Entwicklungsstand der Gesellschaft. Sie hatten die Revolution entdeckt und sich mit dem Nabel der Welt verwechselt. Nicht alle aber viele. Sie hatten die Geschichte der Arbeiterbewegung gelesen (zum Teil), Marx und Engels, Lenin, Treotzki und Stalin, Mao-tse-tung und Pol pot studiert, aber von den ersten beiden nur bruchteile wirklich verstanden und sich in den Verfälschungen ihrer Nachfolger verheddert und teilweise auch noch deren Perversionen mitgefeiert. (und der Autor mittenmang dabei, Stalin zwar heftigst kritisierend, aber vor POL Pot die Augenverschließend, weil der eigene Leader gerade bei ihm empfangen wurde).
Und bei all diesen Nackenschlägen blieb da die immer noch offene Hand, die die verlorenen Söhne und Töchter wieder aufnimmt (schließlich sind wir ja nicht in Lateinamerika oder bei den Sozialimperialisten, wo wir gleich in Batallionsstärke verschwunden wären, in Zwangsarbeit, in Concentration Camps)
Inwieweit die zentralistischen Organisationsmodelle mit eine Ursache für das Scheitern waren, kann ich nicht sagen, sie waren angesichts der Marginalität dieser Organisationen lächerliche Putschinstrumentchen, sie haben aufklärerisches Potential gebunden und verhindert, das dieses Potential mit Geduld und Gelassenheit in die Gesellschaft hinein wirkt. Selbstisolation. In Teilen eine Reproduktion en Miniature der bekämpften Verhältnisse: mit informellen Ministern, Staatssekretären, Hofschranzen, Dienstwagenhierarchie. Die Proleten wurden sofern sie sich den organisationen anschlossen instrumentalisiert. Das gilt nicht durchgängig, aber in der Hauptsache. Das Proletariat als Rekrutierungsfeld für die Putztruppe, die Verherrlichung der Gewalt, der Drang auf der Linken zum Kampfsporttraining. Wieder nix kapiert. Die Stärke des Proletariats liegt nicht auf der niedrigen Schwelle zur Gewalt. Sie liegt in seiner Eigenschaft, in seiner Fähigkeit zur Mehrwertproduktion, in seiner Fähigkeit, diese Produktion zu berherrschen mit allen ihren Facetten, die die Kapitaleigner in die Lohnarbeit abgeben. Noch mehr Analytisches?
Der lang ersehnte Tag des Selbstgestaltens, des Regierens, des tatsächlich Veränderns, hat nach so langer Entsagung mit der Entstehung der Anti-AKW-Bewegung, der Öko-Bewegung, der GRünen
scheinbar begonnen, er hat begonnen, jedoch als Surrogat. Viele sind auf diesen Zug gesprungen, haben sich in Parlamente wählen lassen. Allerdings mit zweispältigen Intentionen: einerseits mit der Hoffnung minimale Verbesserungen der sozialen und politischen Lage zu erreichen und andererseits die politischen Institutionen zu nutzen, um emanzipatorische Beweguingen zu stärken, die letztendlich nur der Garant für soziale Fortschritte (ökologische/kulturelle/politische usw.) sein können.
Eine schwierige Gradwanderung auf der Messerschneide des dialektischen Verhältnisses von Reform und Revolution. Der radikalisierte Reformismus, vom Nulltarif zur Nullstundenwoche bei vollem Lohnausgleich, Das wir wollen alles reduziert sich auf das den sogenannten Sachzwängen folgende realistisch Machbare, was mit Großindustrie und Banken noch absprechbar ist.
Das Parlament ist nicht nur Tribüne, die Regierung ist nicht immer nur der geschäftsführende Ausschuß. Aber beide Institutionen sind solange Bestandteile des Würgegriffs, bis sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Gewürgten verschieben. Erst dann bieten sich auch auf diesen Ebenen Möglichkeiten. Entscheidend ist die Bewußtheit, die selbständigkeit, die handlungsfähigkeit, die umfassende Bildung der lohnabhängigen
und (mehr-)wertschaffenden Klassen und Schichten. In den Parlamenten spiegelt sich bis zu einem gewissen Grad nicht da objektive sondern das subjehktive Gesellschaftliche Kräfteverhältnis. Man könnte sagen jede Gesellschaft hat das Parlament, die Regierung, das oder die es verdient. Notwendig ist es die Politik nicht zu delegieren, die Selbstorganisation in allen Basisbereichen zu stärken, selbst wenn sie zur Zeit nicht sonderlich sprießt. Das Schlimmste ist das Warten und Gaffen auf die großen Zampanus.
Jammern darüber, daß die Rot-Grünen Regierungen so sind wie sie sind bringt keinen Schritt vorwärts.
Trotzdem ist es notwendig über bestimmte Sachverhalte des Zustandekommens siolcher Konstellationen aufzuklären.
Das theoretische Skelett hat Fleisch und Blut
an dem man auch entdeckt, was drinnen steckt.
Der Moloch schluckt mit seinen bestechenden auch privaten Optionen viele ehrliche Häute. Daß Joschka Fischer schon seit einiger Zeit zum Beraterteam von Porsche gehört, haben die Zuffenhausener eventuell nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Und so lange sich unten nichts tut, wird aus einem Steinkühler leicht eine mäßige Küphlerfigur eines mittleren Autiomobilunternehmens und ein Zwickel gerät in die gleiche Zwickmühle. Es ist nicht der böse Wille. Nur sucht sich eine Struktur bestimmte Charaktere und die sind nun mal nicht nur theoretisch erfahrbar. Man muß sie angreifen um scheinbar unfaßbares zu fassen. Die sinnliche Erfahrung der sich häufenden und wiederholenden Erscheinungen läßt die Strukturen leichter erkennen, die diese Fehlentwicklungen begünstigen, gibt Anlaß sich mit ihnen als dem Wesentlichen zu befassen. Die Erkenntnis, daß in bestimmten Strukturen fast jede(r) zum (zur) Fischer(in) wird oder zum Richard von Weizäcker (um meinen allergrößten Liebling zu nennen) könnte positive Folgen haben.
Zurück zum Fleisch und Blut der Spontifexe und K-Gruppen-Häuptlinge. Herab von den theoretischen Höhenflügen in die Niederungen des politischen Rhein-Main-Alltags.
Was die besagten ehrenwerten Revolutions-Damen und -Herren verbindet, ist der Drang nach oben, an die Macht, an die Weißwein- und Schampusstrände, so wie es den scharfzüngigen Frankfurter Industrieanwalt Thomas H. nach oben drängte, mit pompösem Haus im “instandbesetzten” Frankfurter Westend, wo sich die Haute voleé die Klinke in die Hand gibt. Ja der Jonny ist auch immer dabei, aber eher unter Fernerliefen, von Schoeler, Hauf, Riesenhuber. Frankfurts politische Edelklasse macht hier eher den Bajazzo hinter dem Industrie- und Geldadel, wenn Dany Cohn-Bendit mit dem Bethmännchen flirtet.
Thomas H. war Jürgen Krahls Lieblingsspielzeug, wenn er im Café Laumer oder im Königsbacher in der Feuerbachstraße nach erfolgreicher Massenagitation in der Mensa genauso randvoll war wie der Hörsaal VI bei einem Teach-in.
Thomas H. gehörte im KBW zu den smarten Hardlinern und war Spezialist im Niedermachen von Abweichlern, ein “kommunistischer” Platzhirsch, der den so Geächteten dann auch noch die Frauen ausspannte. Faszination der Macht. Heute vertritt er die Interessen von Softwaregiganten auf dem europäischen Markt.
Morgen vielleicht die Interessen der Volkswagen AG in der Volksrepublik China. Mutation eines Maoisten.
Was solls, wenn der Markt für seine Qualifikation die Möpse hergibt, wieso sollte er es nicht tun? Wär ja Blöd der Mann.
(Wer jetzt zwischendurch eine positive Nachricht braucht, dem sei versichert, daß die Mehrheit der ehemaligen MitgliederInnen der angeschwärzten Organisationen damals und heute noch mehr sehr sinnvolle politische Arbeit leistet, wie und wo, das müßte ein langer weiterer Artikel aufzeigen. Jetzt gehts aber weiter im Text)
Über Gisel H., die stramme Ex-KBW-Genossin,kam ich an meinen Minister.
Ich kannte Joschka schon seit 68, als zweite Wahl der schwäbischen Mafia unter dem SDS- (5) und späteren Sponti-Frontmann Reimut Reiche. Welch ein Abstieg dieses renommierten Sexualwissenschaftlers, heute darf er dem Spontifex maximus nicht mal mehr die Aktentasche tragen.
Egal.
Nein nicht egal.
Sie , die Frontmänner der Spontis, K-Gruppen und Roten Zellen begriffen sich und begreifen sich heute noch als den Nabel der Welt.
Christian Semmler, damal stets neuproletarisch im korrekten Anzug mit Treviraschlips und Nyltesthemd als Haupterkennungsmerkmal der ZK-Mitglieder der KPD/AO, erzählt 1998 in einer ARTE-Talkschow mit Dany Cohn-Bendit bei einem Themenabend über die 68er, daß es vor 68 keine Streiks gegeben habe. Allen Ernstes. Semmler ist Taz Redakteur, nicht irgendeiner, er ist quasi Chef.
Sehr geehrter Herr Semmler, fragen sie ihren Ex-ZK-Kollegen Hutter (ein handverlesener echter Proletarier) ob nicht die Anti-Notstandsbewegung (6) und die Anti-Notstandskongresse von der IG-Metall ausgegangen sind. Kennen Sie vielleicht einen Herrn Schauer, den sogenannten Kongress-Schauer? der von der IG-Metall über die Akademie der Arbeit zum SDS kam?
Haben Sie mal was von den IG-Chemie-Streiks 1967 gehört, nichts vom Metallarbeiterstreik 1964? Nein? Nichts von den politischen Streikaktionen der 50er Jahre gegen die Wiederbewaffnung?
Wie sprach der Breitmaulfrosch zum Storchen: “Dü gübts ja garnücht!”
Die Erde ist eine Scheibe und die Zeitrechnung beginnt 1968.
Vorher war höchstens der Urknall und dann war nichts bis die Semmlers vom Himmel fielen und aus der dumpfen Masse bewußte proletarische Menschen schufen.
Die Schwäche für Ein- und Zweireiher war bei der KPD/Ao nicht auf das ZK beschränkt. Frankfurts ehemaliger KPD/AO-Chef Frank Härterich beliebt heute wieder nach kurzer Ökoschafwollpause im Edeldress zu flanieren, jetzt allerdings weniger als Freizeitprolet. Heute schmückt er die euopäische Finanzmetropole mit postmodernen Stadtplanungen. Er kümmert sich ums architektonische Wohlbefinden der Eurobanker.
Bereichert ihr Ambiente mit urbanen Events.
Möglicherweise avanciert er jetzt zur Albert Speer-Spitze der Architektur und darf sich um die Gestaltung der Reichshauptstadt kümmer. Allenthalben ist Umzug angesagt. Dachböden und Keller müssen entrümpelt werden. Frank Härterichs Jugendpamphlete gegen den Lieblingsarchitekten des Führers landen im Altpapier oder bei seinem Psychotherapeuten.
Zurück zu Gisel H. und Joschka Fischer.
Ich war zum Provinzguru der GRÜNEN aufgerückt (wo man in Parlamenten, Ausschüssen, Unterausschüssen, Untersuchungsausschüssen mehr mit den Gegnern als mit den Leuten redet und von der Öffentlichkeit lediglich durch den bürgerlichen Pressefilter verzerrt, zensiert und verfälscht wahrgenommen wird, wenn überhaupt. Die IUH (7) mit Gerhard Ziegler und Elmar Diez an der Spitze kämpften wacker gegen die Nuklearbetriebe für den Ausstieg, als der Minister in Wiesbaden ob Machterhaltskalküls auf die Porsche-Bremse trat (damals fuhr er nur den Wagen, heute hat er einen Beratervertrag mit den Zuffenhausenern) und den wackeren Hanauer Anti-Atom-Kämpfern die Gelder sperren wollte. Elmar prozessierte für seine Kinder gegen die Nuklearmafia. Das kostete immense Summen, die nur durch Wiesbadener Unterstützung aufzubringen waren. Die IUH tanzte nicht nach Fischers Pfeife, der Anwalt war zu renitent und hatte etliche Unterlassungen des Ministers in Sachen Hanauer Betriebe entdeckt. Fischer brauchte einen willfährigen Menschen mit Kleinkind im näheren Umkreis der Hanauer Atomfabriken, mit dem er nach seinem Gusto und mit einem subalternen Anwalt “gegen” Nukem, Alkem, RBU prozessieren konnte.
Über die SPD sondierte Fischer das Terrain, um nicht von der IUH erwischt zu werden, landete über die spätere Ex-Gattin des Hessischen Wirtschaftsministers Klemm bei einem ahnungslosen BUND-Mitglied, das sich jedoch verweigerte, weil es Prozeßrisiken scheute. Fischers Büroleiterin, jene oben erwähnte Ex-KBW-Frontfrau Gisel H. erinnerte sich in dieser unangenehmen Lage an einen ehemaligen KBW-Genossen, einen vermeintlich stets den ZK-Direktiven gehorchenden Provinzler, “mit dem man das Kind schon schaukeln würde”, verheiratet, zwei Kleinkinder, Grünenmitglied, wonhaft in Hasselroth unweit von Hanau-Wolfgang.
Paßte alles sehr gut. Gisel telefoniert mit einer Mischung aus alter zentralistischerZK-Befehlsgewalt und neugrüner Konzilianz, aus grünen Basis-tönen und ministieller Anweisung und lockt mit der Weihe zum Ministranten. Fischer ist und bleibt halt katholisch.
Welche Ehre! Nicht nur der Herr Landrat schüttelt mir die Hände, jetzt lädt mich auch noch ein leibhaftger Minister zu sich nach Wiesbaden ein. Verlockend! Trotzdem spreche ich mich mit dem IUH-Anwalt ab, der rät mir auf den Deal zum Schein einzugehen und das ganze kurz vor dem Abschluß platzen zu lassen. Was Fischer und seine Gisel nicht wissen, ist, daß ich mit dem Anwalt befreundet bin. Termin in Wiesbaden. Gisel und ein Ober- oder Unterstaatssekretär Morgenstern nehmen mich in Empfang und rücken langsam mit dem Plan heraus, die IUH und ihren Anwalt mit meiner Hilfe auszubooten. Ich bin scheinbar dazu bereit und verlange nach einer Audienz beim Minister. Kriegt man ja nicht alle Tage. Das wird mir leider nicht gewährt, zumindest noch nicht. Ein ministerielles Arbeitsessen hätte schon rausspringen dürfen, wenn ich extra auf eigene Kosten nach Wiesbaden fahre. Außer Spesen nix gewesen, noch nicht mal die kriege ich ersetzt. Ein sozialdemokratischer Minister hätte mich mindestens mit einem Viersterne-Menue bestochen. Grüner Geizkragen!
Gisel freut sich sichtlich darüber, daß der alte KBW-Zentralismus noch funktioniert wie geschmiert und macht beim Abschied kumpanenhafte Bemerkungen über die guten alten Frankfurter Zeiten in der Mainzer Landstraße.
Ich reise ohne persönlichen Ministersegen zurück in den Main-Kinzig-Kreis, um die Enthüllung der Wiesbadener Schweinerei vorzubereiten.
Wochen später bei einer Podiumsdiskussion mit Mathias Küntzel, Mathias Seipel, Joschka Fischer und leider keinem Vertreter der wackeren Anti-Atom-Streiter der Initiativgruppe Umweltschutz Hanau, (weil die immer noch aufs Geld aus Wiesbaden angewiesen sind) kommt der Umweltminister in arge Bedrängnis ob seiner Machenschaften. Er versucht das ganze als Hirngespinst eines Neurotikers hinzustellen und die im Saal anwesenden Fischerchöre zum Lachen zu bringen. An meinen Ausführungen sei deutlich zu merken, daß ich schon mal vom Dach gefallen sei, bemerkt er halblaut, so, daß es im Saal kaum aber doch gehört wird. Fischer weiß daß mich 68 in Frankfurt ein Polizist vom Vordach des amerikanischen Handelszentrums gestoßen hat. Er hofft durch Provokation die Veranstaltung scheitern und seine Kumpanei mit den Austiegsgegnern vergessen zu lassen. Die Provokation wäre nicht nötig gewesen. Die Grünen im Main-Kinzig-Kreis glauben nicht, daß Fischer so etwas gemacht haben soll. Oder sie wollen es nicht glauben. Bis heute.
Wenn solch ein Mensch die Möglichkeit erhält, sich mit der Entsendung von Tornados in den Kosovo oder sonstwohin zu profilieren, wirds nicht viel weniger schlimm als unter Kohl und Kinkel.
Was noch fehlt? Ach so , ein paar Sätze zum ersten Teil der Überschrift. Am 26.9. zwei Tage vor der Bundestagswahl trifft mich Joschka Fischer beim Verlassen des Heini-Fischer-Bades auf dem Weg zur Sauna, marathongeschädigt.
Er erkennt mich, schüttelt mir die Hand wie einem alten Freund. Seine Augen sprechen: “Wähl mich”. Als ich ihm sage., daß ich immer noch vom Dach gefallen sei, dreht er sich weg mit graumelierten Dackelstirnfalten, schlotternd im rollkragenunterfütterten grauen Einreiher und macht den örtlichen Wahlkampfjungmanager der GRÜNEN zur Sau wegen einiger technischer Pannen. Er war ihm nicht ganz grün. dafür aber das Gesicht des gelockten grünen Jungpferdeschwanzes.
Ein General scheißt einen Schützen Arsch zusammen.
Nur zwei Putzfrauen haben es kopfschüttelnd miterlebt. Aber Proleten sind ja nicht die Zielgruppe.
Draußen vor dem Bad warten die Fernsehkameras und die lokale Grünprominenz. Müllgroßdeponiebefürworter Zach schüttelt mir, dem gefürchteten Müllgroßdeponiegegner die Hand.”wähl mich”.
Elmar Diez, der wacker ergraute IUH-Kämpe strampelt auf dem Dreirad im Fischertroß. Milan Horacek tingelt für die Böllstiftung vor der Kamera und auch einige weitere mir ansonsten ganz Liebe flattern im Sog hinter der Wahlwindmaschine, die heiße Luft auf das gemeine Volk bläst.
Herzlichen Glückwunsch Joschka, am Ziel deiner Männer-Machtträume Außenminister, es hat gereicht. Und mir hat es das auch.
Der Wähler -und ich kenne ihn-, der Wähler hat klug entschieden:
er hat die Schröders und Fischers zur gründlichen Desillusionierung der Gläubigen an die Regierung gewählt. Vielleicht besinnen sie sich jetzt eines Besseren. Links neben SPD und GRÜNEN gibt es ein Vakuum, das die PDS allein nicht füllen wird. Wenn selbst Matthias Beltz wieder beginnt mutig gegen den Kapitalismus zu witzeln, ist das ein Indiz für einen offenen Markt. Die Propagandisten des dritten Weges und die der “sozial-ökologischen Erneuerung” des Kapitalismus geraten ins Trudeln an allen Abschnitten. Die Frage nach Alternativen zum Kapitalismus drängt sich wieder auf, ganz unpathetisch, praktisch, auf der Grundlage des Bedürfnisses nach effektiven Abwehrstrategien gegen die ünverBLÜMten Angriffe des Kapitals auf die Sockelbestände mühsam erkämpfter sozialer und politischer Rechte und Einrichtungen.
Für eine solche Defensivlage braucht es Vorschläge und Sammlung der Linken, um wieder in die Offensive zu kommen.
PS. So schön es war, die “Wahnsinnigen” zu lesen, sich im Frankfurter Trubel wieder zu finden, einen Haken hat das Schmidt’sche Buch doch. Es bleibt an den Personen hängen. bzw es verleitet dazu, sich nach der Lektüre zurückzulehnen und zu erkennen, daß man/frau eben der bessere Mensch ist oder man/frau zumindest bessere kennt. Die politische Entwicklung erscheint als an schlechte oder gute Charaktere gebunden und von ihnen bestimmt.
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Hartmut Barth-Engelbart. Permanenter Link des Eintrags. Bearbeiten
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Hartmut Barth-Engelbart
Wie weit die Steine fliegen
Dieser essayistsiche Beitrag handelt zwar auch von Fischer -am Rande- aber sein Hauptgegenstand ist die Entwicklung des Amorphons „Autonome, in welchem Biotop sich die Hassbekappten „Schwarzen Blöcke“ und die „Antideutschen“ herausbildeten. Dass die beruflich Grünen schon lange bevor ihre Dienstkleidung sie zu schwarzen Scheriffs machte, die Gunst dieser Entwicklung beim Schopfe packten und ihrerseits hassbekappte „Schwarze Blöcke“ schufen, die dann als Provokateure sehr „autonom“ agierten , bis hin zu den „Brennenden Zellen“ von Athen, wird in diesem Essay auch angerissen…
Bei allem Verständnis für die Kids im Block: es muss ihnen die Meinung gegeigt werden und WIR müssen es tun, nicht um uns von ihnen zu distanzieren, sondern um ihnen ganz entschieden einige gute Ratschläge und die immer wieder zu geben:
Dass die politische Gewalt aus den Gewehrläufen kommt, stimmt genauso, wie dass sie in bestimmten Situationen in Ermanglung desertierender Polizei- und Armee-Einheiten und in Ermanglung eigener Waffen aus den Steinwürfen ganzer Klassen und Schichten kommt, wenn sie sich gegen die Todesschwadrone der Tschiquita-, Del Monte, Dole und anderer United-Fruit-Nachfolger oder diverser Ölkonzerne oder Medienmultis zur Wehr setzen und eventuell die schon errungene politische Macht verteidigen müssen gegen die Contras wie in Nicaragua z.B. oder jetzt in Venezuela. Neben der Ausbeutung und Vergiftung „ihrer“ ArbeiterINNEN und deren Kinder hat Tschiquita und Del Monte vom Ertrag jeder aus Kolumbien exportierten Kiste mit Bananen einen Cent an die Todesschwadrone bezahlt, die in den letzten 20 Jahren über 4.000 Gewerkschafter ermordet haben. Dass dort die Leute zu den Waffen greifen und ihr Leben nur noch militant schützen können, das ist dort den Massen vermittelt, die Massen tun das selbst und nicht irgendwelche schwarzvermummten „Stellvertreter“.
Vorpommern
Leute, ihr seid hier in VorPommern nicht in Zentralamerika. Eure/unsere Aufgabe ist es hier, die Menschen für eine „andre Welt“, ihre Köpfe zu gewinnen. Und das ist oft ziemlich uncool, echt ätzend, und die Normalo-Prolos sind unheimlich zäh.
Euer Problem ist oft, dass ihr vor den „kleinen Leuten“ – den „Normalos“ die Hosen voll habt, dass ihr euch für was Besseres haltet und mit dem abschätzenden Blick von „oben herab“ nicht mit ihnen reden, ihnen nicht zuhören und so nicht erfahren könnt, was ihre Interessen sind. Ihr glaubt doch der von der BILD-Zeitung kolportierten Version vom „Interesse des kleinen Mannes“ mehr (von den Frauen reden die nicht, die werden als Frischfleisch morgens in die Pendlerzüge gehängt!) als den Leuten selbst, die ihr nicht zu Wort kommen lasst. Die Bundesregierung und ihre Thinktanks mit Polizeipsychologen und anderen Schlapphüten bereiten sich nicht erst seit gestern auf härtere Gangarten vor: da müssen im Zweifelsfall auch mal ausgerastete Omas, Mütter, Witwen, Geschwister oder Kinder vieler in Afghanistan, Sudan, Kongo, Zimbabwe, vielleicht auch Kuba oder Iran oder Venezuela, im Kosowo, oder bei der Befreiung von BelaRus leider erschossener deutscher Soldaten ruhiggestellt werden, da müssen Massenstreiks von un- und unterbezahlten und kurz vor der „vom Lohn-Freistellung“ stehenden Belegschaften in der Rüstungs-Werft-High-Teck-Schwer-Industrie (bei SIEMENS, TELECOM, Daimler-ITT. EADS usw.) zur Sicherung des Standorts Deutschland wieder in die Mietskasernen oder an die Restarbeit getrieben werden.
Das wird kommen – so sicher wie die Klimakatastrophen – aber dagegen was zu tun, heißt mit Ausdauer an den Köpfen der Leute zu arbeiten, sie müssen sich für die „andere Welt“ interessieren, weil und wenn sie begreifen, wohin die beschissene jetzige sie führt.
Und da nützt ein Loch im Celler Knast, ein Loch in einer Windschutzscheibe oder in einem unterbezahlten BereitschaftsPolizistenhelm nicht einen Hauch von einem Furz. Beckstein fordert die „Friedlichen“, die Latscher auf, die „Gewaltbereiten auszuliefern“ – das wird sehr schwierig. Herr Beckstein, können Sie sich mal ausnahmsweise selbst ausweisen ? Wir wollen richtig sicher sein, ob wir hier den Richtigen ausliefern! Nur SegelfliegerOhren stellen , das reicht nicht. Ausweis, Stimm-, Spuck-und Riechprobe. Bei positivem Ergebnis: Auslieferung! Nur, an wen Bitte ?
Vom Dach geworfen
Ich musste bereits 1968 diesen Versuch mit einem Sturz vom Dach des amerikanischen Handelszentrums in Frankfurt bezahlen:
Als wir versuchten, einen Bewaffneten mit Gewehr im Anschlag auf dem Vordach des (mittlerweile abgerissenen) Zürichhochhauses am Opernplatz zu entwaffnen, wurde ich von einem ZivilBeamten erst festgenommen, und als ich mich befreite, vom Dach geworfen: der Mann bekam Kopfprämie und Bewährungspunkte:
Es war ein zur Bewährung zur Frankfurter politischen Polizei strafversetzter Hanauer Bereitschaftspolizist (Straftat war: er war schwul und schwarz). Er wurde eingesetzt als V-Mann in den vordersten Reihen beim Ostermarsch 1967, bei den „Free-The Ramstein-Four“, bei allen „Anti-Vietnam-Kriegs.Demos“ als Vertreter von Black-Power und Black-Panther, was störte, war sein schlechtes Amerikanisch. Aber wir waren hin und weg über diesen Mitkämpfer, der immer die Stimmung gut und militant anheizte: „Pauer to se Piepels“ , USA-SA-SS, „Kapitalismus führt zum Faschismus, Kapitalismus muss weg!!“ , „Schmeißt (oder schießt) den Johnson (Nixon) vom Balkon – alle Macht dem VietCong“ …. er bekam für jeden gefassten „Rädelsführer“ echtes DM-Kopfgeld und Bewährungs- und Aufstiegspunkte. Als er – völlig verbrannt – 1973 dann auch von der PoPo fallenge- und entlassen wurde – erschien er in der „Höhle des Löwen“ im Club Voltaire und entschuldigte sich bei mir. Ich Depp war so „großherzig“ und sagte, er sei selbst nur ein Täter-Opfer und verzichtete auf eine Anzeige gegen ihn und das Land Hessen, auch in der Angst, dass ich die angedrohten 5 Jahre Knast wegen angeblichen schweren Landfriedensbruches, Widerstand gegen die Staatsgewalt , Rädelführerschaft, Anstiftung zu …. doch noch – trotz 68er Amnestie – einfangen würde.
Gewalt
Ich weiß, die Volxküchen, die Sozialberatung, die Flüchtlings- und Jobless-Hilfen und -Beratungen, ihr lernt, und viele von euch machen gerade im Präkariat, gegen die Abschottung und Abschiebung, unheimlich gute Arbeit, aber am Punkt der Gewalt geht ihr dem Kalkül der herrschenden Klasse und Kasten zum großen Teil voll auf den Leim.
68er Grundsatz war immer „nur Gewalt gegen Sachen“, und über diese Schwelle wollte uns der Staatsapparat immer jagen, und teilweise hat er es in der Bewegung 2. Juni zwar weniger, aber in der RAF geschafft. Zu klären wird in den nächsten Jahren auch noch sein, welche Rolle der Brandstifter-Anwalt Horst Mahler zuerst dort, dann in der RAF, dann in der KPD/AO im ZK und von dort kommend in der NPD spielte, ob und in welcher Verbindung zu den Diensten er die Ermordung des ausgewiesenen Anti-Atlantikers und Deutsche-Bank-Chefs Herrhausen und des Breuel-Gegners Rohwedder (für eine eigenständige ökonomische Entwicklung der DDR mit langer Übergangszeit bis zu „MarktÖffnung“, Erhaltung und Modernisierung der DDR-Betriebe bis hin zu den LPGs) mitgestaltete…
Lasst es euch gesagt sein: nach vier staatlich organisierten Schädelbrüchen Nr. 1 von der NAZIschützenden Polizei, als ich zusammen mit Emil Carlebach, Dr. Ellen Weber, Rudi Maurer und Trautwein einen NPD-Parteitag im FFMer Haus Dornbusch zusammen mit Hunderten DemonstrantINNen sprengen wollte (Karl Gerold kam wie immer, wenn schon alles getan war, und schimpfte ganz doll mit der Polizei, was mich dann auch bewog, als Schriftsetzer bei der FR anzufangen, um später Mal Journalist zu werden, was dann wegen dem Sturz nix wurde), bin ich nicht mehr so unmittelbar bereit, mich in die schwarzbekappte Wurfzone zu begeben. (Wie mich die US-Dienste nach Enthüllung ihrer FuldaGap-Aktivitäten in der nhz aufs Korn genommen haben, erzähle ich später mal ausführlicher, aber so was traumatisiert auch ein wenig, so wie die Katakomben unter dem Frankfurter Gericht, wo man zur Erstbehandlung angekettet und dann zur Endbehandlung über das Frankfurter U-Bahn-Netz erst auf den Alleen-Ring und dann zum Polizeipräsidium verfrachtet wird oder wurde).
Histörchen ? wenn ihr meint !
Nur den maoistischen Menschenschlächter lass ich nicht an mir hängen: als die Herrschaften Schmierer, Löchel und Co (Füchs war schon damals ein Fuchs und war nicht mitgefahren oder war als Stallwache daheimgebleiben) vom ZK des KBW in Kampuchea zum Staatsbesuch weilten, liefen bereits erste AusschlussNachtZellensitzungen gegen mich und noch einen Hanauer (Ex-)KBWler, wegen „Volkstümelei“ und anderen Totsünden gegen die politische General-Linie, ich wurde mit Auftrittsverbot beim KBW-TheaterClub belegt, meine Lieder wurden unter anderen Namen publiziert, „linientreu“ umgeschrieben und totalzensiert. Der stramm „antistalinistisch“ angetretene KBW versuchte, Josefs Kriegs“Kommunismus“ in relativen Friedenszeiten in den Metropolen zu überholen.
Gewaltfetischisten waren die Herrschaften schon lange vor ihrem Eintritt in das AußenAmt unter dem Ribbentrop NachNachNachNachfolger Joseph Fischer. Die KBW-Zentrale wurde zum militärisch nicht einnehmbaren Zentrum ausgebaut, nächtliche Wachen auf dem stacheldrahtbewehrten Dach der KBW-Zentrale sollten überraschende GSG 9- Hubschrauberlandungen verhindern.
Räuber und Gendarm auf höherer Ebene
Und es gab Schießübungen mit Luftgewehren im Wald. Die SRKs (Soldaten- und ReservistenKommittees) probten die Volksbewaffnung. Völliger Nonsense, aber spannend. Ich habe mich als ehemaliger Reserveoffiziersanwärter und zwangsweise Uffz-Ausbilder mit Nahkampfausbildung bei der Bundeswehr halb schepp gelacht und viele ehemalige „Kameraden“, die aus der BuWe aus politischen Gründen gefeuert wurden oder verweigerten wie ich – ebenfalls. Wir hatten mit dem Umschreiben von BundeswehrLiedern, mit Debatten im politischen Unterricht, mit massenweise Befehlsverweigerung und Befehlssabotage einige Züge bis hin zu einer kompletten Kompanie der Mellrichstädter Panzergrenadiere einsatzuntauglich gemacht. Die zwangsgezogenen Proleten aus Kölle und dem Saarland, aus den bankrotten Dörfern im bayrischen Wald begannen sich zu weigern, der beratervertrags- und pensionsgesicherten Generalität und den Rüstungsmagnaten das Kanonenfutter und die nuklearen Brathähnchen oder Broiler zu machen.
Jetzt sitzen die damaligen GewaltFetischisten in Amt und Würden bei der FAZ, der FR, der TAZ (Hallo Herr Semler!) und im Auswärtigen Amt im Stab, den der Herr Steinmeier ungebrochen wegen des KnowHow von Fischer übernommen hat.
Dort schreiben die Dam- und Herrschaften – mitfinanziert von der von Füchs geleiteten Heinrich-Böll-Stiftung – das Völkerrrecht so um, dass es ihren Machtbestrebungen und Einmarschgelüsten für MenschrechtsRohstoffbasen nicht mehr im Wege steht. Und die Frau Del Ponte sitzt in Den Haag nicht etwa über Del Monte zu Gericht, sondern über deren Opfer-Täter-Opfertäter.
Wie der Staatsapparat 1985/86 versuchte, Robert Jungk wegen seines Ausrufs: „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ alle Kosten des Polizeiaufgebots per Gericht aufzudrücken, diese Nummer wird jetzt gegen attac gefahren mit der bewussten FalschZitierung von Walden Bello:
Spiegel Online
SPON dreht sich mal wieder seine eigene Wahrheit zurecht. Das es bei der G8-Demo in Rostock zu Krawallen kommen würde, war vorauszusehen. Leider versuchen die Medien mal wieder an einer Legende zu stricken – die Legende von Rostock soll lauten, daß die gewaltätigen Krawalle von den offiziellen G8-Kundgebungen angestachelt wurden.
So meldet SPON bereits in der Überschrift seines Live-Tickers „Wir müssen den Krieg in diese Demo tragen“.
– aus einer mail von J. W. in Mainz:
Für 18.30 meldet SPON den Tickereintrag „[18:30] Auf der Kundgebungsbühne stachelt ein Redner die militante Szene auf: „Wir müssen
den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts.“
Das gleiche Zitat bringt SPON in seinem Artikel über die Kundgebung:
Als die ersten Autos brannten, stachelte ein Redner auf der Kundgebungsbühne die militante Szene noch mit klaren Worten auf: „Wir
müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts.“
Ich hoffe die Rechnung dieser Herren geht nach hinten auf !!
WIE WEIT SICH WENDEHÄLSE WAGEN
Fischer, der mich schon mal – um von seiner frühen Kungelei mit SIEMENS & Co im Nuklearen Bermuda-Dreck in Hanau-Wolfgang abzulenken – als vom Dach gefallen hirnbeschädigt vor seinen Jubelchören zu diffamieren versuchte, hat zehn Jahre nach dem Dachabwurf für meinen dritten Schädelbasisbruch gesorgt: in luftiger Höhe auf dem Kommandostand in den Armen Justitias auf dem Römerbergbrunnen durch Gitter geschützt erhöht sitzend, befehligte er damals noch nicht KrisenReaktionsKräfte der Bundeswehr im Koso- oder sonst noch wo, sondern seine „Sponti-Putztruppe“. Wir starken und etwas doofen KBW-ParteisoldatenDeppen in der ersten Reihe zusammen mit KPD-ML und KPD/AO ,,, hielten die Transparentstangen als Barriere gegen die Bereitschaftshundertschaften und diskutierten mit den grünen Buben über Scheißlohn, zu hohe Miete, schlechte Schule, zu hohe Fahrtkosten und Knochen im Krieg hinhalten im Innerern wie nach Außen. Wir brachten ihnen gute Beiß- und Schlagdrauf-Hemmungen bei, bis die Goldfasanen die Reihen um 10/20 Meter nach hinten befahlen, um Diskussionen zu verhindern.
Fischer
Dann kam der Wurfbefehl von Joschka, die Steine und Farbeier gemischt trafen nicht das NPD-Podium, sondern die ersten Reihen der Demonstranten und die Bereitschaftspolizei, die daraufhin den Befehl bekam: „Knüppel frei“. Ich wollte die Stange nicht loslassen, sie schlugen mir die Finger kaputt und den Schädel auch.
Diese Herren erwischt ihr mit keinem Steinwurf, aber die arbeitslosen Jugendlichen in Maintal und Hanau, mit denen ich viele DeutschRockStücke in den 70ern gemacht habe, bei deren Texten die Ärzte noch blöd aus dem Kittel gekuckt hätten, die haben schon damals gesagt: Wenn ihr mal dran seid, wirds die gleiche Scheiße wie jetzt!“ das kam nach der Ablehnung des Buchvertriebs Hager und des SendlerVerlages, die Lieder der Jungprolos zu einer MC oder LP zu machen und zu vertreiben: „Das ist alles pure Volkstümelei und gegen unsere korrekte Linie!!!!“
Hager ist heute die Nummer 1 beim SuperLogistikUnternehmen Schenker.
Sag mir wo die Männer sind !
Und Frauen, wohin hat sies getrieben?
Daniel Cohn-Bendit – spezialGewaltFetischist: 1976 „Wenn die Preise weiter klettern, werden wir dem RudiArndt ganz gewaltig eine brettern“ – das war vergleichsweise ganz nett, aber schlecht gereimt und ließ sich in den Hochhausschluchten so schlecht skandieren, weshalb Jonny Klinke lieber die Slogans von mir mitröhrte als Platzhirsch. Keinen Pfennig mehr als bisher! was DBC als reformistisch verwarf und antwortete: Nulltarif muss her, womit er 9 Jhre zu spät auf der Linie der Berufschüler von 1967 lag, die das damals schon forderten!!, Bütighofer, Ulla Schmidt, Hans Gerhard Schmierer AußenAmts Stab, Biggi Laubach Außenamtsstab, Füchs (Heinrich-Böll-Stiftungshäuptling), Herterich ex KPD/AO und KSV-Cheff in FFM (AußenAmts Stab) Semler (TAZ), Gerd Koenen (von der KVZ zur FAZ und jetzt Kronzeuge gegen Chavez wg. angeblicher diktatorischer Meinungsfreiheitsbekämpfung … siehe jW-Harald Neubers Lateinamerika-Berichterstattung).
Anette Mönich ? Gisel Heinemann aus Fischers Wiesbadener Büro ? Die 150 prozentigen FahnenschwenkerINNEN haben (nicht alle) einen Wendhals mit Klavierstuhlgewinde …. wo bitte steht der Futtertrog nach Bonn in der neuen Reichshauptstadt ?
Auschwitz
Strukturen des Imperialismus schaffen entsprechend strukturierte Charaktere. Aber diese Strukturen suchen sich auch die entsprechenden Grundeigenschaften und Topp-Fähigkeiten. Niemand anderes als Joseph Fischer hätte (Gesamt-)Deutschland in die nächsten Weltkriege führen können und als zweiter deutscher Politiker nach Ribbentrop und Adolf Hitler Belgrad zum zweiten Male bombardieren können. Ironie der Geschichte: Heiner Geißler hat zur Begründung des Nachrüstungsbeschlusses zum ersten Male offen Auschwitz instrumentalisiert, indem er dem Abgeordneten Fischer entgegenrief: „Der Pazifismus der 30er Jahre hat Auschwitz erst ernmöglicht!“ Und ausgerechtnet dieser ExSponti instrumentalisiert Auschwitz, um den deutschen Einmarsch, den Angriffskrieg gegen Jugoslawien zu rechtfertigen, um angeblich ein neues Auschwitz zu verhindern!. Dabei haben genau solche Leute jahrelang die Ustascha-Faschisten, die royalistischen Tschetniks und die UCK-Drogenbosse gefördert und islamistische „Befreiungskämpfer nach Bosnien-Herzogowina“ geschleust, ausgebildet und bewaffnet, in trauter Eintracht mit Bin Laden und Co und den Türkischen Islamisten.
Halleluhjah
Schöner Fronleichnam
HaBE, 6. Juni 2007
Behutsam korrigiert, mit Zwischentiteln versehen und leicht gekürzt von T:I:S, 6. Juni 2007
Nachruf auf den “PflasterStrand” oder “Von der unerträglichen Dreistigkeit des Schweins!
Veröffentlicht am von Hartmut Barth-Engelbart
Vor fast 20 Jahren entstand unter der Patenschaft des “EUROFIGHTERS” Daniel Cohn-Bendit (eine durchaus treffende Bezeichnung der GRÜNEN für ihren führenden Eurozentriker und Bellizisten in ihrem “WUMS”-Wahlkampf ((auch dieser Ausdruck passt zum Nato-Oliv-GRÜNEN Kriegskurs. der neben dem Sudan auch den Iran auf der Agenda haben dürfte)) der mediale Frankenstein “journal frankfurt” aus “PflasterStrand” und “Auftritt”. Dass das journal frankfurt mittlerweile unter der Fuchtel des bewährten Widerstandskämpfers und Bewahrer jüdischen Eigentums, Alfred Neven DuMont den outgesourcten FR-Veranstaltungskalender machen darf, das passt gut zum Schützengrabenkombatiblen-Format der Heimat-FRontschau. Das “Internationale Institut für Sozialgeschichte” in Amsterdam veröffentlichte den folgenden Artikel in der “Edition ID-Archiv” und schreibt im Vorwort:
“C’est la vie oder: Was sind wir doch für Schweine geworden” von Carl Ha Now beschäftigt sich mit dem Werdegang einer ehemals linksradikalen Zeitschrift namens PflasterStrand. Nach der Erstveröffentlichung in der Neuen Hanauer Zeitung (nhz) kam es zu einigen Verstimmungen seitens der Schreiber- und Politikzunft im metropolitanen Frankfurt, denn immerhin war der Autor 20jähriger Wegbegleiter des Ex Pflasterstrand-Herausgebers Cohn-Bendit. Dass getroffene Hunde bellen interessiert uns jedoch hier weniger, zur beschäftigung mit linker mediengeschichte finden wir den beitrag allerdings empfehlenswert.” (Einer der am meisten verstimmten Schreiber war Klingelschmidt von der TAZ, der flockenhalber unter Pseudonym auch für das journal frankfurt schrieb, was bei der Linken schon als ehrenrührig galt, zumal wenn es sich bei einem Lohnschreiber für den Gegner um Gralshüter des linken Journalismus handelte und da galt der Klingelschmidt eben als Gralspapst)
Der obigen ID-Empfehlung kann ich als Carl HaNow ebenso wenig hinzufügen wie als HaBE: nur Eines noch:
leider haben die Amsterdamer das Eingangszitat von Ernest Jouhy (Jablonsky) vergessen mitabzudrucken: Hier steht es jetzt am Anfang, wo es hingehört:
“Die Frage der Macht aber wurde und wird nicht im Augenblick des sichtbaren Kampfes entschieden, nicht auf der Straáe, sondern im Auf und Ab der Erwartungen, Zielvorstellungen, der Erfolge und Mißerfolge, die sie (die Massen) effektiv haben und die sie voraussehen lassen. Die revolutionäre Bewegung hängt an der Vorstellung von der Aneignung der Welt weit mehr als an ihrer effektiven Veränderung. Die sachlich-rationale Lösung der anstehenden oder überfälligen Probleme ist für die Bewegung verhältnismäßig unerheblich und kann von den revolutionären Minderheiten meist nicht besser gelöst werden als von den etablierten Machtgruppen….” (Ernest Jouhy in seinem ‘Offenen Brief an Daniel Cohn-Bendit’ 1983, der Psychoanalytiker und -therapeut, Historiker, Pädagoge und Soziologe, Resistance-Kämpfer gegen Barbie, KPF-Mitglied Ernest Jouhy war sechs Jahre lang Lehrer und Erzieher von Daniel Cohn-Bendit (in der so skandalisierten Odenwaldschule, ((und etwas später auch meiner, allerdings erst im Studium, denn meine Aufnahme als Sozialfall in der Odenwaldschule wurde mir trotz Fürsprache meines Michelstädter KinderKunst- & Odenwaldschul-Lehrers Helmut Hofmann verweigert, offenbar war die sozialquote bereits erfüllt))),
zitiert nach ‘Ernest Jouhy, Klärungsprozesse, Gesammelte Schriften, Hrsg. Robert Jungk, Athenäum, 1988)
“C’est la vie” oder Was sind wir doch für Schweine geworden
Nachruf auf den ‘Pflasterstrand’,
der im Oktober ’90 mit dem ‘Auftritt’
zum ‘Journal Frankfurt’ fusioniert wurde
Daniel Cohn-Bendit, Frankfurts Multi-Kulti-Dezernent und spiritus rector des von der ‘Zeitung der Linksradikalen’ über das ‘Metropolen Magazin’zum ‘Journal Frankfurt’ mutierten ‘Pflasterstrand’, wird es -zumindest heute zu recht- von sich weisen, Teil einer “revolutionären Bewegung” zu sein.
Für ihn , wie für die meisten Macher/innen westdeutscher Stadtillustrierten von der Münchner Stattzeitung bis zur Branchenführerin, der Berliner ‘Zitty’, stellte sich in den letzten Jahren die Frage nach der Bewegung ganz anders: nämlich, ob die Eigen- oder Fremdkapital-Bewegung auch dazu ausreicht, repräsentative Chefredaktionsräume mit postmodernem Funktional-Komfort im veredelten Frankfurter Rest-Westend oder unter anderen westdeutschen Nobeladressen einzurichten. Schließlich hat man’s ja vor 15 Jahren mit Militanz und revolutionärem Impetus eigenhändig vor der Spitzhacke gerettet und instandbesetzt. Für den “Zeit”-geist-reichen alten PS- und jetzigen ‘Journal Frankfurt’-Chef, Matthias Horx, wäre die großbürgerliche Jahrhundertwende-Villa das passende Ambiente. Wie schrieb er doch im Editorial des letzten “guten, alten” Pflasterstrands(PS) vom November ’89: “Der neue Pflasterstrand wird sich.. in ein modernes Dienstleistungsunternehmen verwandeln. Das zeigt sich schon in unseren von der Architektin wunderschön gestalteten Redaktionsräumen, die auch für Besucher und Gäste ein Genu sein dürften.”
Der “Zeit”-Geist schlägt zu
Der monatlich einige Tausender teure Verwandlungsknstler und Genießer Horx, Frühzeit-PSler und mit “Tempo” zum “Zeit”-Aufsteiger avanciert, wurde für’s Große und Grobe von Hamburg nach Frankfurt zurückgekauft. Er weiß den rechten Weg aus dem Dilemma: Raus aus dem linken Ghetto, ran ans Kapital. Obendrauf ein Trost-Pflaster: “Die ‘Quote’ haben wir übererfüllt – mehr als die Hälfte der Redaktion ist weiblich.” Doch dieses und andere Trostpflästerchen können die PS-Strömung nicht aufhalten: nicht mal ein Jahr später verschweigt Horx, die Stimme seines Herrn Dr. Kierzek, die erneute und noch drastischere Übererfüllung der ‘Quote’ bei der Fusion mit dem ‘Auftritt’ – diesmal sind es 75% Frauen – die kalt geschaßt, rausgeekelt, nicht übernommen, zum ‘freiwilligen’ Gehen gezwungen werden. Auf zu neuen Ufern, vom Pflaster- zum Manchester-Strand.
Soviel vorerst als Intro, die Details folgen weiter unten. Die neuen Wege der PS-Herren sind durchaus nicht unergründlich. Sie stehen exemplarisch für die ganze Zunft. Wes Brot ich eß’, des Lied ich sing? Dieses Erklärungsmuster trifft so nicht zu. Der PS wurde nicht erst im letzten Jahr anders, als der Klein-Springer Kierzek von der Fuldaer Verlagsanstalt den PS mit Millionen aufblies. Der PS und vergleichbare Medien hatten sich schon vorher mit erstaunlicher Wendigkeit zu Profitträchtigkeit suggerierenden käuflichen Objekten gemausert. Aber wo eine Konzern-Mutter kleine Frösche küßt, muß nicht immer ein “Prinz” bei rausspringen. Kierzek mußte nach seinem Millionen-PS-Kuß eine dicke Verlust-Kröte schlucken.
Vom “Revolutionären Kampf”
in den reaktionären Sumpf
Verständlich ist die Wende einiger ehemals mehr oder weniger “revolutionär” bewegter Stadtillustrierten, ihrer Macher/ und Schreiber/innen schon. Dem Frust, in jahrzehntelanger Beteiligung an direkten politischen Aktionen nicht viel ausgerichtet zu haben, folgt die Lust, sich ein wenig einzurichten. Der Pflasterstrand war wesentlich an der Creation des ‘urban-kritisch-gourmierenden Citoyen 2000? beteiligt. Und Dany Cohn-Bendits ökologischer Umbau der Industriegesellschaft mittels “Suche nach dem liberalen Kapital” steht programmatisch für die Bewegungsrichtung -”Come together” (wie der Peter Styvesant-Slogan hieß!). Und entsprechend sieht die “Vorstellung von der Aneignung der Welt” mittlerweile durchgängig aus, die Bewegung der Herren und Damen Citoyen/ne 2000 findet zwischen Klaus Trebes’ Schlemmer-Restaurant “Gargantua” und Jonny Klinkes “Tigerpalast” statt: multikulturelle Angelegenheiten a la carte, Internationalismus auf der Cabaret-Bühne. “Die sachlich-rationale Lösung der anstehenden und überfälligen Probleme…” wird da im small talk, ganz abgeklärt mit aufgeklärten Bankern und Buissinesmen bei Hummer und Schampus angebahnt. (Trebes und Klinke, einstmals begeisterte ‘Lotta continua’-Nacheiferer und Häuserkämpfer, befreiten sich ,wie etliche andere von der Last des ‘Revolutionären Kampfes’ und entschädigen sich jetzt nach erlittener Schichtarbeit -damals mit Joschka Fischer mitten im Proletariat- am Band beim Opel für entgangenen Gaumen- und Ohrenschmauß.)
Das neue Leitmotiv:
“Come together!”
“Man kann aufeinander zugehen und..gemeinsame Sache machen. Auch, wenn es zunächst wehtut.”, schrieb Horx unter “Allerlei Vereinigungen” im Editorial des letzten PS. “Come together!”, posaunt Peter Stuyvesandt von der Lithfaßsäule. Nachdem “Let’s go West” und “Test the West” die ost-kontinentalen Probleme löst, hat jetzt der nach dem PS-Cohn-Kurs bewegte ‘Citoyen 2000? einen neuen Wegweiser. Man ist sich näher gekommen und im Grunde einig: was anliegt, “…kann von den revolutionären Minderheiten meist nicht besser gelöst werden als von den etablierten Machtgruppen.” Für die verbliebene und sich verschiebende Pflasterstrand-Gemeinde steht ein Problem an: sie ist zwar nicht (mehr?) revolutionär, aber immer noch Minderheit (und irgendwie riecht sie immernoch nach Shit, Petroleum und Rotwein, obwohl sich die Underdocks der sogenannten Frankfurter Rotwein-Fraktion aus öko- und linken Buchläden und -Kneipen schon vor Jahresfrist lauthals mit einer Verkaufsboykott- und Abo-Kündigungs-Aktion verabschiedet haben). Die PS-Gemeinde ist zwar mittlerweile etabliert, aber noch lange keine Machtgruppe. Die sachlich-rationale Lösung des anstehenden Problems, mit dem alten Pflasterstrand den inner circle angemessen zu ernähren, lag auf dem Hintergrund zerbröselnder “Alternativ-Strukturen” und damit sinkender Verkaufszahlen beim vermeintlichen Einkauf in eine Machtgruppe. Die Gleichzeitigkeit von Dany Cohn-Bendits strategischen Weisungen für die Politik der GRÜNEN (“Wir müssen Teile des liberalen Kapitals auf unsere Seite ziehen.”) mit dem Beginn der Verhandlungen zwischen PS und der Fuldaer Verlagsanstalt des “liberalen” Dr. Matthias Kierzek markiert einen besonderen Punkt in der Wende der PS-Macher vom “Revolutionären Kampf” zum reaktionären Sumpf in postmodernem Outfit. Besonders deshalb, weil hier der Protagonist und Oberguru beim Spagat zwischen öko-reformistischer Phrase und ökonomischer Notwendigkeit in zwei Seelen ach in seiner Brust zu zerreißen droht und darob in heftige Larmoyance verfällt. Wer mit den großen Hunden pissen will muß eben fest auf einer Seite stehen, damit er das richtige Bein hochkriegt. Beim Versuch, auf allen Seiten zu stehen und sich fürs Pinkeln ein fünftes zu kaufen, endet die PS-Crew mit einigen ihrer Häupter als fünftes Rad am Wagen. Zugleich Mittäter und Opfer der “modernen, urbanen Philosophie” des Ex-PS-Chef-Redaktuers Matthias Horx. Ich kenne noch elegantere Umschreibungen für betriebswirtschaftliche Maxime.
Ist das Schiff im rechten Hafen,
geht der Lotse von Bord
Die Cohn-Bendit’sche Larmoyance ist nicht weinerlich. Eine anfallartige Mischung aus Altersweis- und Narrenfreiheit, mit der er im letzten Pflasterstrand ein erstes Opfer der PS-Wende in seine Kolumnenspalten aufnimmt, mutig, weltmännisch: Elisabeth Kiderlens Artikel über das Schicksal(!) der Sinti und Roma in Frankfurt paßte nicht mehr in das Kierzek-Horx’sche Journal. Nun geht ein Gerücht um in Frankfurt: Dany will für’s Journal nix mehr schreiben und droht bei fortgesetzter politischer Kastration des Blattes mit einem neuen Pflasterstrand. Mag dran glauben wer will. Kann ja sein, daß Früh-Rentiers an vorgezogenem Artersstarrsinn leiden, zumal, wenn sie als PR-trächtige Gallionsfiguren ausgedient haben und vom aufgezehrten Mythos nur noch der Mief bleibt. Ein von Dany hochgeschätzter Rentiers-Kollege, der Spätaussteiger Freiherr von Bethmann (Autor des im Societätsverlag erschienen Buches “Bankiers sind auch Menschen”) soll ihm neulich erklärt haben, woher das Wort ‘Alternativ’ stammt. Das junggebliebene Bethmännchen klopft dem im Kampf ergrauten Dany auf die Schulter: Hey, Alter! Na, tief gesunken? Was?
Mit Euphorie an den Hals von Monsieur le Capital
Vor einem Jahr schrieb das wiebliche PS-Starduo, Elisabeth Kiderlen und Edith Kohn eine Laudatio auf den neuen Pflasterstrand: “..Sagen wir es einmal so: die Wünsche waren längst über die Möglichkeiten des alten Pflasterstrands hinausgegangen, adäqates Einkommen, vernünftige Arbeitsteilung…, Zeit für Recherchen… Der Intellekt hing auch nicht mehr so sehr an dem alten Projekt, denn die Zeit war reif für Veränderungen: Unser Herausgeber ist im Magistrat, und die Ideen, die wir als Oppositionsblatt propagiert hatten, sind jetzt z.T. regierungsamtlich. Damit verändert sich…auch die politische Rolle, in der sich die PS-Redaktion befand..”
Wie sagte einst Tucholsky Über die Sozialdemokraten: “Sie dachten, sie seien an der Macht, dabei waren sie nur an der Regierung.”
Ironie der PS-Geschichte, wenn Kiderlen und Kohn den Neon-Schein der Metropole als zumindest Fast-Wirklichkeit propagieren: “Denn wenn das, was einst(!) als Utopie gedacht wurde, z.B. die Anpassung der Arbeitswelt an die Erfordernisse von Menschen mit Kindern, überraschenderweise verwirklichbar erscheint im Hier und Jetzt, hat man es mit Realia und nicht mit Phantasia zu tun. Radikalität bestünde dann nicht darin, die Schraube der Forderungen weiter ins Utopische zu drehen, sondern in der pragmatischen Durchsetzung dessen, was einstmals(!) bloße Utopie war(!). Verrat oder nicht – peu importe!”
Daß die Arbeitswelt der PS-Frauen und -Männer mit und ohne Kinder an die Erfordernisse des mittleren Presse-Imperiums eines Herrn Dr. Mattias Kierzek angepaßt wurde, kam für die fortschrittsgläubige PS-Gemeinde offenbar völlig überraschend. Sie waren noch zu besoffen von den Inthronisationsfeierlichkeiten ihres neuen Chefredakteurs, für den sie tagelang geputzt und renoviert hatten: Matthias Horx, vom PS über ‘Tempo’ zur ‘Zeit’ gewechselt und dann von Kierzek und Cohn-Bendit als Knecht Rupprecht nach Frankfurt geholt, droht schon Dezember 89: “Der neue Pflasterstrand wird sich …in ein modernes Dienstleistungsunternehmen verwandeln. Das zeigt sich schon in unseren von der Architektin wunderschön gestalteten Redaktionsräumen, die auch für Besucher und Gäste ein Genuß sein dürften.” Und vom Herrscher über die zukünftigen PS-Auflagenstärken schreibt er auch, wie der Knecht vom Herrn: “Das Geld? Dank des Engagements unseres Verlegers Herrn Kierzek, wird es uns so schnell nicht ausgehen.” Das Stadtjournal für die 90er Jahre “..müßte brauchbar sein auch für jene Stadtbewohner,..die nicht unbedingt in ihrer Jugend Steine gegen die Banken geworfen haben.”, “Es erscheint in einer Startauflage von 35.000 Exemplaren..und ist..durchgängig vierfarbig. Und es heißt Pflasterstrand. Garantiert.” Die devote Haltung des Herrn Redakteurs vorm großen Geld hat allein nichts genützt:
Die PS-Cohn-Kurs-Verwaltung
endet im Fiasko
Jede neue Hochglanz-Vierfarb-PS-Ausgabe kostete 320.000 DM, brachte aber nur 180.000 DM ein, also weit über 100.000 DM Verluste pro Monat. Nach neuesten Informationen soll sich der Verlust innerhalb eines Jahres auf 3,4 Millionen aufsummiert haben.
Die Auflage sank weit unter die angepeilte 30.000er Höhe auf zwischen 12- und 18.000 verkaufte Exemplare. Der Expansionsversuch nach Kassel und Fulda war gescheitert, der Anzeigenmarkt damit nicht zu erweitern.
Auch der Anfang 89 offen propagierte Abschied von der Streitkultur (“Das ewige Quer- und Dagegendenken (ist) gescheitert.” Horx & Cohn-Bendit im PS 1/90) hat auch nicht mehr Leser gebracht.
Alles drängt auf eine “sachlich-rationale Lösung der anstehenden..Probleme..” Im ersten Halbjahr 90 kommt das Gerücht vom Verkauf des PS an einen großen Verlag auf, inklusive einer Neuauflage der Expansionspläne mit selbständigen Redaktionen in mehreren Großstädten. Tatsächlich findet sich aber kein Verlag, der die monatlichen Verluste mitkaufen will.
Im Sommer kursieren Gerüchte, der PS fusioniere mit einem Frankfurter Magazin, weil er alleine nicht mehr kann. Horx, Cohn-Bendit und Kierzek dementieren.
Schließlich erfährt die PS-Redaktion aus der ‘Frankfurter Allgemeinen’ die vollendete Tatsache, daß hinter ihrem Rücken zusammengeschmissen wurde, “was sich in den letzten Monaten sehr nahe gekommen war.” : das Flach-Druck-Kult-Produkt ‘Auftritt’ und der unter Horx’scher Regie komplett eingeebnete Pflasterstrand.
Die Präsentation dieses medialen Frankenstein mit dem wohlklingenden Namen ‘Journal Frankfurt’ in der letzten Pflasterstrand-Ausgabe liest sich wie Realsatire aus den guten alten Fronttheater-Zeiten: “Aus 2 wird 1. Gerüchte über Gerüchte. Hier die volle Wahrheit über das, was passiert ist..Die beiden Marktführer haben fusioniert, weil man gemeinsam zur Vollendung bringen kann, was bisher dem einzelnen noch nicht perfekt gelungen ist.”
Unter dem Pflaster
tiefstes Manchester
Zur vollen Wahrheit über das, was da zur perfekten Vollendung gebracht wird, fehlen dann leider die köstlichsten Realzynismen, über die der urban-philosophierende Citoyen 2000 vom Lachen ins Johlen gerät. Wir bringen sie, jeweils eingeleitet mit einem Cohn-Bendit-Horx’schen Schwur zur Entwicklung des PflasterStrand vom Januar dieses Jahres:
“Was aber wird bleiben vom Geist des PflasterStrand? Nicht nur das Gros der Mitarbeiter und Autoren.. sondern auch .. die radikaldemokratische Haltung…”
Außer dem Dreigestirn Horx (Cefredakteur), Möhrle (Leitender Redaktuer) und Meyer (ExKBW & Chefin vom Dienst) wird aus dem Redaktionsbereich niemand übernommen. In “radikaldemokratischer Haltung” bietet die Chef-Etage statt Betriebsversammlung den MitarbeiterInnen Einzelgespräche an, die, total überrumpelt, zu keiner organisierten Gegenwehr fähig sind und so die Einzelgespräche hinnehmen.
“Wir wollen nicht verschweigen, daß die Ablösung vom Kollektiv -wie alle Abschiede- nicht ohne Schmerzen verläuft, nicht ohne Brüche in Köpfen und Seelen, ohne Verletzungen und Zweifel. Doch Abschied vom Kollektiv -das heißt eben nicht, daß ein alter Despotismus wieder Einzug hielte.”
In den Einzelgesprächen werden den MitarbeiterInnen Arbeitsverträge mit dreimonatiger Probezeit angeboten, obwohl sie schon seit Jahren den Pflasterstrand gemacht haben, mit der Option , sie dann unauffällig feuern zu können.
“Abgeschafft ist die Selbstausbeutung, die Hunger-Einheitslöhne gehören der Vergangenheit an.”
Matthias Horx erhält von Dr. Kierzek monatlich 10.000,-DM (genauer gesagt, von Kierzeks Consulting-Firma ‘Art-Concept’ über die er Eierköpfe wie Horx an Medien verleiht), Möhrle und Meyer dürften nicht weit darunter liegen. Dem Rest werden Arbeitsverträge präsentiert, die außer mehr Arbeit auch noch weniger Geld bieten.
“Beide Teams müssen jetzt mit alten Gewohnheiten brechen, jeder gibt auch etwas auf. Was er aber gewinnt, dürfte größer sein..” (Horx im Editorial des letzten PS 10/90)
War es eine alte Gewohnheit oder altes Recht, bei Krankheit seinen Hausarzt, einen Arzt seines Vertrauens aufzusuchen, so sollen die MitarbeiterInnen des ‘Journal Frankfurt’ ein altes Recht aufgeben: der Arbeitsvertrag sieht vor, daß bei Krankheit ein Vertrauensarzt des Arbeitgebers aufgesucht wird. (Es soll ja Ärzte geben, die schon mal krankschreiben, bevor man den Kopf unterm Arm trägt.)
Es geht “darum, das gute, intellektuelle Erbe der Stadtzeitungen vor dem endgültigen Zugriff der Zeitgeisterei zu bewahren.”
Elisabeth Kiderlen und Edith Kohn sind angesichts solcher “Anpassung der Arbeitswelt an die Bedürfnisse der Menschen”, wie sie sie noch im Pflasterstrand 10/89 ganz anders verausgesagt haben, nach Hamburg geflohen. Die Tochter einer freien Mitarbeiterin wurde rausgeekelt, die Mutter, die sich bei der TAZ für 1.500 Mark krumm schufftet, kann die Ausbildung ihrer Tochter damit nicht finanzieren. “Freiwillig” geht die bisherige PS-Vertriebschefin, ebenso die Sachgebietsleiterin ‘Kleinanzeigen’ …
Ein erster Ansatz von Gegenwehr wird zur Zeit von allen taz-MitarbeiterInnen unternommen, die bisher als ‘Freie’ für den PS geschrieben haben: in einer öffentlichen Stellungnahme wollen sie begründen, warum sie im ‘Journal Frankfurt’ nicht schreiben werden, warum sie sich von diesem Blatt distanzieren. Wie lange das manche/r bei 1.500 Mark taz-Gehalt bzw. 55 Pfennig Zeilenhonorar durchhalten kann, ist absehbar. Schon jetzt gibt es die Kompromißformel: schreiben ja, aber nicht im Impressum genannt werden, denn das schadet dem journalistischen Renomee.
Daß beim Ex-Auftritt ebenfalls kräftig gefeuert wird, ist klar: Chefredakteur Zumach blieb außenvor, zwei weitere Redakteure gingen “freiwillig”. Im technischen Bereich steht weiterer Kahlschlag bevor, mindestens im Maßstab ‘Aus 2 wird 1?.
Der Auftritt der Zensoren
oder
Vorwärts im Kampf der Weißwein-
gegen die Rotweinfraktion
Einen besonderen Appetit-Happen aus dem Verlegerisch-redaktionellen Konzept des Verleger-Duos Jan-Peter Eichhorn und Gerhard Krauß, die fürderhin das ‘Journal Frankfurt’ beherrschen, bietet -nach Informationen aus der Ex-Belegschaft die Aufritt-Abtritt-Nummer vom Oktober ’90, die im folgenden sinngemäß und zusammenfassend zitiert werden: nachdem die Ausgabe komplett montiert war, erscheinen kurz vor Drucklegung Eichhorn und Krauß und entfernen eigenhändig zunächst einen Leserbrief, der sich im ‘Titanic’-Stil mit der PS-Auftritt-Fusion, der ‘Weißweinfraktion’ (Frankfurter Alternativ-Nomenklatura und urbonanierender Geltungsadel) auseinandersetzt. Auf der ‘Leserforum’-Seite 164 prangt jetzt ein teurer weißer Fleck (für den offenbar auf die Schnelle keine entsprechend formatierte Anzeige zu beschaffen war) unter der Überschrift: “Hier kommen Leserinnen und Leser unabhängig von der Meinung der Redaktion zu Wort. Kritik und Anregungen sind immer erwünscht.” Das nächste Zensur-Opfer ist ein Artikel über Zürich und seine immer noch rebellisch-aktive Alternativszene, in dem die nach oben-weg-subventionierte und aufstiegskampferprobte Frankfurter Alternativ-Schickeria nicht sonderlich anzeigen-markt-füllend behandelt wird. Eichhorn und Krauß zensieren die schärfste Passage mit der Schere, ohne daß die Redaktion noch eingreifen könnte (siehe Kasten). Der Autor fordert 1.000,-DM Schmerzensgeld. Die Verleger haben bisher nicht reagiert.
Als Begründung für ihre Leserbriefzensur geben die sauberen Herren an, Ex-Chefredakteur Zumach hätte ihn unter falschem Namen selbst geschrieben.
Soweit die Infos aus der Ex-Belegschaft. Die Angst der Weißweintrinker vor vermeintlichen und tatsächlichen Mitgliedern der Frankfurter Rotwein-Fraktion trägt mittlerweile paranoide Züge.
Vom PflasterStrand
zum ZasterLand
oder
die unerträgliche Dreistigkeit des Schweins
Während sich im Großraum Frankfurt die schreibende Zunft bei Stammtischrunden an Horx & Co schadlos hält und das Wolfsgesetz des Medienmarktes unzuläßig überpersonalisiert, sei hier statt Horx einmal Marx zitiert. Das Kapital-Gesetz vollzieht sich hinter dem Rücken seiner Protagonisten, auch hinter dem seiner Propagandisten und Second-Hand-Profiteure, ob sie nun nach außen Hui oder nach innen Hau, Horx oder Murks, Danny oder Dandy heißen. Wenn allerdings beim langen Marsch in und durch die Kloake immer noch die Bauchläden alternativer politischer Moral vor sich hergetragen und dabei Abhängige aktiv mitbeschissen werden, dann handelt es sich in jedem Fall -literarisch gesprochen- um eine unerträgliche Dreistigkeit des Schweins.
Schon während man sich sehr nahe kam, schrieb Horx im PS 11/12/89 über den Auftritt, ohne ihn zu nennen: “Da sind auf der anderen Seite die Hochglanzblätter der 80er Jahre. Deren Initiatoren waren nicht selten pfiffige Jungverleger, die sich von überforderten und mies bezahlten Redaktionsmannschaften ihren Porsche finanzieren ließen. Die redaktionellen Konzeptionen blieben dementsprechend dünn und unambitioniert. Man spürte nur allzu deutlich, daß es sich nicht um journalistische Ideen, sondern in erster Linie um Werbeträger handelte.” Daß er dabei über sich und seine alten und neuen Herren schrieb, spürt man nur allzu deutlich.
Auf den Trümmern
ein Kampf der Giganten?
Mit dem Pflasterstrand verschwindet ein Symbol. Nicht die Eilbeerdigung der zeitgeisthohlen Hülle stimmt traurig, sondern die Entwicklung, die sie ins Bewußtsein rückt. Die privatisierung der Krebsmühle, des größten und erfreulichsten Alternativprojektes in Hessen trifft tiefer. Der Pflasterstrand war geschwätziger Überbau, die Krebsmühle war ein Teil Fundament.
Die Tendenz zum ZasterLand ist aber kein Automatismus. Zeitungen wie die Kasseler Stattzeitung, die der aggressiven Expansionspolitik der Pflasterstrand-Imperialismus getrotzt haben (in Frankfurt produzierte PS-Ableger sollten die angrenzenden Ballungsräume abgrasen) sind nachwievor gegen den Zugriff der Kommerzmedien gefeit. Andere, wie der Fuldaer Stattanzeiger, die sich in den PS-Strudel begaben und in die ‘Sachzwänge’ des Vierfarb-Hochdrucks gerieten- zwecks überregionaler Zigarettenwerbung, wurden fallen- und allein eingehen lassen.
Seit der “scene-program-press”(spp)-Verein vom ursprünglich linken politischen Projekt (Produktion überregionaler Beilagen für alle alternativen Stadt-Magazine, Artikelaustausch..) zum reinen Beschaffungsorgan für überregionale Werbung verkam, galt auch hier, daß etablierte Machtgruppen Probleme genauso gut lösen können. Der ‘Jahreszeiten-Verlag’ (Merian, Für Sie, Tempo ..) konnte bei Auflösung der spp die Restbestände aufkaufen und seinen “Prinz” in mehreren Großstädten starten. Bei einigen aufgekauften Stadtzeitungen flog, wie bei der “Münchner Stattzeitung”, die gesamte Alt-Redaktion. Daß hinter der PS-Auftritt-Fusion mehr Geld steckt als es die Frankfurter Eichhorn-Krauß’sche Presse Verlagsgesellschaft hat, dafür gibt es etliche Indizien. Das komptette überregionale Anzeigengesch?ft des “Journal Frankfurt” wird, wie vordem schon beim “Auftritt”, von Gruner & Jahr(Bertelmann) abgewickelt. Die “az”, die den PS-Auftritt-Vereinigungsrummel für eine möglichst unauffällige Preiserhöhung nutzte, witzelte in Anspielung auf das voraussichtlich sieben Mark teure, 14-tägig erscheinende Journal: warum 2 mal 7 Mark bezahlen, wenn man die az einmal monatlich für 3,90 DM bekommt. Daß das Journal jetzt 2 Mark 50 kostet, überraschte selbst die Insider. Das Wett-Fieber steigt: ‘keine sechs Monate für dieses Journal’ gegen ‘die packen’s mit Gruner & Jahr im Rücken’. Das Gerücht, das ‘Journal’ sei ein getarntes G&J-Pilotprojekt für den späten Einstieg des Hambuger Medienriesen unterm Bertelmantel in den Stadtzeitungsmarkt, erhält Nahrung. Damit drohte eine Medien-Schlacht um Frankfurt, die den Kleinkrieg im Rhein-Main-Magazin-Millieu verblassen läßt.
Kleinkrieg
im Magazin-Millieu
Zu welch schmuddeligen Spielchen die “andere(n) Zeitung(en)” mittlerweile im Kampf um den enger werdenden Anzeigenmarkt fähig sind, deckte vor Jahresfrist der Närnberger “Plärrer” auf. Der beschuldigte die Frankfurter “az”, den Nürnberger Drucker Willmy quasi zu erpressen, die az-Auflagenzahlen hochzuschaukeln. “Auftritt” und “Prinz” schaukelten mit. Willi Hau, Chef der “az”, drohte zunächst dem Plärrer mit dem Anwalt. Es blieb jedoch bei der Drohung. Anschließend schickten sich Frankfurter Magazine gegenseitig Privatdedektive auf den Hals, um die tatsächlichen Auflagenhöhen zu erkunden. Wer wen beim IVW, dem Auflagen-Kontrollinstrument der werbenden Wirtschaft, denunziert hat, ist nicht zu erfahren. Nach Aufforderung durch den IVW mußten jedoch “az”, “Auftritt” und “Prinz” ihre angegebene Auflagenhöhe um 30% senken. Auf solchem Hintergrund ist es leicht zu verstehen, warum in diesen Blättern bisher kein Wort über die Vorgänge beim Pflasterstrand geschrieben wurde: der in dieser Beziehung noch relativ saubere PS hätte mit einer schmerzhaften Enthüllungs-Story zurückschlagen können.
Die Family, die Inzucht,
die Verdrängung und
das Schweigen
Daß von der “taz” über die “Frankfurter Rundschau” bis zum Hessischen Rundfunk kaum bis nichts zum DesasterStrand berichtet wurde muß andere Gründe haben. Hätte der PS nicht Gelegenheit für einige risikoarme Profilierungsartikel geboten? Vielleicht passen Berichte über ausuferndes Neo-Manchestertum nicht so recht in wendige Karrierepläne? Schlechte Referenz für die nächste Bewerbung? Vielleicht, denn die Konkurrenz auf dem Medien-Arbeitsmarkt ist hart. Wer die Wende beim PS öffentlich kritisiert, steht im Verdacht der Unzuverläßigkeit. Aber das allein kann es noch nicht gewesen sein, zumal nicht bei der Frankfurter taz-Redaktion. Sonst immer ‘Biß Morgen’ hat sie bis heute zum PS so gut wie nichts geschrieben. Inzucht? Abhängigkeit der’freien’ Mitarbeiter? Viele tauchten im PS-Impressum als Autoren auf (Warum sie gegen ihren erklärten Willen jetzt auch im Journal-Impressum aufgeführt sind, ist noch unklar, wird aber ein Nachspiel haben). Viele Ex-PSler waren auch Gelegenheitsarbeiter beim HR. Weißwein-freundschaftliche Bande bestanden zwischen PS- und FR-Redaktion. Der ganze Laden eine Family, mit ähnlicher politisch-kultureller Sozialisation. Man/Frau kannte sich, hat den PS-Cohn-Kurs mitgetragen, mitbestimmt und mitbegossen, “als wär’s ein Stück von mir.” Und jetzt sowas. Hinter dem Pflasterstrand-Abtritt kommt die ganze Kloake zum Vorschein. Und da hilft nur noch Verdrängen, weil’s nach dem eigenen Faulschlamm riecht, und offizielles Verschweigen, weil’s der rot-grünen Reputation schadet. Es schmerzt, wenn man sich eingestehen muß, wo man zum Teil gelandet ist. “Was sind wir doch für Schweine geworden”, signalisiert der morgendlich verkaterte Spiegelblick. Der Metropolen-Alltag verdrängt ihn mit geschwätzigem Schweigen: “Dont worry, be happy!”
Wie hieß noch Daniel Cohn-Bendits beziehungsreicher PS-Kolummnen-Titel?
“C’est la vie!”
Carl Hanau
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Ministrantentum – oder Was vom KBW und den GRÜNEN so übrig bleibt oder Als Joschka Fischer leider nicht Baden ging
Veröffentlicht am von Hartmut Barth-Engelbart
Als mein Minister mich mal dringend brauchte und Joschka Fischer mich im Hanauer Fischer-Bad mal beinah erfischte. und dabei leider nicht Baden ging. Dieser Artikel mit 7500 Zeichen entstand durch die Eindampfung von 30.000 Zeichen für die ‘junge Welt’. Wer die Originalversion haben will, kann sie unter home.t-online.de/home/0618153139-0001/nhz105.htm im Internet lesen.
Ministrantentum
Frankfurter Geschichten: Was vom KBW und den Grünen übrig blieb
Ein Tag im Hochsommer 1986, einige Wochen nach Tschernobyl. Keine 10000 Meter vom Plutoniumlager und den Nuklearbetrieben in Hanau entfernt.Kein Überflugverbot (das Gelände liegt in der Hauptanflugschneise des Frankfurter Flughafens und der US-Airbase), Verstöße gegen Sicherheitsauflagen, hochangereichertes Material verschwindet, Blindgänger werden auf dem Werksgelände gefunden. Joseph Fischer mußte der grünen Bundesversammlung versprechen, in Hessen die rot-grüne Koalition aufzukündigen, wenn nicht bis Jahresende 1986 alle Atomanlagen in Hessen stillgelegt sind.
Kurz vor Mitternacht rief mich Johannes aus dem Nachbardorf an, verzweifelt, weil er als BUND-Mitglied zu wenig Courage hätte, das Prozeßrisiko scheuen würde. Ob ich nicht vielleicht. Es ginge doch gegen die Atombetriebe in Hanau und da müßten wir doch. Klemm hätte ihn angerufen, nein Cornelia seine Gattin, er solle für seine Kinder gegen Nukem, Alkem, RBU klagen, Umweltminister Fischer würde den Prozeß finanzieren. Hörte sich alles sehr abenteuerlich an. Es gab doch schon einen Kläger, Elmar Diez aus Hanau und dessen Prozeß wurde doch schon von Wiesbaden finanziert. Und warum suchte jetzt der hessische Wirtschaftsminister Lothar Klemm einen Kläger gegen die Hanauer Nuklearbetriebe? Ich lehnte ab.
Zwei Tage später. Anruf aus Wiesbaden. Es meldet sich ein Morgenstern. Sagte er Staatssekretär? Oder Ministerialdirektor? Egal, er verbindet. »Hallo Hartmut, hier spricht Gisel. Gisel Heinemann. Du kennst mich noch?« Das war keine Frage, eher ein Befehl. Die Ex-Chefin beim KBW-Caro-Druck mit direkter Leitung zum ZK des KBW hatte mich schon mal unter der Knute – bei endlosen freiwilligen Nachtschichten: Zusammentragen der Kommunistischen Volkszeitung im tobenden Kampf zweier Linien. Jetzt ist sie Fischers Büroleiterin. Den direkten Draht zum ZK hat sie wohl mitgebracht. »Du bist doch im Kreisvorstand der Hanauer Grünen? Bist verheiratet und hast zwei Kinder?« Daß der Kreis nicht Hanau heißt, sondern Main-Kinzig ist Nebensache. Gisel telefoniert mit einer Mischung aus alter ZK-Befehlsgewalt, angelernten grünen Basistönen und ministerieller Anweisung: Sie zitiert mich nach Wiesbaden, lockt mit der Weihe zum Ministranten. Verlockend.
Da ich ahne, warum ich nach Wiesbaden fahren soll, spreche ich mich mit dem Anwalt der Hanauer Anti-Atom-Kämpen ab. Die sind in Ungnade gefallen, weil sie nicht nach Fischers Pfeife tanzen. Sie wissen, er hätte die Betriebe schließen können und müssen. So sind sie ein Restrisiko für Fischers Position.Um nicht erwischt zu werden, hat Fischer Lothar Klemm gebeten, er solle für ihn einen Ersatzkläger suchen, einen willfährigen. Den passenden Anwalt hätte er schon.
Tage später im Ministerium. Morgenstern nimmt mich in Empfang, dann nimmt mich Gisel Heinemann zur Brust, die Initiativgruppe Umweltschutz Hanau (IUH) und ihr Anwalt sollen ausgebootet werden: »Wer sich uns querstellt, kriegt kein Geld mehr. Im Klartext, wir brauchen dich als Kläger. Und wir stellen dir einen Anwalt unseres Vertrauens.« Ich gehe zum Schein auf den Handel ein. Gisel freut sich, daß der alte KBW-Zentralismus noch funktioniert.
Drei Wochen bleiben zur Vorbereitung einer Großveranstaltung, bei der Fischers Defacto-Kumpanei mit den Nuklearbetrieben auffliegen soll. Hochkarätige Besetzung: der Nuklear-Experte Mathias Küntzel, der Anti-Atom-Anwalt Matthias Seipel, Umweltminister Joseph Fischer. Die Anti-Atom-Streiter der IUH beteiligen sich nicht, weil sie immer noch auf das Geld aus Wiesbaden angewiesen sind. Als Küntzel und Seipel beginnen, Fischers Unterlassungen zugunsten der Nuklearbetriebe nachzuweisen, bezeichnet der die ganze Affäre als ein Hirngespinst von Neurotikern. Die Fischerchöre im Saal beginnen zu johlen. »Ihr spielt das Spiel der Gegenseite. Ihr schwächt die grünen Positionen!… Ihr seid bedauernswerter Weise die Opfer eurer eigenen Verschwörungstheorien.« Bei diesem Satz tätschelt er meine Hand. Morgenstern lächelt milde in der ersten Reihe. Fischer wartet auf Ruhe im Saal, beugt sich zu mir herüber und sagt so halblaut, daß es der ganze Saal noch versteht: »An deinen Ausführungen, lieber Freund, ist doch deutlich zu merken, daß du schon mal vom Dach gefallen bist!« Fischer weiß, daß mich 1968 ein Polizist bei einer Vietnam-Demonstration in Frankfurt vom Dach des US-Handelszentrums gestoßen hat. So schlägt er zu. Er hofft darauf, daß ich zurückschlage. Jemand hält mich fest. Nicht nötig. Die Grünen im Main-Kinzig-Kreis glauben nicht, daß Fischer so ist. Oder sie wollen es nicht glauben. Und einige von denen, die noch übrig sind, glauben es bis heute nicht.
Zwölf Jahre später, am 26. 9. 1998, zwei Tage vor der Bundestagswahl trifft mich Fischer beim Verlassen des Hanauer Hallenbades auf dem Weg zur Sauna. Er erkennt mich, schüttelt mir die Hand wie einem alten Freund. Seine Augen sprechen: »Wähl mich!« Als ich ihm sage, daß ich immer noch vom Dach gefallen sei, dreht er sich weg, schlotternd im rollkragenunterfütterten grauen Einreiher und macht den örtlichen Wahlkampfjungmanager der Grünen zur Sau wegen einiger kleiner technischer Pannen. Draußen vor dem Hallenbad warten die Fernsehkameras und die lokale Grün-Prominenz. Müllgroßdeponiebefürworter Mathias Zach schüttelt mir, dem (r)ausgetretenen Müllgroßdeponiegegner die Hand: »Wähl mich!«
Und 2002? Die Hanauer Betriebe produzieren zwar nicht mehr, doch das Plutoniumlager des Bundes wird unter Rot-Grün weiter gefüllt. Mal abgesehen davon, daß wir nato-oliv-grün in den Krieg ziehen. Sicher hat Gisel diesmal nicht die Fäden für Fischer gezogen. Diesmal durfte ein Ranghöherer mitziehen: ihr Ex-KBW-Chef »Joscha« Schmierer als Fischers Berater.
War der KBW eine GroßKapitalKaderschmiede? Hartmut Barth-Engelbart`s Anmerkungen zu einer Radiosendung |
7-8/07 trend onlinezeitung |
So beginnt das am 12.07.07 zur primetime 20.03 Uhr im SWR2 gesendete Feature von Peter Kessen mit dem Titel: Deutschlands Rote Garde – Der KBW als Elite-Akademie Die SWR2 Sendung erweckt jedoch den falschen Eindruck, dass die Mehrheit der KBW-Mitglieder jetzt das Kaderreservoir der herrschenden Klasse sei und dass sich die herrschende Klasse fast ausschließlich aus dem KBW bedient hat. Weit gefehlt: Die meisten der ExMitglieder sind Linke geblieben, arbeiten an der Basis und müssen seit teilweise über 20 Jhren ihre ExChefs bekämpfen; die nicht endenwollende Sommerpause des DGB wird von einem ExSEWler gestaltet, die Zerwaltung ehemals kampfstarker Gewerkschaften, wie der IG-Medien, der Postgewerkschaft und anderer macht ein ehemaliger GRÜNER, dessen Heimathafen nicht der KBW war …, von der KPD/AO, den Spontis nicht zu schweigen. Bei Letzteren war der Drift ans andere Ufer nie so spektakulär, weil man die Stützpunkte im bürgerlich-kapitalen Hinterland und seinen Anlegestellen nie richtig geräumt hatte. ExAOer und RKler sitzen durchnittlich ebenso häufig auf oberen Landes- und Bundesrängen oder bei Faz Fr taz waz springer dumont und anderen Arisierungsgewinnlern (Koenen, Semler, Raabe, …..)Nicht zu vergessen die zweite Generation: ach wie viele unsrer Lieben Kinder sind dabei geblieben: in vielen gehobenen Amtsstuben schauen mich mittlerweile ExAutonome Augen ganz peinlich berührt – wie goldig! oder mit inquisitärem Pokerface an!!! Zum Thema!!! Signalisiert die Machtergreifung durch die IM „Angela“ nach einer steilen Karriere von den Jungen Pionieren über die FDJ ins Kanzleramt, dass das Vierte Reich jetzt komplett von Krypto-Kommunisten regiert wird? Nach der Kessen-Sendung im SWR könnte man es glauben. Und es ist schon was dran, wenn auch sehr verquer, denn die so gerne als Sündenbock geprügelten öffentlich abgewatschten Alt68er sind, was ihre oberen Apparatschiks betrifft mittlerweile Trendsetter im politischen Geschäft der herrschenden Klasse und Kasten und dies auf für Konvertiten so bezeichnend eklige Weise: sie sind die schärfsten Vertreter der „Gegenreformation“, noch besser: sie übertreffen das „wohllebende Fleisch von Wittenberg“ bei der Verfolgung von Thomas Münzer, bei der Bekämpfung der aufmüpfenden Bauern („Vierteilen!, Rädern!“ sprach Martin Luther). Sie müssen ihr „alter ego“ tagtäglich verleugnen, unterdrücken und dabei kommt es auch dann bei „renommierten Historikern“ und Journalisten, wie Gerd Koenen, vor, dass er Hugo Chavez in die gleiche Kiste packt wie sein ehemaliges Idol Pol Pot, nur um wieder einmal öffentlich seinen Seitenwechsel lautstark zu dokumentieren und sich bei den Kampforganen des Kapitals als journalistischer TornadoPilot und TargetSpürpanzer zu empfehlen. (Angeblich soll der Hugo (nicht der FAZ Herausgeber!!)in Venezuela ja die Pressefreiheit und die anderen Menschenrechte schwer unterdrücken -wie Koenen bei CNN abschreibt- weil er einem Sender der Öl-Multi-Putschisten ganz legalistisch einen auslaufenden Nutzungsvertrag über eine Sendefrequenz nicht verlängert, sondern diese nutzt für kommunale offene Kanäle , deshalb fordert Koenen jetzt eine sofortige Freibombung des Kanals. Dass über 83 % der Sender in Venezuelas privat sind und zum großen Teil auch noch der Kirche gehören, das hat der Koenen ganz vollpottich übersehen. Upps!) In der Regel verläuft dieser AutoExorzismus nicht ganz so spektakuklär wie bei Gerd Koenen, nicht so gut positioniert wie bei Joscha Schmierer und Joschka Fischer – von denen und deresgleichen nicht ganz zu unrecht behauptet wird, sie hätten einfach nur die jeweiligen Katechismen ausgetauscht – ansonsten Kontinuität: Macht ist GEIL von der Putztruppe zur Schnellen-Engreif-Truppe vom RK und dem ZK zum AA. Vom linken Anwalt zu Rechtsaußen-Stürmer. Der Paradigmenwechsel in den geisteswissenschaftlich-kultur-betriebswirtschaftlichen Bereichen kommt nicht so marktschreierisch daher, dafür aber um so nachhaltiger zum Tragen. Und hier hat die Sendung des SWR ihre weißen Flecken, Schwächen und m.E. Unterlassungen und die sind struktureller Art. Die Sendung fragt nämlich auffälliger Weise nicht nach Inhalten – nun, ist auch verständlich, denn dann müsste sich diese öffentlich rechtliche Sendung inhaltlich mit tragenden Säulen dieses Staates resp. seines geschäftsführenden Ausschusses in einem Rundumschlag auseinandersetzen, der alle soziale/politischen Bereiche grundlegend trifft. Aber kommen wir zu dem ausgesparten Kulturbetrieb, den nur insofern berücksichtigt wurde, dass Feuchtner als Opernchef in Heidelberg und Wittenbrink im HH erwähnt werden. Wie im Kulturbetrieb der Paradigmen- und Seitenwechsel ganz subtil verläuft, zeigt das Beispiel des beinahe Frankfurter Opernchefs und ehemaligen Spontis Heiner Goebbels, sein Werk „Eisler-Material“ und das Frankfurter „ensemble modern“ und die feine Fistelstimme des Herrn Bierbichler und ihr Zusammenspiel bei der Frankfurter Uraufführung 2001: Ist Heiner Goebbels “Eislermaterial” ein versuchter posthumer Totschlag ? “Ich glaube, Hanns Eisler und Heiner Goebbels haben … gemeinsam, dass sie keine elitären Komponisten sind, sondern immer an die Leutedenken, denen sie die Musik vermitteln wollen. Material ist etwas, das allgemein zugänglich sein soll. Das hat auch einen politischen Aspekt.” (Catherine Milliken vom ensemble modern im Gespräch mit dem FR-Redakteur Hans Jürgen Linke am 1.3.01. “Es kommt natürlich darauf an, aus welcher Perspektive man ihn sieht. Eisler hat vermutlich auch ganz andere Seiten, aber so, wie HeinerGoebbels ihn uns vermittelt, war er ein sehr lustbetonter Mensch und ein Philosoph. Also nicht der knarzige Agitprop-Komponist des Klischees.”(Hermann Kretschmar vom ensemble modern im gleichen Gespräch. Der FR-Redakteur macht daraus flugs die Bildunterschrift: “Eisler war kein Agitprop-Komponist des Klischees.”(FR,1.3.01 S.35) Zum ersten Zitat ist anzumerken, dass der Eintrittpreis stolze DM 50,- betrug. Zum zweiten: es ist erfreulich, dass die ensemble-Mitglieder doch einiges mehr über Eisler und seine politische Ästhetik , seine Musiktheorie wissen als es Heiner Goebbels durch seinen Eislerzitatsalat die ZuhörerInnen erfahren lässt. Zum Dritten: mit keinem Artikel, mit keinem Wort geht der FR-Redakteur auf die von Eisler transportierten Inhalte ein. Linke beschreibt dasKonzert als Déja-vue-Revival: “Aus dem musikalisch-politischen Ansatz (des ‚Sogenannten Linksradikalen Blasorchesters‘ und desGoebbels/Harth-Duos) von damals ist Musiktheater geworden – wahrscheinlich eine unvermeidbare Entwicklung.”(FR-Linke am 3.3.01 nach der Aufführung). Ungefähr so unvermeidlich wie die Entwicklung des “Vorläufigen Frankfurter FrontTheaters” zum“Endgültigen … ” für Fischarpings natolive Jungs an der Adria. &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&
So weit in aller Eile meine notwendigen Ergänzungen zum Eintrag in das Gästebuch im Foyer des Straßenbahndepots, das man angesichts seiner inhaltlichen Entwicklung besser nicht mehr TAT sondern TUI nennen sollte: welch brechtiger Name für dieses Haus, das nebenbei damit vielleicht noch einer weiteren potenten Sponsor finden könnte. (Theater und Industrie, Theater & Unternehmer Initiative, Total unpolitische Inhalte) und so programmatisch: “Lasst uns ferne Lande sehen….”. Abheben mit TUI, abgehoben. Aber das wäre ein anderer Brief und ein anderer Adressat. ++++ &&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&& FISCHers kriegsZÜGE und seine MACHTergreifung
Und vieles davon erzählt der folgende Bericht:
Zugegeben, ich habe das Buch verschlungen wie eine Dorfgeschichte, wie einen Schelmenroman, einen Heimatroman im besten Sinne. Tatsächlich hat der Ex-Titanic-Redakteur Christoph Schmidt keinen der Realität entlehnten Roman sondern einen rasierklingenscharfen Tatsachenbericht über das Scene-Dorf Frankfurt geschrieben, mit seinen rivalisierenden Sponti- und K-Gruppen-Clans. Ich habe mich wiedergefunden in den goldenen endsechziger, siebziger, und achtziger Jahren mit allen alten Freunden und revolutionären Wegbegleitern mit und ohne Gänsefüßchen und ihren hinter wildlinker, anarcho-libertärer Attitüde versteckten Jauchegruben. Dreckecken vom Ausmaß des Opernplatzes. Um 23 Uhr habe ich zu lesen begonnen und als ich die 300 Seiten durch hatte, ging bereits die Sonne auf. „Der Osten ist rot, China ist jung, Joscha Schmierer grüßt Mao tse Tung“. Robert Mugabe, dem auch ich im KBW-Haus damals die Hände schütteln durfte als die FAZ und die FR noch Rhodesien zu Zimbabwe sagten, Robert Mugabe hat Joscha Schmierer 1976 in leichter Verkennung der Lage schon mal als „großen kommunistischen Führer der deutschen Arbeiterklasse und des deutschen Volkes“ begrüßt. Es stimmte zumindest nicht ganz. Ralph Füchs , der von der späteren rat-gelb-grünen Ampelkoalition in Bremen stand damals als KBW-ZK-Mitglied (1) daneben und grinste wenigstens. Sag mir wo die Männer sind, wo sind sie geblieben? und die Frauen, die knallharten Fahnenschwenkerinnen? Maggi M. ging von der Kommunistischen Volkszeitung zum Pflasterstrand/Journal Frankfurt und landete bei der FAZ, die Gisel H. ging vom KBW-Caro-Druck zum Hessischen Umweltministerium Ob sie jetzt mit Joschka Fischer ins Zentrum des geschäftsführenden Ausschusses der Bourgeoisie nach Bonn oder Berlin zieht? Die Stellenschieber schieben, was das Zeug hält, um im Gerangel an den Fleischtöpfen für Vettern und Basen, Cousinen und Cousins noch etwas Platz zu schaffen. Nicht Brüder zur Sonne zur Freiheit, Nein, Vettern und Cousinen an die Macht. Schröder und Fischer hören die Signale aus der Deutschen Bank -Zentrale. Und Kurt Tucholsky lacht sich im Grab noch tot: “ Sie meinten, sie wären an der Macht, dabei sind sie nur an der Regierung!“ Genosse Michael H. ließ sich als hoffnungsvolles Mitglied der Regionalleitung Mitte und Kandidat für das KBW-ZK erst durch die Auflösung der Kaderorganisation von seinem kommunistischen Karriereweg abbringen und landete als Jurist endlich beim Regierungspräsidium Darmstadt. Na ja, alle kamen auf Umwegen zu höheren Weihen und höchstem Segen jedoch nicht ohne mich und einige wenige andere vorher noch aus dem Kommunisten-Bund auszuschließen, mir Auftrittsverbote zu erteilen und meine Texte zu zensieren wegen Abweichung von der korrekten Linie. Sauber! Säuberung nennt man so etwas, Säuberung, bis nichts mehr bleibt als die reine Leere. Daß ich dem Ausschluss zusammen mit Wilhelm P. durch Austritt zuvorgekommen bin freut mich besonders. Haderst du etwa mit deinem Schicksal? Macht sich bei dir Neid breit? Wer unter euch ohne Sünde, der werfe den ersten Stein! fragt mich mein politisch-religiöses Über-Ich. Nein. Die ersten Steine haben die Spontis geworfen aus der sicheren letzten Reihe, und mich und andere getroffen, während wir vorne in der ersten entschlossen den Nazis und den sie schützenden Bereitschaftshundertschaften entgegentraten, 1978 gegen die NPD auf dem Römerberg. Joschkas Putztruppe blieb im Hintergrund putzmunter, während vorne die durch spontane Steinwürfe unterbrochenen Zersetzungsgespräche mit den Bütteln der Staatsmacht sich in Kommunikation mit Hartgummiknüppeln verwandelten. Schädelbasisbruch. Jetzt war ich nicht mehr nur vom Dach gefallen. Müßig zu fragen, hätten sie auch geschlagen ohne Fischers Steinewerfer? Wenn die nicht da gewesen wären, hätte es die Staatsmacht auch anders gemacht, so wie 1969 am Hauptbahnhof, als wir Springer enteignen und die Auslieferung der Bildzeitung verhindern wollten, da schlugen nach einem polizeilichen Geständnis aus der Verwandtschaft Bereitschaftspolizisten in Zivil mit langen Knüppeln aus der dritten Reihe der Bildblockierer auf ihre uniformierten Kollegen ein, um Schlagstockeinsätze gegen die Demonstranten zu provozieren. 1986 Anti-Atom-Demo in Hanau: Die Busse stehen auf der B 8/40 zur Abfahrt bereit, die Demo löst sich von der Leipzigerstraße her in Gruppen auf, eskortiert von Bereitschaftspolizei, Grenzschutz und Greiftrupps in Zivil. Plötzlich sprengt aus der Demo ein Trupp von ca. 20 Schwarzvermummten nach vorne. zornige Zorros vom Schwarzen Block denke ich, sie reißen die Leitplanken heraus und versperren die Abfahrten zur Autobahn, entschlossen finster blickend unter ihren Hasskappen, lassen sie sich auch nicht durch Abwiegler aufhalten, die weniger auf die Straßenverkehrsordnung als auf anrückende uniformierte Knüppelgarden hinweisen. Die Busse sind eingekeilt, die bereits einsteigenden Demonstranten werden dann von Greiftrupps der Polizei geschlagen, abgesammelt, mit Plastik-Einweghandschellen geknebelt und unter Fußtritten weggeschleift. Der schwarze 20 köpfige Spuk entkommt derweilen unbehelligt. Waren es Autonome, die die revolutionäre Situation verschärfen wollten, damit bisher noch zu wenig Kampfbereite das „Schweinesystem“ richtig kennen lernen ? Oder waren es verdeckte öffentliche Hände? Lamentier nicht, komm zur Sache, mahnt die Redaktionsmehrheit der nhz. Kamen alle in Amt und Würden? Wenn ja wieso? Wenn nein Wieso? Was macht der Rest. Bleibt nicht der Eindruck: so sind sie halt die Kommunisten, nach den wilden Jahren, nach Sturm und Drang und Drohgebährden mit Bafög oder Papas Schecks zurück in den Schoß, in die Annehmlichkeiten des Kapitalismus Wo bleibt deine Analyse? Ja und Nein, nicht alle, aber viele Häuptlinge und Unterhäuptling(e) und -Innen. Meist Intellektuelle, mobil und flexibel, auf dem Hintergrund wirtschaftlicher Prosperität einerseits und gesellschaftlicher Brüche andererseits, politischer und ökonomischer Erschütterungen. Beginnender technologischer und damit verbundener sozialer Häutungen des Kapitalismus. Das sich abzeichnende Ende des Fordismus, absehbare massenhafte Entwertung der Arbeitskraft. Rationalisierungsschübe, Modernisierungsschübe, zu deren Propagandisten sich Teile der Antiautoritären Bewegung selbst machten, Bildungsnotstand, Begabungsreserven, Chancengleichheit, sexuelle Befreiung. Die radikale Attitüde verdeckt in teilen den wahren Charakter dieser Erscheinungen. Sie sind die zukünftigen ideologischen und technologischen Facelifter und Frischzellentherapeuten des in die Midlifekrise geratenen, ergrauten Kapitalismus, der alte Moloch braucht frisches Fleisch. Bärmeier & Nickels „Pardon“-Schlachtruf: „Stopft ihnen die Mäuler mit Che Guevaras T-Shirts, roten Ringelsocken und Rolling Stones!“ zeigt langfristig nachhaltige Wirkung und die Kreativen der 68er sitzen zum großen Teil längst in den SpitzenAgenturen, selbst die Nachwachsenden greifen nach dem Untergang des „Realsozialismus“ kräftig in den 68er Fundus: Karl Marx wirbt für die Industrie und Handelskammer auf einem Plakat aus der Werkstatt der agentur einziKartig, die der Sohn eines alten Hanauer StamoKap-lers betreibt (für alle Nachgeburten: StamoKap = Staatsmonopolistischer Kapitalismus = ein Theorem aus dem Umfeld der linken SPD und der rechten DKP). Willy Brandt sagt, wer in seiner Jugend nicht Kommunist war, wird nie ein anständiger Sozialdemokrat. Juso Strasser trainiert Jungmanager in Privatuniversitäten in Marxismus, in historischem und dialektischem Materialismus, Jochen Steffen, das rote Nordlicht tut das Gleiche, nachdem er als Schleswig-Holsteins SPD-Vorsitzender ausgedient hat. Ja, aber die Spontis? Die können in ihrer ideologischen Beliebigkeit, mal hier mal da mal scheiß egal aber radikal auf jeder Bürgerhochzeit die Sau rauslassen und die Schau klauen. Was objektiv stimmte, da die Migranten einen Teil des weder rassisch, national, noch religiös definierbaren Proletariats ausmachen. Wesentlich weiter waren da schon die Herren der KPD/AO, die haben nämlich gesehen, daß die Existenz der Arbeiterklasse nicht von der herrschenden Kleiderordnung abhängt, weshalb sie sich von Fall zu Fall ganz im Gegensatz zur universitär locker werdenden Mode in Anzüge zwangen. Nur waren sie dann wieder hinterher, weil die Kleiderordnung auch bei den Proleten schneller wechselte als es in KPD/AO-Katechismus stand. Kannst du mal weg von deiner Häme und ernsthaft analysieren? Klar. Die Sprung- und Wechselbereiten intellektuellen Elemente unterlagen einem Dauerfeuer von Niederlagen, Rückschlägen, von voluntaristischen Einschätzungen über den tatsächlichen Entwicklungsstand der Gesellschaft. Sie hatten die Revolution entdeckt und sich mit dem Nabel der Welt verwechselt. Nicht alle aber viele. Sie hatten die Geschichte der Arbeiterbewegung gelesen (zum Teil), Marx und Engels, Lenin, Trotzki und Stalin, Mao-tse-tung und Pol pot studiert, aber von den ersten beiden nur Bruchteile wirklich verstanden und sich in den Verfälschungen ihrer Nachfolger verheddert und teilweise auch noch deren Perversionen mitgefeiert. Und bei all diesen Nackenschlägen blieb da die immer noch offene Hand, die die verlorenen Söhne und Töchter wieder aufnimmt (schließlich sind wir ja nicht in Lateinamerika oder bei den Sozialimperialisten, wo wir gleich in Batallionsstärke verschwunden wären, in Zwangsarbeit, in Concentration Camps) Inwieweit die zentralistischen Organisationsmodelle mit eine Ursache für das Scheitern waren, kann ich nicht sagen, sie waren angesichts der Marginalität dieser Organisationen lächerliche Putschinstrumentchen, sie haben aufklärerisches Potential gebunden und verhindert, das dieses Potential mit Geduld und Gelassenheit in die Gesellschaft hinein wirkt. Selbstisolation. Die Proleten wurden sofern sie sich den Organisationen anschlossen instrumentalisiert. Das gilt nicht durchgängig, aber in der Hauptsache. Das Proletariat als Rekrutierungsfeld für die Putztruppe, die Verherrlichung der Gewalt, der Drang auf der Linken zum Kampfsporttraining. Wieder nix kapiert. Die Stärke des Proletariats liegt nicht auf der niedrigen Schwelle zur Gewalt. Sie liegt in seiner Eigenschaft, in seiner Fähigkeit zur Mehrwertproduktion, in seiner Fähigkeit, diese Produktion zu beherrschen mit allen ihren Facetten, die die Kapitaleigner in die Lohnarbeit abgeben. Noch mehr Analytisches? Der lang ersehnte Tag des Selbstgestaltens, des Regierens, des tatsächlich Veränderns, hat nach so langer Entsagung mit der Entstehung der Anti-AKW-Bewegung, der Öko-Bewegung, der Grünen scheinbar begonnen, er hat begonnen, jedoch als Surrogat. Viele sind auf diesen Zug gesprungen, haben sich in Parlamente wählen lassen. Allerdings mit zweispältigen Intentionen: einerseits mit der Hoffnung minimale Verbesserungen der sozialen und politischen Lage zu erreichen und andererseits die politischen Institutionen zu nutzen, um emanzipatorische Bewegungen zu stärken, die letztendlich nur der Garant für soziale Fortschritte (ökologische/kulturelle/politische usw.) sein können. Eine schwierige Gradwanderung auf der Messerschneide des dialektischen Verhältnisses von Reform und Revolution. Der radikalisierte Reformismus, vom Nulltarif zur Nullstundenwoche bei vollem Lohnausgleich, Das wir wollen alles reduziert sich auf das den sogenannten Sachzwängen folgende realistisch Machbare, was mit Großindustrie und Banken noch absprechbar ist. Das Parlament ist nicht nur Tribüne, die Regierung ist nicht immer nur der geschäftsführende Ausschuss. Aber beide Institutionen sind solange Bestandteile des Würgegriffs, bis sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Gewürgten verschieben. Erst dann bieten sich auch auf diesen Ebenen Möglichkeiten. Entscheidend ist die Bewußtheit, die Selbständigkeit, die Handlungsfähigkeit, die umfassende Bildung der lohnabhängigen und (mehr-)wertschaffenden Klassen und Schichten. In den Parlamenten spiegelt sich bis zu einem gewissen Grad nicht da objektive sondern das subjektive Gesellschaftliche Kräfteverhältnis. Man könnte sagen jede Gesellschaft hat das Parlament, die Regierung, das oder die es verdient. Notwendig ist es die Politik nicht zu delegieren, die Selbstorganisation in allen Basisbereichen zu st„rken, selbst wenn sie zur Zeit nicht sonderlich sprießt. Das Schlimmste ist das Warten und Gaffen auf die großen Zampanus. Jammern darüber, daß die Rot-Grünen Regierungen so sind wie sie sind bringt keinen Schritt vorwärts. Trotzdem ist es notwendig über bestimmte Sachverhalte des Zustandekommens solcher Konstellationen aufzuklären. Das theoretische Skelett hat Fleisch und Blut Zurück zum Fleisch und Blut der Spontifexe und K-Gruppen-Häuptlinge. Herab von den theoretischen Höhenflügen in die Niederungen des politischen Rhein-Main-Alltags. Was die besagten ehrenwerten Revolutions-Damen und -Herren verbindet, ist der Drang nach oben, an die Macht, an die Weißwein- und Schampusstrände, so wie es den scharfzüngigen Frankfurter Industrieanwalt Thomas H. nach oben drängte, mit pompösem Haus im „instandbesetzten“ Frankfurter Westend, wo sich die Haute vole‚ die Klinke in die Hand gibt. Ja der Jonny ist auch immer dabei, aber eher unter Fernerliefen, von Schoeler, Hauff, Riesenhuber. Frankfurts politische Edelklasse macht hier eher den Bajazzo hinter dem Industrie- und Geldadel, wenn Dany Cohn-Bendit mit dem Bethmännchen flirtet. Thomas H. gehörte im KBW zu den smarten Hardlinern und war Spezialist im Niedermachen von Abweichlern, ein „kommunistischer“ Platzhirsch, der den so Geächteten dann auch noch die Frauen ausspannte. Faszination der Macht. Heute vertritt er die Interessen von Softwaregiganten auf dem europäischen Markt. Morgen vielleicht die Interessen der Volkswagen AG in der Volksrepublik China. Mutation eines Maoisten. Was soll‘s, wenn der Markt für seine Qualifikation die Möpse hergibt, wieso sollte er es nicht tun? Wär ja blöd der Mann. (Wer jetzt zwischendurch eine positive Nachricht braucht, dem sei versichert, dass die Mehrheit der ehemaligen MitgliederInnen der angeschwärzten Organisationen damals und heute noch mehr sehr sinnvolle politische Arbeit leistet, wie und wo, das müsste ein langer weiterer Artikel aufzeigen. Jetzt gehts aber weiter im Text) Über Gisel H., die stramme Ex-KBW-Genossin, kam ich an meinen Minister. Ich kannte Joschka schon seit 68, als zweite Wahl der schwäbischen Mafia unter dem SDS- und späteren Sponti-Frontmann Reimut Reiche. Welch ein Abstieg dieses renommierten Sexualwissenschaftlers, heute darf er dem Spontifex maximus nicht mal mehr die Aktentasche tragen. Egal. Sie , die Frontmänner der Spontis, K-Gruppen und Roten Zellen begriffen sich und begreifen sich heute noch als den Nabel der Welt. Christian Semler, damals stets neuproletarisch im korrekten Anzug mit Treviraschlips und Nyltesthemd als Haupterkennungsmerkmal der ZK-Mitglieder der KPD/AO, erzählt 1998 in einer ARTE-Talkschow mit Dany Cohn-Bendit bei einem Themenabend über die 68er, daß es vor 68 keine Streiks gegeben habe. Allen Ernstes. Semler ist Taz Redakteur, nicht irgendeiner, er ist quasi Chef. Sehr geehrter Herr Semler, fragen sie ihren Ex-ZK-Kollegen Hutter (ein handverlesener echter Proletarier) ob nicht die Anti-Notstandsbewegung und die Anti-Notstandskongresse von der IG-Metall ausgegangen sind. Kennen Sie vielleicht einen Herrn Schauer, den sogenannten Kongress-Schauer? der von der IG-Metall über die Akademie der Arbeit zum SDS kam? Wie sprach der Breitmaulfrosch zum Storchen: „Dü gübts ja garnücht!“ Die Erde ist eine Scheibe und die Zeitrechnung beginnt 1968. Vorher war höchstens der Urknall und dann war nichts bis die Semlers vom Himmel fielen und aus der dumpfen Masse bewusste proletarische Menschen schufen. Die Schwäche für Ein- und Zweireiher war bei der KPD/A0 nicht auf das ZK beschränkt. Frankfurts ehemaliger KPD/AO-Chef Frank Härterich beliebt heute wieder nach kurzer Ökoschafwollpause im Edeldress zu flanieren, jetzt allerdings weniger als Freizeitprolet. Heute schmückt er die euopäische Finanzmetropole mit postmodernen Stadtplanungen. Er kümmert sich ums architektonische Wohlbefinden der Eurobanker. Möglicherweise avanciert er jetzt zur Albert Speer-Spitze der Architektur und darf sich um die Gestaltung der Reichshauptstadt kümmern. Allenthalben ist Umzug angesagt. Dachböden und Keller müssen entrümpelt werden. Frank Härterichs Jugendpamphlete gegen den Lieblingsarchitekten des Führers landen im Altpapier oder bei seinem Psychotherapeuten. Zurück zu Gisel H. und Joschka Fischer. Ich war zum Provinzguru der GRÜNEN aufgerückt, Die IUH mit Getzel und Elmar Diez an der Spitze kämpften wacker gegen die Nuklerbetriebe für den Ausstieg, als der Minister in Wiesbaden ob Machterhaltskalküls auf die Porsche-Bremse trat (damals fuhr er nur den Wagen, heute hat er einen Beratervertrag mit den Zuffenhausenern) und den wackeren Hanauer Anti-Atom-Kämpfern die Gelder sperren wollte. Elmar prozessierte für seine Kinder gegen die Nuklearmafia. Das kostete immense Summen, die nur durch Wiesbadener Unterstützung aufzubringen waren. Die IUH tanzte nicht nach Fischers Pfeife, der Anwalt war zu renitent und hatte etliche Unterlassungen des Ministers in Sachen Hanauer Betriebe entdeckt. Fischer brauchte einen willfährigen Menschen mit Kleinkind im näheren Umkreis der Hanauer Atomfabriken, mit dem er nach seinem Gusto und mit einem subalternen Anwalt „gegen“ Nukem, Alkem, RBU prozessieren konnte. Über die SPD sondierte Fischer das Terrain, um nicht von der IUH erwischt zu werden, landete über die spätere Ex-Gattin des Hessischen Wirtschaftsministers Klemm bei einem ahnungslosen BUND-Mitglied, das sich jedoch verweigerte, weil es Prozessrisiken scheute. Fischers Büroleiterin, jene oben erwähnte Ex-KBW-Frontfrau Gisel H. erinnerte sich in dieser unangenehmen Lage an einen ehemaligen KBW-Genossen, einen vermeintlich stets den ZK-Direktiven gehorchenden Provinzler, „mit dem man das Kind schon schaukeln würde“, verheiratet, zwei Kleinkinder, Grünenmitglied, wohnhaft in Hasselroth unweit von Hanau-Wolfgang. Passte alles sehr gut. Gisel telefoniert mit einer Mischung aus alter Zentral-Befehlsgewalt und neugrüner Konzilianz, aus grünen Basis-tönen und ministieller Anweisung und lockt mit der Weihe zum Ministranten. Fischer ist und bleibt halt katholisch. Welche Ehre! Nicht nur der Herr Landrat schüttelt mir die Hände, jetzt lädt mich auch noch ein leibhaftiger Minister zu sich nach Wiesbaden ein. Verlockend! Trotzdem spreche ich mich mit dem IUH-Anwalt ab, der r„t mir auf den Deal zum Schein einzugehen und das ganze kurz vor dem Abschluss platzen zu lassen. Was Fischer und seine Gisel nicht wissen, ist dass ich mit dem Anwalt befreundet bin. Termin in Wiesbaden. Gisel und ein Ober- oder Unterstaatssekretär Morgenstern nehmen mich in Empfang und rücken langsam mit dem Plan heraus, die IUH und ihren Anwalt mit meiner Hilfe auszubooten. Ich bin scheinbar dazu bereit und verlange nach einer Audienz beim Minister. Kriegt man ja nicht alle Tage. Das wird mir leider nicht gewährt, zumindest noch nicht. Ein ministerielles Arbeitsessen hätte schon rausspringen dürfen, wenn ich extra auf eigene Kosten nach Wiesbaden fahre. Außer Spesen nix gewesen, noch nicht mal die kriege ich ersetzt. Ein sozialdemokratischer Minister hätte mich mindestens mit einem Viersterne-Menue bestochen. Grüner Geizkragen! Gisel freut sich sichtlich darüber, dass der alte KBW-Zentralismus noch funktioniert wie geschmiert und macht beim Abschied kumpanenhafte Bemerkungen über die guten alten Frankfurter Zeiten in der Mainzer Landstraße. Ich reise ohne persönlichen Ministersegen zurück in den Main-Kinzig-Kreis, um die Enthüllung der Wiesbadener Schweinerei vorzubereiten. Wochen später bei einer Podiumsdiskussion mit Mathias Küntzel, Mathias Seipel, Joschka Fischer und leider keinem IUH-Vertreter, (weil die immer noch aufs Geld aus Wiesbaden angewiesen sind) kommt der Umweltminister in arge Bedrängnis ob seiner Machenschaften. Er versucht das ganze als Hirngespinst eines Neurotikers hinzustellen und die im Saal anwesenden Fischerchöre zum Lachen zu bringen. An meinen Ausführungen sei deutlich zu merken, dass ich schon mal vom Dach gefallen sei, bemerkt er halblaut, so, dass es im Saal kaum aber doch gehört wird. Fischer weiß, dass mich 1968 in Frankfurt ein Polizist vom Vordach des amerikanischen Handelszentrums gestoßen hat. Er hofft durch Provokation die Veranstaltung scheitern und seine Kumpanei mit den Austiegsgegnern vergessen zu lassen. Die Provokation wäre nicht nötig gewesen. Die Grünen im Main-Kinzig-Kreis glauben nicht, dass Fischer so etwas gemacht haben soll. Oder sie wollen es nicht glauben. Bis heute. Wenn solch ein Mensch die Möglichkeit erhält, sich mit der Entsendung von Tornados in den Kosovo oder sonst wohin zu profilieren, wird‘s nicht viel weniger schlimm als unter Kohl und Kinkel. Was noch fehlt? Ach so , ein paar Sätze zum ersten Teil der Überschrift. Am 26.9. zwei Tage vor der Bundestagswahl trifft mich Joschka Fischer beim Verlassen des Heini-Fischer-Bades auf dem Weg zur Sauna, marathongeschädigt. Er erkennt mich, schüttelt mir die Hand wie einem alten Freund. Seine Augen sprechen: „Wähl mich“. Als ich ihm sage, dass ich immer noch vom Dach gefallen sei, dreht er sich weg mit graumelierten Dackelstirnfalten, schlotternd im rollkragenunterfütterten grauen Einreiher und macht den örtlichen Wahlkampfjungmanager der GRÜNEN zur Sau wegen einiger technischer Pannen. Er war ihm nicht ganz grün. dafür aber das Gesicht des gelockten grünen Jungpferdeschwanzes. Ein General scheißt einen Schützen Arsch zusammen. Nur zwei Putzfrauen haben es kopfschüttelnd miterlebt. Aber Proleten sind ja nicht die Zielgruppe. Draußen vor dem Bad warten die Fernsehkameras und die lokale Grünprominenz. Müllgroßdeponiebefürworter Zach schüttelt mir, dem gefürchteten Müllgroßdeponiegegner die Hand: „wähl mich“. Elmar Diez, der wacker ergraute IUH-Kämpe strampelt auf dem Dreirad im Fischertross. Milan Horascek tingelt für die Böllstiftung vor der Kamera und auch einige weitere mir ansonsten ganz Liebe flattern im Sog hinter der Wahlwindmaschine, die heiße Luft auf das gemeine Volk bläst. Herzlichen Glückwunsch Joschka, am Ziel deiner Männer-Machtträume Außenminister, es hat gereicht. Und mir hat es das auch. Der Wähler -und ich kenne ihn-, der Wähler hat klug entschieden: er hat die Schröders und Fischers zur gründlichen Desillusionierung der Gläubigen an die Regierung gewählt. Vielleicht besinnen sie sich jetzt eines Besseren. Links neben SPD und GRÜNEN gibt es ein Vakuum, das die PDS allein nicht füllen wird. Wenn selbst Matthias Beltz wieder beginnt mutig gegen den Kapitalismus zu witzeln, ist das ein Indiz für einen offenen Markt. Die Propagandisten des dritten Weges und die der „sozial-ökologischen Erneuerung“ des Kapitalismus geraten ins Trudeln an allen Abschnitten. Die Frage nach Alternativen zum Kapitalismus drängt sich wieder auf, ganz unpathetisch, praktisch, auf der Grundlage des Bedürfnisses nach effektiven Abwehrstrategien gegen die unverBLÜMten Angriffe des Kapitals auf die Sockelbestände mühsam erkämpfter sozialer und politischer Rechte/Einrichtungen. Für eine solche Defensivlage braucht es Vorschläge und Sammlung der Linken, um wieder in die Offensive zu kommen.
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Die wahre Bedeutung des Hitlergruss
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Wie oft noch muss man dir sagen, dass DU auf den falschen einprügelst!