Was hat Mittel-Gründau mit der „Birkenstock-Generation“ zu tun ?

alte Schuhe wirken ärmlich
HaBE FotoCollage 1966/67: „Aktualisierung“ einer AnzeigenKampagne des Offenbacher Deutschen Schuh Instituts (DSI)

Die meisten Birkenstock-geprägten GRÜNEN, aber auch sonstige Bio-Birkenstöcke dürften es nicht wissen, dass sie in einer Jahrhunderte langen Tradition stehen, die aus Mittel-Gründau stammt. Zwei UrUrUrUrUrUr-Nichten des Schuhmachermeisters Birkenstock haben beim 38. Erzählabend des Historisch-Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 über die Anfänge der Birkenstock Schuhmacherei berichtet.

 

Der Erfinder der legendären Birkenstockschuhe – zumindest aber der Begründer des „Birkenstock-Schuh-Imperiums“ hat seine ersten Arbeiten an dem weltberühmten Schuh in Mittel-Gründau gemacht.

 

Das Dorf hatte wegen seines Dauerstreits mit den Grafen bzw den späteren Fürsten von Isenburg-Büdingen für den Aufstieg des Schuhmachermeisters sehr schlechte Bedingungen. Sowohl gegen die zünftige Konkurrenz aus dem nahen fürstlichen Büdingen als auch wegen des schlechten Rufes Mittel-Gründaus beim Fürstenhof. Das Dorf lag im Rechtsstreit mit dem Fürsten vor dem Reichskammergericht  Wetzlar und die Büdinger unterlagen in diesem Streit um seit dem 30-jährigen Krieg „herrenlose Äcker, Waldstücke, Wüstungen und Gehöft-Ruinen“.

 

Der Streit ging eigentlich zwischen dem Deutschherrenorden, den Prämonstratensern, dem FürstBischof von Mainz und den Büdingern. Die Mittel-Gründauer Bauern waren nur als Zeugen geladen und gingen doch als Sieger hervor, weil keine der Streitparteien Unterlagen vorlegen konnte, die den Besitz der Ländereien und Höfe bezeugten.

 

So  blieben die Neuansiedler, besonders die 1705 eingewanderten Meiningers, die Birkenstocks, die Boller, Weinel, Noss und Co Besitzer der Wüstungen um Mittel-Gründau und auch der seit 1200 kaiserlich zugesprochenen Reichs- Wälder.

 

Sie hatten als Dörfler die von Barbarossa verbrieften Holzrechte, das Recht auf Waldweide und Holz-Rente, auf die Almende-Wälder, -Wiesen und -Weiden, die Almende-Äcker für den gemeinsamen Ackerbau, die gemeinsame Viehzucht etc… und sie hatten die dazugehörigen Wasserrechte…

 

Da es in Mittel-Gründau neben den Schuhmachermeister Birkenstock  im 18.Jahrhundert noch unzünftige Flickschuster gab, die für weniger Geld die wenigen Schuhe auch der Dorfarmut flicken konnten und weil es wegen der politischen Lage nicht möglich war, über die „Herrschaft“, d.h. die Pächter und Verwalter der fürstlichen Domäne ins fürstliche Schuhgeschaft einzusteigen, musste der Meister unter Zurücklassung der Verwandtschaft das Dorf verlassen.

 

 

DER FOLGENDE TEXT STAMMT AUS WIKIPEDIA:

== Geschichte ==Die Geschichte der Schuhmacherdynastie beginnt nicht erst im heutigen Hammersbacher Ortsteil Langen-Bergheim, sie beginnt bereits lange vor 1750 im nicht weit entfernten oberhessischen Dorf Mittel-Gründau, wo Johann Adam Birkenstock um 1760 die Schuhmacherei seines Vaters übernahm und ausbaute, bis ihm der Flecken und die Zahlungsfähigkeit der dort vorherrschnden Dorfarmut dann doch zu klein wurde. Ob nun aus geschäftlichen oder privaten Gründen zog er zunächst zwei Täler weiter nach Langen-Bergheim. Das näherliegende Büdingen ließ aus Zunftgründen keine weitere Ansiedlung von Schuhmachern zu. Und nicht „zünftige“ Flickschuster gab es dort auch in Überzahl. In Langen-Bergheim gab es dagegen Bedarf …..
Die Geschichte der „Schuhmacherdynastie“ Birkenstock lässt sich ab 1774 mit Erwähnung des Schuhmachermeisters Johann Adam Birkenstock in dem kleinen hessischen Ort Langen-Bergheim nachweisen. 1896 eröffnete Konrad Birkenstock in Frankfurt am Main zwei Schuhfachgeschäfte und begann, Fußbetteinlagen herzustellen. In [[Friedberg (Hessen)]] erwarb Konrad Birkenstock 1925 eine große Fabrik, die er weiter ausbaute. Das von ihm erfundene sogenannte „Blaue Fußbett“, das sich den Bewegungen und der Fußform des Trägers anpasst und um 1930 eine Neuerung war, wird auch nach Österreich, Frankreich, Dänemark, die Tschechoslowakei, Italien, Luxemburg, Belgien, Norwegen, die Niederlande, Schweden und in die Schweiz geliefert.

Ein Enkel Konrad Birkenstocks, Carl Birkenstock, führte am neuen Unternehmenssitz [[Bad Honnef]] bei Bonn nach 1945 die Idee seines Großvaters und Verbesserungen seines Vaters Karl Birkenstock weiter, indem er die flexible Korkeinlage zur festen Innensohle von Schuhen machte. 1964 kam das erste Modell der „Birkenstocksandale“, die „Birkenstock Fußbettsandale“, später „Gymnastiksandale“, heute wenig verändert das Modell „Madrid“, auf den Markt und legte damit den Grundstein für die Expansion des Unternehmens seit den 1970er Jahren.

Die rasche Erweiterung des Modellangebotes (d.h. andere Sandalen-Oberteile auf dem Grundtyp des Birkenstock-Fußbetts mit Gummilaufsohle) stieß zunächst kaum auf Resonanz: Nur wenige Schuhfachhändler nahmen Birkenstock in ihr Sortiment auf.

Erfolge stellten sich ein, als Ärzte und Angehörige der Pflegeberufe um 1970 von konventionellem Schuhwerk v.a. auf Holz- und Ledersandalen und -clogs etwa der Firma [[Berkemann]] gewechselt hatten, die noch einmal unkonventionelleren “Birkenstocks“ entdeckten und Birkenstock begann, per Postversand zu vermarkten. Ende der 1960er Jahre entdeckte auch die Hippiebewegung in den USA die Sandalen, aufgebaut durch die Deutschamerikanerin Margot Fraser, die ab 1966 aus kleinen Anfängen den Vertrieb in Kalifornien, später dann das Unternehmen “Birkenstock USA“ auf dem seit den 1980er Jahren größten Markt für Birkenstock, aufbaute. In Deutschland wurden Birkenstocksandalen in den 1980er Jahren populär, zunächst in Pflegeberufen und in der Alternativ- und Friedensbewegung, dann auch in „bürgerlichen“ Haushalten als Haus- und Freizeitschuhe.

Auch produktseitig entwickelte sich Birkenstock weiter: 1973 kam die Sandale „Arizona“ auf den Markt, 1977 das Modell „Boston“. Beide Schuhe gehören bis heute zu den beliebtesten und erfolgreichsten Birkenstock-Klassikern. 1982 brachte Birkenstock seine erste [[Zehenstegsandale]] heraus.

<!– Alles Folgende ist nicht belegt, außerdem stimmen die Jahresangaben nicht: Von 1993 bis 1997 sind es vier oder fünf Jahre, nicht sieben. daher auskommentiert: In den 1990er Jahren kam es zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen zwischen Teilen der Geschäftsleitung, also Karl, Christian, Stefan und Alexander Birkenstock einerseits und Arbeitnehmern und Arbeitnehmervertretern andererseits. Auslöser war 1993 die erste Wahl eines [[Betriebsrat]]es im Birkenstock-Konzern. Mitarbeiter empfanden es als Strafe, dass anschließend ihre Arbeitsverträge im Rahmen einer Firmenumstrukturierung von der Firma “DeP GmbH“ weitergeführt wurden. Mitarbeiter der Firma “DeP“ berichteten über verschiedene [[Schikane]]n wie abgestellte Heizung oder Kontrollen durch Sicherheitsmitarbeiter. Im Gegenzug warf die Geschäftsleitung den Gewerkschaftsvertretern eine Hasskampagne vor. Erst sieben Jahre später, Anfang 1997, einigten sich Geschäftsführung, Gewerkschaft und Mitarbeiter auf eine Schließung der Firma “DeP“ und einen Sozialplan über rund 1,8 Millionen Deutsche Mark.–>

Firmensitz ist seit den 1990er Jahren [[Vettelschoß]] im nördlichen Rheinland-Pfalz nahe [[Bad Honnef]].

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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