Offener Brief AN !!! Robert Kurz: nimm endlich öffentlich Stellung zur Kritik an Deiner GazaKriegshetze!!

Über die Offene mailingListe der Freidenker erreicht mich jetzt ein Offener Brief von Robert Kurz: AUF MESSERS SCHNEIDE
Offener Brief an die InteressentInnen von EXIT zum Jahreswechsel 2009/10 . Den Titel finde ich schon der Lage zwischen GAZA, Haiti, Afghanistan, Iran angepasst. Da manche Meinen, ich hätte den „Krieg gegen die Juden“ gefälscht, hier ist der KURZ-Artikel im EXIT-Original zu lesen geschrieben hat er ihn offenbar in Brasilien am Strand ? :http://www.exit-online.org/html/link.php?tab=autoren&kat=Robert+Kurz&ktext=Der+Krieg+gegen+die+Juden
Geschätzter Robert Kurz, gerade macht Israel wieder kurzen Prozess mit den Menschen in Gaza und Dein kriegstreibender Artikel steht immer noch im internet.  Die EUSA befreien jetzt Mal schnell Haiti von Toten, Trümmern und dem Rest Selbstbestimmung und schicken Soldaten und Polizisten nach den Drehbuch von US-Sicherheitsberater Breszinski „Die Katastrophe als Chance!“ und man kann ahnen, wie das mit der Befreiung des Iran so werden kann, da müssen sehr viele Frauen aus der Burka freigebombt werden.. und Biermann-Enzensbergers dritter Hitler muss auch noch … wie machte Fischer den Heiner Geißler? Kosowo ist Holocaust !? und der war nur möglich wegen des Pazifismus ??? Nun gut Geißler verteidigte den Natodoppelbeschuss gegen Fischer und Fischer propagierte den  Angriffskrieg auf Jugoslawien und Micha Brumlik erst die Bombardierung Belgrads und später nur noch den „Landkrieg gegen Serbien“… Also, der Krieg gegen die Juden ??? Micha Brumlik hätte es nicht so dämlich formuliert, aber… da gibts es keinen Krieg gegen Abi Melzer, gegen Elias Davidsson, gegen Rolf Verleger, gegen Jakob Moneta, gegen Hannia, Ruth, Sarah, Luise, Evelyn, gegen Uri Avneri …

Solange Du nicht zu der Kritik an Deiner bellizistischen und prozionistisch-imperialistisch-neoneokolonialistischen Position Stellung nimmst, werde ich bei EXIT immer wieder den Button EXIT anklicken und dafür bei Abi’s SEMIT ein Abo ENTERN

((der neue offene lange KURZ-Brief steht hier gaaaanz am Schluss – zunächst meine Kritk in Roberts erstem (?) Kurz-Schluss))
Robert Kurz’-Schluss : HaBE-kommentiert & warum Robert Venezuela von der
Diktatur befreien will (mit NATO?, Nur BuWe ? oder wie?)

Robert Kurz’-Schluss HaBE-kommentiert & warum Robert Venezuela von der Diktatur befreien will (mit NATO?, Nur BuWe ? oder wie?)


Durchgeknallt & “ideologisch verwahrlost”:

Robert Kurz: DER KRIEG GEGEN DIE JUDEN
Warum sich die globale Öffentlichkeit in der ökonomischen Krise gegen
Israel wendet

((( die HaBE-Kommentare stehen in dreifachklammern ))) Die politischen Reaktionen auf den Krieg in Gaza zeigen, dass Israel umso weniger Freunde hat, je bedrohlicher seine militärische Lage wird. (((nun ja dank EU-US- und besonders deutscher Hilfe ist Israel die viertgrößte Atommacht, einer der größten Waffenproduzenten, -Exporteure und -Händler)))

Im Verhältnis der Kräfte findet eine tektonische Verschiebung statt. Schon immer ging es im Nahen Osten nicht um einen begrenzten Streit von regionalen Interessen, sondern um einen exemplarischen und ideologisch aufgeladenen Stellvertreter-Konflikt. In der Epoche des Kalten Krieges galt die Auseinander-setzung zwischen Israel und Palästina als Paradigma für den Gegensatz von westlichem Imperialismus unter Führung der USA und einem „anti-imperialistischen“ Lager, um dessen Führung die Sowjetunion und China
konkurrierten. Die Propaganda beider Seiten ignorierte dabei den Doppel-Charakter des Staates Israel, der einerseits ein gewöhnlicher moderner
Staat im Rahmen des Weltmarkts ist

((( also, wenn Bürgerrechte an Religionszugehörigkeit gebunden sind,
dann ist das nicht soooo gewöhnlich, da schneidet mittlerweile sogar
Griechenland besser ab und Iran und auch sogar die Türkei. Aber was solls,
jeder Staat hat eben sein Recht auf seine eigene Sharia – auch wenn sie
etwas anders heißt, andererseits …  aber eine Antwort der Juden?  was soll
das denn? DIE JUDEN gibt es nicht, es gibt Juden und die meisten von ihnen
haben sehr zum Ärger der Zionisten nicht so geantwortet und sind, wo sie nur
irgend konnten, in ihren Heimatländern geblieben, auch wenn sie nicht selten
von Zionisten unter Druck gesetzt wurden)))

auf die eliminatorische Ausgrenzungsideologie des europäischen und  insbesondere des deutschen Antisemitismus. Israel wurde subsumiert unter
eine weltpolitische Konstellation, in der es nie aufging.

(((hat sich da aber immer gut positioniert und wurde gut alimentiert
und munitioniert)))

Nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und der „nationalen
Befreiungsbewegungen“,

((( wo bitte sind die zusammengebrochen ? Wenn, dann sind sie in der
Regel von übermächtigen, bestens -auch mit israelischen Waffen und sonstigem MilitärKnowHow zusammengeschossen worden oder durch Weltbank-& IWF-Diktate unter u.a. dem Oberkommando von Horst Köhler schwer angeschlagen bis kaputtboykottiert worden wie die ZANU/PF)))

die ein Programm „nachholender Entwicklung“ auf Basis des Weltmarkts
formuliert hatten, veränderte sich der Charakter des Stellvertreter-Konflikts grundsätzlich. An die Stelle der säkularen Entwicklungsregimes trat im Nahen Osten und darüber hinaus der sogenannte Islamismus, der nur scheinbar als traditionelle religiöse Bewegung firmiert. Tatsächlich handelt es sich um eine postmoderne kulturalistische Krisenideologie eines Teils der längst verwestlichten Eliten in den islamischen Ländern, die das autoritäre Potential der Postmoderne repräsentieren und den gänzlich unislamischen europäischen Antisemitismus aufgesogen haben.

(((wohl den Kurz-Lehrgang Islamwissenschft besucht an der VHS ??? in
Kölle oder Paderborn?)))

(((Und geschwurbelter gehts wirklich nicht und dann kommt die alte
Projektionsleier: nicht die Europäer, nein , die sind geläutert , die Isss-lammisten sind es, die den Antisemitismus schon fast verkörpern. Letzte
Reste von analytischen Kategorien im Kurz’schen Hirn scheinen dahin zu schwinden)))

Die am Weltmarkt gescheiterten Segmente des Kapitals in dieser Region
erklärten den Krieg gegen die Juden zum exemplarischen Kampf gegen die
westliche Vorherrschaft. Umgekehrt machte der westliche Krisenimperialismus
mit den USA an der Spitze den Islamismus zum neuen Hauptfeind, nachdem er
ihn zuvor im Kalten Krieg gepäppelt und mit Waffen versorgt hatte.

((( da erklärt er einfach, weils ihm in den Kram passt, quasi als selbsternannter Stellvertreter der arabisch-”islamischen” Staaten “den Juden den Krieg”, soll er doch Mal die jüdische Gemeinde in Theheran fragen, wo der Iran einen Krieg gegen “die Juden” führt.)))

Diese neue Konstellation führte zu ideologischen Verwerfungen ungeahnten Ausmaßes. Der Neoliberalismus schien sich mit dem kapitalistischen Welt-Ordnungskrieg gegen die „zerfallenden Staaten“ in den Krisenregionen und im Nahen Osten mit Israel zu identifizieren. Neofaschistische Strömungen in aller Welt gehen seither mit dem  antisemitischen islamistischen „Widerstands-kampf“ konform.

((( meint er da Italien oder die Niederlande oder Polen oder  wer ist denn alles im Irak und in Afghanistan dabei – mit kräftiger neofaschistischer  (Regierungs-) Unterstützung gegen den “Islamismus” zur Verteidigung Israels zu kämpfen und demnächst mit hechelnder Zunge im Sudan, im Iran, in  Somalia (wieder), in Pakistan, (noch gehts nicht so leicht nach Tibet) einzumarschieren und dort die Menschen zu befreien vom Leben, von  Wohnungen; von Schulen und Krankenhäusern, von Arbeitsplätzen, ihren Äckern und Oasen, ihren Kulturgütern, ihren Rohstoffen — Halleluhja! Na ja,
“zerfallende Staaten” hat der Robert noch in Gänsefüßchen gesetzt, denn so
allein zerfallen ist zum Beispiel Jugoslawien  doch nicht, da hat doch jemand kräftig nachgeholfen und nach dem GröFaZ Belgrad zum zweiten Male
bombardieren lassen))), obwohl sie gleichzeitig rassistische Stimmungen gegen Migranten aus den islamischen Ländern schüren.

((( Tschja, da weiß man Mal wieder nicht, wie das zusammen passen
soll!))

Auch große Teile der globalen Linken begannen umstandslos die Glorifizierung des alten „Antiimperialismus“ auf die islamistischen Bewegungen und Regimes zu übertragen.

((( also, ich habe noch nie das präfaschistische Pilsudski-Polen glorifizieren wollen und glorifiziert, aber  obwohl es große Teile der UdSSR anektierte und besetzte wie auch Finnland es getan hat, so  umstandslos übertrage ich den Abwehrkampf auch der Polen unter Pilsudski, der bürgerlichen Teile der Resistance und der Gaulisten gegen die Deutsche Besatzung. Wie in den arabischen Staaten die Menschen mit ihrer herrschenden Klasse, ihren herrschenden Schichten umgehen, haben einzig und allein diese Völker zu entscheiden. Und der Krieg gegen die Besatzung Palästinas ist nach wie vor völlig gerechtfertigt: schon die Gründung des Staates Israel war ein kolonialer imperialistischer Akt begleitet von unzähligen Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen)))

Das kann nur als ideologische Verwahrlosung gekennzeichnet werden,
denn der Islamismus steht gegen alles, wofür die Linke jemals eingetreten
ist; er verfolgt jedes marxistische Denken mit gnadenloser Unterdrückung und
Folter, er stellt Homosexualität unter Todesstrafe und behandelt die Frauen
als Menschen zweiter Klasse.

((( Jetzt kommt doch kurz der alte Sozialdemokrat bei der Mobilisierung für den “Verteidigungskrieg” aller Errungenschaften der Sozialdemokatisch-Bismark’schen Allianz gegen die finsteren Kräfte des Zarismuns zum  Vorschein. Kriegskredite für die Teilnahme am Krieg gegen den Islamismus, gegen die Piraterie, gegen den Terrorismus usw… “Gold gab ich für Eisen, Meinen Cent für Panzerkreuzer, Zum Mittagessen gibt es Ratten und was wir sparn, das spenden wir für unsere Fregatten gegen die Piraten)))

Auch dafür ist keine traditionelle Religion verantwortlich, sondern eine kulturalistisch eingefärbte Militanz des kapitalistischen Patriarchats in der Krise, die sich auf andere Weise auch im Westen bemerkbar macht. Die
unheilige Allianz des „sozialistischen“ Caudillismus eines Chavez mit dem
Islamismus stellt nur die weltpolitische Ratifizierung dieses ideologischen
Verfalls dar, die keine emanzipatorische Perspektive hat.

((( na schön . dass er auch Kurz Mal Venezuela von der Diktatur des Claudillio befreien will… manchmal habe ich den verdacht, dass Kurz nicht ganz so kurzsichtig ist und da doch jemand dienstlich in seinem – nein unter seinem Namen geschrieben hat)))

Seit dem historisch beispiellosen Finanzkrach im Herbst 2008 dreht sich die globale Konstellation abermals. Jetzt wird deutlich, dass der Zusammenbruch des Staatssozialismus und der nationalen Entwicklungsregimes nur der Vorschein einer großen Krise des Weltmarkts war. Der Neoliberalismus hat abgewirtschaftet und der kapitalistische Weltordnungskrieg wird un-finanzierbar. In dieser Situation zeigt sich, dass Israel immer nur ein Bauer auf dem Schachbrett des globalen Krisenimperialismus war.

((( na ja, das haut da schon fast hin, aber Israel gehörte zu den  hervorragendsten Angriffsspitzen seit seiner Gründung unter GBUSA-Patronat,
möglich, dass es jetzt etwas degradiert wird, was bei dem erreichten Grad der offenen Mafiosierung auch verständlich wäre … nun ja Sakaschwilli, Kosowo, Ukraine,  EUSrael kann kaum mafiöser sein, ist es aber unter Liebermann und Natanjahu um Längen)))

Schon die Bush-Administration hatte zuletzt das iranische Atomwaffen-Programm verharmlost.

((( also verharmlost wurde seit Jahrzehnten das USraelische Atomwaffen-Potenzial, und Mordechai Vanunu hat nach 15 Jahren Zuchthaus immer noch Hausarrest, und Bush hätte um ein Haar “putativ” gegen eine Atommacht
losgeschlagen, die es so wenig gibt wie Saddam Husseins legendäre Massen-Vernichtungswaffen (( bis auf die, die er im Krieg gegen die Kurden aus deutscher Hand unter Beteiligung des Herrn Richard von Weizsäcker erhalten hatte: Giftgas aus bewährter deutscher Produktion war auch bei den
Lieferungen, ebenso wie bei denen für die Türkei)))

Die Interessen der USA und Israels treten auseinander; Obama hat keinen politisch-militärischen Spielraum mehr. Der islamistische Krieg gegen die Juden wird in Kauf genommen. Deshalb erscheinen die Raketenangriffe der
Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung als unwesentlich; die globale
Öffentlichkeit bezeichnet den Gegenangriff überwiegend als
„unverhältnismäßig“.

((( wenn schon in diesen Kategorien, dann handelte es sich um einen
GegenGegenAngriff, der allerdings mit einer USraelischen Version des Senders
Gleiwitz herbeigezaubert wurde: der gezielte Bruch des Waffenstillstands
durch die gezielte Ermordung von 6 Palästinensern im Gazastreifen. Die
quasifaschistische Regierung EUSraels braucht abgesehen davon die Schrott-Raketen-Angriffe zur Legitimierung ihrer Aggression und weiß genau, wie sie die Kids zum Steinewerfen provozieren kann, um sie dann “ganz legitim” umzulegen wie neulich wieder einen friedlichen Demonstranten in Bil’n)))

Die Palästinenser in Gaza werden als Opfer mit der Hamas identifiziert, als hätte sich dieses Regime nicht in einem blutigen Bürgerkrieg gegen die säkulare Fatah durchgesetzt.

((( erzähl doch keinen Quatsch, die Hamas ist mit überragender Mehrheit gewählt worden, ganz demokratisch sogar mit EU-Wahlbeobachtern, und
die Fatah ist gegen die Hamas aufgerüstet worden u.a. durch Deutschland,
deutsche Militärs und Polizisten. Genauso wie die Hamas in der ersten Zeit
durch den Israelischen Geheimdienst gegen die Fatah unterstützt wurde.)))

So fällt die islamistische Propaganda vom Massaker an der Zivilbevölkerung auf fruchtbaren Boden. Tatsächlich nimmt die Hamas genau wie die libanesische Hisbollah 2006 die Bevölkerung als Geisel, indem sie Moscheen in Waffenlager verwandelt und ihre bewaffneten Kader aus Schulen oder Kliniken heraus feuern lässt.

((( Da hat das EUSraelische Propaganda-Ministerium allem Anschein nach
doch die Vorlage geschrieben und jetzt reicht es auch, ab hier erübrigt sich
jeglicher Kommentar)))

Die Weltmeinung übergeht das, weil sie die Hamas bereits als „Ordnungsmacht“ in der sozialen Krise anerkannt hat. Deshalb wendet sich der
kapitalistische Pragmatismus bis in die liberale bürgerliche Presse hinein
zunehmend gegen die israelische Selbstverteidigung. Das ist überhaupt das
Geheimnis der neo-etatistischen Wende im Absturz der globalen Ökonomie: Die verelendeten Massen sollen autoritär befriedet werden; und dafür ist jetzt
sogar der Islamismus recht, zumal wenn er sich formal demokratisch  legitimieren kann. Auch eine Linke, die kein sozialistisches Ziel mehr hat und sich des postmodernen „Verlusts aller Gewissheiten“ brüstet, droht in der autoritären Krisenverwaltung aufzugehen und als ideologische Flankierung
den islamistischen Krieg gegen die Juden hinzunehmen. Der Stellvertreter-Konflikt hat eine soziale Dimension auf globaler Ebene erreicht. Gegen den ideologischen Mainstream muss festgestellt werden, dass die Vernichtung von Hamas und Hisbollah eine elementare Bedingung nicht nur für einen prekären kapitalistischen Frieden in Palästina ist, sondern auch für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse. Wenn die Chancen dafür schlecht stehen, stehen sie gut für den Zerfall der Weltgesellschaft in die Barbarisierung.

AB HIER IST KURZ’ SCHLUSS

Noch etwas zum Thema ideologische Verwahrlosung:

(((Gerade gestern habe ich einen neuen Artikel von Prof.Dr. Micha
Brumlik gelesen zur iranischen Gefahr. Ich glaube, die beiden haben sich gut
abgesprochen. Brumlik bereitet jetzt wohl wieder “nur einen Landkrieg gegen
die Serben” aber diesmal gegen die Iraner vor. Gegen die Mullahs, die die
iranische Bevölkerung als Geisel genommen haben. Aber nach der Jung’schen
Maxime bei Gefahr im Verzuige werden eben auch die Geiseln abgeschossen.
Ups, tut uns leid, war nur en Kollateralschaden)))

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

um das Geeiere in den attac-Listen ums Judentum abzukürzen: einfach bei steinbergRecherche den Artikel des israelisch-jüdischen Komponisten, Jazzmusikers und Autors Gilad ATZMON  zu Genf lesen http://www.steinbergrecherche.com/iran.htm#Atzmon  und den Senf von Robert Kurz ? nicht vergessen aber erst einmal beiseite lassen, diese
Kultfigur der irgendwieirgendwo zwischen Antideutschen&Autonomen und sonstwem inetwa hie und da malneugedachten Linken, mit der MidlifeKRISIS

Gilad  ATZMON http://www.gilad.co.uk/ Musiker, Komponist, Autor

Gilad Atzmon ist 1963 in Israel geboren und hat seine musikalische Ausbildung an der Musikakademie Rubin in Jerusalem absolviert. Er beherrscht mehrere Instrumente, darunter des Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon,
die Klarinette, die Zurna und Flöten. Bis 1994 war er Produzent-Arrangeur für verschiedene israelische Tanz-und Rockprojekte und spielte jüdische Soulmusik in Europa. Er engagiert sich und viele andere produziert. Er war ebenfalls auf Tournee mit Memphis Slim und unterstützte viele internationale Persönlichkeiten des Jazz, wie Jack de Johnette, Michel Petrucciani, Richie Byrach und viele andere.  Atzmon kam 1994 nach Grossbritannien und interessierte sich für die Musik des Mittleren Ostens, Nordafrikas und Osteuropas, der Gedanke, diese Musik zu spielen, spukte ihm schon seit Jahren im Kopf herum. Er gründete das Orient House Ensemble und definierte seine eigenen Wurzeln neu im Lichte der politischen Realität. Seitdem ist das Orient House Ensemble in der ganzen Welt aufgetreten.

Atzmon ist auch ein produktiver Autor und häufig umstritten: seine Essais sind viel gelesen und seine zwei Romane „Guide to the perplexed“(Anleitung für Zweifelnde) und „My one and only love“ wurden in insgesamt 24 Sprachen übersetzt.

Im Laufe der Jahre ist die Musik von Gilad Atzmon immer mehr zu einer kulturellen Hybris geworden. Als Formationschef (vom Quartett bis zum Septett) und Rohrblattinstrumentspieler, verblüfft er seine Zuhörer durch seinen kräftigen persönlichen Stil, der die große Kunst des Bebop und die Wurzeln des Mittleren Orients auf eine hochentwickelte und manchmal ironische Weise verbinden. Unter dem Einfluss von Coltranes Saxophonspiel, sind Gilads Liveauftritte ganz einfach fulminant und atemberaubend.

Als Mitglied der Blockheads hat Gilad ebenfalls Aufnahmen gemacht und mit McCartney gespielt. Gilad hat auch Aufnahmen gemacht mit Robert Wyatt, den Water Boys und vielen anderen. Das Orient House Ensemble besteht aus Asaf Sirkis am Schlagzeug, Yarno Stavi am Bass und Frank Harrison am Klavier.

Gilad Atzmons Artikel auf deutsch auf Tlaxcala
Gilad spielt : Hört zu !

UND ICH WÜRDE GERNE MIT IHM ZUSAMMEN MEINE WIDERSTANDS-INTERVENTIONSLESUNGN GEGEN DEN KRIEG MACHEN. Er ist der Einzige, der neben Brötzmann vielleicht, die Arbeit des 2005 zu früh gestorbenen „ensemble-modern“-Komponisten(Saxophon- und Klarinettisten) Wolfgang Stryi in unserem Duett- „kisuM&kiryL“ „GEGEN-GEWALT-AKTE“ in dessen Sinn fortsetzen könnte… Gilad melde Dich ! Bitte!

(Hat er auch später getan und ich habe die Einladung zum „Internationalen Jazz-Festival in San José“ durch die Regierung von Costa-Rica zusammen mit Roland Spendlingwimmer von Longo-Mai organisieren können und Gilad hat zuvor noch die StraßenKinderZirkus Kapelle in Jazz & Improvisation ausgebildet und mir später bei einem Konzert in der Frankfurt-Sachsenhäuser „Ölfabrik“ gesagt, er habe viel mehr von den Straßen-Kindern gelernt. Das hat er dann auch in Saar-Wendlingen beim Jazzfestival noch Mal im Interview bestätigt, zu dem er mich eingeladen hatte.

SO UND JETZT NOCH KURZ ZU KURZ:

Robert Kurz ? wo er so schreibt? bei KRISIS,  STREIFZÜGE,  geh doch einfach Mal durch die google-Seiten, da isser zu finden unser Hätschelkind. Und der passende Artikel von Micha Brumlik ? den gibts bei der TAZ, aber FR,SZ,WAZ, RAZ, FAZ hätte ihn genauso drucken können wie der Spiegel oder der Locus: Schon gegen Jugoslawien hat Brumlik die Lufthoheit über den Stamm-Tischen im Café Wiesengrund erobert- so wie Robert ist er der Mann für die  psychologische Kriegsführung und intellektuelle Mobilisierung am “linken Flügel”der HeimatFRont.

Ahoi!
http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/wie-europa-den-mullahs-half/

WER SICH den jüngsten KURZ-Schluss nicht zumuten mag, soll hier gleich EXIT anklicken. Oder Escape (Esc-links oben!)
—– Original Message —–
From: „I.V.“
Sent: Tuesday, January 19, 2010 7:25 AM
Subject: [Freidenker-ML] Offener Brief von Robert Kurz

> ——– Original-Nachricht ——–
> Datum: Mon, 18 Jan 2010 22:10:02 +0100
> Von: „-f info@exit-online.org“@server039.webpack.hosteurope.de
> An: I.V.@t-online.de
> Betreff: Offener Brief von Robert Kurz an die InteressentInnen von EXIT
> zum Jahreswechsel 2009/10
>
> AUF MESSERS SCHNEIDE
> Offener Brief an die InteressentInnen von EXIT zum Jahreswechsel 2009/10
>
> Stell Dir vor, es ist Weltwirtschaftskrise, und keiner geht hin. Das war
> sozusagen die Herzensparole der vereinigten Ignoranten vor genau einem
> Jahr. „Hurra, wir leben noch!“, so titelte der „Spiegel“ zwölf Monate
> später. Es ist das indirekte Eingeständnis, dass die Erschütterung größer
> war als damals zugegeben; aber gleichzeitig ein voreiliges Triumphgeheul,
> weil man sich noch einmal davongekommen wähnt. Dabei gehört nicht viel
> Phantasie, Einsicht und Prognosevermögen dazu, um zu erkennen, dass die
> nächste Tsunami-Welle des globalen ökonomischen Bebens mit Sicherheit
> kommen wird. Nach der langen Serie von Finanzcrashs verschiedenster Art
> seit den 1980er Jahren ist der globale Krisenprozess der 3. industriellen
> Revolution 2008 in eine neue Qualität eingetreten, die ihre eigenen
> Verlaufsformen nimmt. Bemerkenswert ist die nochmalige Verkürzung des
> positivistischen Wahrnehmungshorizonts. Die „wissenschaftlichen“
> Instrumente sind weitgehend ausgefallen:
> „Wir fahren auf Sicht“, so der neue deutsche Finanzminister Schäuble. Und
> ein hochrangiger Daimler-Manager durfte verkünden, dass die
> Planungsperspektive für Modellpolitik, Marketing und Absatzstrategien von
> 12 Jahren auf 12 Monate geschrumpft sei.
>
> Obwohl nach dem Platzen der Finanzblasen staatliche Mega-Kreditaufnahmen
> und eine nochmals forcierte Geldschwemme der Notenbanken die mangelnde
> reale Verwertungssubstanz nur partiell ersetzt und den globalen
> ökonomischen Einbruch bestenfalls auf ein faktisches Nullwachstum
> abgebremst haben, wird über eine staatliche „Exit“-Strategie fabuliert,
> sobald der vermeintliche „Anschub“ gelungen sei und die autonomen
> Marktprozesse neues Wachstum generieren würden. Diese Erwartung ist völlig
> unbegründet. Die Stimmungsmache des institutionellen Optimismus hangelt
> sich ein Jahr nach dem großen Finanzcrash an Quartalszahlen entlang, deren
> Wachstumsprozente sich auf das Ausgangsniveau nach dem Absturz beziehen
> und die wirkliche Situation der globalen Kapitalverwertung schönfärben.
> Deshalb gibt es in der Wirtschaftswissenschaft und bei den Finanzanalysten
> auch eine gar nicht so kleine Pessimistenfraktion, die zwar natürlich die
> bürgerlichen Grundannahmen teilt, aber in Bez
> ug auf die vorgeblich bereits gelungene Krisenbewältigung starke
> empirische Zweifel anmeldet. Damit beweisen die bürgerlichen Skeptiker
> immerhin noch mehr Realitätsbewusstsein als ein bestimmter Teil der
> Linken, der nach dem ersten Schrecken genau wie die offiziellen
> Entwarnungs-Strategen sein Urvertrauen in den Kapitalismus schnell
> wiedergefunden hat und gerne glauben möchte, zu seiner gewohnten
> Tagesordnung zurückkehren zu können.
>
> Tatsächlich wird entweder den Staatsfinanzen der Sprit abgedreht und der
> Ausstieg aus der hemmungslosen Kreditaufnahme und Geldpolitik den nächsten
> Absturz einleiten oder umgekehrt der Versuch, diese staatliche
> Substitution realer Verwertung fortzusetzen, unkontrollierbare
> inflationäre Schübe entfesseln; auch wenn davon niemand etwas wissen will,
> obwohl es allen bekannt ist. Das gilt ganz besonders für China, das den
> Einbruch seiner von westlichen Investitionen getragenen
> Exportindustrialisierung 2009 durch den kreditfinanzierten Aufbau
> zusätzlicher Industrie- und Infrastruktur-Kapazitäten überbrückt hat.
> Diese mechanische Erweiterung setzt voraus, dass die pazifische
> Defizitkonjunktur binnen Jahresfrist wieder anspringt, wenn sich die
> zusätzlichen Kapazitäten nicht in Investitionsruinen verwandeln und einen
> spezifisch chinesischen Finanzcrash auslösen sollen. Es ist aber überhaupt
> nicht ersichtlich, woraus jenseits des Pazifik eine entsprechende neue
> Aufnahmefä
> higkeit der USA für die einseitigen Importströme resultieren könnte,
> nachdem die Zufuhr substanzloser Kaufkraft aus den geplatzten Finanzblasen
> weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Dass die Chinesen ihren
> Warenüberschuss nun selber konsumieren oder sogar noch den der restlichen
> Welt wie zuvor die USA aufsaugen könnten, ist völlig illusorisch. Die
> chinesische Binnenkaufkraft musste strukturell ebenso weit hinter den
> Produktionskapazitäten zurückbleiben wie auf der anderen Seite die
> industrielle Eigenproduktion der USA hinter dem Konsum. Das war die
> Geschäftsgrundlage für die wechselseitige Bedingtheit von
> Finanzblasen-Ökonomie und globaler Defizitkonjunktur, die nicht durch
> staatlichen Ukas ins Gegenteil verkehrt werden kann.
>
> Selbst wenn die nunmehr staatlich gesponserte Simulation realer
> Kapitalverwertung noch eine Weile durchgehalten werden kann, wird sie das
> Niveau der Zeit vor dem globalen Finanzkrach nicht mehr erreichen und nur
> noch eine Stagnation verwalten. Deshalb ist es unausweichlich, dass die
> sozialen Folgen des extrem reduzierten Wachstums nach der ersten Welle der
> neuen Krise zeitversetzt auch in der BRD ankommen; nicht nur in Form einer
> stark steigenden Massenarbeitslosigkeit 2010 und 2011, sondern auch als
> weitere Ausdehnung des Billiglohnsektors und als verschärfter Sozialabbau
> durch die Krisenverwaltung. Die von Klientelpolitik bestimmten
> Steuersenkungspläne der schwarzgelben Regierung beruhen einzig auf dem
> Wunderglauben an eine Aussicht auf selbsttragendes Wachstum, woraus sie
> sich automatisch finanzieren sollen. Ob diese abenteuerliche Finanzpolitik
> nun realisiert wird oder im Koalitionshickhack zerbröselt, in jedem Fall
> ist zu erwarten, dass die staatlichen und kommunalen
> Dienste spätestens nach der Landtagswahl in NRW dramatisch
> heruntergefahren oder verteuert werden, um die schwelende Krise der
> Staatsfinanzen notdürftig zu kaschieren. Aufgrund der nunmehr erreichten
> Dimension staatlicher Verschuldung reichen aber traditionelle
> Sparmaßnahmen längst nicht mehr aus; ganz davon abgesehen, dass sie das
> erhoffte Wachstum erst recht abwürgen müssen.
>
> Überall in der Welt befinden sich die plötzlich wieder als „deus ex
> machina“ angerufenen Staaten in einer ähnlichen Zwickmühle, auch wenn die
> jeweilige Situiertheit in den Weltmarktbeziehungen bei einem extremen
> Gefälle der historischen Akkumulationsniveaus ganz unterschiedlich ist.
> Die ökonomische und soziale Reproduktion des Weltkapitals steht aktuell
> auf Messers Schneide, und keine Weltregion bleibt im globalen
> Verkettungszusammenhang vom weiteren Krisenverlauf ausgespart.
>
> Die vom EXIT-Zusammenhang vertretene radikale Krisentheorie wird diesen
> Verlauf wie bisher schon mit Analysen und Kommentaren begleiten; darüber
> hinaus gilt es, einschlägige Projekte der Theoriebildung zur Kritik der
> politischen Ökonomie und zur krisentheoretischen Auseinandersetzung weiter
> zu verfolgen. Es kann aber nicht allein um die objektive innere Schranke
> des Kapitals gehen. Seit seiner Gründung hat sich der EXIT-Zusammenhang
> auch bemüht, bestimmte Defizite der alten Wertkritik zu überwinden. Dies
> betrifft zum einen das Verhältnis von radikaler Kritik der modernen
> Fetischformen und sozialer Analyse. Letztere kann nur dann als
> „Soziologismus“ denunziert werden, wenn sie gegen die Formkritik
> ausgespielt wird. Umgekehrt bleibt die Kritik des basalen
> Formzusammenhangs aber schlecht abstrakt, wenn sie nicht mit einer
> konkreten Untersuchung der vom Kapitalverhältnis konstituierten sozialen
> Lagen und deren historischer Entwicklung vermittelt wird. Es ist eben kein
> eswegs so, dass vor dem Wert wie vor dem Tod alle unmittelbar gleich wären
> und die objektive innere Schranke der Verwertung sich für eine
> undifferenzierte Masse völlig gleichartiger Gesellschaftsatome aufrichten
> würde. Die allgemeine abstrakte Individualität bezeichnet nur eine Ebene
> der Verhältnisse und ihrer Reflexion; die geschlechtliche Abspaltung, die
> soziale Stratifikation im prozessierenden kapitalistischen
> Funktionszusammenhang und die permanenten Exklusionen verschiedener Art
> dagegen verweisen auf eine nicht zu vernachlässigende andere Ebene, die
> gerade in den sich verschärfenden Krisen- und Verfallsverhältnissen nicht
> weniger relevant ist. Beide Momente sind als verschiedene Seiten derselben
> Wirklichkeit zusammen zu denken, statt sie zum Ausdruck äußerlich
> entgegengesetzter und einseitiger Interpretationen zu machen.
>
> Zum andern aber vollstrecken die abstrakten Individuen in ihrer
> spezifischen sozialen Lage oder umgekehrt die verschiedenen sozialen Lagen
> in ihrer abstrakten Individualität nicht bloß passiv die objektivierte
> Dynamik. Vielmehr bilden sich als Reaktion auf diese gleichzeitig Herde
> ideologischer Verarbeitungsprozesse, von denen die gesellschaftlichen
> Verlaufsformen aktiv beeinflusst werden. Insofern kann kritische Theorie
> nur aus einer Einheit von begrifflicher Durchdringung der negativen
> Fetisch-Objektivität, ökonomischer Analyse der inneren Krisenschranke,
> sozialer Analyse der unterschiedlichen Lagen und umfassender
> Ideologiekritik bestehen. Erst darüber ist ein Verständnis „konkreter
> Totalität“ annäherungsweise möglich. Dieser von der weiterentwickelten
> Wert-Abspaltungskritik seit einigen Jahren zunehmend ins Spiel gebrachte
> Zusammenhang wird im Verlauf der aktuellen Weltkrise und ihrer Wahrnehmung
> auf durchschlagende Weise virulent. Deshalb ist in der Theorieb
> ildung von EXIT neben die kategoriale Kritik und radikale Krisentheorie
> nicht nur die kritische Analyse eigenständiger ideologischer
> Bewusstseinsformen und Paradigmen, sondern auch soziologischer Strukturen
> der Krisenverwaltung und von Daseins- bzw. Denkweisen der sogenannten
> neuen Mittelschichten getreten.
>
> Der historische Prozess einer stetig wachsenden Vergesellschaftung und
> Verwissenschaftlichung kapitalistischer Reproduktion hat einen doppelten
> Inhalt. Zum einen durchläuft er in der 3. industriellen Revolution eine
> Kulmination, in der die produktive Substanz abstrakter Arbeit abschmilzt
> und die historische innere Schranke der Verwertung erreicht wird; mit der
> Folge jener über zwei Jahrzehnte sich aufblähenden Finanzblasen-Ökonomie,
> der jetzt die Luft ausgegangen ist und die temporär auf den Staatskredit
> verlagert wird. Zum andern aber ging derselbe Prozess schon in der
> fordistischen Phase (und in ersten Ansätzen seit Beginn des 20.
> Jahrhunderts) in sozialer Hinsicht mit einer ebenso massiven Expansion
> diversifizierter neuer Mittelschichten einher. Diese Ausdehnung der
> Sektoren von Forschung und Entwicklung, Bildung und Erziehung, Kultur und
> Gesundheitswesen, Kommunikation, Verwaltung und Sozialarbeit sowie von
> juristischen Apparaten der Verrechtlichung ist sachlich not
> wendig geworden; sie generieren aber großenteils keine reale Verwertung,
> sondern müssen vielmehr aus dieser (oder aus dem Kredit als Vorwegnahme
> zukünftigen Mehrwerts) alimentiert werden. Einerseits repräsentieren diese
> Bereiche einen Grad von Vergesellschaftung, den der Kapitalismus nunmehr
> auf der Höhe der 3. industriellen Revolution nicht mehr in seine
> Verwertungslogik integrieren kann. Andererseits sind seine Träger den
> Formen abstrakter Arbeit und abstrakter Individualität ebenso unterworfen
> wie die Restmasse kapitalproduktiver Arbeit und die herausgefallenen neuen
> Unterschichten. Ihre soziale Mittellage resultiert nicht aus eigenen
> Produktionsmitteln, sondern aus dem „Humankapital“ akademischer oder
> überhaupt höherer Qualifikation.
>
> Schon vor dem Absturz der künstlich ernährten Weltkonjunktur hatte sich
> das Dilemma mangelnder Finanzierungsfähigkeit der infrastrukturellen
> „Wissensaggregate“ in dem Versuch niedergeschlagen, die einschlägigen
> Sektoren unter notorischer Verleugnung ihres Charakters zu privatisieren
> und zu ökonomisieren, um sie gewaltsam als Potentiale direkter Verwertung
> zu erschließen. Diese systemische Reaktion führte zu
> Prekarisierungsprozessen, in denen das qualifizierte Humankapital
> sukzessive ebenso entwertet wird wie die Ware Arbeitskraft insgesamt. In
> den qualitativ neuen Verlaufsformen der Krise verschärft sich diese
> Tendenz. Die kulturalistische Selbststilisierung nicht nur der
> kommunikationstechnologischen und systemanalytischen Intelligentsia als
> eine Art lockere „Boheme“ nimmt unangenehme Züge eines wirklichen sozialen
> Niedergangs an. Entscheidend ist, wie dieser Prozess im Bewusstsein
> verarbeitet wird. Kritische Theorie lebt davon, dass die negative
> Erfahrung grundsätzlich zu radikal gesellschaftskritischen Konsequenzen führen kann.
> Niemand ist gezwungen, sich in der Krise auf seine kapitalistische
> Daseinsform selbstaffirmativ zu reduzieren und das ohnehin illusorisch
> gewordene „kulturelle Kapital“ eines Einbildungsbürgertums gerade unter
> Prekarisierungsbedingungen gegenüber „minderen“ sozialen Lagen
> heraushängen zu lassen, statt die herrschende Gesellschaftsform
> grundsätzlich in Frage zu stellen. Dennoch treibt die Schwerkraft der
> Verhältnisse zu entsprechenden Krisenideologien der vom Absturz bedrohten
> neuen Mittelschichten.
>
> Von China (dort steigt die Akademiker-Arbeitslosigkeit trotz der mit
> Konjunkturpaketen in der Größenordnung von 13 Prozent des BIP
> subventionierten Wachstumsraten unaufhaltsam an) bis Europa nimmt ein
> marktkonformes Denken des Wissenschaftsbetriebs, das mit seinem besseren
> Pidgin-Englisch Weltläufigkeit suggeriert und dabei jede begriffliche
> Reflexion verflacht oder ganz abwürgt, krasse sozialdarwinistische und
> rassistische Züge an. Die Fälle Sloterdijk, Bolz oder Sarrazin in der BRD
> bilden nur die Spitze eines Eisbergs von angesammeltem Hass gegen die
> kritische Theorie. Dieser geistige Selbstbetrug einer Elite-Ideologie
> klammert sich an die ökonomisch haltlose Vorstellung, die ausgeleierte
> industrielle Kapitalverwertung könne tatsächlich durch eine
> „Wissensverwertung“ ersetzt und übertroffen werden, in der man sich unter
> Inkaufnahme einer Massenarmut der „anderen“ als neue Trägerschicht des
> Kapitals mit Potentialen von „Autonomie“ für eine besserverdi
> enende Selbstverwirklichung gerne einrichten möchte. Blauäugige
> Krisenverleugnung und erhoffte Krisenbewältigung für vermeintlich
> privilegierte Positionen verbinden sich in einem Klientelbewusstsein, das
> in der BRD den Wahlerfolg der FDP garantiert hat.
>
> Dieser Wille zur bürgerlichen Selbstbehauptung von prekären Adepten der
> sogenannten „Wissensgesellschaft“ mit Drang zur Bonsai-Reputation geht bis
> in die Bewegungsideologie und den akademischen Restmarxismus hinein.
> Nachdem das Paradigma des „proletarischen Klassenstandpunkts“, das seine
> historische Bezugsmasse verloren hat, bis zur Unkenntlichkeit verblasst
> ist, machen sich die prekarisierten Segmente des qualifizierten
> Humankapitals als eigene soziale Basis geltend. Statt den inneren
> Zusammenhang von Rückgang der kapitalproduktiven Lohnarbeit, historischer
> Krisenschranke, Aufstieg und Fall der neuen Mittelschichten zu
> reflektieren, tendieren auch wachsende Teile der Linken zu einer
> neo-kleinbürgerlichen Grundhaltung. Deshalb führt die Krise trotz ihrer
> neuen Dimension keineswegs geradlinig zu einem Übergang vom
> Arbeiterbewegungsmarxismus zur radikalen Kritik des sozial übergreifenden
> basalen Formzusammenhangs. Nicht nur die politisch-ökonomische
> Reproduktion
>  des Weltkapitals steht auf Messers Schneide, sondern auch die
> Orientierung emanzipatorischer Gesellschaftskritik, deren Mutation zu
> einer habituell „weichen“ linken Mittelschichtsideologie sich abzuzeichnen
> beginnt.
>
> Dabei rückt der soziale Widerstand gegen die Krisenverwaltung aus dem
> Fokus zugunsten neo-kleinbürgerlicher Alternativkonzepte, die innerhalb
> kurzer Zeit im gesamten linken Spektrum komplementär zum Neokeynesianismus
> Raum gewonnen haben. Aus historischen Analysen vor- und frühmoderner
> Reproduktionselemente destillierte sozialökonomische Bestimmungen
> („Geschenkökonomie“, „Allmende“) werden ideologisch umgedeutet, mit Formen
> bürgerlicher Sozialarbeit („Ehrenamt“, „Nachbarschaftshilfe“) amalgamiert
> und als postkapitalistische Persepktive einer „solidarischen Ökonomie“
> ausgegeben. Es handelt sich um eine Mischung von schon im 19. Jahrhundert
> grassierenden Ideen, die Marx zu Recht als „reaktionären Sozialismus“ und
> „Bourgeoissozialismus“ bezeichnet hat. Diese Konzeption geht am Wesen
> kapitalistischer Vergesellschaftung vorbei und kapriziert sich auf
> sogenannte „Modelle“ einer „anderen“ Lebensweise, die das Problem
> gesellschaftlicher Syn
> thesis systematisch verfehlen. Epistemisch handelt es sich um eine
> Variante des bürgerlichen „methodologischen Individualismus“.
> Vergesellschaftung wird nicht als eigene Qualität wahrgenommen, die nur
> als solche transformiert werden kann, sondern heruntergebrochen auf
> partikulare angeblich solidarische Beziehungsverhältnisse, in denen die
> abstrakte Individualität nicht überwunden, sondern bloß „experimentell
> umdefiniert“ werden soll, ohne die wirklichen Großstrukturen anzugreifen.
>
> Diese Pseudo-Wohlfühlperspektive für ein abstürzendes
> Mittelschichtsbewusstsein hat keinerlei praktische Wirksamkeit gegen das
> Kapitalverhältnis; aber sie wirkt identitätsstiftend im Sinne eines
> konfliktscheuen kleinbürgerlichen Eiapopeia, das soziale Kontrolle auf
> Prekarisierungsniveau impliziert. Philosophisch äußert sich dieses Syndrom
> darin, dass Ontologie gegen Dialektik favorisiert wird. Die
> arbeiterbewegungsmarxistische Ontologie der abstrakten Arbeit wird nicht
> überwunden, sondern als Ideologie der wertförmigen „immateriellen Arbeit“
> oder der angeblich nicht-wertförmigen „allgemeinen Arbeit“ affirmiert.
> Damit verbunden ist ein Revival anthropologischer Grundannahmen. Das
> propagierte „gute Leben“ ist in Wirklichkeit die Apotheose der kriselnden
> bürgerlichen Alltagsexistenz sowohl einer „hausfrauisierten“
> weißen-westlichen Mittelschichtsmännlichkeit als auch einer entsprechenden
> postfeministischen Weiblichkeit.
>
> Das postmoderne Kleinbürgersubjekt versteht sich wieder einmal als „der
> Mensch“ und lädt sich mit einer vitalistischen Sinnlichkeitsideologie auf,
> wie sie übrigens schon seit dem späten 19. Jahrhundert das faschistische
> Denken vorbereitet hat.
>
> Praxeologisch überbordet in diesem Zusammenhang ein
> „Unmittelbarkeitsdenken“, dessen theoriefeindliche Ressentiments
> unübersehbar sind. Auch die sattsam bekannte verkürzte Kritik des
> Finanzkapitals mit strukturell antisemitischen Zügen und ein „ökologischer
> Reduktionismus“, der die Krise auf das unmittelbare Naturverhältnis bzw.
> eine Erschöpfung der Ressourcen verkürzt (und gerade dadurch die
> notwendige Kritik der Naturzerstörung nicht mehr als Perspektive einer
> gesamtgesellschaftlichen Transformation formulieren kann), finden in
> diesem Feld weiteren Nährboden. Die Exklusion der wachsenden neuen
> Unterschichten wird bloß gönnerhaft thematisiert; in Wahrheit gelten sie
> als Objekt einer ökologischen und „wissensgesellschaftlichen“
> Krisenpädagogik, die ihnen alle Ansprüche austreiben möchte. So fern der
> Wert-Abspaltungskritik eine Idealisierung der Armen als „bessere Menschen“
> und als An-sich-Subjekt liegt, so wenig kann sie sich gemein machen mit
> dem Paternalismus derartiger Mittelschichtsideologien.
>
> Es ist offensichtlich, dass eine verkürzte und verflachte, verwässerte und
> aufgeweichte „Wertkritik“ mit existentialistischer und
> alternativideologischer Schlagseite diesem Syndrom wesentliche Elemente
> zugeführt hat. Deshalb steht es auch auf Messers Schneide, ob sich die
> Wert-Abspaltungskritik, wie sie von EXIT vertreten wird, als theoretische
> Gegenöffentlichkeit behaupten kann, oder ob die „falsche Unmittelbarkeit“
> einer pseudo-wertkritischen und theoriefeindlichen Lebensphilosophie das
> neue Paradigma usurpieren und ungestraft in die linke Bewegungsideologie
> einspeisen kann. Es geht nicht um Angebote im Supermarkt der Meinungen.
> Die „Tugend der Orientierungslosigkeit“ hat endgültig ausgedient; mehr
> denn je sind es die Verhältnisse selbst, die eine Parteinahme im Feld der
> Auseinandersetzungen verlangen. Wir bitten alle, die eine
> wert-abspaltungskritische Theoriebildung für unverzichtbar halten, EXIT in
> diesem Jahr inhaltlich, materiell und organisatorisch
> zu unterstützen.
>
> Robert Kurz für die EXIT!-Redaktion, Januar 2010

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Ein Gedanke zu „Offener Brief AN !!! Robert Kurz: nimm endlich öffentlich Stellung zur Kritik an Deiner GazaKriegshetze!!“

  1. na ja..der broder is ja echt schlechter,,so im stil mein ich..kicher..
    was sind das für hirnis..is ja voll irre..
    das kommt davon wenn sich die eigenen worte im gehirn eitel verselbstständigen..

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