Das Indianerles-Spielen mit Tarn- und Hasskappen bringt zwar kurzfristig Frustkompensation, nützt aber langfristig nur dem Gegner – also den G8 und ihren Apparaten, dem ideellen GesamtGlobalPlayer, dem Kapital – kapiert ? Nein ? Auch egal – dann später noch einmal zum Mitschreiben.
Das war jetzt der Absatz für unsere Kinder beim Schwarzen Block – mit dem Zusatz, wer meint , der grüne Block und der der Schlapphüte, könnte euch so nicht erkennen, der irrt gewaltig…
Apropos GEWALT:: es MACHT schon einen gewaltigen Unterschied, ob französische Bauern (aber auch die restlichen deutschen) oder streikende Renault-ArbeiterINNEN MüllContainer als tatsächliche Straßenbarrikaden gegen anrückende CRS-StreikbruchEinheiten auf die Gasse zerren und eventuell auch mal anzünden, oder ob das ein paar unkenntlich vermummte Hirnis blos mal so tun, weils Frustabbaut und kracht und Weihnachts- und SylvesterKnallerBöllerstimmung verbreitet, wo man die bösen Geister vertreibt.
Ganz abgesehen davon, dass die entscheidende Gewalt nicht die aus den Molos und Gasfeuerzeugen, die aus Pflastersteinen und Rasterlocken ist, sondern die Fähigkeit, das gesellschaftliche Leben anders zu organisieren. …..
Und nun zum SCHWARZEN BLOCK
GRÜNER BLOCK BRAUCHT SCHWARZEN BLOCK ALS SÜNDENBOCK. und Einfallstor
Viel schlimmer als alle BUNDESTROJANER des „christlich“-fundamentalistischen Hasspredigers Schäubele sind die tarnbekappten V-Leute in schwarz:
Ich habe das schon so oft beobachten können: bei der ersten großen AntiAKW-Demo -( wars jetzt vor oder nach Tschernobyl ?) in Hanau nach der zentralen Kundgebung mit Robert Jungk („Macht kaputt, was euch kaputt macht!“)
ging die Demo friedlich und geordnet zu den an der B8/40 wartenden Bussen zwecks Heimfahrt. Die Polizei konnte trotz harter Störmanöver keine erfolgreichen Provokationen landen und bis zum Schluss niemanden festnehmen.
Kurz vor den Bussparkplätzen auf der gesperrten B8/40 tauchte ein im Eilmarsch agierender schwarzer Block auf, der die Leitplanken aus den Fassungen montierte, sie so in die Abfahrten bog, dass kein Buss mehr abfahren konnte. Die bereits eingestiegenen Demonstrant-&INNen verliessen langsam die Busse wieder und sahen sich fassungslos dieses Schauspiel an, ohne oder kaum einzugreifen, weil der Schwarze Block äußerst aggressiv reagierte: „Ihr reaktionären Arschlöcher, Spießbürger, Kollaborateure des Schweinesystems …“ usw… und drohten mit Holzlatten und Brechstangen zuzuschlagen. Ich hatte sie aufgefordert, die Fluchtwege für die Leute nicht zu verbarrikadieren, die Brechstangen wegzuschmeißen und die Hasskappen abzunehmen. Mich bedrohten sie mit Schlagringen… „Ihr müsst erst spüren, was dieses SchweineSystem ist, wie es agiert. Nicht latschen sondern kämpfen !!!!! Zuspitzen !! “
Nach getaner Arbeit waren die SCHWARZEN noch nicht nach vorne verschwunden.. da tauchten im EilLaufschritt schwerstbewaffnete GRÜNE hinten auf und leerten mit Schlagstöcken die Busse, nahmen fest, was das Zeug hielt …..
Die Berichte in den Zeitungen am Tag danach konzentrierten sich dann auf die Aktionen nach der Demo und den „menschengefährdenen Vandalismus der AKW_Gegner“….
Interviews mit Geschäftsleuten folgten, die beteuerten, dass das kostspielige Verbarrikandieren der Innenstadt, das Verbrettern der Schaufenster sich doch sehr gelohnt habe „als Schutz vor den Chaoten.“
Tags zuvor waren die AKW-Gefahren noch Stadtgespräch ….
In diesen Strukturen reichen zwei drei V-Leute mit dem angelernten echten Jargon und schon erscheinen die Zäune, die Bürgerkriegsarmeen und der HubschrauberLuftterror als gerechtfertigt.
Und Beckstein darf sich am Abend vorher mit Engelszungen und -augenaufschlag zum Himmel einen gewaltfreien Verlauf wünschen.
Beim Repressionsapparat etwas mehr High-Tech,
politisch aber immer noch das Gleiche:
beim großen Chemie-KautschukStreik 1967 habe ich zusammen mit einer Reihe von SchülerINNEN aus dem Republikanischen Club in Michelstadt und auch alleine den Streik bei Dunlop, Gummiwerke Odenwald / Metzler-Reifenwerke, bei Gummi-Peter Großauheim mit Flugblättern unterstützt und versucht, StreikbrecherEinschleußung zu verhindern und die KollegINNen gegen die Notstandsgesetze zu informieren und zu mobilisieren. Beim Verteilen der AntiNotstandsgesetz- (Anti-NS)Flugblätter, die ich im Übrigen mit heimlicher Beihilfe von Edgar Weik bei der IG-Chemie in Darmstadt gedruckt habe (Rotaprint-Umdrucker), wurde ich zunächst bei einer Lesung auch aus dem Flugblatt und von weiteren Texten und Liedern, und beim Ausstellen von Transparenten und Plakaten vor dem Bundeshaus in Bonn verhaftet, erkennungsdienstlich behandelt, und für rund 10 Stunden in der Polizeiwache des Bundeshauses festgehalten (mit herrlichem Blick auf den Rhein, vonwoaus die Polizei eventuell aus dem Wasser auftauchende Störer früh entdecken und festnehmen sollte) und anschließend bei Königswinter im Wald ausgesetzt.
Die zweite Verhaftung nach dem Flugblattverteilen zwischen Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg bis nach Mosbach, erfolgte in Michelstadt früh Morgens um 4 Uhr dreißig. Ich wurde im Schlafanzug aus dem Bett heraus verhaftet, mit Handschellen vor dem Haus meiner nicht anwesenden Eltern an einer Säule „befestigt“ und nach einer rund eineinhalbstündigen Hausdurchsuchung abgeführt, nach Erbach zur erkennungsdienstlichen Behandlung gebracht und durfte dann im Schlafanzug zurück nach Michelstadt laufen. (ohne Handschellen).
Wichtiger als das Flugblattverteilen waren die Graffitties auf den Straßen, den Brücken und am Sandbacher Bahnhof :
„Heute bleibt die Presse kalt
wir bestreiken Odenwald“
„Auch mit Lückes NotstandsTücke
kriegt die Streikfront keine Lücke !“
„Ob Wassili oder Elli
gemeinsam gegen Veith-Pirelli !“
„Wassili ! sprach die rote Elli ,
du streikst mit bei Veith-Pirelli !“
Wenn wir für viel zu wenig Lohn
zu lange an der Presse stehn
Dann ist das unser echter Notstand
doch dagegen macht ihr keine Gesetze
Nur wenn wir dagegen aufstehn
DANN SCHLAGT IHR UNS
MIT EUREN NS-PARAGRAFEN NIEDER !
Nachwort für heute: lief nicht über indymedia:
Kriegt ihr vom Bush den Zipfel
seilt ihn dran ab vom Gipfel –
Ihr wißt, die Bergwacht braucht dann halt
zur Lebensrettung auch Gewalt