20. Mai 2013 herauskopiert beidem immer aktuellen SyrienRecherche-Blog:
Angesichts dessen, dass der ansonsten hochgeschätzte Rainer Rupp gerade in der jungen Welt einen Artikel mit Titel “In Syrien geht’s ums Gas” veröffentlicht hat, sei hier nochmal ein früherer Kommentar vom Parteibuch zitiert zum Thema der 2009 öffentlich andiskutierten Katar-Türkei-Pipeline, die eine mögliche Gasquelle für Nabucco hätte sein können.
Das Parteibuch kommentierte das Gasmotiv am internationalen Terror- und Propagandakrieg gegen Syrien am 14.12.2012 wie folgt:
… im Nordfeld von Katar liegen laut Wikipedia rund 900 TCF ( 25 Billionen m3) Gasreserven, gefördert werden sollen da 2012 rund 760 Mio m3 täglich.
Das ist tatsächlich eine große Menge. Der Emir verendet das Gas zu einem Teil zur Alumniumproduktion, und einen anderen Teil des Gases verflüssigt er seit Kurzem kostspielig, um das Gas dann per Schiff unter anderem nach Europa, und da vornehmlich nach Britannien, zu exportieren.
Viel billiger könnte der Emir in einer Pipeline sein Gas nach Europa transportieren, und da würde dann auch viel mehr Profit hängenbleiben. Von Europa ist auch schon eine Gaspipeline in die Richtung, also Richtung Türkei, geplant, die dringend nach einer guten Gasquelle sucht: Nabucco.
Nur leider befindet sich zwichen Nabucco und dem Nordfeld von Katar ein Gürtel von mit dem katarischen Konkurrenten Russland befreundeter Länder, die eben aufgrund ihrer engen Bindungen an Russland kein Interesse daran haben, bei dem katarischen Projekt zur Übernahme des russischen Gasabsatzmarktes Europa mitzumachen. Leider, leider, aus der Sicht des Emirs und den Transatlantikern von Nabucco, ist also keine Pipeline von Katar zu Nabucco möglich.
Es sei denn natürlich, man sprengt durch einen Regime Change ein Loch in den Gürtel Iran, Irak, Syrien, der Nabucco vom katarischen Nordfeld trennt. Dann könnte das Projekt einer Gaspipeline von Katar zu Nabucco und damit nach Europa verwirklicht weren. Regime Change zur Unterwerfung des Irak haben die transatlantischen Strategen bereits erfolglos versucht, grüne Revolte in Iran hat auch nicht geklappt, aber das kleine Syrien, da soll es nun klappen.
Eine potentielle Pipeline Katar-Nabucco ist tatsächlich ein plausibles Gasenergie-Motiv für Regime Change in Syrien. Überbewerten würde ich das aber nicht. Bei dem gegenwärtigen Choas wird so ein Pipelinebau in Syrien noch auf Jahre schwirieg bleiben, und bis dahin ist womöglich Gasverflüssigungstechnik bereits deutlich preiswerter geworden, so dass sich so eine lange und teure Pipeline möglichereise gar nicht mehr richtig lohnt.
Eine preiswerte Gaspipeline Katar-Türkei ist vielleicht ein nettes Sahnehäubchen obendrauf für die Investoren in den Krieg gegen Syrien, aber nicht das strategische Ziel.
Ähnlich hat sich auch der syrische Präsident Bashar Al-Assad gerade im Interview geäußert:
As for the gas, this issue has never been discussed with us. However, we had planned and announced major railway transportation projects for the region, other projects linking the five seas, as well as the transfer of oil and gas, north and south, east and west. These would enhance the development process of the region and prosper the economies of all of its countries.
A country like Syria is not by any means a satellite state to the West. Syria is an independent state working for the interests of its people, rather than making the Syrian people work for the interests of the West. It is only normal that they would not want us to play a role, preferring instead a puppet government serving their interests and creating projects that would benefit their peoples and economies. Syria is strategically placed not just for oil and gas projects, but also to shift the balance of power between the major players.
Die Mayor Player der Region sind Israel und Iran, hinter denen sich ihre jeweiligen Partner aufreihen. Das zionistische Apartheidregime über Palästina ist, auch wenn das von der anti-syrischen Propaganda verschleiert wird, etwa um die Menschen nicht misstrauisch zu machen, der wesentliche Antreiber des Terror- und Propagandakriges gegen Syrien. Israels Ziel ist es, gemeinsam mit Lakaien wie NATO- und GCC-Staaten die iran-freundliche Achse des Widerstandes zu schwächen, oder besser noch, zu zerstören, damit Israel seine regionale Dominanz bewahren kann. Darum geht es beim Krieg gegen Syrien.
Wer sagt, es gehe in Syrien bloß um eine Gaspipeline, der ermöglicht es dem Haupttäterstaat Israel, sich aus der Verantwortung für das Verbrechen dieses sorgsam geplanten unkonventionellen Angriffskrieges gegen Syrien zur Schwächung der pro-iranischen Achse zu stehlen, genauso wie sich Israel und Israel-Lobbyisten aus der Verantwortung für den von ihnen angeschobenen Angriffskrieg gegen den Irak gstohlen haben.
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Wehret den Anfängen!!!!!!!!!! und auch den Anfängern, die vor Kurzem oder Langem wieder angefangen haben!!!!!!