Vorweg: ich wär ja beinahe hingegangen. Mich hat der Blick auf das Weiße Album sofort eingefangen: gibts noch Karten ? Ja, — aber dann ein Blick in BoldtsKritik und da gleich auf die eins-zwei Zeilen aus der Schimmelpfennigschen Übersetzung „Schrei, Baby, Schrei“ oder so in der Richtung … Etwa die modernisierte Version des Badischen Wiegenliedes von 1848 ? „Schrei, mein Kindlein schrei’s, dort draußen liegt der Preuß ? Nö Fehlanzeige ! Würd auch gar nicht zum Weißen Album passen. Also doch eine linearÜbersetzung von „Cry, Baby, Cry!!“naja, wenn die Musik laut und groovig genug ist, versteht man den Text eh nicht mehr, dann bringt die Mussikk den Handkäs zum Schmelzen .. so was nennt man FEELING. Dazu aber müsste das Schauspiel nun doch eine echte BAND auf die Bühne holen und nicht das ehemals aus dem Elfenbeinturm als „Frankfurt-City-Stage-Band“ Fluchtversuche unternehmende Hausorchester auf Beat-Band umgeschminkt die Pilzköpfe mimen lassen. Da ist Volker Rebell mit seinem Beatles Revival-Projekt schon weniger gründlich gescheitert, weil den Beatles Revival-Leuten hört und sieht man noch an, dass sie von der Straße auf die Bühne gejubelt wurden. Die müssen keine Sänger mimen (außer Rebell- versteht sich, der war passagenweise so was von selbsterfahrungs-peinlich!), wenn bei denen ein Ton daneben geht, klingt das immer noch mehr nach zu heißer wegen „zu zu“ und nach einer Mischung zwischen Joe Cocker & Janis Joplin als nach fast gelungener StimmImmitation eines Sängerdarstellers in guter Maske. Es ist schon in etwa so wie der Versuch so zu tun als wolle man -den BrechtKatechismus auswendiig gelernt aber nicht begriffen -bei der DreigroschenOper mittels BaseballKappe und zwei Boni-Rufen den aktuellen Bezug des Stücks herstellen.
Hier gehts zur Dreigroschenoper für HARTZ4er:
Kein HARTZ4er in der DreigroschenOper in Geldschrankfurt – barth-engelbart.de
Dass trotzdem was rüberkommt, liegt am undisziplinierten Publikum, da wird man richtig dankbar für den Besuch einiger Deutschleistungskurse aller Frankfurter Sekundarstufenschulen. Ach ja, an die Frankfurt-Nostalgiker: die Nitribitt war eine Hure, sie hat sich verkauft, sie hat auch unten gelegen aber sie hat sich nicht unterworfen, das hat sie den Platz an der Sonne aufm Balkon in der Stiftstraße gekostet. Wer hat eigentlich Rosemaries Baby, ihren Pudel übernommen ? Im Frankfurter Nitropolen-Dschungel liegen noch einige prominente Leichen im Keller. Hat der Urwald eigentlich ein Basement? Carry it on .. die Frankfurt-Mafia hat viel in die U-Bahnschächte versenkt, das waren nicht die Schlechtesten. Mack the Knife hatte Frankfurter U-Bahn-Format, für die Champions-Ligue hats aber nicht gereicht, das war weit über seiner Ganovenehre und deshalb konnte er auch nicht in die Wallhall der Arturo Uis aufsteigen, die in Rosemaries Notizbuch eingetragen waren. Viele der ganz hoch Aufgestiegenen sind über ihre Leiche gestiegen… Zeugen gibts noch: fragt die Setzer und Drucker von der Frankfurter Rundschau die von der Spät- und nachtschicht, die haben gesehen, wer da ein und ausging – ABER KEINE SAU HAT DAS UNTERSUCHT: WER HÄTTE SICH DENN GETRAUT NACH KRONBERG; KÖNIGSTEIN; BAD HOMBURG UND RÖHNDORF ZU FAHREN und dort zu ermitteln. Noch lebt der Ex-Chefportier vom Frankfurter Hof.
„Das Weiße Album“ im Schauspiel dürfte die gleiche Qualität haben wie die 68er Revival-Party von HR und FR im Sinkkasten 2008 .. Nitribitt war eine Hure. Das schauspiel wird gesponsort von der Aventis-Stiftung, der EZB usw.. Das Stalburg-Theater von der KfW, einer Institution, die immer mit Wiederaufbau-Krediten für HochTief und Bilfinger und berger und ZÜBLIN (tausendjahre Erfahrung im Lagerbau) einspríngt ,wenn die Bombertargets weg sind. Wobei die Stalburg ein bombiges Bembeltarget abgäbe – get the frankfurt-feeling!
Ein bisschen Puff muss sein. Gerade in Frankfurt. Und besonders in der Alten Oper und der neuen und im Schauspielhaus.
DAS WEISSE ALBUM- meine Kritik ist inspiriert von Esther Boldt ’s Nacht-Kritik
Das weiße Album – Florian Fiedler und Roland Schimmelpfennig übersetzen die Beatles (nachtkritik.de)
http://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=3910