Schriftwechsel Abraham (Abi) Melzer / Harald Fiedler, DGB (FFM) — wg Absage der Räume für die Nakba-Ausstellung und die Ursache für den Fiedler-Storch-Looping: Honestly Concerned und die Israelisch Deutsche Gesellschaft, die die Absage der Nakba-Ausstellung in der VHS Hannover fordern.

Hintergrund des u.a. Schriftwechsels: Nach langer und vergeblicher Suche nach Räumen haben wir endlich über ein gewerkschaftlich organisiertes Mitglied unseres Palästina-Forum-Nahost die Zusage erhalten, die hochkarätige Nakba-Ausstellung  in den Räumen des DGB in Frankfurt zu veranstalten, und zwar vom 17.6. – 01.07.2010. Nachdem Begleitveranstaltungen geplant, der Flyer gedruckt und mittlerweile verteilt wurde, hat uns der Vorsitzende des DGB Kreis Frankfurt, Harald Fiedler, die Zusage für die Räume und die Mitveranstaltung des DGB für die Ausstellung entzogen mit der Begründung:

„… wir können die Ausstellung Nakba im Frankfurter Gewerkschaftshaus nicht zeigen. Die Darstellung entspricht nicht unserer Politik, die auf gegenseitiges Verständnis von Juden und Palästinensern gerichtet ist. Diese Zielsetzung lässt sich aus unserer Sicht mit dieser Ausstellung nicht verwirklichen.“

Wichtig ist es zu wissen, dass die Nakba-Ausstellung gefördert wurde vom Evangelischen Entwicklungsdienst (eed) und der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit in Baden Württemberg (sez) und bereits erfolgreich in vielen deutschen Städten, Universitäten und anderen Gewerkschaftshäusern gezeigt wurde, auch auf dem Kirchentag in München. Konzipiert wurde die Wanderausstellung vom Verein „Flüchtlingskinder im Libanon e.V.“, dessen Schirmfrau die vielfach, u.a. mit dem Alternativen Nobelpreis, geehrte Menschenrechtsanwältin Felicia Langer ist und u.a. gefördert wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und von der UNO-Flüchtlingshilfe e.V.   … und in Anbetracht dieser Fakten erlaubt sich ein Herr Fiedler diese völlig abwegige Begründung in seinem Brief an A. Melzer!  Es ist sicher kein Zufall, dass aktuell auch massiv gegen die Nakba-Ausstellung in Hannover mobilisiert wird (siehe unten).

claudia karas, Palästina-Forum-Nahost, Frankfurt

Von: A.Melzer [mailto:abimelzer@t-online.de]

2010/6/1 abimelzer@t-online.de

Hier die Mail von Herrn Fiedler an mich und meine sofortige Antwort!
Abi Melzer

Sehr geehrter Herr Fiedler,

für diese Antwort habe ich noch weniger Verständnis. Sie wollen mir sagen, dass Sie die Hosen voll haben, dass Sie Angst haben und keine Zivilcourage für Recht und Gerechtigkeit zu stehen.

Ich bin bei der Protestveranstaltung heute um 16.oo am Römer als Gastredner geladen und werde mir erlauben dieses Zeugnis von politischer Feigheit und Heuchelei vorzulesen, damit so viel Frankfurter wie möglich davon erfahren.

Sie können sicher sein, dass das noch ein Nachspiel haben wird.

Mit freundlichen Grüssen und politischer Verachtung!

Abraham Melzer
Verleger und Chefredakteur von
DER SEMIT

PS: Auch in DER SEMIT werde ich mir erlauben über diese Heuchelei und Feigheit zu berichten

Harald.Fiedler@dgb.de

Sehr geehrter Herr Melzer,

unsere Haltung im Zusammenhang mit der Ausstellung Nakbah hat bei Ihnen leider kein Verständnis gefunden. Das bedauern wir.

Deshalb noch einmal diese Erläuterung. Wir haben gestern, am Tag der israelischen Militäraktion gegen den Solidaritätskonvoi für Gaza, neu über die öffentliche Wirkung der Ausstellung Nakbah nachgedacht. Unsere Entscheidung war, die Ausstellung in dieser Situation im Frankfurter Gewerkschaftshaus nicht zu zeigen. Auch als Mitveranstalter stehen wir nicht zur Verfügung.

Wir wollen dazu beitragen, die Spirale der Gewalt zu stoppen. Vor allem aber kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Am heutigen Tag zeigt sich noch deutlicher, dass diese Haltung dringend erforderlich ist. Das gilt aus unserer Sicht nicht nur für den Nahen und Mittleren Osten, sondern auch für Frankfurt am Main. Hier gibt es noch viel zu tun, um zu einem gegenseitigen Verständnis für die unterschiedlichen Positionen zum Palästinakonflikt zu kommen. Dafür werden wir weiter arbeiten.

Zur Lösung des Nahostkonflikts treten wir seit Jahren für das Recht aller Menschen in der Region auf eine menschenwürdige Existenz in zwei gleichberechtigten Staaten ein.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Fiedler

UND HIER DER (Hinter-)GRUND für den Fiedler-Storch-Looping:

Von: Honestly Concerned e.V.

An: „Honestly-Concerned-Mailingliste“
Datum: Sonntag, 23. Mai, 2010 21:29 Uhr

From:  Haller
Dringlichkeitsantrag: Sofortiger Stopp der Ausstellung „60 Jahre Nakba“ in der VHS Hannover
Der Rat möge beschließen:
Die Verwaltung wird aufgefordert zu veranlassen, dass die Ausstellung „60 Jahre Nakba“ in der VHS Hannover umgehend abgesetzt wird.
Begründung:
Seit dem 15. Mai und bis einschließlich 5. Juni läuft in der VHS Hannover die Ausstellung „60 Jahre Nakba“.
Eine Ausstellung, die lt. VHS „mit einer Fülle von Fotos, Karten, Statistiken und anderen Materialien die Flucht und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung von 1948 beschreibt und dokumentiert“.
Tatsächlich jedoch wird den Besucher/innen der Ausstellung ein sehr einseitiges Bild vom Israelisch-Palä stinensischen Verhältnis vermittelt:
So werden die Palästinenser ausschließlich als Opfer und die Israelis (die hier fast nur als Juden oder Zionisten bezeichnet werden) ebenso ausschließlich als die Täter dargestellt.
Antisemitische und antiisraelische Feindbilder werden dadurch weiter verfestigt, die Ausstellung „Nakba“ führt nicht zu einem Dialog, sondern sie polarisiert.
Zum Beginn der Ausstellung lagen sogar vorformulierte Protestpostkarten, welche die Besucher/innen an die israelische Botschaft schicken sollten, aus.
Damit hat sich die VHS nicht nur für die Verbreitung palästinensischer Propaganda zur Verfügung gestellt, sondern sie hat auch unmittelbar und aktiv eine politische Kampagne der Palästinenser unterstützt.
Diese Beteiligung an einer antiisraelischen Aktion ist mit dem Auftrag zu seriöser und sachlicher
politischer Bildung nicht zu vereinbaren!
Durch die sehr einseitige, antiisraelische Darstellung der einzelnen Themenbereiche wird der historische Kontext verzerrt!
Ein Beispiel dazu: Bei der Darstellung der arabischen Unruhen der 30er Jahre werden den Besucher/innen zwei ganz wesentliche Punkte verschwiegen:
–  Radikale Palästinenser ermordeten damals alle, die mit den jüdischen Nachbarn kooperieren wollten.
–  Anführer von denen war damals der Großmufti von Jerusalem Amin Al Husseini, der nachweislich ein sehr enger Verbündeter von Adolf Hitler war.
Es darf nicht die Aufgabe der Stadt Hannover sein, die Staatsgründung Israels als „Nakba“, also als „Katastrophe“ zu bezeichnen – oder diese anti-israelische Sicht durch eine solche Ausstellung direkt oder indirekt unterstützen und damit zu legitimieren.
Eine solche Ausstellung gehört nicht nach Hannover und muss daher umgehend abgesetzt werden!
Jens Böning

——– Original-Nachricht ——–
Betreff:  Propagandaausstellung in der VHS
Datum:  Tue, 18 May 2010 08:48:53 +0200
Von:  Gabi und Frank L
Liebe Mitglieder der Deutsch- Israelischen Gesellschaft,
liebe Freundinnen und Freunde,
in der Volkshochschule Hannover läuft seit vergangenem Sonntag eine Ausstellung mit dem Titel „Nakba“, die den Nahostkonflikt „aus Sicht der Palästinenser“ darstellt. Ich habe mir gestern Nachmittag die Ausstellung angesehen und war entsetzt: Es handelt sich nicht um eine Ausstellung, die über die Fakten des israelisch-arabisch en Konfliktes informiert und hierbei ein besonderes Gewicht auf die Leiden der Palästinenser legt, sondern um eine tendenziöse Propagandaausstellung, die – wie die arabische Propaganda seit sechs Jahrzehnten – das Bild vom „bösen Israeli“ malt und die Palästinenser ausschließlich als Opfer darstellt. Die Ausstellung beginnt mit den ersten Siedlungsprojekten der „sogenannten Zionisten“ vor etwa 100 Jahren und endet in der Gegenwart. Das Resümee der Darstellung ist, Israel ist ein Fremdkörper in Nahen Osten, ein illegitimes künstliches Gebilde. Welche Konsequenz sich aus dieser Sicht ergibt, wird zur Zeit am ehrlichsten vom Iran aus formuliert.
Diese Ausstellung ist in einer VHS insbesondere auch deshalb fehl am Platze, weil sie nicht zu einem Dialog führt, sondern polarisiert und Feindbilder verfestigt. Israel und seine politischen Führer werden als machtfixiert und inhuman darstellt. Zitate werden aus dem Kontext gerissen und wesentliche Fakten verschwiegen.
Wenn z.B. über die palästinensichen Unruhen der dreißiger Jahre berichtet wird, so wird weder berichtet, dass die Hauptopfer dieser „Unruhen“ nicht die jüdischen Pioniere, sondern der Teil der palästinensischen Gesellschaft war, der einen Ausgleich mit den Juden anstrebte. Opfer meint hier ganz physisch Mordopfer! Weiterhin wird mit keinem Wort erwähnt, dass die Palästinenser zu dieser Zeit den offenen Schulterschluss mit Nazideutschland suchten und der Mufti von Jerusalem (die Vaterfigur des palästinensischen Nationalismus) jahrelang  in Berlin lebte, SS-Mitglied war und an der Planung der „Endlösung der Judenfrage in Palästina“ beteiligt war. Er hat persönlich in einem konkreten Falle  den Austausch von 5.000 jüdischen Kindern gegen deutsche Gefangene verhindert und ist so für die Ermordung dieser Kinder unmittelbar mitverantwortlich.
Wenn dort weiter behauptet wird, dass während des Unabhängigkeitkriege s gut 30.000 „Zionisten“ mit militärischer Ausbildung und Erfahrung einigen tausend schlecht ausgebildeten arabischen „Freischärlern“ gegenüberstanden, so werden die arabischen Armeen, welche die „Zionisten“ angriffen schlicht verschwiegen. Das ist keine historische Aufklärung sondern geschichtsfälschende Propaganda!
So lässt sich die ganze Ausstellung bis in die Gegenwart durchgehen:
Gemeinsame Linie ist immer die Diffamierung und Dämonisierung der „sog. Zionisten“, der „Zionisten“ oder einfach der Juden. Am Ende der Ausstellung angekommen, kann der desinformierte Besucher dann gleich zur Tat schreiten und dem israelischen Botschafter einen anklagenden Brief schreiben. Dort werden rhetorische Fragen gestellt, ob denn „die einzige Demokratie im nahen Osten“ wirklich eine Demokratie sei, wenn sie „7.286 [palästinensische] politische Gefangene, davon 36 Frauen und 250 Kinder unter 18 Jahren“ einsperre, es politisch legalisierte Folter gebe und Israel über Jahrzehnte gegen internationale Menschenrechtskonventionen und UNO Resolutionen verstoße. Zunächst wissen die Schreiber offensichtlich nicht, worum es in einer Demokratie geht: Folge der israelischen Demokratie ist, dass die israelischen Araber das gleiche aktive und passive Wahlrecht haben wie ihre jüdischen Mitbürger. Ausdruck dieser Demokratie ist, dass arabische Städte in Israel frei gewählte Bürgermeister haben. Folge des israelischen Rechtsstaates – den die Kartenschreiber wohl tatsächlich kritisieren wollen – ist, dass israelische Araber und Palästinenser sich an israelische Gerichte wenden können und dort nicht selten ihre Klagen gegen die israelische Armee oder Zivilverwaltung gewinnen. Eine Situation, die so weder in den palästinensischen Autonomiegebieten, noch den arabischen Staaten existiert, vom Gazastreifen ganz zu schweigen! Dass die UNO-Resolutionen vor allem deshalb zustande kommen, weil die arabischen Staaten die UN seit Jahren für antiisraelische Hasspropaganda missbrauchen, muss hier nicht vertieft werden.
All dies bedeutet, dass die VHS ihre Autorität und Legitimation nicht nur für die Verbreitung palästinensischer Propaganda zur Verfügung stellt, sondern, dass sie unmittelbar und aktiv eine politische Kampagne der Palästinenser unterstützt! Ich wüsste gerne, wie diese aktive Förderung einer antiisraelischen Postaktion (mit vorgefertigter stereotyper Aussage) mit dem Auftrag zu seriöser und sachlicher politischer Bildung, der sich die VHS sonst verpflichtet fühlt, zu vereinbaren ist. Ich würde mich freuen, wenn viele Mitglieder sich diese Ausstellung ansähen und dann die politisch dafür Verantwortlichen – den Leiter der Volkshochschule und den zuständigen Fachbereichsleiter des Fachbereiches Bildung und Qualifikation oder auch die Ratsmitglieder – befragen würden, wie diese Ausstellung zu dem langjährigen Friedensengagement Hannovers passt, und wie sie zu den in der Ausstellung getroffenen Aussagen stehen!
Mit freundlichen Grüßen!
Kay Schweigmann- Greve

ZUGABE??!!

Nicht zu fassen, wie stolz er seine eigene Dummheit verbreitet …

Von: „Honestly Concerned e.V.“

An: „Honestly-Concerned-Mailingliste“

Datum: Freitag, 28. Mai, 2010

Hier ein Mailwechsel zum Thema „NAKBA-Ausstellung“ zwischen Thomas Peil (DIG) und Dr. Wilhelm Wortmann (Palästina-Initiative)
zur freien Veröffentlichung!
Die Argumente und Texte von Thomas Peil sind lesenswert.
LG Jörg
———— ——— ——— ——— ——— ——— ——— ——— —–
Von: Thomas Peil [mailto:thomas@ fair-accommodati on.com]
An: ‚Fair Accommodation & More (Zeev Iluz)‘
Betreff: Einstein sagte: „Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher.“

Sehr geehrter Herr Wortmann,
das internationale Recht sagt doch eben aus, dass es sich überhaupt nicht um eine Besatzung handelt. Wieso machen Sie ein inner-arabisches Problem zu einem israelischen? Sie können Israel nicht die Verantwortung dafür geben, dass die arabischen Staaten nicht gewillt sind, ihre eigenen palästinensischen Brüder zu integrieren. An den Lebensverhältnissen sind die Menschen in erster Linie selbst Schuld – und DAS ist der springende Punkt. Sie sprechen von der Missachtung „elementarer Menschenrechte“ . Meine erste Frage lautet: welche Menschenrechte genießen denn Nicht-Muslime – und in diesem Fall besonders: die Juden – in arabischen Staaten? Wäre es nicht fair, wenn man im Gegenzug Jerusalem (als das kulturelle und religiöse Zentrum des Judentums – was es zweifelsohne ja auch ist) für Nichtjuden schließen würde – so wie Mekka nur von Muslimen betreten werden darf? Es ist immer einfach, für sich selbst Rechte einzufordern. Lächerlich wird es aber, wenn man anderen dieselben Rechte verwehrt. Vergessen Sie nicht: es gibt 1,5 Millionen israelische Araber. Wieviele Juden gibt es im Gaza-Streifen? Oder etwa in Jordanien? Nach der Staatsgründung Israels wurden 800.000 (!!!) Juden aus arabischen Ländern vertrieben. Warum leben sie nicht in Lagern? Israel befindet sich in einem permanenten Zustand der Bedrohung – so sehr, dass es sich genötigt sah, sich selbst einzuschließen und mit einem Sicherheitszaun abzuschirmen. Selbstschutz als Aggression? Lächerlich.
Sie reden von Menschenrechten: welche Menschenrechte sehen sie denn durch Israel eingeschränkt oder gar missachtet? Ich rede nicht von „juristischen Kontroversen“ oder „Spitzfindigkeiten“ . Ich spreche von der Wahrheit. Ich rede davon, dass Araber EIN Volk sind. Ein Volk, dass lediglich das Pech hatte, nach dem 1. Weltkrieg unter den Siegermächten in mehrere Staaten aufgeteilt worden zu sein. Staaten, deren Grenzen mit dem Lineal gezogen wurden. Ich rede davon, dass die Briten den palästinensischen Arabern ihren eigenen Staat im Jahre 1923 gab – im Übrigen waren das 80 % des Gebietes, das für die jüdische Besiedlung vorgesehen war: Jordanien. Wie merkwürdig, dass man bis 1967 den Begriff „Palästinenser“ nicht für die Araber verwendete.. . wie merkwürdig, dass Jordanien als einziger arabischer Staat den sogenannten „Palästinensern“ die Staatsbürgerschaft gewährt. Machen Sie sich nicht dümmer als Sie sind. Sie haben nichts verstanden, wenn sie sich nicht ernsthaft mit der Geschichte auseinandersetzen!
Ich bedauere, dass viele palästinensische Araber ein Menschenunwürdiges Dasein fristen müssen. Umso mehr bedauere ich die Unmenschlichkeit der Araber, die dies ihrem eigenen Volk antun. Es gibt in der gesamten Geschichte kein einziges Volk, das mehr seiner eigenen Leute auf dem Gewissen hätte als die Araber. Diese Geschichte setzt sich fort bis zum heutigen Tage. Gepaart mit religiösem Faschismus, Fanatismus und Idiotentum (welches Sie offensichtlich hartnäckig zu vertreten suchen) bildet es eine ernsthafte Gefahr für unser freiheitlich- demokratisches Denken. Vergessen Sie meine Worte nicht, wenn Sie die Hisbollah im Stechschritt und den rechten Arm hebend durch die Straßen Beiruts ziehen sehen.
Wie Ihre „direkte Auseinandersetzung“ aussieht, kann ich mir folglich schon sehr gut vorstellen.
Hochachtungsvoll
Thomas Peil
———— ——— ——— ——— ——— ——— ——— ——— —–
Subject: RE: Nakba Ausstellung
From: wortmannw@t- online.de
Sehr geehrter Herr Peil,
schade, dass Sie sich der direkten Auseinandersetzung entziehen wollen.
Es geht uns doch gar nicht um die juristischen Kontroversen und Spitzfindigkeiten.
Es geht uns um die realen Lebensverhältnisse von Menschen unter einer Besatzung, die Völkerrecht und vor allem elementare Menschenrechte mißachtet.
Wir sind gesprächsbereit!
Gruß!
Wilhelm Wortmann

Sehr geehrter Herr Wortmann,
allein schon der Titel Ihres Vortrages lässt Böses erahnen…
Nach internationalem Recht ereignet sich Besatzung nur in Gebieten, die einem anerkannten Souverän genommen wurden. Der letzte anerkannte Souverän über das Westjordanland und Gaza war das Osmanische Reich, das nach dem Ersten Weltkrieg zu existieren aufhörte. Die jordanische und ägyptische Herrschaft über das Westjordanland bzw. Gaza nach 1948 resultierten aus einem Angriffskrieg, der auf die Zerstörung des neu gegründeten jüdischen Staates abzielte. Ihre Angriffe verstießen ganz klar gegen die Resolution 181 der UN-Vollversammlung aus dem Jahre 1947 (auch als Teilungsplan bekannt). Demzufolge wurde die ägyptische und jordanische Herrschaft über die Gebiete niemals von der internationalen Gemeinschaft anerkannt. Abgesehen davon hat niemals ein souveräner palästinensischer Staat existiert, weder im Westjordanland noch sonst wo. Da das Westjordanland keinen legitimen vorherigen Souverän hatte, können diese Gebiete dem internationalen Recht nach nicht als „besetztes arabisches oder palästinensisches Land“ gelten, und die akkurateste Bezeichnung wäre „umstrittene Gebiete“. Die palästinensischen Wortführer behaupten jedoch nicht nur, dass das Gebiet tatsächlich besetzt sei; sie machen auch geltend, dass diese Besatzung per definitionem illegal sei. Das internationale Recht verbietet allerdings nicht grundsätzlich Situationen von Besatzung. Vielmehr versucht es, solche Situationen mit internationalen Abkommen und Konventionen in Einklang zu bringen. Daher sind Behauptungen, die sog. israelische „Besatzung“ sei illegal unter Absehung sowohl der Gründe als auch der Faktoren, die zu ihrer Fortdauer geführt haben haltlose Anschuldigungen ohne Grundlage im internationalen Recht.
Sie werden verstehen, dass ich Ihrer Einladung folglich nicht nachgehen werde, da es sich – wieder einmal – um eine Propaganda-Veranstaltung handeln wird, die von der Prämisse einer Besatzung ausgehend auf falschen Behauptungen basiert.
Hochachtungsvoll
Thomas Peil
P.S.: Sie schreiben auf Ihrem Internet-Auftritt folgendes:
„Die PALÄSTINA INITIATIVE wendet sich in keiner Weise gegen das israelische Volk und seinen Staat.
Wir stehen eindeutig für die Selbstbestimmung beider Völker, für ihre staatliche Souveränität, ihr Völkerrecht und die Chance, sich den jeweils eigenen Staat nebeneinander – vielleicht einmal miteinander – zwischen Mittelmeer und Jordan frei und demokratisch einzurichten. “
Momentan haben die „Palästinenser“ 3 eigene Staaten: das sogenannte „Westjordanland“ (als wäre es Teil von Jordanien), den Gaza-Streifen und Jordanien. Ihre Initiative ist eine einzige Farce.
———— ——— ——— ——— ——— ——— ——— ——— —–
Subject: Nakba Ausstellung
From: wortmannw@t- online.de
To: tomc43@hotmail. de
Date: Wed, 19 May 2010 09:37:00 +0000
Sehr geehrter Herr Peil,
Dank für Ihre Kritik – auch wenn wir von der „Palästina Initiative Region Hannover“ sie nicht teilen.
Unsere Empfehlung ist es:
Kommen Sie bitte morgen, Donnerstag, den 20.05., zu unserem Vortrag über unsere Studienreise in die von Israel besetzten Gebiete.
Ort: VHS – Hannover, 19.30 Uhr im großen Saal.
Vielleicht verstehen Sie dann unser Anliegen besser!
Mit freundlichem Gruß
Dr. Wilhelm Wortmann
(Sprecher) 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert